DieMedaille der Besatzungsarmee (englisch: Army of Occupation Medal) ist eine seit 1990 nicht mehr zur Verleihung gelangende Medaille derStreitkräfte der Vereinigten Staaten.
Die Stiftung der Medaille für Angehörige derUnited States Army erfolgte durch dasKriegsministerium der Vereinigten Staaten am 5. April 1946. Die Medaille sollte als Anerkennung für den Dienst während der Besatzung von Deutschland, Italien, Österreich, Japan oder Korea dienen. 1948 wurde die Verleihung auf Angehörige derUnited States Air Force, die kurz zuvor erst aufgestellt worden war, ausgedehnt.
Nach Auflösung des Kriegsministeriums waren für die Abwicklung der Verleihungen formell dasUnited States Department of the Army und dasUnited States Department of the Air Force zuständig.
Die Auszeichnung wurde auch alsFahnenband an Einheiten verliehen. Angehörige der Navy und Marine bekamen die am gleichen Band verlieheneNavy Occupation Service Medal, die aber eigene Bandauflagen hatte und eine unterschiedliche Medaillengestaltung aufwies.
Die nächsthöherrangige Auszeichnung ist dieWorld War II Victory Medal, im Rang darunter steht dieMedal for Humane Action.[1]
Obgleich die Medaille bereits im April 1946 gestiftet worden war, wurde die erste Medaille erst am 2. April 1947 verliehen. Erster Empfänger war derGeneral of the Army und spätere Präsident der USADwight D. Eisenhower.
DaWest-Berlin bis 1990 Besatzungsgebiet war, wurde die Medaille annähernd 45 Jahre verliehen, was sie zu einer der längstverliehenen Medaillen des Zweiten Weltkrieges als auch desKalten Krieges machte. Einige der Empfänger waren zwei Generationen nach dem Ende des stiftungsinitierenden Konflikts geboren, die Medaille wurde daher teilweise ähnlich wie dieNational Defense Service Medal als "Multi-Generationen-Auszeichnung" betrachtet.
Die letzte Medaille wurde am 2. Oktober 1990 verliehen.[2]
Für die Verleihung musste ein Soldat an 30 aneinanderhängenden Tagen in einem Besatzungsgebiet Dienst geleistet haben.
Zur Medaille der Besatzungsarmee wurden zudem zwei Bandauflagen verliehen, die das grobe Besatzungsgebiet des abgeleisteten Dienstes zeigten, die allerdings nur zur Volldekoration getragen wurden und auf derBandschnalle entfielen.
Soldaten, die in den Jahren 1948 und 1949 an mindestens 92 aufeinanderfolgenden Tagen Dienst im Zuge derBerliner Luftbrücke geleistet hatten, trugen zudem ein kleines goldenes Flugzeug auf dem Band.
Soldaten, die in folgenden Gebieten zu angegebenen Zeiten Dienst geleistet haben, erhielten die Medaille mit derBandauflage "Germany" ("Deutschland"):
Soldaten, die in folgenden Gebieten zu angegebenen Zeiten Dienst geleistet haben, erhielten die Medaille mit derBandauflage "Japan":
Auf der Vorderseite der Medaille ist die zerstörteLudendorff-Brücke zu sehen. Auf der Rückseite sind zwei japanische Dschunken vor dem Mount Fuji zu sehen.
Es war nicht unüblich, dass die Medaille ohne formelle Verleihung direkt nach Ankunft in dem Besatzungsgebiet von den zuständigen Versorgungsunteroffizieren mit anderen Abzeichen und weiterer Ausrüstung ausgegeben wurde. Wenn einzelne Soldaten dies hinterfragten, wurde ihnen erwidert, dass sie die nächsten 30 Tagen ohnehin nicht verlegt würden ("You aren't going anywhere for 30 days!") und sie warten sollten, bis sie die Medaille tragen.
Ein weit verbreiteter Irrtum besagt, dass die Bandschnalle mit dem schwarzen Abschnitt innen/zur Rechten des Trägers getragen wurde, wenn die Bandauflage "Germany" verliehen wurde und dass die Bandschnalle mit dem roten Abschnitt innen/zur Rechten des Trägers getragen wurde, wenn die Bandauflage "Japan" verliehen wurde. Tatsächlich formell korrekt war lediglich die Trageweise mit dem schwarzen Abschnitt innen.