Arica
Arica | |||
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Koordinaten | 18° 29′ 0″ S,70° 20′ 0″ W-18.483333333333-70.3333333333332Koordinaten:18° 29′ 0″ S,70° 20′ 0″ W | ||
Basisdaten | |||
Staat | Chile | ||
Región de Arica y Parinacota | |||
Stadtgründung | 25. April 1541 | ||
Einwohner | 222.619 (2017) | ||
Stadtinsignien | |||
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Detaildaten | |||
Fläche | 4799 km2 | ||
Bevölkerungsdichte | 46 Ew./km2 | ||
Höhe | 2 m | ||
Gewässer | Pazifik,Río Lluta | ||
Zeitzone | UTC−4 | ||
Stadtvorsitz | Salvador Urrutia Cárdenas | ||
Website | municipalidaddearica.cl | ||
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Arica ist eine Stadt im äußersten Norden dessüdamerikanischenAnden-StaatesChile und liegt in derRegión de Arica y Parinacota,Provinz Arica. Im Volksmund ist sie auch als die „Stadt des ewigen Frühlings“ bekannt. Das benachbartePeru verlor die Stadt während desSalpeterkrieges;Bolivien erhebt gleichzeitig den Anspruch, die Stadt gehöre zu seinemDepartamento Litoral. Arica hat 222.619 Einwohner (Stand: 2017).[1]
Geografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Arica ist die nördlichste Stadt Chiles und liegt nur wenige Kilometer entfernt von der Grenze zu Peru amPazifik. Die Entfernung zu Santiago beträgt 2051 Kilometer. Die Stadt liegt an der Mündung der FlüsseRío Lluta undRío San José de Azapa.
In der Stadt herrschtWüstenklima. Die Temperaturen schwanken im Jahresmittel um knapp 19 °C. Es regnet praktisch nie. Wasser aus den Anden sorgt dennoch für grüne Parkanlagen und ermöglicht eine ausgedehnte Landwirtschaft in den Flusstälern.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Arica
Quelle:wetterkontor.de |
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bereits um 8000 v. Chr. und bis 2000 v. Chr. lebte das Volk derChinchorros im Tal von Arica. Ab 1450 drangen dieInka in Nordchile ein.Diego de Almagro erreichte 1536 als erster das Gebiet um Arica. Lucas Martínez Vegazo gründete Arica am 25. April 1541.
Die spanische Flotte und die Stadt waren Ende des 17. Jahrhunderts von englischenFreibeutern bedroht. Am 5. November 1680 griff der englischePiratBartholomew Sharp die Stadt mit 140 Mann an. Arica konnte von den Spaniern unter starken Verlusten verteidigt werden. Ein zweiter Angriff erfolgte am 9. Februar 1681 durch den PiratenJohn Watling mit 92 Mann. Watling starb bei diesem Angriff.
Am 13. August 1868 wurde Arica von einemTsunami stark zerstört, dabei starben rund 300 Bewohner. Beim nächsten Beben am 9. Mai 1877 kam Arica mit fünf Toten noch glimpflich davon.

Arica gehörte nach den Unabhängigkeitskriegen in Südamerika zunächst zu Peru. Nach der Entdeckung reicherSalpetervorkommen in derAtacama-Wüste kam es zumSalpeterkrieg zwischen Peru,Bolivien und Chile. Nach schweren Kämpfen in den Morgenstunden des 7. Juni 1880 konnten die Chilenen Arica und die von den Peruanern bis dahin gehaltene Festung auf dem Morro, dem Felsen oberhalb des Hafens der Stadt, erobern.

Nach Beendigung des Krieges 1883 wurde Arica dem chilenischen Staatsgebiet endgültig angegliedert (Vertrag von Ancón). Trotzdem blieben Arica und die knapp 60 Kilometer nördlich gelegene peruanische StadtTacna bis 1929 ein umstrittenes Gebiet.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Zollgebäude der Stadt wurde vonGustave Eiffel entworfen, ebenso die 1875 errichtete KircheCatedral de San Marcos an der Plaza Colón, eine Konstruktion aus Stahl.


Die Stadt ist touristisch erschlossen und verfügt über einige Strände. Mehr aber eignet sich die Stadt als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung, etwa in dieAnden nachPutre, in denNationalpark Lauca oder zu Inka-Siedlungen.
VomMorro de Arica (260 m) hat man eine schöne Aussicht über die gesamte Stadt. Oben befindet sich eine Christusstatue, die gen Pazifik blickt. Der Hügel hatte imSalpeterkrieg Symbolcharakter. Ein Armeemuseum auf dem Hügel schildert die Eroberung durch die chilenische Armee am 7. Juni 1880. Von oben sieht man auch die HalbinselIsla del Alacrán mit dem kleinen Yachthafen der Stadt.
InSan Miguel de Azapa gibt es ein Archäologisches Museum, dasMuseo Arqueológico San Miguel de Azapa. Hier geht es hauptsächlich um die uralteChinchorro-Kultur. In der Nähe liegt ein Friedhof, der als der älteste der Welt bezeichnet wird. Gräber aus der Kolonialzeit sind noch erhalten, aber schon während der Chincorro-Kultur wurden dort Menschen bestattet. Das vom Oliven- und Gemüseanbau geprägte TalValle de Azapa mit dem FlussRío San José de Azapa bietet sich für herrliche Wanderungen an, im oberen Teil liegt auch das DörfchenAusipar.ImValle de Lluta, das vom wasserreichenRío Lluta durchzogen wird, gibt es viele interessanteGeoglyphen undPetroglyphen zu sehen.
Etwa 25 km südlich von Arica nahe derPanamericana sind mitten in der Wüste moderne riesige Skulpturen, genanntTutelares, des BildhauersJuan Díaz Fleming zu finden, die die Stammesherkunft der andinen Bevölkerung und der kosmischen Beziehungen zu Sonne und Mond symbolisieren.
siehe auch:Quiani
Wirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Flusstal Valle de Azapa bietet mit seinem verzweigten Bewässerungssystem die Möglichkeit zum großflächigen und ganzjährigen Anbau von Früchten und Gemüse, insbesondere von Oliven. Viele landwirtschaftliche Produkte werden imTerminal Agropecuario vermarktet.
Arica ist ein wichtiger Hafen für chilenischeErze. 1953 erhielt die Stadt eineFreihandelszone. Bis in die 1970er Jahre wurde die Ansiedlung verarbeitender Industrie – insbesondere der Automobilindustrie – staatlich gefördert. Die extrem marktorientierte Wirtschaftspolitik unter derPinochet-Diktatur in den späten 1970er und den 1980er Jahren bedeutete für die Industrie Aricas das Aus. Heute bemühen sich die Regierungen derConcertación, den Standort durch steuerliche Vergünstigungen und Investitionsförderungen („Ley de Arica“) wieder attraktiver zu machen.
Neben dem Handel ist der Tourismus eine der wichtigsten Einkommensquellen der Stadt. Ihre Strände sind vor allem für wohlhabende Bolivianer, aber auch für Chilenen aus südlicheren Regionen – wegen der angenehmeren Wassertemperaturen – attraktiv.
Von 1962 bis 1967 wurden vom UnternehmenDiVolvo in Arica Modelle der Fahrzeugmarke Volvo montiert.
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Arica liegt an derPanamericana.
Nördlich der Stadt befindet sich derFlughafen Arica.
In Arica enden zwei Eisenbahnen:
- DieBahnstrecke Tacna–Arica nachPeru wurde 1856 in Betrieb genommen. Seit 2016 wird sie auch wieder im öffentlichen Personenverkehr bedient.
- DieBahnstrecke Arica–La Paz befindet sich seit Mai 2021 wieder durchgehend in Betrieb[2], nachdem mehrere Erdbeben und die Insolvenz einesEisenbahnunternehmens zu mehreren, langjährigen Unterbrechungen des Betriebs geführt hatten. Im unteren Abschnitt der Strecke verkehrt – einziges Angebot im Reiseverkehr – ein Touristenzug ab dem BahnhofChinchorro.[3]
Die beiden Bahnstrecken nach Norden und nach Osten haben keine Gleisverbindung, da sie in unterschiedlichenSpurweiten errichtet wurden. Es gibt auch keine direkte inner-chilenische Eisenbahnverbindung in den Süden und in andere chilenische Regionen.
Bildung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Universidad de Tarapacá de Arica
Sport
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Fußball
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Oktober 1901 gründete die peruanische Volksgruppe den ersten Fußballverein der Stadt,The Arica Football Club, dem bald weitere folgten. Wenig später wurden die ersten Meisterschaften gegen Vereine aus der StadtTacna organisiert.[4]
ZurFußball-Weltmeisterschaft 1962 wurde dasCarlos-Dittborn-Stadion gebaut. Hier wurden die Spiele derWM-Gruppe A durchgeführt; anschließend gewann hier diechilenische Mannschaft ihrViertelfinalspiel gegen dassowjetische Team.
Die bekanntesten Fußballteams der Gegenwart sind derCD San Marcos de Arica und das Team derUniversidad de Tarapacá, die beide in der dritten chilenischen Liga spielen (Stand: 2007).
CD San Marcos de Arica ist mittlerweile in die 2. Liga aufgestiegen und spielt wieder professionellen Fußball und hat in der Saison 2007/2008 knapp den Aufstieg in die 1. Liga verpasst (Stand 2008).
Surfen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Pazifikstrand bietet abhängig von der Jahreszeit genügend hohe Wellen zum Surfen. 2007 fand in Arica im Rahmen der Foster’s ASP World Tour ein Wettkampf des SurfverbandesASP (jetzt WSL) statt.
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Uruguay
Montevideo, Uruguay, seit 2009
- Israel
Eilat, Israel
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Guillermo Billinghurst (1851–1915), peruanischer Politiker
- Pierre Barbizet (1922–1990), französischer Pianist und Musikpädagoge
- Carlos Tello (1929–1965), Fußballspieler
- Raúl Águila (1930–2016), Fußballspieler
- Humberto Donoso (1938–2000), Fußballspieler
- Osvaldo Hurtado (* 1957), Fußballspieler und -trainer
- Patricio Reyes (* 1957), Fußballspieler
- José Durana (* 1960), Politiker
- Germán Pino (* 1960), Fußballspieler
- Dante Poli (* 1976), Fußballspieler
- Américo (* 1977), Sänger
- Daniel González Orellana (* 2002), Fußballspieler
- Daniel Gutiérrez (* 2003), Fußballspieler
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Censo 2017. Abgerufen am 30. Dezember 2018 (spanisch).
- ↑Ian Thomson Newman:Chilean section of Arica–La Paz railway reactivated after 15 years. In:International Railway Journal; abgerufen am 2. September 2021.
- ↑EFE:Tren Chinchorro – Poconchile.
- ↑Manuel Romo Sanchez:„La masonería en Arica en el siglo XIX Segunda parte: 1893–1905“ (Memento vom 29. September 2007 imInternet Archive), Santiago de Chile 2006; gesichtet am 27. November 2007; Romo Sánchez gibt als Urquelle die ZeitungEl Morro de Arica, Ausgabe Nº 1115 an.