Arnold Krieger

Arnold Krieger (*1. Dezember1904 inDirschau; †9. August1965 inFrankfurt am Main) war eindeutscher Schriftsteller,Dramatiker undLyriker.
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Kriegers Vater Friedrich Wilhelm Krieger († 1942) war Mittelschulrektor inStettin. Krieger wuchs inThorn auf und studierte inGreifswald,Göttingen undBerlinPhilosophie. 1925 heiratete er Charlotte Raykowski, sie hatten eine gemeinsame Tochter, Jutta Burgdorfer geb. Krieger. Nach der Trennung erfolgte die zweite Eheschließung mit Tuja Krieger. Dieser Ehe entstammen zwei Töchter: Dorothea (geb. 1951) und Felicitas (geb. 1948).
Bereits als Student erlebte Krieger große Anerkennung, als sein Erstlingswerk, das SchauspielOpfernacht, im Stettiner Stadttheater uraufgeführt wurde. Vor 1933 unternahm er mehrere Reisen nach Afrika. In derZeit des Nationalsozialismus erschien sein RomanMann ohne Volk (1934), der als Vorlage für den NS-PropagandafilmOhm Krüger (1940/41) diente.
Nach Kriegsende wurden Kriegers SchriftenMann ohne Volk (Heyne, Dresden 1939),Christian de Wet (Kiepenheuer, Berlin 1940),Der dunkle Orden (Heyne, Dresden 1940),Hendrik und Sannah (Eher, Berlin 1940),Empörung in Thorn (Eher, Berlin 1942) undDas Urteil (Heyne, Dresden 1942) in derSowjetischen Besatzungszone auf dieListe der auszusondernden Literatur gesetzt.[1] Auf diese Liste folgte später in derDeutschen Demokratischen Republik nochEin Menschenherz – was weiter? (Universitas, Berlin 1935).[2]
Krieger lebte nach 1945 zeitweilig in der Schweiz, ab 1953 in Darmstadt. Sein bekanntestes Werk ist der Afrika-RomanGeliebt, gejagt und unvergessen (1955). Er schrieb christlich fundierte Lyrik, z. B:Das erlösende Wort (1941),Reichtum des Armen (1958), das DramaChristian de Wet (1936)[3] u. a.
Arnold Krieger wurde auf demWaldfriedhof Darmstadt (Grabstelle: L 6a 25c) bestattet.[4]
Werke
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Opfernacht; Schauspiel 1927.
- Spielraum für Monika; Zeitroman 1934.
- Mann ohne Volk; Roman 1934 (Neuauflage unter dem TitelHendrik und Sannah, 1957).
- Das Blut der Lysa Gora; 1934.
- Ein Menschenherz – was weiter?; Gegenwartsroman 1935.
- Fjodor und Anna; Schauspiel / Ein Dostojewski-Drama 1935 (uraufgeführt 1956 in Berlin).
- Christian de Wet; Schauspiel / Schicksal des Burengenerals 1936.
- Ninon Gruschenka; Novelle / Schicksal einer russischen Emigrantin 1938 (auch dramatisiert).
- Empörung in Thorn; ein weichseldeutscher Roman 1939.
- Der dunkle Orden; Roman 1940 (1957 unter dem TitelDer Sohn).
- Das erlösende Wort; Gedichtband 1941.
- Das Urteil; Roman 1942.
- Das schlagende Herz; Gedichtband 1944.
- Sehnsucht nach Bindung; Gedichtband 1949.
- So will es Petöfi; Roman 1942 (1950 unter dem TitelMein Leben gehört der Liebe und 1956 unter dem TitelSein Leben war Liebe neu erschienen).
- Die Werbung des Richters; frei nach dem Spanischen des Don Pedro Antonio de Alarcón, 1950.
- Netotschka Neswanowa; einDostojewski-Fragment zu Ende erzählt.
- Befreiung wunderbar; Gegenwartsroman 1951.
- Der seltsame Liebesbund; Roman 1951.
- Kraft aus Liebe; ein Appell 1951.
- Zwei zogen aus; autobiographischer Roman 1953.
- Terra Adorna; Staats- und kirchenkritischer Eheroman, 1954.
- Der Ausflug; Hörspiel 1956.
- Geliebt, gejagt und unvergessen; Afrika-Epos 1955.
- Das Haus der Versöhnung; Roman 1956.
- Der Scheidungsanwalt; Roman 1957.
- Reichtum der Armen; Gedichtband 1958.
- Das Märchenbuch von heute (für alle Kinder von 9 bis 99 Jahren); 1958.
- Hilf uns leben, Cordula; Roman 1959.
- Die dreizehn Windhunde des Herrn Dryander; Märchen 1958.
- Kleine Magna Charta (Forderung nach einem „symphonischen Zusammenschluss“ führender Geister); 1959.
- Stärker als die Übermacht (Analyse der Weltsituation); 1960.
- Unter den Nesselbäumen; Schauspiel 1963.
- Der Kuckuck und die Zerreißprobe; Roman 1963.
- Hörspiele I-XII (als Buch erschienen); 1964.
- Die Ziver; Schauspiel 1965.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Margarete Dierks: Krieger, Arnold. In:Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982,ISBN 3-428-00194-X, S. 43 f. (Digitalisat).
- Fritz Seefeldt:Arnold Krieger. Ein Versuch der Zusammenschau von Mann und Werk zur 1. Wiederkehr seines Todestages. Eutin 1966.
- Wilfried Samel:„Geliebt, gejagt und unvergessen“. Arnold Krieger zum 70. Geburtstag am 1. Dezember 1974. In: Westpreußen-Jahrbuch, Bd. 24 (1974),ISSN 0511-8484, S. 150–154.
- Tuja Krieger (Hg.):Erinnerungen an Arnold Krieger. Studio Schaffen und Forschen, Darmstadt 1977.
- Christian W. Hallstein:An Introduction to the Novels of Arnold Krieger. Dissertation: Pennsylvania State University, 1978.
- Arnold Krieger – 80. Geburtstag 1. Dezember 1894-9. August 1965. Veranstaltung, Resonanz. Jahresgabe vom „Freundeskreis Arnold Krieger e.V.“, Darmstadt. Studio Schaffen und Forschen, Darmstadt 1985.
- Bernhard Blumenthal: "In Noble Case: The Writings of Arnold Krieger".Seminar: A Journal of Germanic Studies, 1990.
- Arnold Krieger (1904-1965) zum 90. Geburtstag. „Freundeskreis Arnold Krieger e.V.“, Darmstadt. Studio Schaffen und Forschen, Darmstadt 1995.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Arnold Krieger im Katalog derDeutschen Nationalbibliothek
- Arnold Krieger von Christian W. Hallstein
- Krieger, Arnold. Hessische Biografie. (Stand: 14. Februar 2020). In:Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-k.html
- ↑http://www.polunbi.de/bibliothek/1953-nslit-k.html
- ↑ Das SchauspielChristian de Wet von 1936 wurde in Lübeck 1940/41 dargeboten. Die in Südafrika dargestellte Situation musste die deutschen Theaterbesucher treffen, denn es ging auch für sie um einen zweiten Krieg und die Angst der Mütter, dass wieder Söhne fallen - und natürlich um Durchhalten, Opfer bringen und Kämpfen. Es wurden zu diesem Aufführungszeitpunkt jedenfalls ambivalente Gefühle erzeugt, die sich mit den Propagandazielen nicht deckten. Die dargestellte Situation war einfach zu ähnlich der, unter der man selber litt. Es gibt also zwei Ebenen der Betrachtung. Zur Lübecker Aufführung vgl. Jörg Fligge:"Schöne Lübecker Theaterwelt." Das Stadttheater in den Jahren der NS-Diktatur. Lübeck: Schmidt-Römhild, 2018.ISBN 978-3-7950-5244-7. S. 254–258, 569.
- ↑Informationstafel am Haupteingang des Waldfriedhofs Darmstadt
Personendaten | |
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NAME | Krieger, Arnold |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 1. Dezember 1904 |
GEBURTSORT | Dirschau |
STERBEDATUM | 9. August 1965 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |