Arlberg
Arlberg | |||
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![]() | |||
Himmelsrichtung | Westen | Osten | |
Passhöhe | 1793 m ü. A. | ||
Bundesland | Vorarlberg, Österreich | Tirol, Österreich | |
Wasserscheide | Alfenz,Rhein | Rosanna,Inn (Donau) | |
Talorte | Klösterle | St. Anton am Arlberg | |
Ausbau | Straße B197 | ||
Erbaut | 1824 | ||
Wintersperre | beiLawinengefahr | ||
Gebirge | Lechtaler Alpen,Verwall | ||
Profil | |||
Ø-Steigung | 6,6 % (731 m / 11 km) | 7,1 % (500 m / 7 km) | |
Max. Steigung | 10 % (auf km 7) | 10 % (auf km 4) | |
Karte | |||
Koordinaten | 47° 7′ 48″ N,10° 12′ 40″ O47.1310.2111793Koordinaten:47° 7′ 48″ N,10° 12′ 40″ O |
DerArlberg ist ein verkehrstechnisch wichtiger,1793 m ü. A.[1] hoherPass an derGrenze zwischen den österreichischen Bundesländern Vorarlberg und Tirol. Die Passhöhe selbst liegt vollständig aufTiroler Gebiet. Mit dem Tourismus am Arlberg hat sich der Begriff auch alsMarke für die Tourismusregion (vor allem alsWintersportgebiet) etabliert.
Namensgebung
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Der NameArl(berg) (Arle, Arlen, Mons Arula[2], Arlenperge) lässt sich in verschiedenen Schreibungen bis ins Jahr 1218 zurückverfolgen und leitet sich – einer Theorie nach – von den hier sehr zahlreichen Arlenbüschen ab, den in diesem Bereich so genanntenLatschen (Zunterna). Sachliche und formelle Aspekte deuten auf eine andere Namensgebung in einer älteren Sprache hin.
1218 wird in einer Urkunde ein Wald genannt, welcher sich bis zum Arl erstreckt. 1485 ist die Bezeichnung „perg Arls“ für den Arlberg urkundlich bezeugt.[3]
Berge wurden bis Ende des 18. Jahrhunderts nur in Ausnahmefällen bestiegen und waren vor allem ein Hindernis auf dem Weg zur anderen Seite, das man lieber umging. „Über den Berg bzw. die Berge gehen“ bezog sich bis dahin immer auf die effizienteste Passage, den Pass. In der Sprache derWalser bedeutetBerg bis heute einen Passübergang und das Gebiet zu beiden Seiten.
Im 14. Jahrhundert vergaben die Grafen vonMontfort noch unbesiedelte Gebiete (Tannberg,Kleinwalsertal undGroßwalsertal) imErblehen an die als gute Viehzüchter,Sennen,Söldner undSäumer bekanntenWalser. Ab 1450 konnte der Arlberg nur nochgesäumt werden. Die starke Einheit zwischen Gebiet (am Arlberg) und dem Passübergang hat sich bis ins späte 18. Jahrhundert stark ausgeprägt, denn hier erzwangenMuren,Erdrutsche undLawinen immer wieder neue Wege, sodass sich der Name auf eine Vielzahl von Routen in diesem Gebiet anwenden ließ. Im wirtschaftlichen Abseits fand der Sprachwandel zu Arlpass nicht statt.
Die semantische Verdoppelung wie hier mit „Berg-Pass“ kommt an allen Sprachgrenzen vor und ist Ausdruck einer friedlichen Koexistenz von Sprachgruppen. Mit dem Untergang der Walsersprache im 19. Jahrhundert wurden deren Flurnamen größtenteils übernommen. Die Verdoppelung ist geblieben. Der Name ging nicht mehr in Arlpass über, dafür war „Bergpass“ bereits zu lange im Sprachgebrauch. Die Abgrenzung zwischen Arlberg und Arlbergpass ist auch heute nicht eindeutig, was dazu führt, dass man den Namen weiter (mit: -straße, -bahn, -tunnel, -gebiet) ergänzt. Arlbergpass bezeichnet meist diePasshöhe.
Der „Arl“ gab auch der 1406 in denAppenzellerkriegen zerstörten „Burg Arlen“ den Namen.
Vom NamenArlberg leitet sich in der Folge auch der Name des BundeslandesVorarlberg ab, welches – aus Sicht desHeiligen Römischen Reiches wie auch derSchweizerischen Eidgenossenschaft sowie derBurg derHabsburger –vor dem Arlberg liegt.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Arlbergpass verbindet das von derAlfenz durchflosseneKlostertal im Westen mit dem von derRosanna durchflossenenStanzer Tal im Osten und trenntLechquellengebirge undLechtaler Alpen im Norden vomVerwall im Süden. DerFlexenpass ist wiederum die Grenze zwischen dem Lechquellengebirge im Westen und den Lechtaler Alpen im Osten. Der Arlberg als Höhenzug nimmt demgegenüber den Westen der Lechtaler Alpen ein.
DieValluga, höchster Berg am Arlberg und zusammen mit demTrittkopf südwestlicher Abschluss der Lechtaler Alpen, überragt die Passhöhe dominant. Hier treffen auch die Grenzen der vier Arlberg-Gemeinden zusammen. AufVorarlberger SeiteLech undKlösterle (mitStuben) sowie aufTiroler SeiteKaisers undSt. Anton.
Die europäischeWasserscheide in den Alpen zwischenRhein undDonau verläuft im Süden vomAlbonagrat zur Passhöhe herunterkommend über die Valluga und Trittkopf zum Flexenpass und folgt abFlexenspitz dem Südabschluss desLechquellengebirge dem Klostertal gegen Westen.
Zugänge
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bodensee | Allgäu | Rheintal | Inntal | Südtirol | |||||||||||||||||||||||||||||||||
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(Bregenz,Dornbirn) | (Kempten,Pfronten,Füssen) | (Sargans,Buchs SG,Rüthi,Feldkirch) | (Innsbruck) | (Bozen,Meran)Reschenpass | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Bregenzer WaldB200 | LechtalB198 | Klostertal | Stanzer Tal | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Geologisch liegt der Arlberg in einer Störungszone, derGrauwackenzone zwischen den paläozoischen und älteren kristallinen Gesteinen (Kristallin, Granit, Gneis, kristalline Schiefer) der östlichen Zentralalpen (Untergruppe Verwall) im Süden, sowie den überschobenen Kalkdecken (Kreide- und Jurakalke (Malm, Dogger, Lias)) der Nördlichen Kalkalpen im Norden.Das glazialeTrogtal ist im Norden an den südlich exponierten Hängen durchKarsterscheinungen geprägt, während sich im Süden gegen den Albonagrat hin in vielen kleinen Senken Seen halten können (Maroiseen, Oberlangboden).
Klima, Wetter
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Arlberggebiet sind aufgrund derStaulage Niederschläge und Starkregen besonders häufig. Nach demBregenzerwald ist es eines der niederschlagsreichsten Gebiete Österreichs. DerJahresniederschlag beträgt im Mittel der Jahre 1971–2000 in Langen 1653,6 mm und in St. Anton 1275,2 mm.[4]
Verkehrswege und Siedlungen werden im Winter durchLawinen und im Sommer durchMuren undErdrutsche bedroht. Naturereignisse lassen sich nur schwer durch bautechnische Maßnahmen kontrollieren. Das Gebiet wurde in den Lawinenwintern1999 und 2003 in Mitleidenschaft gezogen. BeimAlpenhochwasser 2005 kam es zu Überflutungen und Vermurungen; die Arlbergbahn war von August bis Dezember für den Wiederaufbau gesperrt.
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Von den geologischen und hydrologischen Bedingungen nicht gerade bevorteilt, war die Verkehrsentwicklung den politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen und Machtverhältnissen in den Alpen und im Alpenvorland stark ausgesetzt.
Ur- und Frühgeschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Da die Erz- (Montafon) und Salz- (Salzkammergut) Lagerstätten bereits zurBronzezeit (Hallstattzeit) bekannt waren, kann man davon ausgehen, dass der Pass bereits zu dieser Zeit eine überregionale Bedeutung im Alpenquerenden Ost-West-Verkehr hatte und nicht nur zur Alpsömmerung benutzt wurde.Petrografische Untersuchungen von Tonscherben haben ergeben, dass zwischen denFeuchtbodensiedlungen desBodenseeraums und denNorditalienischen Siedlungen rege Handelsbeziehungen unterhalten wurden. Die nächstliegende Verbindung zwischenAdria und Bodensee führt entlang derEtsch überBozen undMeran zumReschenpass und von dort via Landeck über den Arlberg zumAlpenrhein. Der Alpenrhein war noch bis ins 17. Jahrhundert bisHohenems schiffbar, (Flexenpass) undHochtannberg zum See. Der Alpenrhein war bis in die Neuzeit nur schwer passierbar.
Keltische Altstraße
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bregenz, stärksteskeltischesOppidum des östlichen Bodenseeraums mit bedeutendem Handelsumschlag (See/Land), pflegte ebenfalls regelmäßigen Austausch mit demetruskischenOberitalien. Der Arlberg war somit Teil einerAltstraße.
Römerzeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]ZurRömerzeit hatte der Pass kaum Bedeutung. Zur Zeit der größten Ausdehnung des Reiches verliefen die großen Heeresstraßen weiter im Norden. Dierömische Heerestrasse von Brigantinum (Bregenz) nachJuvavum (Salzburg) kreuzte dieVia Claudia Augusta (nachAugsburg) beiCambodunum (Kempten). Am Rhein und Bodensee konnten sich die Römer nicht lange halten und der Verkehr verlagerte sich weiter in den Süden (Vinschgau –Ofenpass –Engadin –Julier).
Mittelalter
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Genauso wenig wie über die Nutzung des Arlbergs zur Römerzeit bekannt ist, so wenig weiß man über dessen Nutzung imMittelalter. Wohl bereits in karolingischer Zeit entstanden erste Bergwerke imMontafon; vielleicht war mit diesen auch ein gewisser Verkehr über den Arlberg verbunden. Nach Jahrhunderten eher bescheidener Bedeutung des Arlbergs kam es im hohen Mittelalter jedoch zu einem Wandel: binnen weniger Jahre mauserte sich im 13. Jh. der einstige Lokalpass zu einem überregional und sogar international wichtigen Pass. Zahlreiche alte Urkunden sprechen für einen Verkehr über den Arlberg. Ab dem Jahr 1218 ist eine Regelung des Saumverkehrs am Arlberg nachzuweisen. Bereits 1312 wurde am Beginn des Arlbergweges inLandeck/Perfuchs ein Wegegeld erhoben, das dem Erhalt und Ausbau des Weges diente.[5]
Fuhrweg
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ein befahrbarer Weg wird bereits im 14. Jahrhundert erwähnt. Der Pass wurde neben dem Viehhandel hauptsächlich für den Handel mit Salz aus demSalzkammergut für dasMittelland (Schweiz) und dieBodensee-Region benutzt. Wichtigstes Exportgut aus demThurgau (Geschichte des Kantons Thurgau,Bistum Konstanz) warLeinen, von Konstanz nach Bregenz verschifft, trat es von dort über den Arlberg und andere Pässe den Weg nachItalien (Triest,Venedig,Mailand,Florenz) an. Der Arlberg liegt über 250 m tiefer als andere Pässe auf dem Weg in den Süden und hat eine bedeutend kürzere Wintersperre als andere Pässe.
1363 kam Tirol zuHabsburg. Habsburger und Montforter teilten sich noch das heutige Vorarlberg. Die Grafen von Montfort-Feldkirch begünstigten den Zugang vonFeldkirch viaBludenz zum Arlberg und konnten so Bregenz wirtschaftlich überflügeln. Auf dem Fahrweg setzte verstärkter Verkehr ein, wobei dem Transport von Handelswaren aller Art, insbesondere dem Salztransport und den militärischen Gütern samt Truppenbewegungen größte Bedeutung zu kam. Die Dörfer dies- und jenseits des Arlbergs erblühten und neue Siedlungen entstanden.
Trotz 1394 geschlossenem zwanzigjährigem Frieden zwischen den Eidgenossen und dem Haus Habsburg wurde Vorarlberg 1406 bis 1408 in die Appenzellerkriege hineingezogen. Danach verlor der Arlberg nach und nach seine wirtschaftliche Bedeutung. Auch das ehemals begehrte Konstanzer Leinen verlor an Nachfrage und wurde durch Baumwolle verdrängt.

1414 bis 1418 bot dasKonzil von Konstanz dem Arlberg seine erste große internationale Bewährungsprobe. Zahlreiche Gäste, besonders aus dem Osten und Südosten des Reiches und Europas reisten über den Arlberg zum Konzil in Konstanz. Als im Oktober 1414 einer der damaligen drei Päpste, der PapstJohannes XXIII., über den Arlberg zum Konzil anreiste, stürzte dieser samt seinen Wagen auf der Passhöhe in den tiefen Schnee. Der Papst machte sogleich den Teufel dafür verantwortlich. In Konstanz setzte ihn das Konzil ab und erklärte ihn zumGegenpapst. Johannes XXIII. floh. Nach dem Konzil verlor der Arlberg wieder etwas an Bedeutung. Bald schon war von einer Befahrbarkeit der Arlberg-Straße keine Rede mehr, und es musste in Teilen wieder gesäumt werden.[5]
1450, bereits im Unterhalt stark vernachlässigt, kaufte die StadtLindau die Alpgebiete auf dem Arlberg (Alpe Stern genannt) samt sonstigerAlprechte der Stanzer Talgemeinschaft ab und verschaffte sich so die Kontrolle über den Arlbergverkehr. Lindau förderte in der Folge den Salztransport vonHallstatt über denFernpass und dasTannheimer Tal über denOberjochpass nachImmenstadt und weiter nach Simmerberg, und schädigte so den Salztransportverkehr über den Arlberg empfindlich.
Im Laufe des 15. Jahrhunderts verfiel die Straße über den Arlberg derart, dass er mit Wagen nicht mehr befahrbar war. Wegen des schlechten Zustandes mied man den Arlberg ab ca. 1450 über Jahrhunderte hinweg und nahm weite Umwege über den Fernpass in Kauf.
Saumpfad
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Von 1450 bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Pass alsSaumpfad nur lokal genutzt.
Als im Jahre 1593 erstmals der Plan einer „Arlbergstraße“ auftauchte, hätte die Ausführung dieses Planes den von Innsbruck überFüssen,Kempten (Allgäu) undLindau nach der Schweiz gehenden Handelsverkehr abgelenkt. Ein Protest der Lindauer bewirkte ein kaiserliches Verbot des geplanten Straßenbaus, und dies stärkte die Bedeutung desMailänder Boten.[6]
1704/05 erlangten die oberschwäbischen Stände eine weitgehende kaiserliche Zusicherung bezüglich des Arlbergstraßen-Bauplans:Kaiser Leopold gab die schriftliche Zusage, es dürften „von Tirol nach den Landen vor dem Arlberg überhaupt keine neuen Wege“ hergestellt werden.
Freilich standen hinter diesem kaiserlichen Erlass vor allem strategische Erwägungen – er sollte nämlich eine militärische Invasion erschweren. Zudem dürfte den Kaiser das Bestreben geleitet haben, die oberschwäbischen Städte in guter Stimmung zu halten.
Im Jahre 1733 hatten Lindau und die mitinteressierten Stände Anlass, sich auf die eben mitgeteilte kaiserliche Verordnung zu berufen. Von KaiserKarl VI. war dem Vorarlberger LandkassierFritsch die Genehmigung zum Bau der Arlbergstraße erteilt worden – nach Protesten der oberschwäbischen Stände zog der Kaiser die Genehmigung noch einmal zurück.
1750 bekämpfte Lindau zum vierten Mal den Bau der Arlbergstraße mit Erfolg.
Passstraße
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In den folgenden Jahren wurden die Befürworter stärker als die Gegner, in den Jahren 1782 bis 1784 wurde die Straße durch Bozener Handelsleute gebaut, und 1787 wurde die „Josephinische Straße“ über den Arlberg eröffnet.
Mit der Entwicklung der Vorarlberger undOstschweizer Textilindustrie und des Postverkehres nahm der Fuhrwerksverkehr stark zu und erzwang einen stetigen Ausbau.Dieser führte bis 1824 zu einer befestigten „Kunststraße“, was die „Umfahrung“ vonSt. Anton (St. Jakob und Nasserein) zur Folge hatte.

Etwa um 1860 nahm der Arlbergverkehr wieder rasch ab, da im Alpenvorland bereits Eisenbahnen entstanden waren und der Transport des Salzes nunmehr wieder über Bayern erfolgte.
Anfang des 20. Jahrhunderts kam der stetige wirtschaftliche Aufstieg durch den Tourismus. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm auch der motorisierte Individualverkehr stark zu. Anfänglich ein wirtschaftlicher Segen für die Orte an der Passstraße, fingen diese an, unter dem Durchgangsverkehr zu leiden. Mitte der 1950er Jahre reifte die Idee des Arlberg-Straßentunnels in Verbindung mit der Arlberg-Schnellstraße.
Arlbergstraße B197
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mit demBundesstraßengesetz von 1971 wurde die Passstraße zur Bundesstraße B 197 (seit 2002Landesstraße B 197)St. Anton am Arlberg –Langen am Arlberg. Die Arlbergstraße hat nur bei Lawinengefahr zeitweise Wintersperre und ist mit einem Fahrverbot für Zugfahrzeuge mit Anhänger belegt (Denzel-Alpenstraßen-Skala SG 2).
Das Land Vorarlberg ließ einen Teil der Arlbergstraße im Jahr 2014 verlegen. Das Straßenstück ab der letzten Kehre bis zur Abzweigung nach Lech und Zürs auf derAlpe Rauz wurde somit aufgelassen. Die infolge des aufgelassenen Straßenstücks erforderliche Alternativroute führt nun von der letzten Kehre in fünf neuen Kehren Richtung Nordosten zurFlexengalerie und folgt dabei grob dem Verlauf einer Straße aus der Zeit vor 1942. Die neue Trasse wurde notwendig, da die alte Straßenführung in einem geologisch sensiblen Gebiet lag.[7]
Schnellstraße
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]1969 begannen die Arbeiten an derArlberg Schnellstraße S16. Am 1. Dezember 1978 wurde ihr Herzstück, der 13,97 km langeArlberg-Straßentunnel, dem Verkehr übergeben.[8] Erst 2006 wurde mit demStrenger Tunnel die letzte Lücke geschlossen. Durch den Bau der Schnellstraße und des Straßentunnels wurde auch für den Individualverkehr eine weitgehend wintersichere Verbindung zwischen Tirol und Vorarlberg geschaffen. In einzelnen Jahren muss aber selbst diese Verbindung bei Wetterkapriolen wegen Lawinen und Erdrutschen für einige Stunden bis Tage gesperrt werden. Die Fahrt durch den Arlberg Straßentunnel istmautpflichtig.
Bahn
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Ende des 19. Jahrhunderts ermöglichte dieArlbergbahn eine effiziente Anbindung Vorarlbergs an dieDonaumonarchie. DerArlbergtunnel bildet mit einer Länge von 10.648 Metern zwischen St. Anton am Arlberg und Langen den zentralen Bestandteil der Arlbergbahn. Auch diese Verkehrsverbindung ist nicht ganz wettersicher.
Tourismus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Tourismus bildet die Haupteinnahmequelle der Orte am Arlberg und ihrer Bewohner.
Wintersport
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Heute ist „Arlberg“ eineMarke für dieWintersportgebiete, die sich um den Arlbergpass herum gruppieren, u. a.Ski Arlberg, aber auch derSonnenkopf und nicht zuletzt auch dasHochtannberggebiet und dasLechtal.
Ski Arlberg ist für seine lange Wintersporttradition bekannt. Bereits 1901 wurde der Skiclub Arlberg gegründet, der zwei Jahre später ein erstes Clubrennen austrug. 1904 fand das erste allgemeine Arlberg-Rennen statt, 1928 das erste der berühmtenArlberg-Kandahar-Rennen. 1921 entstand unter der Leitung vonHannes Schneider mit derSkischule Arlberg die erste Skischule in der Region.[9] 1937 wurden in St. Anton und in Zürs die ersten Liftanlagen gebaut. Es war der erste Schilift, der von KonradDoppelmayr undSepp Bildstein gebaut wurde. Mit denWeltmeisterschaften 2001 in St. Anton kamen der alpine Ski(renn)sport an den Arlberg und damit zu seinen Wurzeln zurück.
Heute bilden die zusammenhängendenSkigebiete auf drei Bergen rund um Lech und Zürs (Ski Arlberg West), der Gampen, Kapall,Galzig undValluga oberhalb von St. Anton und St. Christoph, die wiederum mit demAlbonagebiet in Stuben auf der anderen Seite der Arlbergpassstraße verbunden ist, sowie das Rendlgebiet südlich von St. Anton (beide Ski Arlberg West) und dieSnowworld Warth-Schröcken um die Orte Warth und Schröcken nordwestlich vomTannberg ein Skiressort mit 88 Liftanlagen, 350 km präpariertenPisten und 200 kmTiefschneeabfahrten.Ski Arlberg West machtSki Arlberg zu einem der bekanntestenFreeride-Zentren Österreichs bzw. der gesamtenAlpen. Durch die vielenWintersportler ist demTourismus am Arlberg eine enorme Bedeutung zugekommen. vom 1. November 2001 bis zum 31. Oktober 2002 wurden erstmals über eine Million Übernachtungen gezählt.
DieGalzigbahn wurde 1937 erstmals erbaut. Nach einem Umbau 1964 hatte sie eine Förderkapazität von 700 Personen pro Stunde. 2006 wurde die Galzigbahn komplett neu errichtet und kann nun bis zu 2.200 Personen pro Stunde befördern.
Bergsommer
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bis in die 1980er Jahre wurden fast alle Hotels im Sommer geschlossen. Seitdem hat der Sommertourismus in der Region deutlich zugenommen.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Arlberg. In:Herders Conversations-Lexikon. 1. Auflage.Band 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1854,S. 254–255 (Digitalisat.zeno.org).
- Thomas Ebster, Johannes Sassmann:Arlberg. Vehling, Graz 2011,ISBN 978-3-85333-188-0.
- Elisabeth Längle, Martin Böhm (Hrsg.):Der Arlberg: Natur- und Kulturlandschaft. Brandstätter 2011, Wien,ISBN 978-3-85033-504-1.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑ÖK50. (Memento desOriginals vom 7. August 2017 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.austrianmap.at austrianmap.at,Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen Österreich, Österreichische Karte.
- ↑Zum Arlberg und zum Namen.
- ↑Hannes Obermair:Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500.Band 2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008,ISBN 978-88-901870-1-8,S. 185–186, Nr. 1218.
- ↑Klimadaten von Österreich 1971–2000. Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.
- ↑abSteffan Bruns:Alpenpässe. Die Pässe beiderseits der Brenner-Route. 1, L. Staackmann Verlag München, 2010,ISBN 978-3-88675-256-0.
- ↑Die Post im Westallgäu. In: bayernsammler.de. 2012, abgerufen am 21. Oktober 2018.
- ↑Sabrina Stauber:Arlberg nun mit neuer Zufahrt. In:Vorarlberger Nachrichten. Russmedia, 21. Oktober 2015 (vn.at [abgerufen am 21. Oktober 2018]).
- ↑Johannes M. Vilanek:Der Arlberg-Straßen-Tunnel und die Zufahrtsrampen: Baudokumentation. Arlberg-Straßentunnel-AG, Innsbruck 1981.
- ↑Geschichte des Skilauf St. Anton. (Memento vom 5. März 2016 imInternet Archive; PDF; 87 kB) stantonamarlberg.com
- Pass in Vorarlberg
- Pass in Tirol
- Gebirgspass
- Alpenpass
- Lechtaler Alpen
- Verwallgruppe
- Grauwackenzone
- Geographie (St. Anton am Arlberg)
- Geographie (Klösterle)
- Region in Vorarlberg
- Region in Tirol
- Wintersportgebiet in Vorarlberg
- Wintersportgebiet in Tirol
- Verkehr (Stanzer Tal)
- Verkehr (Klostertal)
- Region in Europa
- Ersterwähnung 1485