Astana
Astana Астана | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Kasachstan![]() | ||
Gegründet: | 1830 | ||
Koordinaten: | 51° 10′ N,71° 25′ O51.16666666666771.416666666667338Koordinaten:51° 10′ 0″ N,71° 25′ 0″ O | ||
Höhe: | 338 m | ||
Fläche: | 797,3 km² | ||
Einwohner: | 1.528.887(1. Jan. 2025)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 1.918 Einwohner je km² | ||
Telefonvorwahl: | (+7) 7172 | ||
Postleitzahl: | 010000–010015 | ||
Kfz-Kennzeichen: | 01 (alt: Z) | ||
KATO-Code: | 710000000 | ||
Gemeindeart: | Stadt mit Sonderstatus | ||
Gliederung: | 4 Stadtbezirke | ||
Äkim(Bürgermeister): | Schengis Qassymbek | ||
Website: | |||
Lage in Kasachstan | |||
Astana [astaˈna],[2]deutsch auch [asˈtaːna][3] (kasachisch undrussischАстана;Астана ist auch das kasachische Wort fürHauptstadt) ist seit dem 10. Dezember 1997 die HauptstadtKasachstans. Sie befindet sich im nördlichen Teil des Landes inmitten derKasachischen Steppe am Ufer des FlussesIschim. Mit 1.528.887 Einwohnern (Stand 1. Januar 2025) ist sie nachAlmaty die zweitgrößte Stadt des Landes.
Die Stadt wurde 1830 als russische Festung gegründet. In den 1950er Jahren wurde der Ort zum Zentrum der sowjetischen Neulandkampagne zur Gewinnung von landwirtschaftlichen Anbauflächen. Dies führte dazu, dass sich das Stadtbild veränderte und die Entwicklung der Stadt vorangetrieben wurde. Nach der Unabhängigkeit Kasachstans von derSowjetunion wurde eine Verlegung der Hauptstadt beschlossen und die Stadt somit am 10. Dezember 1997 zurPlanhauptstadt. Im Süden der Stadt entstand daraufhin ein modernes Regierungsviertel mit markanten Bauwerken wie demBajterek-Turm, demKhan Shatyr oder derPyramide des Friedens und der Eintracht.
Entwicklung des Ortsnamens
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Entwicklung des Ortsnamens | |
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Akmolinsk | 1830–1961 |
Zelinograd | 1961–1991 |
Aqmola | 1992–1998 |
Astana | 1998–2019 |
Nur-Sultan | 2019–2022 |
Astana | seit 2022 |
Die Stadt hat in jüngster Vergangenheit mehrmals ihren Namen gewechselt. So hieß sie bis 1961АқмолинскAkmolinsk, vonkasachischАқмолаAqmola „weiße Grabstätte“, von 1961 bis 1991ЦелиноградZelinograd, vonrussischцелина(zelina) „Neuland“,[4] von 1992 bis 1998Aqmola, ab dannАстанаAstana, kasachisch für „Hauptstadt“.
Von 2019 bis 2022 hieß die Stadt zu Ehren des langjährigen Präsidenten KasachstansNursultan NasarbajewНур-СултанNur-Sultan. Am 17. September 2022 unterzeichnete Kasachstans PräsidentToqajew ein verfassungsänderndes Dekret, mit dem die Rückbenennung inAstana vollzogen wurde[5] (Details sieheAbschnitt „Geschichte“).
Geografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt in einer großräumigenSteppenlandschaft im Übergangsbereich zwischen dem russisch geprägten Norden Kasachstans und dem extrem dünn besiedelten Landeszentrum am FlussIschim. Die älteren Stadtviertel liegen nördlich des Flusses, während die neuen Stadtviertel vor allem südlich des Ischim angelegt wurden.
Stadtgliederung
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Die Stadt kann geografisch in verschiedene Gebiete eingeteilt werden. Nördlich der Eisenbahn, welche den Norden der Stadt in ost-westlicher Richtung durchquert, befinden sichIndustrie- und ärmere Wohnviertel. Zwischen der Eisenbahnlinie und dem Fluss Ischim befindet sich die Innenstadt, in der aktuell eine rege Bautätigkeit herrscht. Westlich und östlich davon schließen sich gehobenere Wohnviertel an. Südlich des Ischim befinden sich Parks und das neue Regierungsviertel. Hier sind ebenfalls viele große Bauprojekte im Entstehen, so zum Beispiel der Bau eines Diplomatenviertels, verschiedener Regierungsgebäude und einer repräsentativen Uferpromenade. Bis 2030 sollen diese Stadtteile vollendet sein. Astanas Chefplaner, Wladimir Laptew, will einBerlin ineurasischer Version erbauen. Gelegentlich wird auch eine Parallele zuAnkara gezogen, welche nach Gründung der modernen Türkei Hauptstadt wurde. Eine reineVerwaltungs-Hauptstadt wieBrasília oderCanberra ist nicht das Ziel der Stadtplaner.
Verwaltungsbezirk | Kasachischer Name | Russischer Name | Einwohner | Fläche [km²] |
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Almaty | Алматы ауданы | Алматинский район | 409.968 | 85,18 |
Baikonur | Байқоңыр ауданы | Байконурский район | 227.062 | 181,29 |
Jessil | Есіл ауданы | Есильский район | 293.511 | 200,22 |
Saryarqa | Сарыарқа ауданы | Сарыаркинский район | 351.604 | 67,75 |
Nura | Нұра ауданы | Нуринский район | 246.742 | 193,36 |
Saraischyq | Сарайшық ауданы | 69,53 | ||
Astana | 1.528.887 | 797,3 | ||
Stand: 1. Januar 2025 |
Klima
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Astana gilt klimatisch nachUlaanbaatar als die zweitkälteste Hauptstadt der Welt; sie wird vomKontinentalklima geprägt. Die Winde aus Nordsibirien gelangen in den Wintermonaten aufgrund fehlender geografischer Barrieren nahezu ungebremst nach Nord- und Zentralkasachstan. Die winterliche Durchschnittstemperatur beträgt ca. −15 Grad Celsius mit vereinzelten Nachtfrösten bis −40 Grad Celsius. Das absolute Temperaturminimum liegt bei −51,6 Grad Celsius. Dagegen sind im Sommer Spitzentemperaturen von über 35 Grad Celsius zu verzeichnen.
Astana | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Astana
Quelle:pogoda.ru.net;wetterkontor.de |
Bevölkerung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ethnie | 1989 | 1999 | 2012 | |||
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Bevölkerung | Anteil | Bevölkerung | Anteil | Bevölkerung | Anteil | |
Kasachen | 49.798 | 17,71 % | 133.585 | 41,83 % | 480.815 | 66,80 % |
Russen | 152.147 | 54,10 % | 129.480 | 40,55 % | 188.928 | 23,35 % |
Ukrainer | 26.054 | 9,26 % | 18.070 | 5,66 % | 13.453 | 1,81 % |
Tataren | 9.339 | 3,32 % | 8.286 | 2,59 % | 9.937 | 1,34 % |
Deutsche | 18.913 | 6,72 % | 9.591 | 3,00 % | 7.930 | 1,07 % |
Belarussen | 8.220 | 2,92 % | 5.761 | 1,80 % | 3.834 | 0,52 % |
Koreaner | 1.329 | 0,47 % | 2.028 | 0,64 % | 4.981 | 0,67 % |
Usbeken | 640 | 0,23 % | 429 | 0,13 % | 8.166 | 1,10 % |
Polen | 2.762 | 0,98 % | 2.537 | 0,79 % | 2.412 | 0,32 % |
Inguschen | 1.889 | 0,67 % | 1.822 | 0,57 % | 2.732 | 0,30 % |
Aserbaidschaner | 997 | 0,35 % | 902 | 0,28 % | 2.978 | 0,40 % |
Kirgisen | 94 | 0,03 % | 196 | 0,06 % | 1.808 | 0,20 % |
Tschetschenen | 514 | 0,18 % | 752 | 0,24 % | 1.063 | 0,14 % |
Baschkiren | 1.187 | 0,42 % | 870 | 0,27 % | 1.009 | 0,14 % |
Armenier | 814 | 0,29 % | 576 | 0,18 % | 790 | 0,10 % |
Moldauer | 1.004 | 0,36 % | 629 | 0,20 % | 700 | 0,09 % |
Uiguren | 53 | 0,02 % | 161 | 0,05 % | 881 | 0,12 % |
andere | 5.498 | 1,64 % | 3.649 | 0,83 % | 8.711 | 0,90 % |
Gesamt | 281.252 | 100,00 % | 319.324 | 100,00 % | 742.918 | 100,00 % |
Einwohnerentwicklung
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¹ Volkszählungsergebnis
Geschichte
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Gründung bis Zweiter Weltkrieg
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Spurenskythischer Besiedlung finden sich im Grab desSonnenherrschers (vor etwa 2500 Jahren).
Die Stadt wurde 1830 alsrussische FestungAkmolinsk gegründet (vonkasachischAqmola (Ақмола), ‚weißes Heiligtum‘, aber auch ‚weißes Grab‘ für einen nahe gelegenen Platz, an dem hellerKalkstein zutage tritt). Lange Zeit fungierte sie nur alsFort in der kasachischen Steppe. Die Bedeutung der Stadt wuchs Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, als Akmolinsk einEisenbahnknotenpunkt an derTurksib wurde. Dies führte zur ersten wirtschaftlichen Blüte der Stadt, die bis zumRussischen Bürgerkrieg anhielt. Dieser betraf auch das Gebiet des heutigen Nordkasachstans und damit auch Akmolinsk.
In Akmolinsk bestand dasKriegsgefangenenlager330 fürdeutsche Kriegsgefangene desZweiten Weltkriegs.[8]
Stadterweiterung im 20. Jahrhundert
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]AlsNikita Chruschtschow in den 1950er Jahren ein Mammutprojekt startete, um die nordkasachische Steppe in eine zweite Kornkammer derSowjetunion zu verwandeln, wurde die Stadt zur Hauptstadt dieser sogenanntenNeuland-Region(Целинный край / Zelinny krai) und 1961 inZelinograd umbenannt. Der hohe Anteil an russischer Bevölkerung in dieser Gegend, der zu ethnischen Spannungen geführt hat, lässt sich auf den Zuzug von Landarbeitern in dieser Zeit zurückführen. In der Umgebung der Stadt wurden daneben vieleRusslanddeutsche angesiedelt, die vorher unter der HerrschaftJosef Stalins deportiert worden waren.
Hauptstadt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nachdem Kasachstan mit demZerfall der Sowjetunion die Unabhängigkeit erlangt hatte, wurden die Stadt und ihre Region 1992 nach dem ursprünglichen Namen inAqmola umbenannt und 1994 als zukünftige Hauptstadt nominiert. Nach der Verlegung der Hauptstadt vonAlmaty nach Aqmola am 10. Dezember 1997 wurde die Stadt am 6. Mai 1998 abermals umbenannt und erhielt den Namen Astana. Der Grund für die Verlegung der Hauptstadt bestand neben der hohen Erdbebengefahr in Almaty vor allem darin, dass die kasachische Regierung unterNursultan Nasarbajew hoffte, durch diesen Schritt eventuellen separatistischen Tendenzen der mehrheitlich von Russen bewohnten Gebiete im Nordosten des Landes besser entgegentreten zu können. Des Weiteren wurden Astana die besten Entwicklungsmöglichkeiten – resultierend aus möglichen Bebauungsflächen und Verkehrsinfrastruktur – prognostiziert. Schließlich war der Umzug – was in Kasachstan eher hinter vorgehaltener Hand erwähnt wird – durch einen Interessen- und Machtausgleich zwischen den drei traditionellen kasachischen Stammesföderationen derGroßen Horde im städtisch geprägten Süden – der der ehemalige Präsident Nasarbajew angehört –, derMittleren Horde im zentralen und östlichen Kasachstan, in deren Gebiet Astana liegt, und der in der erdöl- und gasreichenKaspischen Senke im Westen Kasachstans ansässigenKleinen Horde bedingt. Seit Astana als Hauptstadt fungiert, erlebt die Stadt ein starkes Wirtschaftswachstum. Damit einhergehend sind ein starkes Bevölkerungswachstum und eine hohe Bautätigkeit.Am 23. März 2019 wurde die Stadt zu Ehren des langjährigen Präsidenten Kasachstans,Nursultan Nasarbajew, inNur-Sultan umbenannt.[9][10][11][12] Die Umbenennung erfolgte auf Vorschlag seines NachfolgersQassym-Schomart Toqajew.[11] Im September 2022 willigte er aber ein, den Namen der kasachischen Hauptstadt zurück inAstana zu ändern.[13]

Von links nach rechts befinden sich dieZentrale Konzerthalle Kasachstan, derAk-Orda-Präsidentenpalast, dahinter in der Ferne derBajterek-Turm, rechts daneben weitere moderne Wolkenkratzer
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bürgermeister (Äkim) von Astana ist seit Dezember 2022Schengis Qassymbek. Während sowjetischer Zeit stand der Stadtverwaltung der Vorsitzende des Exekutivausschusses vor. Nachfolgend die Bürgermeister der Stadt seit 1992:
- Amanschol Bölekpajew (1992–1997)
- Ädilbek Schaqsybekow (1997–2003)
- Temirchan Dosmuchambetow (2003–2004)
- Ömirsaq Schökejew (2004–2006)
- Asqar Mamin (2006–2008)
- Imanghali Tasmaghambetow (2008–2014)
- Ädilbek Schaqsybekow (2014–2016)
- Ässet Issekeschew (2016–2018)
- Baqyt Sultanow (2018–2019)
- Altai Kölginow (2019–2022)
- Schengis Qassymbek (seit 2022)
Wappen und Flagge
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das aktuelle Wappen von Astana wurde vom kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew entworfen und am 5. Juni 2008 eingeführt.[14] Die beiden zentralen Motive des Wappens sindBäiterek (kasachischБәйтерек) undSchangyraq (kasachischшаңырақ). Dabei ist Bajterek, Bezeichnung für denBaum des Lebens bei denTurkvölkern, die Personifizierung des Universums und Schangyrak, die Krone einer kasachischenJurte, stellt den Übergangspunkt von der unendlichen Weite des Universums zum eigenen Haus dar. Am unteren Ende von Bäiterek findet sich eine stilisierte Darstellung des mythischen VogelsSimorgh mit ausgebreiteten Flügeln, für den in Kasachstan der Name Samruk verwendet wird. Das Wappen der Stadt ist in zwei Ringe aufgeteilt: Der äußere Ring steht für die Geschichte derGroßen Steppe. Die rote Farbe geht auf die reinigende Kraft des Feuers zurück, das von denTürken als unverzichtbares Element angesehen wurde und mit Geburt, Wachstum und Entwicklung in Verbindung gebracht wurde. Die rote Grenze symbolisiert auch die feurigen Tore, die man durchquert, um den Geist zu reinigen und mit Kraft gefüllt zu werden. Der innere Ring in der FarbeAzurblau, die auch für dieFlagge Kasachstans verwendet wird, steht für die Unabhängigkeit des modernen Kasachstan. An beiden Seiten der Inschrift des Stadtnamens befinden sich im roten Ring jeweils drei symmetrische Linien, die die Dachstangen (kasachischУық/uyq) des Schangyrak darstellen.[15] Die Inschrift Астана (kasachisch und russisch für Astana) wurde durch Nur-Sultan (in lateinischer Schrift) ersetzt.
Städtepartnerschaften
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Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Museen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Unter den Museen der Stadt befindet sich dasMuseum des ersten Präsidenten der Republik Kasachstan mit einer Sammlung von Waffen, Orden und Auszeichnungen des PräsidentenNursultan Nasarbajew. In verschiedenen Ausstellungen werden auch Exponate gezeigt, die Einblicke in die kasachische Kultur geben.
In der Nähe des Flusses Ischim befindet sich dasFreilichtmuseum Atameken. Auf gut zwei Hektar wurde hier ein Miniaturmodell Kasachstans und des Kaspischen Meeres geschaffen. Es werden Modelle kasachischer Sehenswürdigkeiten und einiger europäischer Bauwerke präsentiert.
DasKulturzentrum des Präsidenten besteht aus einem Museum, einer Bibliothek und einem Konzertsaal. Es werden neben den ThemengebietenArchäologie,Kunst undGeschichte Kasachstans einige weitere wissenschaftlich-kulturelle Themen behandelt.
Bauwerke
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Alte Gebäude sucht man in Astana vergeblich. Die Stadt wird zum einen von Gebäuden der Sowjetzeit geprägt – hier herrscht der Baustil der 1960er und 1970er Jahre vor –, zum anderen von Stadtvierteln, die entweder in den letzten Jahren entstanden sind oder umgebaut wurden. Das betrifft die Viertel südlich des Ischim, die im Rahmen des Regierungsumzuges entstanden sind. Nahezu alle bedeutenden Bauwerke der Stadt entstanden erst, nachdem die Stadt zur Hauptstadt Kasachstans erklärt wurde.
Die bekannten Bauwerke der Stadt befinden sich überwiegend im neuen Regierungsviertel der Stadt, das im Süden von Astana angelegt wurde. Im Zentrum des Regierungsviertels befindet sich der Nurschol-Boulevard, an dem zahlreiche Behörden, das kasachische Parlament und einige staatliche Unternehmen ihren Sitz haben. An ihm befindet sich auch derBajterek-Turm, ein rund 100 Meter hoher Aussichtsturm in der Form eines mythologischenLebensbaumes und Wahrzeichen der Stadt. An seinem westlichen Ende liegt dasKhan Shatyr, eine Konstruktion in Form eines Zeltes. Darin befinden sich unter anderem ein Einkaufszentrum, ein Entertainmentcenter und ein Aquapark. Am östlichen Ende dieser Prachtstraße befindet sich am Flussufer derAk-Orda-Palast, der Amtssitz des kasachischen Präsidenten. Der markante Bau, der mit italienischem Marmor verkleidet ist und eine Kuppel mit einer goldenen Antenne trägt, ist umgeben von einem groß angelegten Park.[16] Direkt gegenüber, auf der anderen Seite des Ischim, befindet sich diePyramide des Friedens und der Eintracht. Diesespyramidenförmige Bauwerk, das vom britischen ArchitektenbüroFoster + Partners entworfen wurde, ist dauerhafter Tagungsort des Kongresses der Führer der Welt- und der traditionellen Religionen. Es ist konzipiert als Ort der für religiöse Verständigung, Abkehr von Gewalt und Förderung von Glaube und der Gleichheit der Menschen steht.[17]
Seit derJahrtausendwende entstanden in Astana auch zunehmendWolkenkratzer. Das älteste Hochhaus der Stadt ist der 2001 vollendeteAstana Tower. Die meisten Hochhäuser wurden am Nurschol-Boulevard errichtet. Dort befindet sich das 175 Meter hoheRailways Building, Sitz der EisenbahngesellschaftQasaqstan Temir Scholy, und derTransport Tower. Direkt neben dem Railways Building befindet sich der Komplex der Emerald Towers, der aus zwei Wolkenkratzern besteht. Emerald Towers 1 ist mit einer Höhe von 210 Metern das derzeit höchste Gebäude in Kasachstan. Der Komplex Northern Lights besteht aus drei Hochhäusern, von denen das höchste Gebäude eine Höhe von 180 Metern misst. Bereits seit 2010 entsteht südlich des Bajterek-Turms derAbu Dhabi Plaza, der durch dieVereinigten Arabischen Emirate finanziert wird. Mit einer Höhe von 311 Metern wird das Bauwerk das höchste Gebäude inZentralasien sein. Die Fertigstellung wurde mehrmals verschoben und ist für das Jahr 2021 geplant.[18]
Die neue russisch-orthodoxeMariä-Entschlafens-Kathedrale wurde Anfang 2010 vom Patriarchen der russisch-orthodoxen KircheKyrill I. eingeweiht.[19] DieNur-Astana-Moschee war die größte Moschee Kasachstans, bis sie 2012 von derHazrat-Sultan-Moschee abgelöst wurde. Außerdem befindet sich in Astana mit der Beit Rachel Synagoge die größteSynagoge Zentralasiens.[20]
Astana richtete 2017 die WeltausstellungExpo 2017 aus.
2024 wurde imPalast der Unabhängigkeit das SCO-Gipfeltreffen ausgerichtet.
Musik
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- Astana Symphony Orchestra gegründet 1998
- Zentrale Konzerthalle Kasachstan
- Astana Opera, erbaut von 2010 bis 2013
Sport
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zwei große Fußballvereine sind bzw. waren in Astana beheimatet. Der FußballklubFK Astana-1964 spielte in der zweithöchsten Spielklasse des Landes und wurde 2014 aufgelöst. Seine Heimspiele trug er imKaschymukan-Munaitpassow-Stadion aus.FK Astana wurde erst 2009 durch die Fusion zweier Teams gegründet und ist in der kasachischenPremjer-Liga vertreten. Die Fußball-Heimspiele werden in der 2009 eröffneten und 30.000 Zuschauer fassendenAstana Arena ausgetragen.
DieEishockeymannschaftBarys Astana ist eines der erfolgreichsten Teams Zentralasiens. Seit der Saison 2008/2009 nimmt sie am Spielbetrieb derKontinentalen Hockey-Liga teil. Die Spielstätte der Mannschaft ist die 12.000 Zuschauer fassendeBarys Arena.
Das RadsportteamAstana, das an derUCI ProTour teilnimmt, hat seit 2009 seinen Standort in Astana.
Die BasketballmannschaftBK Astana wurde 2011 neu gegründet und spielt neben der Kasachischen National League in derVTB-UL. Sie gewann 2012 die nationale Meisterschaft und den Pokal.
Seit 2011 existiert auch ein Rally Team Astana, das bei der Dakar Rally 2012 in der Klasse der Trucks den dritten Platz belegte.
Mit demIronman Kazakhstan wird hier seit 2020 ein Triathlon über dieIronman-Distanz (3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,195 km Laufen) ausgetragen.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Astana lebt vor allem von seiner Hauptstadtfunktion und den damit zusammenhängenden Wirtschaftszweigen. Durch die rege Bautätigkeit hat der Bausektor eine wichtige Bedeutung in der Stadt. Ein weiterer wichtiger Industriezweig ist dieLederverarbeitung. Das Stadtgebiet stellt eineSonderwirtschaftszone dar. Die Umgebung wird großräumiglandwirtschaftlich genutzt. In der Stadt wurde 2017 das AIFC (Astana International Financial Centre) gegründet, wovon dieWertpapierbörseAstana International Exchange (AIX) einen teil darstellt.
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Astana liegt in der Mitte Kasachstans und hat dadurch eine Sonderstellung alsVerkehrsknotenpunkt.
Eisenbahn
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Astana ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt imEisenbahnverkehr sowohl in Nord-Süd- (vonPetropawl nach Almaty undTaschkent) als auch in Ost-West-Richtung (vonMoskau nachChina).
DerBahnhof von Astana wird von der staatlichen kasachischenEisenbahngesellschaftKasachstan Temir Scholy betrieben und ist einer der größten Bahnhöfe Kasachstans. Es bestehen täglich Verbindungen in kasachische Großstädte. Zugverbindungen ins Ausland bestehen vor allem nachRussland, aber auch in zentralasiatische Staaten und nach China.
Straße
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Parallel zu denEisenbahnstrecken verlaufen Hauptstraßen. Aufgrund der enormen Ausdehnung des Landes besitzt das Straßennetz nur Bedeutung für den regionalen Verkehr. In den nächsten Jahren sind weitereSchnellstraßen bzw.Autobahnen geplant. Die bislang einzige winter- und wetterfeste Autobahn Kasachstans verbindet Astana mitKökschetau (A12, Teil derEuropastraße 125).
Flugverkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Ca. 15 km südlich vom Stadtzentrum Astanas befindet sich derFlughafen von Astana, u. a. mit Verbindungen nachEuropa, z. B. nachWien,Frankfurt undKiew.
DerFlughafen war für einige Jahre ein wichtiges Drehkreuz für die Flüge derLufthansa Cargo nach Asien.
Von Deutschland aus fliegenAir Astana undLufthansa vonFrankfurt am Main non-stop nach Astana.Turkish Airlines fliegt vonIstanbul nach Astana. Von derUkraine aus fliegtUkraine International Airlines non-stop nach Astana und Almaty.
In den nächsten Jahren soll etwa 15 km westlich von Astana ein neuer internationaler Flughafen gebaut werden.
Öffentlicher Personennahverkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Demöffentlichen Personennahverkehr dienenOmnibuslinien sowie eine große ZahlMarschrutki. Der Verkehr vonOberleitungsbussen musste 2008 aufgegeben werden, nachdem die Stromrechnungen nicht mehr beglichen werden konnten.[21] Mit Inbetriebnahme derStadtbahn Astana soll ein neuesVerkehrssystem eingeführt werden. Nach Vollendung aller vier Bauabschnitte wird das Liniennetz aus vierLinien bestehen, die durch das gesamte Stadtgebiet verlaufen.
Unternehmen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Astana befinden sich vor allem die Konzernzentralen kasachischer Staatsunternehmen. Die meisten Unternehmen Kasachstans, die nicht in staatlichem Besitz sind, sind in der ehemaligen HauptstadtAlmaty ansässig.
Das staatliche kasachische MineralölunternehmenKazMunayGas hat seinen Hauptsitz in einem 18-stöckigen Gebäude im neuen Regierungsviertel der Stadt. Auch die beiden TochterunternehmenKazTransOil undKazTransGas befinden sich in Astana. Neben Kasachstans größtem TransportunternehmenKasachstan Temir Scholy, dessen TochterunternehmenKaztemirtrans und Kaztransservice hat auch dieKazakhTelecom hier ihre Unternehmenszentrale. Das staatliche Medienunternehmen Nur Media befindet sich ebenfalls in Astana.
Kasachstans größter AutomobilhändlerAstana Motors befindet sich in Astana. Das BergbauunternehmenEurasian Natural Resources hat in Astana seine neue kasachische Konzernzentrale eingerichtet. Als einziges kasachisches Kreditinstitut hat dieTsesnabank ihren Unternehmenssitz in der Hauptstadt.
Bildung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Stadt ist Sitz mehrerer Hochschulen und Universitäten. Die älteste Universität ist dieKasachische Agrartechnische Universität. Die landwirtschaftliche Hochschule gehört zu den besten Hochschulen Kasachstans und verfügt über neun Fakultäten, an denen mehr als 10.000 Studenten eingeschrieben sind.[22] Eine weitere bedeutende Universität ist dieEurasische Nationale Universität. Sie wurde 1996 durch die Zusammenlegung zweier Hochschulen gegründet. DieMedizinische Universität Astana wurde 1964 gegründet.[23] DieKAZGUU Närikbajew-Universität ist eine private Universität, die 1994 gegründet wurde. DieNasarbajew-Universität wurde 2010 etabliert. Sie ist eine Forschungsuniversität mit vorwiegend internationalem Personal. An der Universität sind rund 5000 Studenten eingeschrieben.[24]
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Alexander Kasanzew (1906–2002), Science-Fiction-Schriftsteller und Schachkomponist
- Tetjana Tarassowa-Kowalenko (* 1957), Eisschnellläuferin
- Michail Guzerijew (* 1958), russischer Unternehmer und Politiker
- Tölegen Sakarijanow (* 1961), Politiker
- Anatoli Chrapaty (1962–2008), Gewichtheber und Olympiasieger
- Asqar Mamin (* 1965), Politiker
- Kärim Mässimow (* 1965), Regierungschef Kasachstans
- Sergej Tcherepanov (* 1967), russischer Orgel- und Cembalodozent sowie Kirchenmusiker
- Jermek Marschyqpajew (* 1969), Politiker
- Eleonora Hummel (* 1970), deutsche Schriftstellerin
- Juri Kochanez (* 1972), kasachisch-russischer Eisschnellläufer
- Dmitri Posdnjakow (* 1972), Biathlet
- Alexander Kibalko (* 1973), kasachisch-russischer Eisschnellläufer
- Pawel Kozur (* 1974), Schachspieler und -trainer
- Christian Remchen (* 1976), Maler, Bildhauer, Architekt
- Igor Subrilin (* 1976), Skilangläufer
- Nurlan Ybyrajew (* 1977), Schachspieler und -schiedsrichter
- Konstantin Airich (* 1978), Schwergewichtsboxer
- Jana Haas (* 1979), deutsch-russische Autorin
- Därmen Säduaqassow (* 1979), Schachspieler
- Maxim Iglinski (* 1981), Radrennfahrer
- Dawid Lorija (* 1981), Fußballspieler
- Darja Starostina (* 1982), Skilangläuferin
- Nikita Chochlow (* 1983), Fußballspieler
- Maxim Schalmaghambetow (* 1983), Fußballspieler
- Anton Tschitschulin (* 1984), Fußballspieler
- Natalja Iwoninskaja (* 1985), Leichtathletin
- Maxim Asowski (* 1986), Fußballspieler
- Änuar Ismagambetow (* 1986), Schachspieler
- Dinara Säduakassowa (* 1996), Schachspielerin
- Alex Mizurov (* 1988), deutscher Skateboarder
- Sultanmurat Miralijew (* 1990), Radsportler
- Mark Starostin (* 1990), Skilangläufer
- Arnold Suew (* 1991), Fußballspieler
- Anastassija Lawrowa (* 1995), Tischtennisspielerin
- Kirill Gerassimenko (* 1996), Tischtennisspieler
- Wadim Pronski (* 1998), Radrennfahrer
- Nurbek Oralbai (* 2000), Boxer
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- astana.gov.kz: Seite der Stadt Astana (englisch, kasachisch und russisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑2025 жылғы 1 қаңтарға Қазақстан Республикасының облыстары, қалалары, аудандары, аудан орталықтары және кенттері бөлінісіндегі халық саны. (Excel; 114 KB) stat.gov.kz, abgerufen am 15. Februar 2025 (kasachisch).
- ↑Kasachisches Audio-Aussprachebeispiel für „Astana“ auf forvo.com
- ↑Duden online zu „Astana“
- ↑Pons Online-Wörterbuch s.v. Abgerufen am 27. Februar 2022.
- ↑Kazakhstan’s president signs decree to rename capital city to Astana. TASS, 17. September 2022, abgerufen am 17. September 2022.
- ↑stat.kz (Memento vom 13. November 2013 imInternet Archive)
- ↑abcdЧисленность населения на начало периода. taldau.stat.gov.kz (russisch).
- ↑Erich Maschke (Hrsg.):Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.
- ↑It's Official: Kazakh Capital Now Called Nur-Sultan. Abgerufen am 11. Juni 2019 (englisch).
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- ↑University history (Memento desOriginals vom 24. März 2019 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.amu.kz, abgerufen am 24. März 2019 (englisch).
- ↑NU at a glance (Memento desOriginals vom 24. März 2019 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/nu.edu.kz, abgerufen am 24. März 2019 (englisch).
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