| IPA-Zeichen | ◌ʰ |
|---|---|
| IPA-Nummer | 404 |
| IPA-Zeichen-Beschreibung | kleine hochgestellteMinuskelh |
| Unicode | U+02B0 |
| X-SAMPA | _h |
| Kirshenbaum | <asp> |
Aspiration (vonlat.aspirare „Luft aushauchen“; auchBehauchung) bedeutet in derPhonetik, dass ein Laut, meistens einPlosiv, von einem hörbaren Hauchgeräusch begleitet wird. In derIPA-Lautschrift wird sie durch ein hochgestelltes „h“ (ʰ,Unicode MODIFIER LETTER SMALL HU+02B0) gekennzeichnet.
In derdeutschen Standardaussprache sind diestimmlosen Plosivep, t, k in den meisten Positionen aspiriert, z. B. inkalt [kʰaltʰ]. Im Hochdeutschen ist die Aspiration allerdings einadjungiertes, keindistinktives Merkmal, mit anderen Worten: Sie ist nicht entscheidend, um den Laut von einem anderen zu unterscheiden. Anders jedoch in einigen süddeutschen Dialekten: Hier werdenb, d, g als [p], [t], [k] (unbehaucht) gesprochen und sind vonp, t, k nur durch deren Aspiration zu unterscheiden. Die Aspiration ist hier also durchausphonematisch. Gleiches gilt etwa in denindoarischen Sprachen, demArmenischen,Koreanischen oderThailändischen. Auch in deraltgriechischen Sprache wurden die Buchstabenφ,θ undχ ursprünglich als aspirierte Verschlüsse gesprochen, was sich immer noch darin niederschlägt, dass sie in lateinischer Schrift mitph,th undch wiedergegeben werden.
Die Aspiration betrifft meist stimmlose Plosive, in den indoarischen Sprachen kommen daneben aber auchstimmhaft-aspirierte Plosive, z. B. [bʱ], vor. Manche indoarische Sprachen kennen auch aspirierteLiquida,Hindi etwa den aspiriertenstimmhaften retroflexen Flap [ɽʰ].
In einigen deutschen Akzenten und Dialekten findet im Unterschied zur Standardaussprache keine Aspiration stimmloser Konsonanten statt, so etwa imHochalemannischen (sieheFortis), südlichenNiederdeutschen (namentlichWest- sowieOstfälisch)[1] und imRheinischen. Ebenfalls keine Aspiration haben viele europäische Standardsprachen wieFranzösisch,Niederländisch,Spanisch oderUngarisch.
| IPA-Zeichen | ◌̤ |
|---|---|
| IPA-Nummer | 405 |
| IPA-Zeichen-Beschreibung | untergesetztesTrema |
| Unicode | U+0324 |
| X-SAMPA | _t |
| Kirshenbaum | <mrm> |
Ein phonetisch anderer Fall, der allerdings im Zusammenhang mit aspirierten stimmhaften Verschlusslauten auftritt, ist derPhonationstyp (vor allem vonVokalen), der auf Englisch alsbreathy voice (deutsch auchHauchstimme) bezeichnet wird. Hierbei wird nicht ein stimmloser Hauch nach Öffnung eines Verschlusses angeschlossen, sondern bei der Erzeugung eines stimmhaften Lauts ein stärkerer Luftstrom durch die Stimmritze geleitet, so dass eine verrauscht-stimmhafte Qualität wie bei einem Stöhnen entsteht. In der IPA-Lautschrift wird dies von Aspiration im obigen Sinne abgegrenzt und durch ein untergesetztesTrema (◌̤, Unicode COMBINING DIAERESIS BELOW U+0324) gekennzeichnet.