Arthur Müller (*26. Juni1828 inNamslau,Niederschlesien; †10. April1873 inMünchen) war ein deutscher Schriftsteller. Heute vergessen, war er seinerzeit ein arrivierter Theaterdichter und Lyriker des bürgerlichen Realismus. Gewöhnlich lebte er unstet als Hauslehrer, Zeitungskorrespondent und Korrektor griechischer und lateinischer Werke.[1]
Müller studierte an derUniversität Breslau Philosophie. 1848 wurde er als Müller III imCorps Borussia Breslau recipiert.[2] Nach einigen Semesternrelegiert, ging er an dieUniversität Jena. Dann lebte er teils in München, teils einsiedlerisch an kleineren OrtenOberbayerns, besonders auf derFraueninsel. 1853 wurde erCorpsschleifenträger derLusatia Breslau.[2] Auch wird Müller berühmt durch die Streitschriften mitWilhelm Emmanuel von Ketteler, dem Bischof von Mainz. Auslöser für den Streit ist sein Lustspiel „Gute Nacht, Hänschen!“ (1862). Darin beschimpft er die Katholische Kirche nach Meinung des Bischofs ungebührlich; er macht sie auf der Bühne unglaubwürdig und lächerlich. Das Lustspiel war jahrelang ein großer Erfolg beim Publikum, auch als Lustspiel anNeujahr. Der „Verschwörung der Frauen“ war durchschlagender Erfolg beschieden. Er bewog den Theaterdirektor Friedrich Engelken (1804–1879), Müller alsDramaturgen an das neue Aktientheater in München zu ziehen. Der Stoff der Verschwörung fand Eingang in dieOperette, so inDie Frauenverschwörung vonMax Ring und Gustav Hinrichs und inDonna Juanita (1880) vonFranz von Suppè.[1] Eine Zeitlang war Müller amTheater an der Wien als Dramaturg undTheaterdichter angestellt. Er war zeitlebens ein gesellschaftlicher Revolutionär. Im Kampf gegen ihn unterstellten ihm katholische Kirchenmänner ein Kind aus einem nicht belegbaren Verhältnis mit einer Minderjährigen. Müller prozessierte und zerbrach. Mit 44 Jahren ging er durch Gift in den Freitod.
Ein enger Freund von Arthur Müller war der 13 Jahre jüngere Schauspieler und RegisseurErnst von Possart. Er widersetzte sich in seinen Stücken staatlicher und kirchlicher Repression als etwas Unehrlichem und Verabscheuungswürdigem.Hermann von Schmid schrieb 1876 inDie Gartenlaube unter dem Titel „Ein entlaufener Lehrling“:
„Eines der ersten in München von Possart in Szene gesetzten Schauspiele soll ‚Gelbe Rosen‘ von Arthur Müller sein, dem talentvollen Dichter so vieler beliebter Bühnenstücke (‚Gute Nacht, Hänschen‘, ‚Die Verschwörung der Frauen‘), welcher so früh den Faden seiner Schöpfungen mit eigener Hand durchschnitt. Possart war mit Müller in innigster Weise befreundet und hat von ihm die Aufführung dieses letzten Werkes wie eine Art Vermächtnis übernommen, das er in seltener, über den Tod hinausreichender Freundestreue zu erfüllen gedenkt.“

Die Grabstätte von Arthur Müller befindet sich auf demAlten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 33 – Reihe 8 – Platz 27)Standort48.12596111111111.563694444444.[3][4]Ernst Possart (1841–1921) hielt die Grabrede. Später brachte er Müllers Schauspiel „Gelbe Rosen“ in seltener, über den Tod hinausreichender Freundestreue zurUraufführung. Weltberühmt und inzwischen geadelt, fand er 48 Jahre nach Müllers Tod in dessen Nähe (Gräberfeld 31 – Reihe 1 – Platz 30)[5] seine letzte Ruhe.Heinrich Bonnenberg ließ Müllers Grab mit korrektem Lebensjahr (nach Geburtsurkunde) restaurieren.

Von seinen Werken wurden veröffentlicht:[1]
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Müller, Arthur |
| ALTERNATIVNAMEN | Müller, Karl Arthur (vollständiger Name) |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Lyriker und Bühnendichter |
| GEBURTSDATUM | 26. Juni 1828 |
| GEBURTSORT | Namslau, Niederschlesien |
| STERBEDATUM | 10. April 1873 |
| STERBEORT | München |