Die Asen werden von ihrer Mentalität als kriegerische und herrschende Götter geschildert, wohingegen die Wanen als Fruchtbarkeitsgottheiten stilisiert werden. Bei Snorri findet jedoch eine stringente Trennung der Geschlechter nicht statt. Zudem wird der Begriff „Ase“ in Quellen auch als ein genereller Begriff für (heidnischer) „Gott“ gebraucht (siehe auch:Abschnitt Etymologie im germanischen Sprachraum beiGott).
Der Begriff „Ase“ ist inschriftlich zuerst fassbar belegt in einer Runeninschrift aus dem 2. Jahrhundert ausVimose in Dänemark:asau wija „ich weihe dem Asen/Gott“. Ein weiterer Beleg ist die FormAnsis beiJordanes (Getica 13,78), hier werden diese als mythische Vorfahren der Goten alssemideos, lateinisch für „Halbgötter“, bezeichnet.
Vermutet wird, dass die Herkunft des Wortes Asen auf die Pfahlidole oderPfahlgötter zurückgehen könnte.[2] Die Wurzel der heutigen Worte „Balken“ und „Pfosten“ haben eine nahe Verwandtschaft zu den Bezeichnungenæsir undáss.[3]
Der HistorikerFriedrich Rühs spekulierte 1812, das Wort sei später entstanden, nachdem sich bei den Mönchen und Gelehrten ein System über die Bevölkerung des Nordens vonAsien her gebildet habe; daher erscheine das Wort so isoliert, in einer so bestimmten Bedeutung, in keinem verwandten Dialekt wiederkehrend, und gehe in der lebendigen Sprache endlich völlig unter.[4]
Das altisländische, beziehungsweise altnordischeáss weist durch den runischen Beleg einen u-Stamm auf, wodurch auf ein germanisches*ansu-z zu schließen ist.[5][6] Durch den Beleg bei Jordanes wird in der Forschung diskutiert, ob durch die Formansis, neben der altnordischen Form mit dem u-Stamm, berechtigt ein i-Stamm anzunehmen ist und in der Folge auf ein germanisches*ansi-z rückzuführen ist.[7][8]
Im deutschsprachigen Raum hat sich das Wort Asen (überāss entwickelt aus germanischans- „Gott“; vgl. auchanses „Halbgötter“, bei Jordanus um 550) als Bezeichnung der germanischen Götter im 19. Jahrhundert eingebürgert.[9]
Nach derJüngeren Edda wohnen die Asen inAsgard (Sitz der Götter). Sie herrschen über die Welt und die Menschen. Ihnen werden Eigenschaften wie Stärke, Macht und Kraft zugeschrieben. Sie sind weitgehend vermenschlicht, haben also einen irdischen Alltag. Wie die Menschen sind sie sterblich. Nur durch die Äpfel derIdun halten sie sich jung, bis fast alle von ihnen zurRagnarök getötet werden.
Die folgende Übersicht zeigt die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den bekanntesten nordischen Gottheiten aus den Geschlechtern der Asen undWanen:
Das goldene Zeitalter wird beschrieben als eine glückliche Zeit, in der die Götter ohne Menschen auf einer grünen Erde wie Kinder lebten. In dieser Zeit legten sie Essensvorräte an, fertigten Zangen, Ambosse und Hämmer.[11]