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Argentinien

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Argentinische Republik
República Argentina
FlaggeWappen
Wahlspruch:En Unión y Libertad
(spanisch, „In Einigkeit und Freiheit“)
AmtsspracheSpanisch
Regionale indigene Amtssprachen der:Guaraní,Wichí,Toba,Mocoví
HauptstadtBuenos Aires
Staats- und RegierungsformpräsidentielleRepublik (Bundesrepublik)
VerfassungVerfassung Argentiniens
Staatsoberhaupt, zugleichRegierungschefPräsidentJavier Milei
Parlament(e)Nationalkongress (Abgeordnetenkammer undSenat)
Fläche2.780.400(8.)[1] km²
Einwohnerzahl46.234.830(2022)[2]
Bevölkerungsdichte16 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung+ 1,0 %(Schätzung für das Jahr 2020)[3]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2024[4]
  • 637 Milliarden USD(24.)
  • 1,4 Billionen USD(29.)
  • 13.523 USD(75.)
  • 29.554 USD(74.)
Index der menschlichen Entwicklung (HDI)0,865 (47.) (2023)[5]
WährungArgentinischer Peso (ARS)
Unabhängigkeit9. Juli 1816 (vonSpanien)
National­hymneHimno Nacional Argentino
Nationalfeiertag25. Mai
ZeitzoneUTC−3 (ART)
Kfz-KennzeichenRA
ISO 3166AR, ARG, 032
Internet-TLD.ar
Telefonvorwahl+54
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/NAME-DEUTSCH

Argentinien (spanischArgentina/? [aɾxenˈtina], amtlichRepública Argentina) ist eineRepublik im SüdenSüdamerikas. Sie grenzt im Süden und Westen anChile, im Norden anBolivien, im Nordosten anParaguay und anBrasilien, im Osten anUruguay und im Südosten an denAtlantischen Ozean.

DerLandesname leitet sich von derlateinischen Bezeichnung fürSilber –argentum – ab und stammt aus der spanischen Kolonialzeit, als man hier Edelmetalle zu finden hoffte. Bis zu seiner Unabhängigkeit 1816 war es Teil desspanischen Kolonialreiches. Politisch ist Argentinien einepräsidentielleBundesrepublik, in der die einzelnenProvinzen weitreichende Kompetenzen haben. Laut derargentinischen Verfassung gelten nebenRepública Argentina auchProvincias Unidas del Río de la Plata undConfederación Argentina als offizielle Bezeichnungen Argentiniens.[6]

Mit einer Fläche von knapp 2,8 Millionen km² ist Argentinien der achtgrößteStaat der Erde und der zweitgrößte des südamerikanischen bzw. der viertgrößte desamerikanischen Doppelkontinentes. Wegen seiner großen Nord-Süd-Ausdehnung hat das Land Anteil an mehrerenKlima- undVegetationszonen. Im Hinblick auf die Einwohnerzahl steht es mit rund 45 Millionen Einwohnern in Südamerika an dritter (nach Brasilien und Kolumbien) und in ganz Amerika an fünfter Stelle. Etwa ein Drittel der Bevölkerung konzentriert sich imBallungsraum der HauptstadtBuenos Aires, die als bedeutendes Kulturzentrum Amerikas gilt, in dem unter anderem derTango Argentino seinen Ursprung hat. Weitere Ballungszentren bilden dieStädteCórdoba,Rosario,Mar del Plata undMendoza. Große Teile des trockenen und kalten Südens sind dagegen nur sehr dünn besiedelt.

Bis etwa 1950 war Argentinien eines der reichsten Länder der Erde.Wirtschaftlich spielten traditionell dieLandwirtschaft, Viehzucht und der Rohstoffabbau eine große Rolle, wenn auch heute derDienstleistungssektor mit rund 60 % den größten Anteil am BIP ausmacht.

Politisch und kulturell war das Land bis Mitte des 20. Jahrhunderts stark durch die Einwanderung aus Europa geprägt, vor allem ausItalien undSpanien. Die wichtigsten Etappen seitdem sind derPeronismus (1946–1955; 1973–1976), mehrereMilitärdiktaturen (insbesonderedie von 1976 bis 1983), die Redemokratisierung (nach 1983) und derNeoliberalismus (1990er Jahre) bis zurArgentinien-Krise (2001–2005) und der darauf folgenden Konsolidierung.

Geographie

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Hauptartikel:Geographie Argentiniens

Argentinien hat eine Fläche von 2,78 Millionen km² und ist damit nachBrasilien der zweitgrößte Staat Südamerikas. Die Ausdehnung von Norden nach Süden beträgt 3694 km, die von Westen nach Osten an der breitesten Stelle circa 1423 km. Es grenzt im Osten an denAtlantischen Ozean, im Norden anBolivien undParaguay, im Nordosten an Brasilien undUruguay; ihre jeweils längste gemeinsame Grenze bildenChile und Argentinien im Westen des Landes.

Grenze mitLänge[7]
Bolivien742 km
Brasilien1132 km
Chile5308 km
Paraguay1699 km
Uruguay495 km
insgesamt*25.728 km
* inklusive Küstenlinie

Das gesamte westliche Grenzgebiet wird von denAnden eingenommen, der längsten kontinentalen Gebirgskette der Erde. Der zentrale Norden Argentiniens wird vomGran Chaco – einer heißen Region mitTrockenwald undSavannenformationen – eingenommen. Östlich davon schließt sich entlang desRío Paraná das Hügelland derProvinz Misiones an. Dort befinden sich am Dreiländereck Argentinien–Paraguay–Brasilien dieIguazú-Wasserfälle; sie sind etwa 2,7 km breit und zählen zu den größten der Erde. Südlich davon, zwischen den großen Strömen Río Paraná undRío Uruguay, liegt das feuchte und sumpfigeMesopotamia. AmRío de la Plata, dem gemeinsamenÄstuar dieser beiden Ströme, liegen die StadtBuenos Aires und die gleichnamigeProvinz Buenos Aires, das wirtschaftliche Herz Argentiniens, wo etwa ein Drittel der Einwohner des Landes lebt.

Westlich und südlich von Buenos Aires erstrecken sich diePampas, eine grasbewachsene Ebene, wo der größte Teil der Agrarprodukte des Landes erzeugt wird. In dieser Region befinden sich großeWeizenfelder und Weideflächen fürRinder; die Ausfuhr von Rindfleisch brach ab 2005 als Folge von Exportbeschränkungen und -verboten der Regierung von 771.000 t auf 190.000 t ein.[8] Im Jahre 2017 gingen wieder 308.638 t Rindfleisch in den Export.[9]

DerAconcagua

Zwischen den Pampas und den Anden liegen im zentralen Argentinien die Gebirgszüge derSierras Pampeanas. Diese Mittelgebirge erreichen Höhen von 2800 m in denSierras de Córdoba und bis zu 6250 m in derSierra de Famatina inLa Rioja. Das im Süden Argentiniens gelegenePatagonien ist von starken Westwinden geprägt und hat ein sehr rauesKlima. Dieses Gebiet, das etwa ein Viertel der Fläche des Landes ausmacht, ist sehr dünn besiedelt. Der tiefste Punkt des Landes und Gesamtamerikas ist dieLaguna del Carbón mit 105 m unter dem Meeresspiegel. Sie befindet sich zwischenPuerto San Julián undComandante Luis Piedra Buena in derProvinz Santa Cruz.

Ein etwa 60 km langer Abschnitt derGrenze zuChile, der sich imSüdpatagonischen Eisfeld befindet, ist nicht als klar gezogene Grenze markiert, sondern wird von einer zwischen den beiden Staaten vereinbarten besonderen Zone eingenommen.

Von Argentinien wird ein Sektor desantarktischen Kontinentsbeansprucht; dieser Anspruch kollidiert jedoch mit demAntarktis-Vertrag, der seit 1961 in Kraft ist.

Gebirge und Berge

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In den argentinischenAnden gibt es fast 100 über 6000 m hohe Berge.[10] Zu ihnen zählen der höchste Berg desamerikanischen Kontinents, derAconcagua mit 6961 m Höhe und die beiden höchstenVulkane der Erde, derOjos del Salado mit 6880 m und derMonte Pissis mit 6795 m. In den Südanden sind die Berge weniger hoch; viele sind wegen des feuchtkalten Klimas stets schneebedeckt. Auch in denSierras Pampeanas werden teilweise sehr große Höhen gemessen: DieSierra de Famatina in derProvinz La Rioja erreicht ebenfalls über 6000 m. Die Höhen dieses Gebirgskomplexes fallen jedoch nach Osten hin ab, in denSierras de Córdoba werden nur noch maximal 2800 Meter erreicht.

Die nördlichenPatagoniden (Mesetas Patagoniens) weisen im Südosten von Mendoza immerhin noch 4700 m Höhe auf, ihre Höhe nimmt nach Südosten hin ab. In den anderen Gebieten Argentiniens erreichen die Berge nur in Ausnahmefällen über 1000 m Höhe. Darunter fallen dieSierras Australes Bonaerenses (Sierra de la Ventana undSierra de Tandil) an der Atlantikküste und das Hügel- und Bergland vonMisiones.

Flüsse und Seen

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DerRío de la Plata mit demGroßraum Buenos Aires rechts unten
Lago Argentino undPerito-Moreno-Gletscher

ArgentiniensHydrologie wird von den Zuflüssen desRío de la Plata dominiert. Sein Einzugsgebiet umfasst etwa 5,2 Millionen km². Etwa ein Drittel hiervon liegt in Argentinien, der Rest inBolivien,Brasilien,Paraguay undUruguay. Zuflüsse des Río de la Plata sind derRío Paraná und derRío Uruguay. Im Norden an der Grenze zu Brasilien befindet sich derIguazú-Nationalpark. Darin der Fluss Iguazú mit denIguazú-Wasserfällen, welche dreimal so groß wie die Niagarafälle sind.Das zweitgrößte Einzugsgebiet hat derRío Colorado in Nordpatagonien, dessen größter Zufluss, derRío Salado del Oeste, einen Großteil Westargentiniens entwässert, wobei jedoch ein Großteil seines Wasservolumens wegen des trockenen Klimas bereits auf dem Weg verdunstet oder in Sumpfgebieten versickert.

Argentinien weist zwei größere Seengebiete auf. Das umfangreichste liegt am Fuß der Südanden, wo sich eine lange Kette von Schmelzwasserseen von derProvinz Neuquén bis nachFeuerland erstreckt. Die AndenseenLago Argentino (1415 km²) undLago Viedma (1088 km²) liegen imNationalpark Los Glaciares, der zumUNESCO-Welterbe erklärt wurde. Dort befindet sich auch derGletscherPerito Moreno. Des Weiteren finden sich in der westlichen zentralen Pampa und im südlichen Chaco zahlreiche Flachlandseen, die teilweise nur wenige Meter tief und oftsalzhaltig sind. Der FlachlandseeMar Chiquita mit 5770 km² in derProvinz Córdoba auf die Fläche bezogen der größteSee Argentiniens und der zweitgrößte SeeSüdamerikas nach demTiticaca-See. Er ist weiterhin der fünftgrößte abflusslose See der Welt.

Inseln

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Die von Argentinien beanspruchtenFalklandinseln aus dem Weltall

Argentinien hat trotz seiner lang gestreckten Küstenlinie nur wenige Inseln. Die größte ist die zum ArchipelFeuerland gehörendeIsla Grande de Tierra del Fuego mit 47.020 km², die sich Argentinien (Provinz Tierra del Fuego, 21.571 km²) undChile (25.429 km²) teilen.Das einzige weitere Inselgebiet von Bedeutung ist der Süden der Provinz Buenos Aires, wo sich in den BuchtenBahía Blanca undBahía Anegada zwei ausgedehnteWattenmeere befinden. Die Inseln dort sind flach und mit Ausnahme derIsla Jabalí, auf der der BadeortSan Blas liegt, unbewohnt. Größte Insel ist dieIsla Trinidad mit 207 km². Des Weiteren gibt es vor der patagonischen Küste einige kleinere Felseninseln.

Völkerrechtlich umstrittenes Territorium sind dieFalklandinseln (auchMalwinen,englischFalkland Islands,spanischIslas Malvinas), eine Inselgruppe im südlichenAtlantik. Sie gehören geographisch zuSüdamerika, liegen 600 bis 800 km östlich von Südargentinien und Feuerland bei 52° Süd und 59° West und sindbritisches Überseegebiet. Seit 1833 werden sie von Argentinien beansprucht. Die Besetzung der Inseln durch Argentinien am 2. April 1982 löste denFalklandkrieg aus, der bis zum 14. Juni 1982 dauerte und mit einer Niederlage für Argentinien endete. Die größten Falklandinseln sind Ostfalkland (Soledad) mit 6683 km² und Westfalkland (Gran Malvina) mit 5278 km². Unter demselben Status befindet sich das südöstlich von den Falklandinseln gelegene TerritoriumSüdgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln.

Klima

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KlimadiagrammBuenos Aires
KlimadiagrammSalta
KlimadiagrammMendoza
KlimadiagrammUshuaia
(Für allgemeine Erläuterungen siehe:Klimadiagramm)

Die nördliche Hälfte Argentiniens liegt in denSubtropen (im äußersten Nordosten erreicht ein kleiner Teil die immerfeuchtenTropen) und die südliche in derkühlgemäßigten Klimazone. Über die gesamte Landesfläche bestehen große Kontraste von vollhumiden bis vollariden Klimaten. Hinzu kommen dieGebirgsklimate der Anden.

Der Nordwesten Argentiniens ist im Bereich der Anden trocken mit einer kurzen Regenzeit im Sommer. In ihr findet man die HochwüstePuna, deren Westen zu den regenärmsten Gebieten der Welt zählt, sowie den halbwüstenartigen, unfruchtbarenMonte am Fuß derAnden in den ProvinzenMendoza,San Juan undLa Rioja.

Die Osthänge der Voranden beherbergen subtropischeNebelwälder in den ProvinzenTucumán,Salta undJujuy, die im Sommer wegen des Abregnens der feuchten Ostwinde sehr niederschlagsreich, im Winter aber relativ trocken sind. Nach Osten hin schließt sich derGran Chaco im zentralen Norden an, seine Niederschläge konzentrieren sich auf den Sommer, das Gleiche gilt für die Region derSierras Pampeanas in Zentralargentinien. In beiden Regionen nehmen die Niederschläge nach Westen hin ab.

Der Nordosten sowie diePampa-Region sind das ganze Jahr über feucht, wobei die höchsten Niederschlagsmengen im subtropischen Regenwald derProvinz Misiones auftreten.

Der Süden (Patagonien) liegt in der Westwindzone, weshalb hier der westliche Teil mehr Niederschläge als der Osten erhält. Die Anden sind ständig feucht und von der Temperatur kühl gemäßigt. Sie wirken als Barriere für die feuchten Pazifikwinde, so dass das östlich anschließende patagonischeSchichtstufenland sehr trocken und halbwüstenhaft ist. In dieser Region bestimmt der regelmäßig alle ein bis zwei Wochen vom Südwesten her blasendePampero-Wind das Klima. Ein Sonderfall ist das Klima im südlichen TeilFeuerlands mit kühlemozeanischem Klima, wo wegen der dort fehlenden Klimascheide der Anden sowohl pazifische als auch atlantische Einflüsse das Wetter bestimmen. Dort sind die Niederschlagsmengen relativ hoch und die Temperaturen weisen eine relativ geringe Abweichung zwischen Sommer und Winter auf.

Flora und Fauna

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Entsprechend den sehr unterschiedlichen Klimazonen Argentiniens variieren auch die Vegetation und die Tierwelt sehr stark. Insgesamt sind etwa zwölf Prozent der Landfläche bewaldet.

Flora

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Eine Amerikanische Platane

In den subtropischenTrockenwäldern desGran Chaco gedeihen tropisch-subtropische Pflanzen, wiePalisanderhölzer(Dalbergia),Guajakholzbäume(Guaiacum officinale),Rio-Palisander(Jacaranda mimosifolia) und Quebracho-Bäume(Schinopsis lorentzii), aus denenGerbsäure gewonnen wird, aber auchPalmen. Vielfach sind auchAlgarrobo-Bäume (hauptsächlichProsopis alba undProsopis nigra) prägend. Der Süden und Osten des Chaco mit seinem milderen Klima wird intensiv landwirtschaftlich genutzt, während der Norden noch weitgehend ursprünglich ist.

DiePampa ist eine ausgedehntesubtropische Graslandschaft mit verschiedenenGräsern. Von nicht einheimischenEukalypten(Eucalyptus),amerikanischen Platanen(Platanus occidentalis) undAkazien(Acacia) abgesehen, finden sich hier keine Bäume. Der einzige Baum, der in der Pampa beheimatet ist, ist der immergrüneOmbú. Aufgrund des sehr feinen steinfreien und fruchtbaren Bodens ist die landwirtschaftliche Nutzung sehr ertragreich, so dass sich nur noch wenig ursprüngliche Vegetation erhalten hat.

In den trockenen zentralen Gebieten Argentiniens finden sich in den ariden Halbwüsten vieleKakteengewächse(Cactaceae) undDornsträucher.

Patagonien liegt schon im Regenschatten der Anden und ist eine karge und weitestgehend baumlose Trockenlandschaft. Hier herrschen zum Teil auch Gräser wie in der Pampa, jedoch überwiegendSträucher in trockenenHalbwüsten undStrauchsavannenformationen vor. Wegen des steinigen Bodens und des rauen Klimas ist Getreideanbau (außer entlang von Flusstälern) nicht möglich, stattdessen wird die patagonische Hochebene alsWeideland genutzt.

In den Vorgebirgen derAnden und aufFeuerland befindet sich jeweils ein mehrere hundert Kilometer langer StreifenGrassteppen undWälder. Anders als auf derNordhalbkugel gibt es auf derSüdhalbkugel keine reinenNadelwälder; selbst der einheimischeBergwald wird ausschließlich ausLaubhölzern (insbesondereScheinbuchenarten(Nothofagus) wieCoihue,Lenga undAntarktische Scheinbuche) gebildet, die regional durch eine zweite Baumschicht ausKoniferen ergänzt werden (z. B.Alerce,Chilezeder,Chilenische Flusszeder,Chilenische Steineibe,Pflaumen-Steineibe,Patagonische Eibe undChilenische Araukarie). Heute sind viele Andenhänge jedoch durch eingeführte Nadelhölzer, wieFichten(Picea),Zypressen(Cypressus),Kiefern(Pinus),Zedern(Cedrus) und anderen Nutzhölzer, geprägt. Die Baumgrenze liegt bei etwa 3500 m.

Die Blüte desCeibos (Erythrina crista-galli; Hahnenkammbaum oder Korallenbaum) ist als sogenannte „nationale Blume“ eines der Nationalsymbole.

Fauna

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Guanakos – eine Wildform des Lamas

Im äußersten Norden ist die Tierwelt sehr vielfältig: Hier leben verschiedeneAffenarten,Jaguare,Pumas,Ozelots,Waschbären,Nasenbären,Ameisenbären, aber auchTapire,Nabelschweine undReptilien wieSchlangen undKaimane. Die Vogelwelt beherbergt hier in der Nähe zu den TropenKolibris,Flamingos,Tukane undPapageien. Allerdings macht diese Region den kleinsten Teil Argentiniens aus.

In derPampa kamen ursprünglichGürteltiere,Mähnenwölfe,Pampasfüchse,Pampaskatzen,Pampashirsche,Nandus, verschiedeneGreifvögel wieFalken sowieReiher vor. Davon mussten die meisten Arten der Landwirtschaft weichen.

In den kargen Gebieten derAnden trifft man auf die wildenLamas: dieGuanakos undVikunjas; sowie auf denAndenkondor, der zu den größten Vögeln der Welt gehört. Raubtiere sind dieBergkatze, derPuma und derAndenschakal. An Salzseen finden sich häufig Zugvögel wie Flamingos.

InPatagonien undFeuerland ist das Tierleben artenärmer. Auch hier leben Pumas, Nandus und Guanakos; derPatagonische Huemul undPudú (ein kleinerHirsch) sind Teil der Fauna der südlichen Anden. Auf Feuerland nisten zudemKormorane undMagellanspechte. Die patagonischen Küsten beherbergenMagellanpinguine und Kolonien vonSüdamerikanischen Seebären undMähnenrobben.

Die Küstengewässer Argentiniens beherbergen unter anderemSüdkaper,Orcas undCommerson-Delfine, danebenSeehechte,Sardinen,Makrelen undDorados.

Siehe auch:Liste der Nationalparks in Argentinien

Humangeografie – Große Städte

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Blick über Buenos Aires

Im Jahr 2023 lebten 93 Prozent der Einwohner Argentiniens in Städten.[11]Buenos Aires, dessenBallungsraum 2017 etwa 14,9 Millionen Einwohner umfasst, ist politische Hauptstadt und wirtschaftliches Zentrum Argentiniens. Es ist umgeben von einer Reihe von selbstständigen Vorstädten, die zum Teil reineSchlafstädte sind, zum Teil aber auch selbst über Produktionsstätten verfügen.Córdoba, mit 1,6 Mio. Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes, verfügt über größere Produktionsstätten und beherbergt die älteste Universität des LandesUniversidad Nacional de Córdoba.Rosario in derProvinz Santa Fe (1,3 Mio. Einwohner) ist der zweitgrößte Hafen des Landes und ein Industrie- und Handelszentrum.Mendoza (1 Mio. Einwohner) ist vor allem für seinen Wein- und Obstanbau bekannt, dient aber auch als Brückenkopf für den Handel mitSantiago de Chile.San Miguel de Tucumán (883.000 Einwohner) ist die Geburtsstätte der Unabhängigkeit und wurde durch die intensive Landwirtschaft, insbesondere denZuckerrohranbau, wirtschaftlich und kulturell bedeutsam, litt aber in den letzten Jahrzehnten unter der Krise in diesem Wirtschaftssektor und ist heute eine der Städte mit der größten Armutsquote des Landes. Die Universitäten in dieser Stadt haben allerdings überregionale Bedeutung und werden z. B. von Studenten ausBolivien besucht.

Siehe auch:Liste der Städte in Argentinien

Bevölkerung

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Hauptartikel:Bevölkerung Argentiniens

Demografie

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Bevölkerungsdichte

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Argentinien hat eine Bevölkerung von etwa 46,2 Millionen Einwohnern (Stand: 2022).[12] Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 16,4 Einwohnern/km². Etwa 87 % der Bevölkerung leben inStädten von mehr als 2000 Einwohnern, wovon allein 11,5 Millionen auf dieAgglomerationGran Buenos Aires entfallen. Diese hat eine Bevölkerungsdichte von 2989 Einwohnern/km². DieStadt und die gesamteProvinz Buenos Aires zusammen haben 20,6 Millionen Einwohner, die ProvinzenCórdoba undSanta Fe jeweils ca. dreieinhalb Millionen (Stand: 2022),[12] so dass in diesen drei im zentralen Teil des Landes gelegenen Provinzen zusammen circa 60 % der Bevölkerung leben. Weite Teile des übrigen Landes sind dagegen sehr dünn besiedelt, vor allem im trockenen Süden, wo nur etwa ein bis drei Einwohner/km² leben.

Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur

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Bevölkerungsentwicklung
1869–2005 Zählung2006–2015 Projektion
Bevölkerungs­entwicklung, Fertilitäts- und Netto­reproduktions­raten von 1950 bis 2021; Prognose der Bevölkerungs­entwicklung bis 2032; Schätzung der Vereinten Nationen 2022[13]Blaue Kurve (linke Y-Achse): Gesamt­bevölkerung jeweils zum 1. Juli in TausendBlaue gepunktete Kurve (linke y-Achse): Gesamt­bevölkerung jeweils zum 1. Juli in Tausend, „Mittlere Prognose“ („Medium variant“)Rote Kurve (rechte y-Achse): Gesamt­frucht­barkeits­rate (Lebendgeburten pro Frau)Gelbe Kurve (rechte y-Achse): Netto­reproduktions­rate (überlebende Töchter pro Frau)
Argentiniens Altersstruktur im Jahr 2016 (Quelle: CIA World Factbook)

In der Kolonialzeit lag der Schwerpunkt der argentinischen Bevölkerung lange im Nordwesten, und insbesondere in der Minenregion um Salta und Jujuy. Größte Stadt war das am Kreuzungspunkt mehrerer Handelsrouten gelegeneCórdoba. Dies änderte sich mit der Einrichtung desVizekönigreiches Río de la Plata 1776. Der Handel ließ nun die Bevölkerungszahl der Küstenregion im Osten des Landes (Buenos Aires, Santa Fe, Entre Rios) sprunghaft ansteigen, und nach der Erringung der Unabhängigkeit hatte sich die wirtschaftliche und politische Macht endgültig in dieser Region konzentriert. Das Gebiet südlich einer Linie etwa zwischen dem heutigenLa Plata undMendoza war dagegen bis zurWüstenkampagne des General Roca in den 1870er Jahren noch von den Indianern bewohnt, es gab allerdings einige spanische undwalisische Enklaven.

Die Einwanderungswelle 1880–1930 verstärkte die Dominanz der Küstenregion und besonders von Stadt und Provinz Buenos Aires zusätzlich, da sich der Großteil der Einwanderer in dieser Gegend niederließ. Der Nordwesten wurde mehr und mehr zu einer rückständigen und wirtschaftlich schwachen Region, in dem relativ wenig Einwanderung stattfand, und Patagonien befand sich erst am Beginn seiner Entwicklung. Der Großraum Buenos Aires wuchs so zwischen 1850 und 1914 von 150.000 auf 1,6 Millionen Einwohner.Nach dem Versiegen des Einwandererstroms um 1930 brachte die Industrialisierung einen Binnenwandererstrom, dessen Ziel ebenfalls Buenos Aires und – mit Abstand – Córdoba und Rosario war. Dieser Strom hielt bis in die 1970er Jahre an und führte dazu, dass sich der Großraum rund um die Hauptstadt weit über das eigentliche Stadtgebiet von Buenos Aires ausdehnte.

1980 überschritt der Großraum Buenos Aires im nationalen Zensus zum ersten Mal die 10-Millionen-Marke und konzentrierte damit fast 40 % der Bevölkerung (damals 24 Millionen). Danach flachte das Wachstum der Städte der Küstenregion deutlich ab. Zwischen 1991 und 2001 verlor die Stadt Buenos Aires 7 % ihrer Einwohner, die Bevölkerung des Ballungsraums der Stadt insgesamt stieg nur noch leicht an, auch Rosario und Santa Fe stagnierten. Zum Wachstumsmagnet wurden dagegen abgelegene Regionen wie das wirtschaftlich boomende Patagonien, insbesondere die südlichsten Provinzen Tierra del Fuego und Santa Cruz (44 % bzw. 23 % Zuwachs zwischen 1991 und 2001), aber auch die Städte des Nordwestens wie Jujuy, Salta, La Rioja und Tucumán sowie der Ballungsraum Córdoba.

InBuenos Aires und den meisten Großstädten gibt es seit etwa 1980 das Phänomen derStadtflucht: Viele, meist besser verdienende Einwohner siedeln von den Stadtzentren ins Umland um. Seit etwa 1990 hat sich dieses Phänomen durch die massenhafte Einrichtung von privaten Stadtvierteln undCountry Clubs noch verstärkt. Die Ursache liegt in der als steigend empfundenen Kriminalität. Auch touristisch und landschaftlich interessante Orte erleben seit dieser Zeit eine positive Entwicklung, was sowohl mit der steigenden Mobilität der Bevölkerung als auch mit der inzwischen deutlich besseren Verfügbarkeit von infrastrukturellen Dienstleistungen wie Telefon, Radio, Fernsehen und Internet selbst in weit entlegenen Gebieten zusammenhängt. So wurden aus ehemals kleinen Ferienorten wieMerlo,Pinamar undVilla Carlos Paz prosperierende, schnell wachsende Städte.

Ethnien

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Ethnische Zusammensetzung

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Es wird geschätzt, dass mehr als 25 Millionen Argentinier mindestens einen italienischen Ahnen haben; demnach hat mindestens die Hälfte aller Argentinier italienische Vorfahren. Diese sind historisch die größte Einwanderergruppe Argentiniens.

Mehr als 90 % der Bevölkerung stammen nach der offiziellen Statistik zumindest teilweise von eingewanderten Europäern, mehrheitlich Italienern, ab.[14] Die hohe Anzahl von Personen, die zumindest einen europäischen Vorfahren haben, haben einen Mythos des weißen Argentiniens hervorgebracht.[15] Bis Anfang der 1990er Jahre ging man von einem Anteil derMestizen – Nachfahren sowohl von Europäern als auch von Indigenen – unter 10 % aus. Nach neueren Erkenntnissen ist deren Anteil jedoch weitaus höher. Neuere genetische Untersuchungen ergaben zwischen 53 % und 65 % europäisches, 31–40 % indianisches und 4 % afrikanisches Erbgut.[16][17] Nach dem Zensus von 2022 identifizierten sich rund 300.000 Personen (0,7 %) als afrikanischstämmig (afrodescendiente).[18] Diese Diskrepanzen werden darauf zurückgeführt, dass Mestizen und Schwarze unter einer starken Diskriminierung zu leiden hatten und haben und sich daher als „Weiße“ deklarierten.[19] Zudem haben geschätzt 300.000 Menschen in Argentinien eineRoma-Abstammung, von denen zahlreiche wegen Diskriminierung und fehlender kultureller Förderung ihre eigene Kultur aufgegeben und sichassimiliert haben.[20][21]

Familie im Norden von Argentinien

Indigene Bevölkerung

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Hauptartikel:Indigene Völker in Argentinien

Nur eine Minderheit der Argentinier sind ausschließlich Nachkommen der insgesamt 30 Ethnien, die vor dem Eintreffen der Spanier auf dem Landesterritorium lebten. Dies liegt einerseits daran, dass Argentinien vor der Kolonialzeit nur im Nordwesten dicht bevölkert war, zum anderen auch daran, dass die verbleibendenUreinwohner von den Spaniern und später von den Argentiniern weitgehend ausgerottet wurden. Vom staatlichenInstitut für indigene Angelegenheiten (INAI) wird die Zahl der Indigenen auf etwa 1 Million, von Seiten der Indigenenorganisationen wie derAIRA (Asociación de Indígenas de la República Argentina) jedoch auf mehr als 1,5 Millionen geschätzt.

Im Jahr 2001 hatten etwa 2,8 % aller argentinischen Haushalte indigene Haushaltsmitglieder, wobei der Anteil von Provinz zu Provinz stark variierte. So war in derProvinz Jujuy der Anteil mit 10,5 % am größten. Am niedrigsten war der Anteil in derProvinz Corrientes mit 1,0 %. In der Hauptstadt Buenos Aires betrug er 2,3 %.[22]

Die größten Gruppen sind dieKolla inJujuy undSalta, dieMapuche (Araukaner) inNeuquén undRío Negro, dieWichí undToba imChaco und inFormosa sowie dieGuaraní in den nördlichen Provinzen. Nur eine Minderheit der Indigenen lebt in ihren angestammten Siedlungsgebieten, viele sind in die Großstädte übergesiedelt, wo sie oft unter ärmlichen Bedingungen als schlecht bezahlte Arbeiter leben. So gibt es inRosario undResistencia Viertel, die nur vonToba-Indianern bewohnt werden, dasselbe gilt für Kollas inSan Salvador de Jujuy undSan Miguel de Tucumán. Seit den 1980er Jahren erstarken innerhalb dieser Stämme Bewegungen, die traditionelle Kultur gezielt zu erhalten und zu verbreiten, etwa über Radiosender und an Schulen.

Zuwanderung und Auswanderung

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Cédula de Identidad – Argentinien – Buenos Aires – 1934

Die Zahl der Ausländer lag bei der Volkszählung 2010 bei 1.805.957 (4,6 % der Bevölkerung), dabei sind die größten GruppenParaguayer (550.713),Bolivianer (345.272),Chilenen (191.147),Peruaner (157.514) undItaliener (147.499).[23] Den höchsten Anteil von im Ausland Geborenen haben dieProvinz Santa Cruz (12 %), die StadtBuenos Aires sowieTierra del Fuego (beide 11 %).[24] Im Jahre 2017 waren 4,9 % der Bevölkerung Migranten.[25]

Historisch gesehen wurde die größte Einwanderungswelle zwischen 1857 und Mitte des 20. Jahrhunderts verzeichnet, fast ausschließlich aus Europa. Zwischen 1857 und 1920 immigrierten vor allem Menschen ausItalien (rund 2,3 Millionen Einwanderer) und Spanien (1,6 Millionen Einwanderer). Die Zahl derImmigranten aus Deutschland wird für die Zeit von 1857 bis 1920 auf 70.000 geschätzt.[26] Im 19./20. Jh. wanderten ca. 400.000Ukrainer ein.

Mitte des 20. Jahrhunderts flachte die Migration nach Argentinien immer weiter ab, abgesehen von einem kurzzeitigen Wiederaufflammen zur Zeit desZweiten Weltkrieges. Nach einer Phase negativen Wanderungssaldos zwischen 1975 und 2001 ist die Bilanz seit derArgentinienkrise derzeit wieder leicht positiv. Heute wandern vor allem Bürger der Nachbarländer Bolivien, Paraguay undUruguay sowie aus den südamerikanischen StaatenPeru undVenezuela nach Argentinien ein. Zu Zeiten derPinochet-Diktatur fand die Einwanderung auch ausChile statt, dies hat sich jedoch aufgrund der Redemokratisierung und des mittlerweile höheren Lebensstandards des Nachbarlandes nach 2001 umgekehrt. Insgesamt kommen etwa 68 % der Einwanderer aus amerikanischen Staaten. Etwa 2 % aller Einwanderer kommen ausAsien (hauptsächlichKoreaner).

Wolgadeutsche siedelten sich unter anderem in derProvinz Entre Ríos an.

Seit den 1990er Jahren findet man immer mehr Einwanderer ausEuropa, die hauptsächlich wegen der unberührten Natur hierher ziehen. Im Unterschied zu den anderen Einwanderern weisen sie meist schon eine gesicherte Existenz auf oder sind Rentner, versuchen also durch den Umzug ihre Lebensqualität zu erhöhen. Andere Ausländergruppen (besonders Italiener und Spanier) sind noch lebende Einwanderer der Hauptwelle (bis 1950). Europäer repräsentieren etwa 28 % der Ausländer.

Seit der Argentinien-Krise zwischen 1998 und 2002 sind vermehrt Emigrationswellen aufgetreten. Argentinier verließen das Land in Richtung Europa und Nordamerika, in geringeren Maßen auch nach Brasilien und Chile. Diese Emigrationswelle ist jedoch aufgrund der relativ schnellen Erholung der argentinischen Wirtschaft weitgehend abgeebbt.

Sprachen

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Alleinige landesweit gültigeAmtssprache ist in ArgentinienSpanisch. Daneben gibt es eine Reihe von mehr oder weniger verbreiteten Minderheitensprachen, die von der indigenen Bevölkerung gesprochen werden. Die verbreitetsten darunter sind dasQuechua (in zweilokalen Varianten) und dasGuaraní, in manchen Gegenden wird auch nochMapudungun gesprochen. In derProvinz Chaco haben die Sprachen derWichí, derToba (Volk) und derMocoví amtssprachlichen Charakter;[27] in derProvinz Corrientes gilt dieses für das Guaraní.[28] Am höchsten ist die Sprecherzahl vonautochthonen Sprachen bei den Indigenen im Chaco, bei denen mehr als die Hälfte noch ihre angestammte Sprache versteht. Bei anderen Gruppen wie denKolla undMapuche ist diese Zahl weit geringer.[29]

Das argentinische Spanisch unterscheidet sich hinsichtlich der Aussprache, der Grammatik und des Wortschatzes von den in Spanien und auch von den in anderen lateinamerikanischen Ländern üblichen Varianten. Der Doppelkonsonantll wird wie das deutschesch oder wie das französischej ausgesprochen, ebenso der Buchstabey zwischen Vokalen und ein konsonantischesy am Wortbeginn; dieses Phänomen wird alsYeísmo bezeichnet. Der Buchstabez wird immer wie ein stimmlosess ausgesprochen, das Gleiche trifft auf dasc vore undi zu, dies nennt manSeseo. Des Weiteren herrscht in Argentinien derVoseo vor, d. h. anstatt des Personalpronomens für die 2. Person Singular wirdvos verwendet. Die Verben werden dabei anders konjugiert (imPräsens immer endbetont und mit abweichendenImperativformen). Weiterhin wird die 2. Person Pluralvosotros auch in informeller Sprache durch die 3. Person Pluralustedes ersetzt, die im europäischen Spanisch nur die Höflichkeitsform ist. Darüber hinaus gibt es eine Reihe lexikalischer Abweichungen.

Während ein Großteil der Nachfahren italienischer Einwanderer in Argentinien die Sprache ihrer Vorfahren aufgegeben hat, wird von den Nachfahren der deutschsprachigen und englischsprachigen Einwanderer teilweise noch die Sprache ihrer Vorfahren gepflegt. So gibt es Stadtviertel imGroßraum Buenos Aires, in denen man noch sehr viel Deutsch hört. In derProvinz Córdoba gibt es eine relativ große Kolonie von Überlebenden des KriegsschiffsAdmiral Graf Spee aus dem Zweiten Weltkrieg, die sich inVilla General Belgrano ansiedelte, wo heute noch teilweise Deutsch gesprochen wird.

Siehe auch:Río-de-la-Plata-Spanisch,Belgranodeutsch,Cocoliche,Quechua

Religionen

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Argentinien hat seit dem 20. Mai 1955 keineStaatsreligion mehr, welche davor dierömisch-katholischeKonfession war.[30] DerKatholizismus genießt nach der Verfassung aber einen bevorzugten Status. Nach demReport on International Religious Freedom 2017 sind 71 % der Bevölkerungrömisch-katholischen Glaubens.[31]

Offiziell bestehen über 2500 registrierteKulte undReligionen, darunter derProtestantismus (9 %), dieZeugen Jehovas (ca. 1,2 %), und andere (ca. 1,2 %) zum Beispiel derPachamama-Kultus im Nordwesten Argentiniens, der durch Verschmelzung christlicher Riten mitindigenen Religionen entstand.[32] Der Erzbischof von Buenos Aires,Jorge Mario Bergoglio SJ, wurde am 13. März 2013 durch dasKonklave zum Papst gewählt und war somit der erste Papst aus Lateinamerika. Bergoglio wählte den Namen Franziskus.[33] In Argentinien leben rund 400.000 bis 500.000Muslime (1 %).[34][31] Mit rund 205.000 bis 300.000 Mitgliedern (0,6 %) ist diejüdische Gemeinde die größte in Lateinamerika.[31] Rund 11 %–13 % der Bevölkerung gaben bei Umfragen an, keiner Religion anzugehören.[35][31]

Soziale Situation

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Calle Florida

DieLebenserwartung der Einwohner Argentiniens ab der Geburt lag 2022 bei 76,1 Jahren[36] (Frauen: 79,3[37], Männer: 72,9[38]).

DasInstituto Nacional de Estadística y Censos dokumentiert laufend wichtige Indikatoren für die Beurteilung der sozialen Situation in Argentinien.[39]

Die soziale Situation des Landes ist in mehrerlei Hinsicht durch eine starke Ungleichheit gekennzeichnet. So gibt es einerseits wie in ganz Lateinamerika ein großes Wohlstandsgefälle zwischen Ober- und Unterklasse.

Aber auch die Unterschiede zwischen den Regionen Argentiniens sind groß. So lag etwa die Armutsquote, die nach einem Warenkorb berechnet wird, im Jahr 2008 in der HauptstadtBuenos Aires mit etwa 15 % nur etwas mehr als halb so hoch wie im Landesdurchschnitt (23 %), während sie in der Nordostregion bei 41 % liegt (Stand 2007). Eine Durchschnittsperson benötigte im März 2008 monatlich etwa 317 AR$, um nicht unter die Armutslinie zu fallen. In den meisten Haushalten ist es daher nötig, dass mehrere Familienmitglieder zum Einkommen beitragen. Dies zeigt auch die offizielle Statistik: So liegt das durchschnittliche monatliche Pro-Kopf-Einkommen bei etwa 1156 AR$ und damit nur knapp über der Armutsquote für Familien, während das durchschnittliche monatliche Haushaltseinkommen bei 2090 AR$ liegt (s. u.).

Die nördlichen Provinzen, besonders dieProvinz Tucumán und der Nordosten (Chaco,Formosa,Santiago del Estero) waren bis um den Jahrtausendwechsel am stärksten von Armut und Unterernährung betroffen. Verschärft wurde diese Situation durch das relativ hohe Bevölkerungswachstum in dieser Region. Als relativ reich dagegen galten die zentralen Provinzen (Buenos Aires,Santa Fe,Córdoba,San Luis undMendoza), aber auch der äußerste Süden (Santa Cruz undTierra del Fuego).

Neben den grenznahen Gegenden (beispielsweiseJujuy und Formosa) haben vor allem die reichen Zentralprovinzen am stärksten mit der städtischen Armut und damit mit der Bildung vonElendsvierteln zu kämpfen. Die Zuwanderung aus den ärmeren NachbarländernPeru,Bolivien undParaguay sowie die Binnenwanderung aus abgelegenen Gegenden des Landesinneren waren trotz einer Abschwächung in den 1990er Jahren ein Problem in den Großstädten, die die Zahl der Elendsviertelbewohner trotz sozialer Wohnungsprogramme weiterhin anwachsen ließ. So lag 2004 beispielsweise inRosario der Anteil der Elendsviertelbewohner an der Gesamtbevölkerung bei über 15 %. Zudem kam Zuwachs für die Elendsviertel auch von den sogenannten Neu-Armen, besonders in den wirtschaftlich kritischen Jahren 1989/1990, 1995 sowie zwischen 1998 und 2002.

2016 lebte ein Drittel der Argentinier unter der Armutsgrenze und der neu gewählte konservative PräsidentMauricio Macri sah sich zu einem Sparprogramm gezwungen.[40] In der Folge stieg die Zahl der Personen unterhalb der Armutsgrenze von 29 % auf 41 % (Dezember 2019).[41]

Bei der Armuts- und Elendsrate variieren die Einkommen, nach denen sich die Rate richtet, je nach Region, daher wird nur ein ungefährer Durchschnittswert angegeben. Bei der Inflationsrate wird der Wert nur imGroßraum Buenos Aires errechnet. Die Daten des INDEC für den Preisindex wurden allerdings mehrfach angezweifelt; der IWF erteilte dem Land deshalb im Jahr 2013 eine Rüge.[42]

Bildung

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In Argentinien herrschtSchulpflicht von zehn Jahren. Es gibt neben den staatlichen Schulen auch eine hohe Zahl vonprivaten Schulen. Das Schulsystem ist in drei Stufen eingeteilt:Inicial (Vorschule; in der Regel ein Jahr),Primaria (in der Regel ab sechs Jahren mit zwei Grundstufen: EGB1 und EGB2; insgesamt sechs Schuljahre) undSecundaria (Sekundärstufe; drei Jahre EGB 3 bis einschließlich zur 9. Klasse und die anschließende dreijährige Polimodalstufe).

Laut der Volkszählung des Jahres 2005 waren etwa 2,8 % der Bevölkerung über 15 JahrenAnalphabeten.[39] Dabei waren starke regionale Disparitäten zu beobachten: in Tierra de Fuego im Süden lag die Rate bei 0,73 %, im Norden des Landes wie etwa in der Provinz Chaco bei 8,96 %.[43] Im Jahr 2015 war die Analphabetismusquote auf 1,9 % gesunken, wobei der Wert für Männer und Frauen nahezu gleich niedrig war.[44]

Von allen Argentiniern, die über 20 Jahre alt sind, haben 88 % die Schule besucht. Etwa 14 % haben diePrimaria nicht abgeschlossen, circa 29 % haben eine abgeschlossenePrimaria, ungefähr 14 % haben dieSecundaria nicht abgeschlossen, etwa 16 % haben eine abgeschlosseneSecundaria, circa 5 % einen höheren nicht-universitären Abschluss und etwa 5 % einen Universitätsabschluss. Das heißt, etwa 73 % der Bevölkerung haben mindestens diePrimaria abgeschlossen, circa 30 % mindestens dieSecundaria und nur etwa 10 % haben einen weiterführenden Abschluss.[39]

Schulsystem

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Im Jahre 1995 wurde das Schulsystem in vielen Provinzen reformiert: Die ersten neun Jahre der Schulzeit werden seitdem alsEGB (Educación General Básica) bezeichnet, die in mehrere Richtungen aufgeteilte weiterführende Schule stattdessen als 'Polimodal'. Dieses System wurde mit geringen Abweichungen in fast allen argentinischen Provinzen eingeführt; die Bezeichnungen variieren jedoch, so heißt beispielsweise in derProvinz Córdoba der EGB CBU (Ciclo Básico Unitario). 2005/2006 wurde diese Reform in einigen Provinzen, z. B. inBuenos Aires, teilweise überarbeitet und wieder ans alte System angenähert. Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Schulabschlüssen (naturwissenschaftlich, sozialwissenschaftlich, technisch und wirtschaftlich orientiert), einige sind berufsbefähigende Techniker-Titel. Die Regierung Kirchner hat die Förderung der technischen Schulen von 5 auf 15 Millionen Pesos erhöht und sieht für 2006 eine Erhöhung auf insgesamt 260 Millionen Pesos vor.[45] Die Förderung versucht seit 2003, die erheblichen Schwierigkeiten argentinischer Unternehmen, technisch qualifiziertes Personal zu rekrutieren, zu beheben.

Zum Besuch der Hochschulen berechtigen alle im Rahmen des Polimodal erlangten Abschlüsse, auch wenn der Studiengang nicht mit der Ausrichtung des Polimodals übereinstimmt.

In der erstenPISA-Studie 2003 schnitt Argentinien bei einer inoffiziellen nachträglichen Erweiterung der Studie (offiziell nahm es nicht teil), verglichen mit anderen lateinamerikanischen Staaten, bei weitem am besten ab. Bei der ersten offiziellen Teilnahme 2006 fiel es in nahezu allen Disziplinen hinterUruguay,Chile undMexiko, im Leseverständnis auch hinterBrasilien undKolumbien zurück, wenn auch meist nur mit geringem Punkteabstand.[46] Bei derPISA-Studie 2015 belegte Argentinien in allen Teilbewertungen Plätze zwischen Rang 36 und 43. In der Gesamtwertung lag es auf Rang 40, die höchste Platzierung aller lateinamerikanischen Staaten.

Es gibt ein starkes Gefälle in der Qualität der Schulbildung zwischen Großstädten und ländlichen Regionen einerseits und zwischen Privatschulen und vielen staatlichen Schulen sowie sozialen Klassen und Milieus andererseits. Durch kontinuierliche interne Qualitäts-Tests seit Ende der 1990er Jahre versucht die Politik, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Bei diesen Tests kam eine Bandbreite von durchschnittlich 30 % bis 80 % der möglichen Punktzahl heraus, wobei die schlechtesten Ergebnisse von Schulen in ländlichen Gegenden, die besten dagegen in den Privatschulen der Großstädte sowie in den sogenanntenColegios Universitarios (von Universitäten abhängige Staatsschulen) erzielt wurden.

Universitäten

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Die juristische Fakultät derUBA

Argentinien hat eine Vielzahl von staatlichen und privatenUniversitäten. Zahlreicheprivate Universitäten haben in der Regierungszeit des neoliberalen Peronisten Menem ihre Pforten geöffnet. Das 1958 in Kraft getretene Gesetz zur Finanzierung der privaten Universitäten sieht ein Verbot finanzieller Unterstützung vor, erlaubt aber seit den 1990er Jahren unter Menem eine gezielte Förderung einzelner Forschungsprojekte.In der politikkritischen Zeitschrift „Caras y Caretas“ erschien im Mai 2006 ein Artikel, der vor der wachsenden Nähe einiger privater Bildungseinrichtungen zu orthodoxen religiösen Institutionen warnt, wie z. B. der Universidad Austral zumOpus Dei.[47]

Die älteste Universität ist dieUniversität von Córdoba, die 1613 gegründet wurde und heute die zweitgrößte des Landes ist (ca. 120.000 Studenten). Sie gehört mit derUniversidad Nacional del Litoral inSanta Fe und derUniversidad Nacional de San Martín inSan Martín (Buenos Aires) zu den hochrangigsten des Landes. Die größte Universität ist dagegen dieUniversität von Buenos Aires (UBA), die 1821 gegründet wurde und etwa 400.000 Studenten hat.[48]

Bibliothekswesen

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Das Bibliothekswesen in Argentinien ist vielgestaltig. So entstanden gegen Ende des 19. Jahrhunderts die ersten privat finanziertenBibliotecas populares (Volksbibliotheken). Sie werden heute von derComisión Nacional Protectora de Bibliotecas Populares gefördert. Diese organisiert auch Weiterbildungsveranstaltungen für das Bibliothekspersonal. Seit 1977 gibt es dieConfederación Argentina de Bibliotecas Populares. Ihre Mitglieder sind zumeist keine Bibliothekare, sondern Politiker. Daneben existieren 19Federaciones Provinciales.

Seit 1927 entstanden diebibliotecas públicas municipales (Öffentliche Stadtbibliotheken), die heute fast ausschließlich in Buenos Aires existieren. Seit 1944 untersteht diese derSecretaría de Cultura de la Municipalidad de la Ciudad de Buenos Aires. Derzeit existieren in Buenos Aires 23 Stadtbibliotheken und 3 Bücherbusse, deren größte Benutzergruppe Schüler sind.

Die argentinische Nationalbibliothek

Die 1963 gegründeteJunta de Bibliotecas Universitarias Argentinas (JUBIUA) vertritt die Interessen der staatlichenUniversitätsbibliotheken gegenüber der Regierung und erarbeitet gemeinsame Zielvorgaben. Die privaten Universitätsbibliotheken verfügen nicht über eine institutionalisierte Zusammenarbeit.

Von den Schulen verfügen nur wenige über eigene Bibliotheken, die durch Buch- und Sachspenden sowie ehrenamtliche Tätigkeit der Eltern der Schüler finanziert werden. Derzeit wird ein Konzept zum Aufbau eines nationalen Schulbibliothekssystems erarbeitet.

DieBiblioteca Nacional (Nationalbibliothek der Republik Argentinien) wurde 1810 unter dem NamenBiblioteca pública de Buenos Aires gegründet. Seit 1884 ist sie die Nationalbibliothek. 1933 erhielt sie dasPflichtexemplarrecht. Ihr Buchbestand wird auf 800.000 bis 2,5 Millionen Bände geschätzt. DieBiblioteca del Congreso de la Nación (Parlamentsbibliothek) entstand 1859. Die Bibliothek ist Depotbibliothek internationaler Organisationen und besitzt schätzungsweise 1,5 Millionen Bestandseinheiten.

Geschichte

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Hauptartikel:Geschichte Argentiniens
Handabdrücke in der HöhleCueva de las Manos,Santa Cruz, 9.300 v. Chr.
Argentinien und die heutigen Nachbarländer um 1600 als Teil desVizekönigreichs Perú

Präkolumbische Zeit

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Die Forschung nimmt an, dass die Besiedlung des heutigen Argentinien durch den Menschen etwa 15000 v. Chr. von Nordamerika aus erfolgte.

Die im Pampa-Raum des heutigen Argentinien ansässigenPampas-IndianerHet (Querandíes),Charrúa und andere kleine Stämme waren bis zum Eintreffen derSpanier nicht sesshaft und lebten alsJäger und Sammler oder Fischer. Die Stämme im Nordwesten des Landes hingegen (z. B. dieDiaguita) praktizierten etwa ab der Zeit des frühen europäischen Mittelalters Ackerbau und Viehzucht und waren vor allem auf architektonischem Gebiet weit fortgeschritten. Im 13. und 14. Jahrhundert expandierte dasInka-Reich stark nach Süden und umfasste um 1450 weite Teile des Nordwestens Argentiniens bis in den Norden der heutigenProvinz Mendoza.

Kolonialzeit

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Die Europäer erreichten die Region erstmals mit der ReiseAmerigo Vespuccis 1502. Das heutige Argentinien wurde im 16. Jahrhundert von denSpaniern aus zwei Richtungen kolonisiert. Vom Mündungstrichter desRío Paraná amAtlantik her wurden spanische Niederlassungen am Stromsystem desRío de la Plata („Silberfluss“) gegründet, darunter 1536 zuerstBuenos Aires. Dort konnten sich die Spanier allerdings erst im Jahre 1580 auf Dauer etablieren, nachdem der erste Gründungsversuch am Widerstand der indigenen Pampas-Bewohner gescheitert war. Nachdem die La-Plata-Kolonie zunächst vom 1537 gegründetenAsunción aus verwaltet wurde, kam es nach dem Aufstieg des wiedergegründeten Buenos Aires zum bedeutendsten Wirtschaftsstandort der Kolonie im Verlauf des 17. Jahrhunderts zur zunehmenden institutionellen Trennung des südlichen Teils des Silberlandes vom nördlichen Teil, dem heutigenParaguay. Die nordwestlichen Teile des heutigen Argentiniens (vor allem imGran Chaco) nahmen die Spanier hingegen vonPeru aus in den 1540er Jahren in Besitz.

Die weiter südlich von Buenos Aires imSüdkegel gelegenen Gebiete des heutigen Argentiniens (Patagonien) blieben in der Kolonialzeit faktisch außerhalb des spanischen Herrschaftsbereichs. Sie wurden etwa 300 Jahre lang vonindianischen Reitervölkern beherrscht (Puelche), die in einem spannungsreichen kulturellen Austausch mit den Kolonisten standen. In mehrerenFeldzügen eroberten schließlich die Kolonisten bzw. ihre Nachfahren im 19. Jahrhundert die Gebiete unter großen Verlusten seitens der indigenen Bevölkerung.[49] Gleichzeitig konnten sichMapuche-Völker aus Westpatagonien bis über die Mitte des 19. Jahrhunderts hinaus einen hohen Grad an Unabhängigkeit bewahren.

Administrativ war das heutige Argentinien zunächst Teil desVizekönigreichs Peru, das mit Ausnahme Venezuelas und derportugiesischen Einflusssphäre ganz Südamerika umfasste. Im Jahre 1776 wurde dasVizekönigreich des Río de la Plata mit der Hauptstadt Buenos Aires abgespalten, das neben Argentinien auch das heutige Paraguay,Uruguay und Teile des heutigenBoliviens umfasste.

Der latinisierte NameArgentinien („Silberland“) für die Kolonie taucht erstmals im Titel des 1602 in Portugal gedruckten historischen LanggedichtsLa Argentina vonMartín del Barco Centenera auf, in dem der ehemaligeKonquistador undDiakon die Eroberung der La-Plata-Kolonie schildert und dabei den Stil vonLa Araucana, des erfolgreichen Versromans vonAlonso de Ercilla y Zúñiga über den Eroberungskrieg inChile, nachzuahmen versuchte.

Bildung eines Nationalstaats

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Die unter dem Eindruck derFranzösischen Revolution und derKoalitionskriege in Europa am 25. Mai 1810 in Buenos Aires erklärte Unabhängigkeit hatte alsMai-Revolution zunächst nur lokale Wirkung, führte aber zu einem landesweiten Befreiungskrieg gegen die Spanier. Die Unabhängigkeit erlangte das Land schließlich am 9. Juli 1816 inSan Miguel de Tucumán. Wie zuvorParaguay im Jahre 1811 spalteten sich dann auch 1825Bolivien und 1828Uruguay von den damaligenVereinigten Provinzen des Río de la Plata ab.

Argentino von 1888 (Gold; Durchmesser 22 mm; 8,06 g)

Zwischen 1816 und 1880 war die Entwicklung Argentiniens von Diktaturen (unter dem Bonarenser GouverneurJuan Manuel de Rosas) und Bürgerkriegen geprägt. Die Provinzen waren zunächst weitgehend autonom, nur 1826–1827 konnte das Land kurzzeitig geeint werden. 1853 wurde zunächst ohne die abtrünnigeProvinz Buenos Aires die heutige Argentinische Republik gegründet und eine föderalistische Verfassung in deren erster HauptstadtParaná verabschiedet. In den Jahren 1861 und 1862 schloss sich die Provinz Buenos Aires nach einer militärischen Auseinandersetzung wieder an, es wurden landesweite Wahlen ausgerufen, und erster gesamtargentinischer Präsident wurdeBartolomé Mitre. In dessen Regierungszeit fiel derTripel-Allianz-Krieg 1864 bis 1870, in dem sich Argentinien gemeinsam mitBrasilien undUruguay gegen expansive TendenzenParaguays durchsetzte, das sich zu dieser Zeit zu einer der stärksten Militärmächte Südamerikas entwickelt hatte. Argentinien gewann durch diesen Krieg das Gebiet der heutigen BundesstaatenMisiones,Formosa undChaco hinzu.

Einwanderung und Wirtschaftsboom

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Julio Argentino Roca
Juan Domingo Perón

Die Jahre von 1880 bis 1912 waren durch die zahlreiche Einwanderung vor allem von Italienern und Spaniern gekennzeichnet, die sich in den Städten und in sogenannten „Kolonien“ auf dem Land ansiedelten. Politisch ist diese Zeit alsScheindemokratie zu bezeichnen, denn die RegierungJulio Argentino Roca und die folgenden Regierungen warenoligarchisch ausgerichtet, mit großem Einfluss derGroßgrundbesitzer. Dem Gros der Bevölkerung wurden durch ein ausgeklügeltesWahlbetrugssystem durch die RegierungsparteiPartido Autonomista Nacional, die von 1874 bis 1916 ununterbrochen regierte, die politischen Rechte vorenthalten; auch die Einwanderer hatten kein Stimmrecht.

Ab 1893 verschärften sich die Grenzprobleme mitChile, nachdemBolivien einen Teil der Puna de Atacama an Argentinien abgetreten hatte. Diese war seit demSalpeterkrieg von Chile besetzt. Zwischen Chile und Argentinien kam es zu einem Wettrüsten. Erst der britische KönigEdward VII. konnte 1902 den Grenzstreit schlichten.Patagonien undFeuerland wurden neu aufgeteilt, dabei fielen 54.000 km² an Chile und 40.000 km² an Argentinien.[50]

1912 wurde vom Präsidenten und Leiter des liberalen Flügels der PAN,Roque Sáenz Peña, das allgemeine Wahlrecht für Männer eingeführt. In der Folge kam 1916 die aus der bürgerlichen Protestbewegung hervorgegangeneUnión Cívica Radical an die Regierung. Es folgte die wechselhafte sogenannte Etapa Radical von 1916 bis 1930.[51] Die Unión Cívica Radical regierte bis 1930, als ein Militärputsch wieder ein konservatives System einführte. Vor allem die 1930er Jahre werden heute alsDécada infame, als berüchtigtes Jahrzehnt bezeichnet, in dem die Demokratie nur auf dem Papier existierte und Wahlbetrug an der Tagesordnung war.

Peronismus

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Im Laufe der ersten Hälfte der 1940er Jahre gelang es dem jungen OffizierJuan Domingo Perón, sich geschickt an die Macht zu manövrieren. Er war zunächst unter dem MilitärregimeRamírez Minister für Arbeit und wurde wegen seiner weitreichenden Zugeständnisse an dieGewerkschaften schnell zu einem Volkshelden in derArbeiterklasse, so dass nach seinem Sturz im Juli 1945 Massendemonstrationen seine Rückkehr erzwangen. Im Jahre 1946 wurde er zum Präsidenten gewählt.

ImZweiten Weltkrieg war Argentinien offiziell neutral. Es sympathisierte zunächst mit denAchsenmächten, unterstützte gegen Kriegsende jedoch dieAlliierten. Vor und während des Krieges war Argentinien Zielland von Flüchtlingen aus Europa, darunter rund 45.000 Juden;[52] nach dem Krieg fanden zahlreicheNationalsozialisten undFaschisten über die sogenannte „Rattenlinie“ Unterschlupf in Argentinien[53] ebenso wie in anderen Staaten Lateinamerikas. Unter den prominentestennationalsozialistischenKriegsverbrechern in Argentinien warenAdolf Eichmann, der 1960 vomMossad entführt und inIsrael zumTode verurteilt wurde,Josef Mengele,Walther Rauff undErich Priebke. Über sogenannteSchlüsselfirmen wurden auch hohe Vermögenswerte der Nationalsozialisten nach Argentinien verschoben.

Im März 2015 wurde die Entdeckung eines in einem Waldgebiet des Naturparks Teyu Cuare etwa 1000 Kilometer nördlich der Landeshauptstadt Buenos Aires gelegenen Gebäudes aus den 1940er Jahren bekannt. Es wurde nie benutzt. Indizien wie Baustil und gefundene Gegenstände sprechen dafür, dass es als Versteck für flüchtige Nazi-Größen gedacht war, so das Zentrum für Stadtarchäologie (CAU). „Die nationale Kommission zur Aufklärung von Nazi-Aktivitäten (CEANA) schätzt, dass sich mindestens 180 Kriegsverbrecher in das südamerikanische Land abgesetzt haben.“[54]

Unter Perón, der mitfaschistischem Gedankengut sympathisierte, verfolgte Argentinien das Ziel, durch Zugeständnisse an die Arbeiter den Kommunismus abzuwehren.[55] In seiner ersten Regierungszeit wurde dieIndustrialisierung des Landes, die nach der Weltwirtschaftskrise um 1930 begonnen hatte, vertieft und eineImportsubstitutionspolitik durchgesetzt. Die forcierte Industrialisierung und die aktiveSozialpolitik führten zu einem nie gekannten und bis heute nicht wieder erreichtenWohlstandsniveau für die Massen, die deshalb das zunehmend autoritär werdende Regime unterstützten, jedoch auch zu steigender Inflation und Staatsverschuldung. In der zweiten Amtszeit Peróns kam es zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Konflikten mit der mächtigen katholischen Kirche.

1955 wurde er bei einem Putsch abgesetzt und floh insExil nach Spanien.

Instabilität und Diktaturen

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Argentinien verzeichnete in der Folgezeit wirtschaftliche Höhen und Tiefen im Wechsel. Bis 1983 gab es eineEpoche der Instabilität, in der abwechselnd zivile und Militär-Regierungen das Land in der Hand hatten. Die demokratisch gewählten RegierungenFrondizis (1958–1962) undIllias (1963–1966) wurden von den antiperonistischen Militärs vorzeitig aus dem Amt geputscht. Von 1966 bis 1973 gab es unterOnganía und seinen Nachfolgern eine längererechtskonservativeMilitärdiktatur, die jedoch nach Protesten der Bevölkerung 1973 schließlich aufgegeben wurde. Das Land fand kurzzeitig zur Demokratie zurück, der nach wie vor populäre Perón durfte wieder einreisen und konnte bald erneut die Macht erlangen.

Isabel Perón (1974)

Die zweite Amtszeit Peróns von Oktober 1973 bis zu seinem Tod am 1. Juli 1974 brachte nur eine geringfügige Beruhigung in die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse Argentiniens. Nach seinem Tod wurde seine dritte Ehefrau,Isabel Perón (genannt „Isabelita“), die er zur Vizepräsidentin gemacht hatte, auf Betreiben derperonistischen Partei als Präsidentin eingesetzt. Diese, eine ehemalige Nachtclubtänzerin, war mit diesem Amt völlig überfordert und diente lediglich alsMarionette von rechten Peronisten wieJosé López Rega, der mit derAlianza Anticomunista Argentina schon unter Perón eineparamilitärische Gruppe eingesetzt hatte, die Regimegegner folterte und ermordete. Zudem nahmen wirtschaftliche Probleme zu, dieInflation stieg steil an. Mehrere Guerillagruppen (Guerilleros) wie dieMontoneros waren in diesem Kontext aktiv, und es kam zu verschiedenenEntführungen. Die Entführung des fürMercedes-Benz den Standort Argentinien betreuenden Produktionsleiters Heinrich Metz im Oktober 1975 (er kam später für ein Lösegeld in Höhe von mehreren Millionen US-Dollar wieder frei) löste eine Fluchtwelle unter den für deutsche Unternehmen in Argentinien tätigenImmigranten aus.

Im Jahr 1976 kam es erneut zu einem Militärputsch, und es installierte sich unter der Führung vonJorge Rafael Videla eineMilitärdiktatur, geleitet von einerJunta aus drei Mitgliedern, die mit einem offenenStaatsterror regierten. Die Zeit zwischen 1976 und 1978 wird daher auch als „Schmutziger Krieg“ bezeichnet. Unter den geschätzt 30.000Desaparecidos („Verschwundenen“) befanden sich auch zahlreiche Studenten, deren Mütter sich zusammenschlossen, um auf dem Platz vor dem Regierungsgebäude (Plaza de Mayo) ungeachtet ihrer Selbstgefährdung zu demonstrieren, und damit in die Geschichte eingingen. Ziel derMadres de Plaza de Mayo („Mütter der Plaza de Mayo“), war und ist es, Kenntnis über den Verbleib ihrer Kinder zu erhalten. Die 1977 gegründete OrganisationAbuelas de Plaza de Mayo („Großmütter der Plaza de Mayo“) hat es sich zum Ziel gesetzt, die in der Gefangenschaft geborenen und illegal zur Adoption freigegebenen Kinder der Verschwundenen in ihre Familie zurückzuführen.

Nachdem man ihre Eltern getötet hatte, wurden dieWaisen alsKriegsbeute von Menschen aufgezogen, die der Diktatur nahestanden. Nur etwa 100 dieser Kinder haben bis heute von ihrer wahren Identität erfahren. Von 400 weiteren fehlt trotz aller Bemühungen von Verwandten und den Suchenden bislang jede Spur.[56] In späterenGerichtsverfahren gegen verantwortliche Militärs, die nur mit Mühe durchgesetzt werden konnten, wurde bekannt, dass sich die militärischen Machthaber zahlreicher Menschen auf grausame Weise entledigt hatten: Die Opfer wurden vor sogenanntenTodesflügen betäubt und dann über demRío de la Plata oder dem offenen Meer aus dem Flugzeug geworfen. Zu den Todesopfern der Diktatur gehörte 1977 auch die DeutscheElisabeth Käsemann; der 2014 erstmals ausgestrahlte DokumentarfilmDas Mädchen – Was geschah mit Elisabeth K.? enthält Stellungnahmen Hinterbliebener und politisch Verantwortlicher.

Jorge Rafael Videla undJimmy Carter im September 1977

UmSouveränitätstreitigkeiten (sieheBeagle-Konflikt) über die Inseln an der südlichen Spitze Amerikas zu beenden, beauftragten Argentinien und Chile 1971 ein internationales Tribunal damit, über eine bindende Interpretation des Grenzvertrags von 1881 zu entscheiden. DasSchiedsgericht im Beagle-Konflikt entschied 1977, dass alle Inseln südlich derIsla Grande de Tierra del Fuego zu Chile gehören. 1978 erklärte Argentinien die Entscheidung für nichtig und bereitete die militärische Einnahme der Inseln (sieheOperation Soberanía) vor; nur durch die Vermittlung vonPapst Johannes Paul II konnte dies verhindert werden. Erst 1984, im Rahmen der Demokratisierung, erkannte Argentinien – nach Austausch von Navigationsrechten und einer Verschiebung der maritimen Grenze nach Westen – imFreundschafts- und Friedensvertrag von 1984 zwischen Chile und Argentinien das Urteil endgültig an.

Im April 1982 begann Argentinien unter dem neuen Junta-ChefLeopoldo Galtieri denFalklandkrieg gegenGroßbritannien. Es ging um die Argentinien vorgelagertenFalklandinseln (in Argentinien als „Islas Malvinas“ bezeichnet), die nach argentinischer Rechtsauffassung zum eigenen Staatsgebiet gehören, jedoch ebenso von Großbritannien als eigenes Hoheitsgebiet betrachtet werden und seit 1833 unter dessen Verwaltung stehen. DieInvasion argentinischer Soldaten wurde von den Streitkräften des Vereinigten Königreichs mit Luftangriffen, einem Seekrieg und einer Landeoperation erfolgreich revidiert. Die argentinischen Truppenkapitulierten am 14. Juni 1982.

Das demokratische Argentinien ab 1983

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Raúl Alfonsín, erster demokratisch gewählter Präsident nach der Militärdiktatur
Javier Milei
Javier Milei, seit 10. Dezember 2023 Präsident Argentiniens

Im Jahre 1983 kehrte das Land zurDemokratie zurück. Der erste Präsident dieser Epoche warRaúl Alfonsín (Unión Cívica Radical), der jedoch 1989 infolge einer schweren Wirtschaftskrise vorzeitig zurücktrat. DiePeronistische Partei kam mitCarlos Menem wieder an die Macht. Dieneoliberale Wirtschaftspolitik Menems und die 1:1-Bindung des Argentinischen Peso an denUS-Dollar war während seiner ersten Amtszeit äußerst erfolgreich und konnte das Land stabilisieren. Während seiner zweiten Amtszeit machten sich aber immer mehr die negativen Seiten dieser Wirtschaftspolitik bemerkbar.

Zwischen 1998 und 2002 fiel daher das Land erneut in eine schwereWirtschaftskrise, in der die Wirtschaftskraft um 20 % zurückging. 1999 wurde die Regierung Menem durch eine Mitte-links-Koalition mit dem PräsidentenFernando de la Rúa abgelöst. De la Rúa konnte aber die verfahrene wirtschaftliche Situation, die sein Vorgänger hinterließ, nicht schnell und nachhaltig verbessern. Das zögerliche Handeln des Präsidenten, Streitereien innerhalb der Koalition und eine starkeaußerparlamentarische Opposition[57] durch die Gewerkschaften, die traditionell den Peronisten nahestehen, schwächten de la Rúa zunehmend. Dies gipfelte Ende 2001 nach starken Unruhen und Plünderungen im Rücktritt von Präsident Fernando de la Rúa.

Kirchnerismo

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In der Folge gab es mehrere peronistische Interimspräsidenten, bisEduardo Duhalde mit der Verwaltung der Krise beauftragt wurde. Dieser löste die Dollarparität wieder auf. Im Mai 2003 wurde nach einer sehr chaotisch verlaufenden PräsidentschaftswahlNéstor Kirchner zum neuen Staatsoberhaupt gewählt, der dem sozialdemokratischen Flügel derPeronistischen Partei angehört. Trotz seines niedrigen Wahlergebnisses war Kirchner in seiner Amtszeit bei der Bevölkerung sehr beliebt, weil er die Krise erfolgreich überwinden und daher die Gesamtsituation des Landes verbessern konnte. Die Wirtschaft bekam einen starken Wachstumsschub: 2003 verbuchte Argentinien ein Wachstum desBruttoinlandsproduktes in Höhe von +8,7 % gegenüber −10,9 % im Jahr 2002.[39] Kirchner war jedoch auch Kritik ausgesetzt, insbesondere wegen seines autokratischen Führungsstils und zum Teil auch wegen seiner alsPopulismus gedeuteten Zusammenarbeit mit derPiquetero-Protestbewegung.

Bei den Wahlen zumargentinischen Senat und zurargentinischen Abgeordnetenkammer im Oktober 2005 gingen die Anhänger Néstor Kirchners mit etwa 40 % der Stimmen als Sieger hervor. Bei der Wahl um Senatorenposten derProvinz Buenos Aires gewann seine FrauCristina Fernández de Kirchner gegen die Ehefrau des ehemaligen Präsidenten Eduardo DuhaldeHilda González de Duhalde, die ebenfalls der Peronistischen Partei angehört. Der Präsident wurde somit gestärkt und konnte sich in beiden Kammern auf eine breite Mehrheit auch innerhalb seiner eigenen Partei stützen.

Die Präsidentschafts- und Parlamentswahl am 28. Oktober 2007 konnten die regierenden Peronisten, insbesondere die Wahlplattform Kirchners,Frente para la Victoria, mit einem überwältigenden Sieg gewinnen. Cristina Fernández de Kirchner konnte sich schon im ersten Wahlgang mit 45,3 % der Stimmen durchsetzen und damit eine Stichwahl vermeiden. Sie trat das Präsidentenamt am 10. Dezember 2007 an. Auch im Parlament wurde derKirchnerismo leicht gestärkt.[58]

In der Folge war die Peronistische Partei von Flügelkämpfen betroffen. Mehrmals wurde sogar erwogen, die Partei auch offiziell zu spalten. Nachdem Kirchner aber 2008 den Parteivorsitz übernommen hatte, stabilisierte sich die Situation innerhalb der Regierungspartei wieder.

Bei denParlamentswahlen am 28. Juni 2009 verlor dieFrente para la Victoria (FPV) allerdings. Daraufhin gab Néstor Kirchner den Parteivorsitz der Peronistischen Partei an den Gouverneur derProvinz Buenos Aires,Daniel Scioli, ab.[59] Im Oktober 2010 erlag er einem Herzinfarkt. Cristina Kirchner errang 2011 eine zweite Amtszeit und blieb bis 2015 Präsidentin.

Regierung Macri

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2015[60] kam es zu einem Machtwechsel: Bei derPräsidentschaftswahl setzte sich in der ersten Stichwahl der argentinischen GeschichteMauricio Macri, Parteivorsitzender der konservativen ParteiPropuesta Republicana und seit 2007 Bürgermeister vonBuenos Aires, knapp gegen den von der Regierung Kirchner unterstützten KandidatenDaniel Scioli durch.[61] Cristina Kirchner konnte laut derVerfassung Argentiniens nicht zur Wiederwahl antreten; sie war schon zwei Wahlperioden Präsidentin.

Macri beendete nach 2016 das seit 2012 existierende System derDevisenkontrolle und gab den Wechselkurs des Peso frei, schaffte Subventionen für Gas, Strom und öffentlichen Transport ab und reduzierte die Agrarsteuern auf Exporte.[62]

Regierung Fernández

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Nach wirtschaftlicher Rezession[63] und starken Protesten der Bevölkerung[64] im Jahr 2019 musste sich Macri bei denPräsidentschaftswahlen der WahlformelAlberto Fernández /Cristina Fernández (Frente de Todos) geschlagen geben.

Regierung Milei

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Im Umfeld einer weiterhin sehr hohen Inflation von etwa 140 Prozent[65] und einer anhaltenden wirtschaftlichen Schwäche (fast die Hälfte der Argentinier lebten 2023 unterhalb der Armutsgrenze[66]), gewann die Präsidentschaftswahl in Argentinien 2023 derultraliberale und rechtspopulistischeAnarchokapitalistJavier Milei.[67] Er betrachtet den Staat als Feind des Individuums und die staatliche Vetternwirtschaft und Regulierungssucht als Hauptgrund für den wirtschaftlichen und sozialen Abstieg des Landes. Er vertritt die libertären Thesen, dass die Bürger das Recht haben, Waffen zu tragen oder etwa Drogen einzunehmen.[68]

Im Januar 2024 kam es im Land zu einem Generalstreik, an dem laut Gewerkschaften mehr als eine Million Menschen ihre Arbeit niederlegten.[69] Daraufhin zog Milei geplante Gesetzesänderungen zur Umsetzung seiner Wahlversprechen vorläufig zurück, darunter den Staatsapparat zu verkleinern, Regulierungen abzubauen, Subventionen und Sozialleistungen zu kürzen sowie Staatsbetriebe zu privatisieren.[70]

Die Wahlen zu Kongress und Senat im Oktober 2025 bestätigten seine liberale Politik. Die Partei Mileis, La Libertad Avanza, bekam mehr als 40 % der Stimmen und erhöhte im Kongress die Anzahl der Sitze auf 101, sie bekam 20 Senatoren. Dafür gibt es mehrere Gründe: Milei war es gelungen die Inflationsrate von 211,4 % im Jahre 2023 auf 30 % (von September 2024 bis September 2025) zu senken. Gleichzeitig war die Wahlbeteiligung in Höhe von 67,85 % die niedrigste seit der Rückkehr zur Demokratie 1983. Des Weiteren stand bei einer Wahlniederlage die Unterstützung der Wirtschaft durch einen Milliardenkredit der USA in Frage.[71]Die USA stützten den argentinischen Peso durch Ankäufe von 2 Milliarden Dollar, auch der IWF kam Milei mit einer 20 Milliarden Dollar Kredit entgegen. Die Wählerschaft wollte die neuerrungene wirtschaftliche Stabilität nicht in Frage stellen.[72]

Siehe auch:Liste der Präsidenten von Argentinien undArgentinien-Krise

Politik

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Politisches System

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Hauptartikel:Politisches System Argentiniens

Nach derVerfassung von 1994 ist Argentinien eineföderalistische,republikanische Präsidialdemokratie.[73]

Im September 1947 wurde nach persönlichem Einsatz vonEva Perón für dieses Vorhaben das aktive und passiveFrauenwahlrecht vom Parlament beschlossen.[74][75] In einigen Provinzen hatten Frauen das aktive und passive Wahlrecht schon früher erhalten.[76]

Der Präsidentenpalast, dieCasa Rosada, auf derPlaza de Mayo in Buenos Aires

DerPräsident der Nation („Presidente de la Nación Argentina“, „Poder Ejecutivo Nacional“) istStaatsoberhaupt undRegierungschef in Person und hat eine starke Stellung, unter anderem die Möglichkeit, perDekret zu regieren. Er wird gemeinsam mit dem Vizepräsidenten, der ihn bei Abwesenheit vertritt, alle vier Jahre (bis 1995: alle sechs Jahre) in zwei Wahlgängen direkt gewählt. Um in der ersten Runde zu gewinnen, muss der siegreiche Kandidat 45 oder mehr Prozent der gültigen Stimmen erreichen oder bei einem Wert zwischen 40 und 45 Prozent zehn Prozentpunkte Vorsprung vor dem Zweitplatzierten aufweisen. In allen anderen Fällen gibt es eineStichwahl. Verzichtet einer der beiden erfolgreichsten Kandidaten in der ersten Runde auf die Teilnahme in der Stichwahl (zuletzt 2003), gilt der andere Kandidat als Sieger, der Drittplatzierte rückt also in diesem Fall nicht nach. Eine Präsidentschaft ist höchstens während zwei aufeinander folgenden Perioden möglich; eine erneute Kandidatur ist aber nach einer Pause von vier Jahren wieder erlaubt. Der Präsident muss unter anderem argentinischer Staatsbürger sein und musste bis zur Verfassungsreform 1994 demrömisch-katholischen Glauben angehören.

DieLegislative (Überbegriff:Congreso, Kongress, bestehend ausAbgeordnetenkammer undSenat) wird meist in allen Provinzen zu anderen Zeitpunkten gewählt.

Die Anzahl der Abgeordneten der Abgeordnetenkammer wird per Verhältniswahlrecht ermittelt und ist nach einem bestimmten Schlüssel auf die Provinzen verteilt; sie beläuft sich auf etwa einen Abgeordneten pro 152.000 Einwohner. Die Abgeordneten werden für vier Jahre gewählt, allerdings jeweils die Hälfte der Abgeordneten alle zwei Jahre. Die Anzahl der Senatoren beträgt drei je Provinz und drei für die autonome Stadt Buenos Aires. Der Senat wird im Gegensatz zur Abgeordnetenkammer nach einem Sonderfall des Mehrheitswahlrechts gewählt; zwei Senatorensitze erhält die Partei mit den meisten Stimmen, einen Sitz die Partei mit den zweitmeisten Stimmen. Die Senatoren werden für einen Zeitraum von sechs Jahren gewählt; alle zwei Jahre wird ein Drittel der Senatoren gewählt.

Seit der Wirtschaftskrise ist die Debatte um eine politische Reform aufgekommen, da das heutige System vor allem für die Wähler sehr undurchsichtig ist und sowohlPersonenkult als auch Korruption begünstigt.

So werden beispielsweise die Wahlen zum Senat und dem Repräsentantenhaus meist gemeinsam mit Bürgermeisterwahlen durchgeführt, was aufgrund der sogenanntenListas Sábanas zu Verzerrungen führt. Das liegt an der Tatsache, dass in Argentinien keine Kreuze auf Stimmzettel gemacht werden, sondern jede Partei ihren eigenen Stimmzettel(Lista Sábana) hat und man seine Stimme durch die richtige Auswahl des Stimmzettels abgibt. Man kann aber bei vielen gleichzeitigen Wahlen die Stimmen aufteilen. In diesem Falle muss man, wenn man Kandidaten verschiedener Parteien wählen möchte, die Stimmzettel auseinanderschneiden und nur die entsprechenden Abschnitte in die Urne werfen. Von dieser Möglichkeit machen jedoch nur wenige Wähler Gebrauch, was bei Häufung von Wahlen am selben Tag zu Verzerrungen führt.Listas Sábanas (deutsch etwa „Betttuch(große)-Listen“) heißen die Stimmzettel, weil sie oft sehr groß sind.

Die jeweiligen Mehrheitsverhältnisse in der Legislative werden ebenfalls kaum publik gemacht, was auch daran liegt, dass die Zusammensetzung sich fast jedes Jahr ändert.

Politische Indizes

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VonNichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
Name des IndexIndexwertWeltweiter RangInterpretationshilfeJahr
Fragile States Index44,2von 120142von 179Stabilität des Landes: stabiler
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
Rang: 1 = fragilstes Land / 179 = stabilstes Land
2024[77]
Demokratieindex6,51von 1054von 167Unvollständige Demokratie
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
2024[78]
Freedom in the World Index85von 100Freiheitsstatus: frei
0 = unfrei / 100 = frei
2024[79]
Rangliste der Pressefreiheit56,1von 10087von 180Erkennbare Probleme für die Pressefreiheit
100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage
2025[80]
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI)37von 10099von 1810 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber2024[81]

Parteien

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DasKongressgebäude in Buenos Aires

Die Parteienlandschaft Argentiniens ist durch starke Zersplitterung und Unstetigkeit gekennzeichnet. Besonders die zweite Hälfte der 1990er Jahre bis zurArgentinien-Krise markierten eine deutliche Zäsur, nach ihr entstanden zahlreiche neue Gruppierungen, zum Teil aus Abspaltungen der traditionellen Parteien.

Eine der größten Parteien ist heute die aus derperonistischen Bewegung hervorgegangene PJ (Partido Justicialista, auf Deutsch meist:peronistische Partei genannt), die etwa 50 % des Wählerpotenzials auf landesweiter Ebene ballt. Dahinter folgt mit heute weitem Abstand die UCR (Unión Cívica Radical), die zwischen 1945 und 2003 faktisch ein Zweiparteiensystem mit der PJ gebildet hatte und mehrmals an der Regierung beteiligt war. Von 2015 bis 2019 stellte diePropuesta Republicana (meist als PRO bezeichnet) mitMauricio Macri den Präsidenten. Die Propuesta Republicana wird als konservativ-liberal eingeschätzt.

Die nach der Argentinien-Krise gegründeten ParteienARI (sozialdemokratisch), Propuesta Republicana (konservativ-liberal) sowie die älteste LinksparteiPartido Socialista sind regional von großer Bedeutung und gehen auf Landesebene vielfache Allianzen ein, die zum Teil auch Teile von PJ und UCR integrieren. Weiterhin gibt es zahlreiche mitgliederstarke Regionalparteien, die in ihren jeweiligen Provinzen dominante Stellungen einnehmen und ebenfalls wechselnd mit den landesweit aktiven Parteien koalieren. Das europäischeRechts-Links-Schema lässt sich in Argentinien daher nicht eindeutig auf bestimmte Parteien anwenden, da viele von ihnen häufig ihre Ausrichtung ändern. Einige Parteien, die in den 1990er Jahren zeitweise Erfolge verbuchen konnten, etwa die liberaleAcción por la República und die sozialdemokratischeFrente Grande, die zwischen 1999 und 2001 in der KoalitionFrente País Solidario an der Regierung beteiligt war, sind heute nur noch von lokaler Bedeutung.

Seit Ende der 1990er Jahre finden wesentliche Debatten zwischen den Flügeln des PJ statt, die ideologisch sehr verschieden sind. Die Flügel werden meist mit dem Namen ihrer führenden Persönlichkeit bezeichnet. Der zwischen 2003 und 2015 herrschendeKirchnerismo (ausgehend vonNéstor undCristina Kirchner) istsozialdemokratisch orientiert, während der in den 1990er Jahren dominierendeMenemismowirtschaftsliberal eingestellt war. Ein weiterer Flügel war lange Zeit der in der Provinz Buenos Aires regierende, ursprünglich mit dem Kirchnerismus alliierteDuhaldismo, wobei nach der Machtergreifung Kirchners durch Differenzen insbesondere im Verhältnis mit Carlos Menem die Allianz der beiden Blöcke zerbrach und der Duhaldismo insgesamt an Bedeutung verlor. Mit der Präsidentschaft Macris 2015 bis 2019 trat die PJ wieder etwas geeinter auf.

Bei den Parteien mit extremeren Orientierungen haben bei der Linken diverse kommunistische Parteien (Partido Comunista Revolucionario, Partido Obrero, Izquierda Unida undMovimiento Socialista de los Trabajadores) eine gewisse Bedeutung. Im Fall der Rechten trifft das nur auf die rechtskonservativ-nationalistischePartido del Campo Popular zu (aus demMODIN hervorgegangen), die als Sammelbewegung für Nostalgiker derMilitärdiktatur zwischen 1976 und 1983 gilt.

Außenpolitik

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Der argentinische Präsident Mauricio Macri hatte gleich zu Beginn seiner Amtsperiode im Dezember 2015 erklärt, gute Beziehungen zu allen Ländern anstreben zu wollen. Sichtbar setzte er dabei auf die Wiederbelebung der Beziehungen zu Europa und den USA und eine Rückführung Argentiniens auf die Weltbühne. Hierzu zählte auch die schnelle Lösung des Konflikts mit denHedgefonds in den USA im April 2016, durch die die Rückkehr des Landes auf die internationalen Finanzmärkte erzielt wurde. Priorität genießt für die Macri-Regierung ferner das Verhältnis zu den Ländern der Region, insbesonderezu Brasilien. Die Verfolgung des auf die Falklandinseln/Malwinen erhobenen Souveränitätsanspruchs bleibt von der Verfassung vorgegebenes Ziel argentinischer Außenpolitik, soll allerdings einer Zusammenarbeit mit Großbritannien in anderen Fragen nicht im Wege stehen.

Die Beziehungen zu den Nachbarn in der Region, insbesondere zu Brasilien, Chile und Uruguay sowie Fragen der regionalen Zusammenarbeit – vor allem inMercosur undUNASUR – gehören zu den klassischen außenpolitischen Prioritäten Argentiniens.

Argentinien ist Mitglied in derOrganisation Amerikanischer Staaten (OAS) sowie in der im Dezember 2011 gegründetenGemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC), deren Mitglieder alle 33 amerikanischen Staaten mit Ausnahme der USA und Kanadas sind.

Argentinien steht seit 1998 auf der Liste derMajor non-NATO ally und gehört damit zu den engstendiplomatischen undstrategischenPartnern der USA außerhalb derNATO. Unter den sozialistischen Regierungen litten die Beziehungen mit den USA allerdings erheblich. Für das Verhältnis zu den USA hat die argentinische Regierung eine deutliche Belebung angekündigt, die USA haben die ersten wirtschafts- und außenpolitischen Schritte Argentiniens durch erste Gesten honoriert. Der ehemalige US-Präsident Obama besuchte im März 2016 Argentinien, die bilateralen Beziehungen gewannen deutlich an Dynamik.

Mit Blick auf die angestrebte Handelsdiversifizierung hat Argentinien seine Beziehungen zuChina,Indien undRussland verstärkt. China ist nach Brasilien inzwischen der zweitwichtigste Handelspartner Argentiniens.

DieBeziehungen zu Deutschland sind eng und beruhen auf zahlreichen kulturellen, wirtschaftlichen und diplomatischen Verbindungen zwischen beiden Ländern. Im Land gibt es eine deutschstämmige Minderheit.[82]

Argentinien gehört denG20 an und ist aktives Mitglied der Vereinten Nationen (Truppensteller im Rahmen der VN-Mission MINUSTAH in Haiti). Es war 2013–2015 imUN-Menschenrechtsrat und 2013/2014 als nichtständiges Mitglied imUN-Sicherheitsrat vertreten.[83]

2023 erhielt Argentinien eine Einladung derBRICS-Staaten. Argentinien trat nicht bei.

Siehe auch:Mitgliedschaft Argentiniens in internationalen Organisationen

Militär und Verteidigung

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Das Denkmal für die Gefallenen desFalklandkrieges an derPlaza San Martín in Buenos Aires
Der argentinische ZerstörerAlmirante Brown (D 10) im Oktober 2005

Dasargentinische Militär hat in der Geschichte des Landes immer wieder eine dominierende Rolle gespielt. Besonders in der Zeit zwischen 1955 (Putsch gegenJuan Perón) und 1973 (Rückkehr und zweite Präsidentschaft Peróns) und in der Zeit zwischen 1974 (Tod Peróns) und 1983 (Niederlage imFalklandkrieg und Redemokratisierung) war Argentinien vom Militär direkt oder indirekt geprägt.

Siehe auch:Geschichte Argentiniens

Unter den PräsidentschaftenRaúl Alfonsíns (1983–1989) undCarlos Menems (1989–1999) wurde der Versuch unternommen, den Einfluss des Militärs zu schwächen und 1994 wurde dieWehrpflicht abgeschafft. 1999 betrugen dieAusgaben für die Verteidigung nur noch 62 % der Ausgaben von 1983; im gleichen Zeitraum sind die Staatsausgaben allgemein auf 152 % der Ausgaben von 1983 angestiegen.[84] Im Jahr 2003 wurden die Amnestiegesetze für Verbrechen der Militärdiktatur (1976–1983) abgeschafft.[85]

Die argentinischen Streitkräfte,Fuerzas Armadas de la República Argentina, hatten 2004 eine Personalstärke (Soldaten und Verwaltung) von insgesamt etwa 102.300 Personen (Heer: 50.900 Personen (41.400 Soldaten),Marine: 26.600 Personen (17.200 Soldaten),Luftwaffe: 23.600 Personen (13.200 Soldaten),Verteidigungsministerium undGeneralstab: 1.200 Personen).

Argentinien gab 2017 knapp 0,9 % seiner Wirtschaftsleistung oder 5,7 Mrd. US-Dollar für seine Streitkräfte aus.[86]

Menschenrechte

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Frauenrechte

Im Dezember 2020 wurdenSchwangerschaftsabbrüche in den ersten 14 Wochen für straffrei erklärt. Ab der 15. Woche darf nur im Falle einerVergewaltigung oder wenn das Leben oder die Gesundheit derMutter in Gefahr ist, abgetrieben werden. Gleichzeitig wiesAmnesty International im Jahresreport (2020) auf zahlreiche Menschenrechtsverstöße in Argentinien hin:[87] DieCorona-Pandemie habe die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern verschärft: Frauen verrichteten 75 Prozent der unbezahlten Haus- und Pflegearbeit. Bis November 2020 nahm die Gewalt gegen Frauen und Mädchen um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Es wurden im Jahr 2020 298Femizide verübt.

Rechte indigener Bevölkerungsgruppen

Die Landrechteindigener Gemeinschaften werden nicht anerkannt bzw. umgesetzt (Stand 2020), obwohl ihr Recht auf die angestammten Territorien in derVerfassung verankert ist. Die Gemeinschaften waren Gewalt und unzureichender Versorgung mit Essen und Trinken ausgesetzt.[87]

Polizeigewalt

Im Amnesty-International-Bericht von 2020 moniert die Organisation „exzessiveGewaltanwendung durch Polizisten“ sowie Fälle vonVerschwindenlassen, die staatlicherseits nicht ausreichend aufgeklärt werden.[87]

Politische Gliederung

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Provinzen

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Die Provinzen Argentiniens

Die Provinzen (spanischprovincias, Einzahl:provincia) sind dieGliedstaaten des argentinischenBundesstaates. Sie haben jeweils eine eigene Provinzverfassung, eine Provinzregierung unter Leitung eines direkt gewählten Gouverneurs(gobernador) und ein Parlament. Die Provinzen sind wiederum administrativ inDepartamentos untergliedert. Ausnahme ist hier dieProvinz Buenos Aires, die inPartidos untergliedert ist.

Es gibt 23 Provinzen und die autonome StadtBuenos Aires.

Siehe auch:Liste der Provinzen Argentiniens

Regionen

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Die Regionen Argentiniens

Ab Ende der 1980er-Jahre haben sich die Provinzen Argentiniens mit Ausnahme derProvinz Buenos Aires zu Regionen zusammengeschlossen, mit dem Ziel, dieWirtschafts-,Infrastruktur- und Entwicklungspolitik untereinander abzustimmen und Gegengewichte zur dominierenden Stellung desGroßraums Buenos Aires zu bilden. Diese Regionen sind allerdings keineGliedstaaten, sondern reineInteressengemeinschaften, und haben dementsprechend keinerlei offizielle politische Organe. Der Grad der Kooperation ist unterschiedlich.

  1. DieRegión Centro besteht aus den ProvinzenCórdoba,Entre Ríos undSanta Fe und weist den höchsten Integrationsgrad auf. Die Interessengemeinschaft wurde schon 1973 als Ziel anvisiert, aber erst 1998 umgesetzt. Seit 2004 bestehen als offizielle Institutionen der Gouverneursrat (Junta de Gobernadores) und das Exekutivkomitee(Comité Ejecutivo).
  2. DieRegión del Nuevo Cuyo besteht aus den ProvinzenMendoza,San Juan,La Rioja undSan Luis. Sie weist nur einen geringen Integrationsgrad auf und besteht seit 1988. Auch sie hat als Institutionen einen Gouverneursrat und ein Exekutivkomitee, die jedoch kaum praktische Bedeutung haben.
  3. Einen Sonderfall nimmt dieRegión del Norte Grande Argentino ein. Diese integriert die zwei traditionellen RegionenNordost- (ProvinzenChaco,Corrientes,Formosa undMisiones) undNordwestargentinien (Catamarca,Jujuy,Salta,Santiago del Estero undTucumán). Sie existiert seit 1999 und hat bereits zahlreiche Projekte verwirklicht, obwohl der Regionalvertrag noch von drei Provinzen ratifiziert werden muss.[88] Aus traditionellen Gründen ist aber die Einteilung in Nordwesten und Nordosten nach wie vor für viele Statistiken ausschlaggebend.
  4. Schließlich besteht dieRegión Patagónica aus den ProvinzenChubut,La Pampa,Neuquén,Río Negro,Santa Cruz undTierra del Fuego. Sie wurde 1996 gegründet und hat einen hohen Kooperationsgrad. So entsenden die Provinzparlamente Vertreter in ein gemeinsames Parlament, dasParlamento Patagónico, das schon seit 1991 besteht, als die Region offiziell noch nicht gegründet worden war.[89]

Wirtschaft

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Hauptartikel:Wirtschaft Argentiniens
Langfristige Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts pro Kopf (1800–2018)

Argentinien ist mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 637 Milliarden USD (2024) nach Brasilien die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas. Es verfügt über eine im Regionalvergleich relativ gut entwickelte Industrie; wichtigste Sektoren sind die Nahrungsmittelindustrie und die Automobilindustrie (u. a. Volkswagen und Daimler), die wesentliche Anteile der Produktion nach Brasilien exportiert.

Die verarbeitende Industrie, Immobilien/Unternehmensdienstleistungen sowie der Handel tragen jeweils rund 10 % zum BIP bei. Der Beitrag der reinen Land- und Forstwirtschaft zum BIP liegt bei knapp 5 %; allerdings wird geschätzt, dass ein Drittel der Arbeitsplätze direkt oder indirekt (zum Beispiel Transport, Verpackung) im Zusammenhang mit der Agrarindustrie stehen. Auch bei den Exporten dominiert der Anteil der Nahrungsmittel (rund 45 %) deutlich vor Auto(teile)-Exporten (um 10 %).[90]

International wird Argentinien oft zu denSchwellenländern gezählt. Nach dem von den Vereinten Nationen erhobenenIndex der menschlichen Entwicklung zählt es seit 2011 jedoch zu densehr hoch entwickelten Staaten.[91] Es gehört unter den unabhängigen südamerikanischen Staaten gemeinsam mitChile undUruguay (Südkegel) zur Spitzengruppe in Hinblick auf dasPro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt (Kaufkraftparität). Die Einkommensungleichheit (Gini-Koeffizient) lag 2009 im weltweiten Vergleich relativ hoch, aber noch unter dem Durchschnitt derlateinamerikanischen Staaten.[92] ImGlobal Competitiveness Index des WEF, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes beurteilt, belegt Argentinien Platz 92 von 137 Ländern (Stand 2017–2018).[93] Im Competitiveness-Report von 2020 wurden Argentinien im internationalen Vergleich Fortschritte bei einer progressiven Besteuerung attestiert, jedoch bestehen demnach im Vergleich weiterhin kaum Regelungen gegen Monopolstellungen von Unternehmen und Probleme bei der Infrastruktur und dem Berufsbildungssystem.[94]

Die primäreWertpapierbörse des Landes ist dieBolsa de Comercio de Buenos Aires in der Hauptstadt. Diese veröffentlicht u. a. den Leitindex der Volkswirtschaft – denMERVAL.

Entwicklung desBruttoinlandsprodukts (BIP) und anderer Kennzahlen[4]
Jahr20102015201620172018201920202021202220232024
BIP in Mrd. USD
(Kaufkraftparität)
856,91.001989,61.0361.0901.0581.0121.1921.3531.3771.393
BIP pro Kopf in USD
(Kaufkraftparität)
21.00923.21022.70223.51524.49823.53522.30226.01529.27129.52329.554
BIP-Wachstum
(real)
10,1 %2,7 %−2,1 %2,8 %−2,6 %−2,0 %−9,9 %10,4 %6,0 %−1,9 %−1,3 %
Inflation
(in Prozent)
10,5 %0,0 %0,0 %25,7 %34,3 %53,5 %42,0 %48,4 %72,4 %133,5 %219,9 %
Staatsverschuldung
(in Prozent des BIP)
43 %53 %53 %57 %85 %90 %104 %81 %84 %155 %85 %

Bodenschätze

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Argentinien war 2004 der drittgrößteStahlherstellerLateinamerikas hinterBrasilien undMexiko

Wirtschaftlich bedeutend sind dieErdöl- undErdgas-Vorkommen im Nordwesten,Neuquén, der Gegend rund um die BuchtGolfo San Jorge und vor der Küste.

Im Dreiländereck Argentinien (Provinz Jujuy)-Chile-Bolivien (siehe auchSalar de Uyuni) sollen 70 Prozent der weltweitenLithium-Vorkommen lagern.[95][96] Das Leichtmetall Lithium wird fürLithium-Ionen-Akkumulator gebraucht.

WertvolleMineralerze findet man in Argentinien nur in kleinen Mengen, so etwaGold,Silber,Kupfer,Blei,Zink,Eisen undZinn.

Außenhandel

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Der Außenhandel war in den vergangenen Jahren stark von derArgentinien-Krise geprägt. Die Importe gingen seit 1999 zurück. Im Jahresvergleich 2001/2002 hatten sie einen besonders starken Rückgang von 56 % und konnten sich erst 2003 wieder erholen. Die Exporte blieben von der Argentinien-Krise nahezu unberührt.

Die Exporte sind von landwirtschaftlichen Produkten dominiert. 31 % aller Exporte sind weiterverarbeitete, landwirtschaftliche Produkte, 25 % sind Rohstoffe (wobei hierzu auch landwirtschaftliche Produkte zählen), 25 % sind industrielle Produkte und 18 % sind Mineralöle und andere Energieträger.

Nach Handelsblöcken unterteilt gingen 2015 24 % aller argentinischen Exporte in den MERCOSUR, 23 % an ASEAN und China, Südkorea, Japan, Indien, 15 % an die EU und 10 % an NAFTA. Unter den einzelnen Abnehmerländern liegt Brasilien mit 17,8 % an erster Stelle, gefolgt von China mit 9,5 % und den USA und Chile mit 6,0 % bzw. 4,2 %. Bei den argentinischen Importen dominierten 2015 die Handelsblöcke ASEAN und China, Südkorea, Japan, Indien mit 28 %, gefolgt von Mercosur mit 23 % und der EU und NAFTA mit jeweils 17 %. Als Hauptlieferländer dominieren Brasilien mit 21,8 % und China mit 19,7 %, gefolgt von den USA mit 12,9 % und Deutschland mit 5,2 %.[90]

Haupthandelspartner (2016)
Ausfuhr (in %) nachEinfuhr (in %) von
Brasilien Brasilien15,6Brasilien Brasilien24,5
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten7,8China Volksrepublik Volksrepublik China18,8
China Volksrepublik Volksrepublik China7,7Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten12,6
Vietnam Vietnam4,4Deutschland Deutschland5,5
Chile Chile4,0Mexiko Mexiko3,2
Indien Indien3,8Frankreich Frankreich2,6
Agypten Ägypten3,1Italien Italien2,6
Vereinte NationenVereinte Nationen sonstige Staaten53,6Vereinte NationenVereinte Nationen sonstige Staaten30,2
Quelle: GTAI[97]
Entwicklung des Außenhandels in Mrd. US$ und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
201420152016
Mrd. US$% gg. Vj.Mrd. US$% gg. Vj.Mrd. US$% gg. Vj.
Einfuhr65,2−12,459,8−8,455,6−6,9
Ausfuhr68,4−9,956,8−17,057,7+1,7
Saldo+3,2−3,0+2,1
Quelle: GTAI[97]

Staatshaushalt

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DerStaatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 141,7 Mrd.US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 115,9 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 4,7 % desBIP.[98] Die Staatsverschuldung betrug 2016 279,6 Mrd. US-Dollar oder 51,3 % des BIP.[99]

2020 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:[100]

Seit 1985 gehört Argentinien ununterbrochen zu den Top-5-Kreditnehmern desInternationalen Währungsfonds.[101]

Geschichte der Wirtschaftspolitik

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Wikipedia:WikiProjekt Ereignisse/Vergangenheit/2006

Die argentinische Wirtschaft ist traditionell durch dieLandwirtschaft geprägt. Bis in die 1950er Jahre wurden fast ausschließlich Agrargüter exportiert. Erst danach setzte eineIndustrialisierung nennenswerten Umfanges ein. Die wirtschaftliche Entwicklung wurde jedoch von den verschiedenen Regierungen nach unterschiedlichen, teilweise widersprüchlichen Vorgaben reglementiert. Es entstand, vor allem unter dem Einfluss desPeronismus, ein breiter staatlich kontrollierter Sektor in Industrie, Handel und Dienstleistung. Dennoch hat Argentinien das Wohlstandsniveau der 1950er Jahre nie wieder erreicht. DieKorruption war und ist in Argentinien weit verbreitet.[102]

Die 1976 unter der Politik der Militärdiktatur eingeleitete massive Staatsverschuldung fügte der heimischen Wirtschaft schweren Schaden zu. Die Auslandsverschuldung stieg von unter 8 Mrd. US-Dollar im Jahr 1967 auf 160 Mrd. US-Dollar im Jahr 2001. DerPeso Ley musste mehrfach abgewertet werden. DerFalklandkrieg geht möglicherweise auch auf die wirtschaftlichen Probleme unter der Militärdiktatur zurück.

Nach der Rückkehr zur Demokratie 1983 erwies sich dieHyperinflation als eines der größten wirtschaftlichen Probleme des Landes. Der 1989 gewählte PräsidentCarlos Menem führte daraufhin die 1:1-Bindung desargentinischen Peso an denUS-Dollar ein. Dies führte fast schlagartig zu einem Ende der Inflation und zu einem deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung. Auf längere Sicht hatte sie aber zur Folge, dass argentinische Produkte auf dem Weltmarkt teurer und Importware im Inland billiger wurden. Zahlreiche argentinische Produktionsbetriebe mussten schließen. Es kam zu einem schnell zunehmenden Ungleichgewicht zwischen dem (offiziellen)Wechselkurs der Währung und ihrer inneren Werthaltigkeit.Kapitalflucht setzte ein, und das ohnehin hoch verschuldete Land musste immer neue Kredite im Ausland aufnehmen, um alte Verbindlichkeiten bezahlen undDevisen für dringendeImporte bereitstellen zu können. Gelegentlich wurden sogar Staatsbedienstete nicht mehr mit Geld, sondern mitSchuldverschreibungen bezahlt, und Geschäftsleute wurden gesetzlich verpflichtet, derartige Papiere als Zahlungsmittel anzunehmen. Anfangs wurde dies noch durch private Kapitalzuflüsse ausländischerAnleger überlagert, die sich in argentinische Unternehmen einkauften, besonders im Zuge der von Menem eingeleitetenPrivatisierung von Staatsbetrieben. Doch schließlich hatte die Verschuldung so weit zugenommen und die Wirtschaftsleistung so weit abgenommen, dass Ende 2001 nach schweren Unruhen PräsidentFernando de la Rúa zurücktrat. Auslöser für die Unruhen war der sogenannteCorralito, also das Einfrieren sämtlicher Bankguthaben.

Wechselkurs des argentinischen Peso zum US-Dollar zwischen Dezember 2001 und Januar 2008

Die folgende Regierung gab die Einstellung der Zahlungen auf Tilgung und Zinsen, also denStaatsbankrott, bekannt. Wegen fehlender Unterstützung der Partei trat der übergangsweise angetretene PräsidentAdolfo Rodríguez Saá schon nach fünf Tagen wieder zurück. Es folgte der PeronistEduardo Duhalde, der im Januar 2002 den argentinischen Peso zunächst auf 1,40 ARS/US-Dollar abwertete, um ihn dann wenig später ganz freizugeben.

DerIWF versorgte nach einer langen Verhandlung Mitte 2002, mit politischer Unterstützung der größten Industrienationen, Argentinien im Rahmen verschiedener Interimsabkommen mit frischem Geld. Damit konnte die argentinische Wirtschaft bereits im Jahr 2003 ein beachtliches Wachstum verzeichnen, vor allem weil nun Mittelabflüsse durch Kreditrückzahlungen nicht mehr stattfanden und wegen des nun deutlich billigeren Peso (3,5 bis 4 Argentinische Peso je US-Dollar). Allerdings wurde im März 2004 die Rückzahlung einer Rate von 3,1 Mrd. US-Dollar (etwa 2,5 Mrd. Euro) für einen im Rahmen der Interimsabkommen gewährten IWF-Kredite fällig. Erst unmittelbar vor dem letztmöglichen Termin wies die Regierung Kirchner die Zahlung an. Vorausgegangen war ein mehrwöchiger Verhandlungspoker. Die argentinische Regierung wollte dabei erreichen, dass ein Bericht des IWF über die Bemühungen des Landes im Hinblick auf die Wiedergewinnung wirtschaftlicher Solidität möglichst positiv ausfiel. Dies galt als Voraussetzung für eine weitere Kreditgewährung durch den IWF. Über die Behandlung der Forderungen von privaten Gläubigern Argentiniens wurde bislang aber noch keine Einigung erzielt. Dies belastet weiterhin dieHandelsbeziehungen des Landes.

Im IWF war lange umstritten, ob Argentinien die Voraussetzungen für die weitere Vergabe von Krediten erfüllt. Die Auflage, in „gutem Glauben“ zu verhandeln, hat die argentinische Regierung nach Ansicht der privaten Gläubiger nicht erfüllt. Stattdessen forderte Argentinien in den Verhandlungen zwischen 2002 und 2004 einen Kapitalschnitt, der auf 75 % Barwertverlust hinausläuft. Es liefen Klagen gegen Argentinien und den IWF vor dem Bundesverfassungsgericht mit dem Ziel der vollständigen Rückzahlung des geliehenen Geldes, die teilweise noch nicht abgeschlossen sind. Eine deutsche Gläubigerorganisation ist dieInteressengemeinschaft Argentinien e. V.[103]

Anfang 2005 nahm die Regierung Verhandlungen mit den Inhabern argentinischer Staatspapiere zur Annahme eines Umschuldungsplanes auf. Dieser Plan umfasste neben einem erheblichen Kapitalschnitt die zeitliche Streckung der Verbindlichkeiten sowie eine Reduzierung des Zinses. Dabei wurde ausschließlich mit privaten Gläubigern und ihren Interessenvertretungen verhandelt. Hierbei war bislang bei inländischen Gläubigern eine deutliche Bereitschaft erkennbar, das Umschuldungsangebot zu akzeptieren. Bei ausländischen Gläubigern stießen die Vorschläge jedoch zunächst auf harten Widerstand.

Der Umschuldungsplan wurde von etwas mehr als 76 % der privaten Gläubiger innerhalb der gesetzten Frist akzeptiert. Eine kurzzeitige Streitigkeit mit einemHedgefonds um 7 Milliarden Dollar verzögerte die Ausgabe der neuen Bonds allerdings um zwei Monate bis Ende Mai 2005.

Siehe auch:Argentinien-Krise

Infrastruktur

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Verkehrsnetze

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ImLogistics Performance Index, der von derWeltbank erstellt wird und die Qualität der Infrastruktur misst, belegte Argentinien 2018 den 61. Platz unter 160 Ländern. Von allen Länder in Lateinamerika belegt Argentinien einen der besseren Plätze.[104]

Schienenverkehr

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Logo der ehemaligen argentinischen Eisenbahngesellschaft
SOFSE-CNR-CKD8-Lokomotive mit Waggons vor dem Bahnhof vonMar del Plata
Hauptartikel:Schienenverkehr in Argentinien

DasEisenbahnsystem in Argentinien hat am 29. August 1857 mit der ersten Fahrt eines Zuges seinen Anfang genommen. Im Laufe der Zeit wurde das Schienennetz hauptsächlich von englischen Unternehmen relativ zügig ausgebaut und wurde zu einem Schlüssel für die Entwicklung des Landes. In den 1930er Jahren verfügte das Land mit 43.000 Kilometer Schiene über ein größeres Netz als die meisten Länder Europas. Das Eisenbahnsystem bestand aus mehreren unabhängigen privaten Unternehmen, die 1946 von Präsident Perón verstaatlicht wurden. Die Ende der 1950er Jahre hinzugezogenen US-amerikanischen Berater legten die Priorität auf den Straßenverkehr, so dass Bahnstrecken in großem Umfang stillgelegt wurden. Die Staatsbahn wurde 1992 vonCarlos Menem wieder privatisiert, was zur Folge hatte, dass der Fahrgastbetrieb noch mehr reduziert wurde, die Eisenbahnergewerkschaft zerschlagen wurde, 50.000 Menschen arbeitslos wurden, ganze Landstriche verödeten und die Korruption im Eisenbahngeschäft stark zunahm.[105] Heute hat das argentinische Schienennetz eine Länge von etwa 28.300 Kilometern in drei verschiedenenSpurweiten. Zwei Eisenbahnstrecken verbinden Argentinien mitChile, weitere Strecken haben Verbindung mitBolivien,Paraguay,Uruguay undBrasilien. Allerdings werden immer noch Strecken stillgelegt oder verfallen und werden nicht wieder instand gesetzt. Der Personentransport per Eisenbahn spielt generell nur noch imGroßraum Buenos Aires für die Pendler eine Rolle. Bahnfernverbindungen gibt es noch bzw. wieder vonBuenos Aires nachCórdoba,Mar del Plata,San Miguel de Tucumán,Santa Fe und nachPosadas. Die Züge benötigen für die gleiche Strecke jedoch wesentlich länger als Fernreisebusse und haben einen sehr eingeschränkten Fahrplan (z. B. Buenos Aires, Bahnhof Retiro – Córdoba zwei Fahrten pro Woche). Die Regierung unterNéstor Kirchner hatte 2006 einen „Megaplan Eisenbahn“ aufgestellt, worin auch eine 710 km lange, mit bis zu 320 km/h betriebene HochgeschwindigkeitsstreckeCobra zwischen Buenos Aires und Córdoba für 2011 geplant war.[106] Die infolge dieses Planes reaktivierten Strecken mussten jedoch aufgrund technischer Defizite der Schienen oder des rollenden Materials oft gleich wieder stillgelegt werden. Touristisch gesehen gibt es einige interessante Züge, z. B. denTren a las Nubes in derProvinz Salta,La Trochita – die einzigedampfbetriebeneSchmalspurbahn Argentiniens, die zwischenEsquel undNahuel Pan verkehrt – sowie denTren del Fin del Mundo in derProvinz Tierra del Fuego.

Straßenverkehr

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Die Rolle derEisenbahn für den Personentransport wurde weitestgehend von modernen, klimatisiertenReisebussen übernommen. Es kann praktisch jeder Punkt des Landes mit dem Reisebus erreicht werden, und so sind dieBusbahnhöfe heute neben den Flughäfen die meistgenutzten Infrastruktureinrichtungen. Der bedeutendste Busbahnhof Argentiniens istRetiro inBuenos Aires. Von dort gibt es Busverbindungen in das ganze Land. Weitere stark frequentierte Busbahnhöfe und Drehkreuze finden sich inCórdoba (etwa 10 Stunden Reisezeit von Buenos Aires) undMendoza (etwa 14–15 Stunden Reisezeit von Buenos Aires). Die längste Direktverbindung besteht zwischenSan Salvador de Jujuy undRío Gallegos (3430 km, fahrplanmäßig 55 Stunden Fahrzeit), von wo aus man weiter nachUshuaia fahren kann.

Das Straßennetz hat eine Gesamtlänge von etwa 215.000 km und verteilt sich auf National-, Provinz- und Gemeindestraßen. Die Qualität der Straßen variiert stark. Die großen Wirtschaftszentren sind mit asphaltierten und zum Teil gut ausgebauten Straßen verbunden, die meist überMautgebühren von privaten Unternehmen gebaut und instand gehalten werden. In den Ballungszentren und auf einigen Hauptverbindungen existieren einige mehrspurige Autobahnen (autopistas) und Schnellstraßen (autovías), die meist als reguläre National- und Provinzstraßen ausgeschildert sind. Die meisten Fernstraßen sind jedoch zweispurig und durch den Schwerlastverkehr oft stark belastet. In abgelegenen Gebieten sind häufig nur Schotter- und Erdpisten vorhanden. Da die Eisenbahn im Personenverkehr keine Rolle mehr spielt und dieser fast ausschließlich über die Straße abgewickelt wird, gibt es pro Jahr fast 10.000 Verkehrstote, was hochgerechnet auf die Einwohnerzahl eine höhere Zahl als in Indien ist.[105]

Bekannteste touristische Strecke ist dieRuta Nacional 40 zwischenCabo Vírgenes an der Südspitze des Festlandes (Provinz Santa Cruz) undLa Quiaca, die das gesamte Land von Nord nach Süd durchquert.

Siehe auch:Liste der Fernstraßen in Argentinien

Flugverkehr

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Boeing 737 derAerolíneas Argentinas

Die nationale FluggesellschaftAerolíneas Argentinas wurde 1990 privatisiert und 2008 wieder verstaatlicht. Im Inlandsverkehr hat Aerolíneas einen hohen Marktanteil; seit 2018 sind auch mehrere einheimischeBilligfluggesellschaften primär im Inland aktiv. Die zu den argentinischen Luftstreitkräften gehörendeLíneas Aéreas del Estado (LADE) verbindet kleinere Städte in Patagonien.

Aufgrund der großen Entfernungen verfügt fast jede größere Stadt in Argentinien über einen Flughafen. Die Hauptstadt Buenos Aires selbst besitzt zwei Passagier-Flughäfen: Internationale Flüge, insbesondere alle Langstreckenverbindungen, werden überwiegend amFlughafen Ezeiza (EZE) abgewickelt. Darüber hinaus gibt es den StadtflughafenAeroparque Jorge Newbery (AEP), der überwiegend für Inlandsflüge, aber auch für kürzere internationale Strecken, genutzt wird.

Siehe auch:Liste der Flughäfen in Argentinien

Schiffsverkehr

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Ungefähr 3100 km der Wasserwege sind schiffbar. DerRío de la Plata mit seinen OberläufenRío Paraná undRío Uruguay ist der wichtigste Wasserweg. Über diese Flüsse wird auch ein Großteil der landwirtschaftlichen Exporte Argentiniens transportiert, die meist in der Region umRosario auf hochseefähige Schüttgutfrachter verladen werden.

Energiewirtschaft

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Erdgas und Erdöl

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Argentinien besitzt Vorkommen anErdgas, die Stand 2017 beim 6,5-fachen des jährlichen Verbrauchs lagen.[107] Gas wird zum Kochen und Heizen, aber auch vermehrt als Kraftstoff für Pkw eingesetzt. Mehr und mehr spielt der Import von Erdgas, z. B. aus Bolivien, eine größere Rolle.[108]

Elektrizitätsversorgung

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Siehe auch:Liste von Kraftwerken in Argentinien undEnergiewende nach Staaten

LautCIA lag Argentinien im Jahr 2016 bzgl. derinstallierten Leistung mit 38.350 MW an Stelle 27 und bzgl. der jährlichen Erzeugung mit 131,9 Mrd. kWh an Stelle 30 in der Welt. DerElektrifizierungsgrad lag 2013 bei 96,4 % (99,2 % in den Städten und 96 % in ländlichen Gebieten).[98] Laut derComisión Nacional de Energía Atómica (CNEA) betrug die installierte Leistung der Kraftwerke in Argentinien 37.652MW, davon entfielen aufkalorische Kraftwerke 24.396 MW (64,8 %), aufWasserkraftwerke 11.265 MW (29,9 %) und aufKernkraftwerke 1.755 MW (4,66 %).[109]

Auf der anderen Seite wird der Energiemix seit 1994 durch dieWindenergie ergänzt, die in derProvinz Chubut in Patagonien mit ihrem besonders windigen Klima bereits einen erheblichen Teil der Stromerzeugung übernimmt. Sie wird seit der zweiten Hälfte der 1990er Jahre gesetzlich gefördert und die Branche weist daher derzeit ein hohes Wachstum auf. Argentinien gilt als eines der Länder mit dem höchsten Windkraftpotenzial der Erde, lag jedoch in der Nutzung dieser Energieform 2006 nur auf dem dritten Platz in Lateinamerika hinterMexiko undBrasilien. November 2015 kündigt China an, in Patagonien einen Windpark mit 200 MW Leistung zu errichten. Ende 2015 waren 187 MW Windkraft in Argentinien installiert, was 0,6 % Anteil an der Stromerzeugung entsprach.[110] Die argentinische Regierung strebt an, bis 2025 6–7 GW Windenergieleistung zu installieren. Gerade in Patagonien herrschen exzellente Windbedingungen mit niedrigen Turbulenzraten und Windgeschwindigkeiten von bis zu 12 m/s im Jahresschnitt.[111]

An der Nutzung der Kernenergie will das Land festhalten. Bereits seit 1974 ist ein deutscher Importreaktor am StandortAtucha im Betrieb. Der zweite argentinische Reaktor am StandortEmbalse, in Betrieb seit 1983, war ein Import aus Kanada. Seit 1981 befindet sich ein weiterer aus Deutschland importierter Reaktor im Bau und ging 2014 als Atucha-2 in Betrieb.Der Bau eines vierten Reaktors wurde seit 2006 in Erwägung gezogen. Bewerber für die Ausschreibung kamen aus Kanada, Frankreich, Russland, Japan, Südkorea, China und den USA. Eine entsprechende Anfrage erfolgte durch die argentinische Regierung. 2010 wurden Kooperationsverträge mit Russland und Südkorea unterzeichnet, wobei im Mai 2011 erstmals die Möglichkeit erwähnt wurde, zusammen mit der russischen GesellschaftRosatom einen Reaktor zu errichten. Am 12. Juli 2014 unterzeichneten Staatspräsidentin Cristina Kirchner und Wladimir Putin eine Vereinbarung über die russische Beteiligung am ProjektAtucha 3.[112] Bereits 2012 hatte Argentinien mit China eine Kooperation vereinbart zu Finanzierung und Bau des ProjektsAtucha 4.[113] Im Juni 2018 beschloss die argentinische Regierung unterMauricio Macri, die Pläne zum Bau eines ReaktorsAtucha 3 undAtucha 4 einzustellen.[114] Im Februar 2022 wurde bekannt, dass Argentinien mit derChina National Nuclear Corporation einen Vertrag über den Bau eines weiteren Reaktors mit einer Leistung von 1,2 GW (Atucha 3) abgeschlossen hat.[115]

Telekommunikation und Post

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Die staatlicheTelekommunikationsgesellschaft ENTEL wurde 1990 privatisiert und an zwei ausländische Unternehmen –Telefónica (Spanien) undTelecom (Frankreich, heute in der Hand vonTelecom Italia) – verkauft, die sich das Land aufteilten. Seitdem hat die Zahl derTelefonanschlüsse je Einwohner rasant zugenommen, denn nach der Privatisierung betrug die Einrichtungsgebühr für einen Telefonanschluss mit 100 US$ nur noch ein Zehntel der früheren Gebühr, und auch die Wartezeit bis zum Anschluss hatte sich wesentlich verringert. Im Jahr 2017 gab es etwa 10 Millionen Festnetzanschlüsse[116] und rund 90 % der Argentinier hatten ein Smartphone.[117] Die Netzqualität und -abdeckung ist aber von Betreiber zu Betreiber sehr unterschiedlich. Im Jahr 2023 nutzten 89,2 Prozent der Einwohner Argentiniens das Internet.[118]

Das staatseigene UnternehmenCorreo Argentino ist der größte Postdienst des Landes. Neben Correo Argentino gibt es noch mehrere kleinere Postdienste, z. B.OCA undAndreani.

Kultur

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Hauptartikel:Kultur Argentiniens

Ein scherzhafter Ausspruch vonJorge Luis Borges bezeichnet die Argentinier als „Italiener, die Spanisch sprechen und gerne Engländer wären, die glauben, in Paris zu leben.“ Dadurch kommt die Mischung des Volkes aus Einwanderern verschiedener europäischer Länder zum Ausdruck, der sich in der Kultur deutlich bemerkbar macht. Argentinien hat eine sehr aktive, multikulturelle und stark durch europäische Einflüsse geprägte Kulturszene. Vor allem in Buenos Aires gibt es ein vielfältiges Angebot an Veranstaltungen in den Bereichen Theater, Musik, Oper, Literatur, Film und Sport.

Musik

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Hauptartikel:Argentinische Musik
Tango in den Straßen von Buenos Aires

Argentinische Musik ist durch denTango (und die verwandten MusikformenMilonga undVals) bekannt geworden. Bekannteste Interpreten sindCarlos Gardel,Astor Piazzolla undOsvaldo Pugliese. Tango kann jedoch nicht auf die musikalische Dimension beschränkt werden, vielmehr ist Tango ein gesamtkulturelles Phänomen mit den zusätzlichen Aspekten Textdichtung und tänzerische Interpretation. Als solches begründet der Tango eine kulturelle Identität, die sehr viel zum Selbstverständnis der Argentinier, genauer genommen der „Porteños“ ausBuenos Aires, beiträgt.

Außerdem gibt es in Argentinien die in der traditionellen Musik verwurzelten Folklore-Interpreten. Zu den auch international beachteten Musikern zählen der alsAtahualpa Yupanqui weltweit bekannt gewordene Héctor Roberto Chavero und die aus derProvinz Tucumán stammendeMercedes Sosa (1935–2009), die 1982 nach vier Jahren Exil in Madrid und Paris nach Argentinien zurückkehrte.

Neuerdings sind in Argentinien einige traditionelle Musikstile von derPopmusik her wiederbelebt worden. Zu nennen sind hier der fröhlich-leichte Tanz desCuarteto, die urbane Musik der StadtCórdoba, sowie einige Stile der von den Spaniern übernommenen nationalenFolklore, die durch Mischung mit anderen Stilen eine völlig neue Gestalt erlangt haben. Auch Musikstile aus anderen Teilen Südamerikas, allen voran die kolumbianischeCumbia, wurden von argentinischen Interpreten weiterentwickelt. So entstand als aktueller Beitrag Argentiniens zur Popmusik in Buenos Aires dieCumbia Villera („Elendsviertel-Cumbia“).

Siehe auch:Argentinische Folklore undArgentinische Rock- und Popmusik

Literatur und Theater

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Hauptartikel:Argentinische Literatur
Gauchos (Aufnahme zwischen 1890 und 1923 veröffentlicht)

Im 19. Jahrhundert löst sich mit der Unabhängigkeit des Landes die argentinische Literatur von der spanischen – ohne dieses Erbe zu verleugnen. Durch die Thematisierung des Lebens derGauchos in derPampa gewinnt die Literatur eine deutliche nationale Komponente. Beispiele dafür sindFausto (1866) vonEstanislao del Campo, das in Gedichtform die Geschichte eines Gauchos erzählende und oft als argentinischesNationalepos bezeichneteEl gaucho Martín Fierro (1872) vonJosé Hernández sowie das bereits 1845 entstandeneFacundo vonDomingo Faustino Sarmiento. In ähnlicher Traditionslinie steht auch die 1926 veröffentlichte ErzählungDon Segundo Sombra vonRicardo Güiraldes (deutsch bereits 1934:Das Buch vom Gaucho Sombra).

Bekannte moderneAutoren sindEduardo Mallea,Ernesto Sabato,Humberto Costantini,Julio Cortázar,Adolfo Bioy Casares,Manuel Puig,Victoria Ocampo,María Elena Walsh,Tomás Eloy Martínez,Roberto Arlt und besondersJorge Luis Borges.

In den 1920er Jahren formierten sich verschiedene Künstler, vor allem Schriftsteller, aus Argentinien und Uruguay in den GruppenGrupo Boedo undGrupo Florida. Die Boedo-Gruppe wird als „plebejisch“ die Florida-Gruppe (u. a. mit Borges) als „großbürgerlich“ bezeichnet.[119] Die Kontroverse zwischen diesen Gruppen wird jedoch als eher „freundschaftlicher Art“ beschrieben.[120]

BekannteComic- undCartoonautoren sindGuillermo Mordillo undQuino, der unter anderem Preisträger desMax-und-Moritz-Preises ist und die ReiheMafalda schuf.

Teatro Colón (Buenos Aires)

In vielen Städten gibt es eine lebhafte Theaterszene. Man könnte pro Woche leicht über 100 verschiedene Theaterstücke von professionellen und Laiengruppen ansehen. Besonders bekannt istRosario für seine Theatergruppen. Das bekannteste Theatergebäude Argentiniens ist das OpernhausTeatro Colón in Buenos Aires.

Malerei

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Die argentinische Malerei gehört mit zu den führenden in Südamerika. Stilistisch ist die Malerei, im Gegensatz zu anderen lateinamerikanischen Ländern, weniger von indigenen Einflüssen bestimmt, sondern von der klassischen Moderne Europas. Herausragende traditionelle Maler Argentiniens sindEnrique de Larrañaga, Didimo Nardino und Horacio Politi.Eine neue Generation von Malern wird zunehmend von Einflüssen der Populärkultur wieGraffiti undNew Pop Art bestimmt.

Film

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Hauptartikel:Argentinischer Film

Argentinien war eines der Pionierländer auf dem Gebiet desStummfilms. Schon 1896 wurde der ersteFilm gedreht, der die argentinische Fahne zum Thema hatte. 1933 begann der Aufstieg der argentinischen Filmindustrie mit dem Aufkommen des Tonfilms. Damit begann die beste Zeit des argentinischen Kinos, die Filme dieses Landes wurden in der ganzen Welt gezeigt. Besonders bekannt wurden die „Tangofilme“ ausBuenos Aires, unter anderem mit dem SuperstarCarlos Gardel.

Ab der Mitte der 1940er Jahre griff allerdings der Staat mittels Zensur und Einmischung in die Kinoszene ein. Besonders dramatisch wurde dies in den Militärregierungen (1966–1973 und 1976–1983). In den demokratischen Zwischenzeiten wurden jedoch künstlerisch sehr hochwertige Filme produziert.

1968 kamLa hora de los hornos (deutsch:Die Stunde der Hochöfen) vonPino Solanas heraus, ein Film, der als einer der Höhepunkte des politischen lateinamerikanischen Kinos gilt. Ein anderer politischer Filmemacher aus dieser Zeit istRaymundo Gleyzer. Nach derMilitärdiktatur begann das Kino, die Terrorherrschaft aufzuarbeiten. Es entstanden Filme wieLa Historia Oficial (Luis Puenzo) (Oscar 1986 für den besten ausländischen Film),La Noche de los Lápices (Héctor Olivera) und späterGarage Olimpo (Marco Bechis), die teils fiktive, teils wahre Fälle von sogenannten „Verschwundenen“ auf die Leinwand brachten.

1997 leitetePizza, Birra, Faso (Adrián Caetano) die Epoche des „Nuevo Cine Argentino“ ein, in dem vor allem Geschichten aus dem Milieu der einfachen Leute und Elendsviertelbewohner verfilmt wurden.

Heute ist die argentinische Filmszene vor allem in Buenos Aires und in geringerem Maße auch inRosario undSanta Fe sehr aktiv. Der international bekannteste Regisseur war um die Jahrtausendwende wohlBerlinale-GewinnerPino Solanas mit seinen sozialkritischen Filmen wieSur,El viaje (Die Reise),Tangos, el exilio de Gardel sowie den DokumentationenMemoria del Saqueo undLa Dignidad de los Nadies, die den Zustand von Politik und Gesellschaft des Argentinien zu jener Zeit beschreiben.

2010 gewann der argentinische FilmEl secreto de sus ojos (In ihren Augen) neben anderen Auszeichnungen den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film. Drehbuch und Regie stammen vonJuan José Campanella.

Sport

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Rugbyspiel Argentinien – England

Argentinien gilt als „das wohl leidenschaftlichsteFußball­land der Welt“.[121] Bereits 1893 wurde der argentinische FußballverbandAFA gegründet, dieser gehört somit zu den ältesten nationalen Fußballverbänden der Erde. Das erste Länderspiel derargentinischen Nationalmannschaft wurde 1902 gegenUruguay ausgetragen. Seither hat die Nationalmannschaft 16 Mal die südamerikanische Fußballmeisterschaft, dieCopa América, und dreimal dieFußball-Weltmeisterschaft gewonnen (1978,1986,2022). 1978 wurde das Weltmeisterschaftsturnier in Argentinien ausgerichtet. Mit insgesamt 16 Trophäen ist Argentinien damit der Rekordsieger der Copa América. Die beiden bekanntesten Fußballclubs sindRiver Plate undBoca Juniors, beide aus Buenos Aires. Die Spiele zwischen diesen beiden Mannschaften werdenSuperclásico genannt und das öffentliche Leben steht dabei praktisch still. Bei Boca Juniors hat der bekannte argentinische FußballspielerDiego Maradona gespielt, der oft als einer der besten oder sogar als bester Fußballspieler des 20. Jahrhunderts bezeichnet wird und von 2008 bis 2010 auch die argentinische Nationalmannschaft trainiert hat. Seit den 2000er Jahren gilt der neunmaligeWeltfußballerLionel Messi bzgl. seines Talents als sein Nachfolger – durch die von ihm angeführten Siege derCopa América 2021, der WM 2022 und derCopa América 2024 besitzt er mittlerweile ähnlichen Legendenstatus.[121] Zugleich wurde Argentinien nach Spanien das zweite Land, das drei aufeinanderfolgende wichtige Turniere gewinnen konnte.

Argentinien gewann als erstes Team dieBasketball-Weltmeisterschaft im Jahre1950. Außerdem konnte die Mannschaft ausSüdamerika auch die Goldmedaille bei denOlympischen Sommerspielen 2004 gewinnen. Dieser 28. August war damit der erfolgreichste Tag Argentiniens in der Geschichte der Olympischen Spiele, denn am gleichen Tag gewann die argentinische Fußballmannschaft ebenfalls die Goldmedaille. Seit denOlympischen Spielen 1952 inHelsinki waren dies die ersten Goldmedaillen für Argentinien. In Südamerika ist die argentinische Nationalmannschaft sehr dominant. Sie konnte bisher 13-mal die Kontinentalmeisterschaften für sich entscheiden (1934, 1935, 1941, 1942, 1943, 1966, 1976, 1979, 1987, 2001, 2004, 2008 und 2012). Zusätzlich gewannen die Argentinier die Amerikameisterschaften 2001, 2011 und 2022.

Ein weiterer beliebter Sport in Argentinien istRugby in der VarianteRugby Union. Dieargentinische Rugby-Nationalmannschaft, die „Pumas“, spielt mittlerweile auf höchstem internationalen Niveau und vollzog ab derWM 1999 eine große Entwicklung nach vorn. Bei derWeltmeisterschaft 2007 in Frankreich belegte sie den dritten Platz und schlug dabei Größen wieFrankreich undSchottland.2015 und2023 wurden die Pumas Weltmeisterschaftsvierte. AuchBasketball (bei Männern) undHockey (vor allem bei Frauen) sind weit verbreitet, bei beiden Sportarten gehören die Nationalmannschaften mit zur Weltspitze.

Neben Fußball und anderen Ballsportarten genießt derPferdesport, insbesondere dasPolo ein großes Interesse in Argentinien. Die argentinische Polo-Nationalmannschaft gehört zu den besten der Welt und konnte bisher viermal den Sieg bei derPoloweltmeisterschaft erringen: 1987, 1992, 1998, 2011 und 2017. Im Gegensatz zu Polo, das eher von Mitgliedern der argentinischen Oberschicht gespielt wird, istPato, der offizielle argentinischeNationalsport, ein Spiel der einfachen Landbevölkerung, eine ArtBasketball auf Pferden.

Im Gegensatz zu den Mannschaftssportarten sind die argentinischen Erfolge in Individualsportarten geringer. Ausnahme istTennis, bei dem mehrere Spieler bisher zur Weltspitze gehörten. Bekannt sind vor allemGuillermo Vilas,Juan Martín del Potro,Gastón Gaudio,David Nalbandian und früher bei den DamenGabriela Sabatini. Von weiten Teilen der Bevölkerung werden auchSquash undPaddle-Tennis gespielt. Auch imSchwimmsport gab es einige Vertreter in der Weltspitze, in derLeichtathletik dagegen wurden von wenigen Ausnahmen abgesehen nur auf südamerikanischer Ebene Erfolge erzielt. ImKampfsport ist die beliebteste DisziplinBoxen, das trotz der relativ geringen internationalen Bekanntheit argentinischer Boxer ein reges Medieninteresse, auch bei den Frauen, hervorruft.

ImMotorsport ist wegen der landschaftlichen Bedingungen besonders dieRallye beliebt. DieRallye Argentinien gehört seit 1980 fast ununterbrochen zurRallye-Weltmeisterschaft. Seit 2009 findet dieRallye Dakar aus Sicherheitsgründen in Südamerika statt, was allerdings aus kulturellen und ökologischen Gründen umstritten ist.[122] Start- und Zielort ist Buenos Aires. Der populärste Motorsportler ist jedoch der ehemaligeFormel-1-FahrerJuan Manuel Fangio, mit insgesamt fünf Titeln vor Michael Schumacher lange Zeit Rekordweltmeister dieser Disziplin. Weitere erfolgreiche Formel-1-Fahrer warenJosé Froilán González undCarlos Reutemann. Die Bedeutung von Argentinien in der Formel 1 hat allerdings stark nachgelassen – der jeweils auf demAutódromo Juan y Oscar Alfredo Gálvez in Buenos Aires abgehalteneGroße Preis von Argentinien fand letztmals 1998 statt; mitGastón Mazzacane trat letztmals 2001 ein Argentinier in dieser Rennsportklasse an. Im November 2012 fanden inBahía Blanca im Rahmen derSpeedway-Junioren-U-21-Weltmeisterschaft zwei Finalläufe statt. Zudem gab es von 2015 bis 2017 drei Auflagen desBuenos Aires E-Prix im Rahmen derFIA-Formel-E-Meisterschaft.

Special Olympics Argentinien wurde 1996 gegründet.

Siehe auch:

Feiertage

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Gedenkmarsch mit Fotos von Verschwundenen am 30. Jahrestag des Militärputsches von 1976 (24. März 2019)

Sollte ein Feiertag auf einen Samstag oder Sonntag fallen, so ist der darauf folgende Montag meist arbeitsfrei. Diese Regelung gilt nicht für Neujahr, Ostern und Weihnachten, den Tag der Arbeit sowie den 24. März, 25. Mai und den 9. Juli.

Zusätzliche Feiertage, die für Angehörige der jüdischen Gemeinde arbeitsfrei sind (Daten sind variabel und richten sich nach demjüdischen Kalender):

  • zwei Tage zwischen dem 6. September und dem 5. Oktober: jüdisches Neujahrsfest (Rosch ha-Schana;Año Nuevo)
  • einen Tag zwischen dem 15. September und dem 14. Oktober: Versöhnungstag (Jom Kippur;Gran Día del Perdón)

Zusätzliche Feiertage, die für die Angehörigen der muslimischen Gemeinde arbeitsfrei sind (Daten sind variabel und richten sich nach demislamischen Kalender):

Essen

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Hauptartikel:Argentinische Küche
Typisches argentinisches Asado mit Fleisch und Würstchen
Locro

Typisch für die argentinische Esskultur ist das Rindfleisch, traditionell alsAsado oderParrillada auf einem Holz- oder Holzkohlegrill zubereitet. Des Weiteren sind derLocro, ein Maiseintopf mit zahlreichen Zutaten, und dieEmpanadas, gefüllte Teigtaschen, verbreitete argentinische Gerichte.

Bei den Getränken ist derMate besonders charakteristisch, der auch in den Nachbarländern Uruguay, Paraguay, Chile sowie im Süden Brasiliens getrunken wird. Er ist ein teeartiger Aufguss aus den getrockneten und zerkleinerten Blättern desMate-Strauchs(Yerba Mate), einer Pflanzenart aus der Gattung der Stechpalmen. Man trinkt ihn durch einen metallenen Trinkhalm,Bombilla genannt, und zumeist in geselliger Runde und bei jeder Gelegenheit. Dabei ist es üblich, dass nur ein (ebenfalls Mate genanntes) Trinkgefäß aus Holz oder Kürbis jeweils mit heißem, aber nicht kochenden Wasser neu aufgegossen und weitergereicht wird. Oft trinkt man den Mate-Tee auch als kalte Variante, dieTereré genannt wird. Argentinien besitzt außerdem mehrere große Weinanbaugebiete.

Homosexualität und Dritte Geschlechtsoption

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Hauptartikel:LGBT in Argentinien

Homosexualität ist in Argentinien mittlerweile weitgehend gesellschaftlich akzeptiert. Im Jahre 2010 wurde dieEhe für homosexuelle Paare erlaubt;[123] in der autonomen Stadt Buenos Aires und der Provinz Río Negro konnten gleichgeschlechtliche Paare bereits seit 2003 eine eingetragene Partnerschaft eingehen. Es bestehen jedoch auf Bundesebene noch keineAntidiskriminierungsgesetze zum Schutz dersexuellen Orientierung.

Seit 2012 ist das Gesetz zurGeschlechtsidentität in Kraft, das eine Änderung des Geschlechtseintrags ohnepsychiatrische Begutachtung odergeschlechtsangleichende Operation erlaubt.[124] Im Juli 2021 ist Argentinien das erste Land inLateinamerika, das in Ausweisdokumenten eine Kennzeichnung fürnichtbinäre Menschen einführt: Personalausweise und Reisepässe können als Geschlecht ein „X“ enthalten.[125]

Medien

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Fernsehen

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Argentinien hat einen staatlichenFernsehsender,Canal 7. Daneben gibt es eine Vielzahl von lokalen und nationalen, privaten Fernsehsendern, die überAntenne undKabel zu empfangen sind. Des Weiteren gibt es eine große Anzahl von Sendern, die nur über Kabel undSatellit verbreitet werden.Die bekanntesten Sender sind die per Antenne zu empfangenenTelefe,Canal 9,América TV undCanal 13, die in vielen Regionen auch lokale Programme ausstrahlen.

Einige argentinische Fernsehserien (darunter vieleTelenovelas,Familienserien, aber auch wöchentliche Produktionen wie etwaLos Simuladores (2002–2003)) sind wegen ihrer niedrigen Produktionskosten und der hohen Qualität zu einem Exportschlager vor allem nach Osteuropa geworden.

Mit dem Ziel einer stärkeren Integration Lateinamerikas ist Argentinien zusammen mit Uruguay, Kolumbien, Venezuela und Kuba an dem Satellitensendertelesur beteiligt, der im Juli 2005 seinen Sendebetrieb aufgenommen hat.

Hörfunk

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Radio ist ein sehr beliebtes Medium in Argentinien. Es gibt eine Fülle von staatlichen und privaten Radiosendern. Von den privaten Radiosendern sind viele inCadenas, Radio-Ketten zusammengeschlossen und so kann man viele Sender aus Buenos Aires im ganzen Land empfangen. Der staatliche Auslands-RundfunksenderRadiodifusión Argentina al Exterior (RAE) existiert seit 1949. Die Sendungen werden in Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch auf den Frequenzen 6060, 11.710 und 15.345 kHz ausgestrahlt. Radio 360 inEuskirchen verbreitet die deutschsprachigen Sendungen auch alsPodcast.[126] Empfangsberichte werden von RAE mitQSL-Karten bestätigt, wenn Rückporto in Form vonInternationalen Antwortscheinen beigefügt wird.

Printmedien

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Clarín: Titelseite vom 28. Juni 1952

Es werden in Argentinien über 200Tageszeitungen publiziert. Die auflagenstärksten erscheinen inBuenos Aires, zu nennen sind hierClarín,La Nación sowie dieBoulevardzeitungenDiario Popular,La Razón,Perfil,Crónica,Tiempo Argentino,Ámbito Financiero undBuenos Aires Herald. Eine linksalternative Zeitung aus Buenos Aires istPágina/12 mit detailliertem Kulturteil. Auflagenstarke Zeitungen aus anderen Städten sindLa Capital (Rosario), die älteste heute noch erscheinende Zeitung des Landes, sowieLa Voz del Interior (Córdoba) mit der höchsten Auflage im Landesinneren undLa Gaceta (Tucumán). Erwähnenswert ist weiterhinEl Tribuno, die in drei verschiedenen Ausgaben in den Provinzen Salta, Tucumán und Jujuy herausgegeben wird.

In jüngerer Zeit haben eine Reihe von Zeitungen in den Großstädten Bedeutung erlangt, die vor allem in Bussen und Bahnen kostenlos verteilt werden (zum BeispielLa Razón undEl Diario del Bolsillo).

In Argentinien gibt es zudem eine große Anzahl vonZeitschriften und Wochenblättern. Die bekanntestenNachrichtenmagazine sindNoticias undVeintitrés, auflagenstarke Magazine des Boulevardjournalismus sindGente undPaparazzi. Des Weiteren erscheinen zahlreiche lokale Ausgaben internationaler Zeitschriften.

Siehe auch:Liste argentinischer Zeitungen

Deutschsprachige Medien

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In Buenos Aires wird seit 1878 dasArgentinische Tageblatt herausgegeben. Es erschien zwischen 1889 und 1981 täglich, wurde dann jedoch aus ökonomischen Gründen in eineWochenzeitung umgewandelt. Zwischen 1880 und 1945 erschien zusätzlich dieDeutsche La Plata Zeitung.

Im Hörfunk gibt es beispielsweise im Programm des SendersRadio Popular eine Sendung mit dem Namen „Treffpunkt Deutschland“, die sonntags von 10 bis 14 Uhr über Mittelwelle 660 kHz sowie via Internet übertragen wird. AufKurzwelle 15.345 kHz sendet montags bis freitags der RadiosenderRadiodifusión Argentina al Exterior ein einstündiges Programm in deutscher Sprache, das ebenfalls im Internet gehört werden kann.

Siehe auch:Deutschsprachige Auslandsmedien

Pressefreiheit

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Die NichtregierungsorganisationReporter ohne Grenzen hält Argentiniens Medienlandschaft für vielfältig, aber politisch polarisiert. Sie sieht erkennbare Probleme für die Pressefreiheit.[127]

Siehe auch

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Portal: Argentinien – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Argentinien

Literatur

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. CIA World Factbook, abgerufen am 2. Juni 2023 (Memento vom 4. August 2020 imInternet Archive)
  2. Indicadores demográficos. (PDF) In: Censo Nacional de Población, Hogares y Viviendas 2022. INDEC, 2023, abgerufen am 12. Februar 2025. 
  3. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2021, abgerufen am 28. März 2022 (englisch). 
  4. abGDP, current prices Billions of U.S. dollars. In: IMF DataMapper. Internationaler Währungsfonds, 2025, abgerufen am 11. November 2025 (englisch). ;GDP, current prices Purchasing power parity; billions of international dollars. In: IMF DataMapper. Internationaler Währungsfonds, 2025, abgerufen am 11. November 2025 (englisch). GDP per capita, current prices. U.S. dollars per capita. In: IMF DataMapper. Internationaler Währungsfonds, 2025, abgerufen am 11. November 2025 (englisch). ;GDP per capita, current prices - Purchasing power parity; international dollars per capita. In: IMF DataMapper. Internationaler Währungsfonds, 2025, abgerufen am 11. November 2025 (englisch). 
  5. Table: Human Development Index and its components. In:Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.):Human Development Report 2025. United Nations Development Programme, New York 2025,ISBN 978-92-1154263-9,S. 278 (englisch,undp.org [PDF]). 
  6. Kapitel 1 der argentinischen Verfassung, Website des argentinischen Senats.
  7. Instituto Geográfico Militar (Memento vom 9. November 2005 imInternet Archive).
  8. Bull market. In:The Economist. 4. August 2018,S. 34 (englisch,issuhub.com [abgerufen am 25. Mai 2019]). 
  9. Alfons Deter: Argentiniens Rindfleischexport auf Erholungskurs. In: topagrar.com. 29. Januar 2018, abgerufen am 25. November 2018. 
  10. Leonardo Oliva - Gustavo Guevara: Según un relevamiento inédito, nuestra provincia no es la que más montañas tiene, como tampoco la de mayor proporción de altura. In: Los Andes. Raúl Pedone, 22. April 2018, abgerufen am 26. Mai 2022 (spanisch). 
  11. Urban population (% of total population). Weltbank, abgerufen am 9. Juli 2025 (englisch). 
  12. abINDEC (Hrsg.):Censo Nacional de Población, Hogares y Viviendas 2022. 2023 (gob.ar [PDF; abgerufen am 12. Februar 2025]). 
  13. United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division (2022). World Population Prospects 2022, Online Edition. (XLSX; 93,17 MB) In: United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division. Vereinte Nationen, Juli 2022, abgerufen am 16. Juli 2022 (englisch). 
  14. Historias de inmigrantes italianos en Argentina | Argentina Investiga. Abgerufen am 4. März 2022. 
  15. Delfina Campos: El mito de la "nación blanca". In: El mito de la "nación blanca": por qué Argentina necesita repensar su identidad nacional. Redacción - Periodismo Humano, 13. Juli 2021, abgerufen am 4. März 2022. 
  16. Sergio Avena et al.: Heterogeneity in Genetic Admixture across Different Regions of Argentina. In: journals.plos.org. 10. April 2012, abgerufen am 22. Januar 2019 (englisch). 
  17. M. Caputo, M. A. Amador, A. Sala, A. Riveiro dos Santos, S. Santos:Ancestral genetic legacy of the extant population of Argentina as predicted by autosomal and X-chromosomal DIPs. In:Molecular Genetics and Genomics.Band 296,Nr. 3, 1. Mai 2021,ISSN 1617-4623,S. 581–590 (springer.com [abgerufen am 4. März 2022]). 
  18. INDEC (Hrsg.):Síntesis de resultados definitivos del Censo Nacional de Población, Hogares y Viviendas de la República Argentina. 2023,S. 42 (gob.ar [PDF; abgerufen am 9. März 2025]). 
  19. Gabriela Navarra:Al final…,¿Llegamos de los barcos? In:La Nación. 4. September 2011,ISSN 0325-0946 (com.ar [abgerufen am 4. März 2022]). 
  20. Roma-Literatur in Argentinien – ein Überblick - RomArchive. Abgerufen am 12. Februar 2021. 
  21. Laudongasse 40: Die Ungeliebten. Abgerufen am 12. Februar 2021. 
  22. Cuadro 14.1 – Total del país según provincias. Total de hogares y hogares donde al menos una persona se reconoció perteneciente o descendiente de un pueblo indígena (HI). Año 2001. (XLS; 20 kB) In: indec.gov.ar. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Dezember 2006; abgerufen am 6. November 2018 (spanisch). 
  23. En la Argentina viven 1,8 millones de extranjeros. In: lavoz.com.ar. 4. September 2014, abgerufen am 4. September 2020 (spanisch). 
  24. INDEC-Einwanderungsstatistik nach Provinz (Memento vom 13. Mai 2005 imInternet Archive).
  25. Migration Report 2017. (PDF) UN, abgerufen am 30. September 2018 (englisch). 
  26. Inmigración 1857-1920. (PDF) In: migraciones.gov.ar. Abgerufen am 4. März 2022. 
  27. Ministerio de Justicia y Derechos Humanos: Ley 6604. 2010, abgerufen am 29. November 2020 (spanisch). 
  28. Poder Legislativo de Corrientes: Ley No 5598. (PDF) Abgerufen am 29. November 2020 (spanisch). 
  29. Zahl der Angehörigen einer indigenen Gruppe über 5 Jahren, die ihre eigene Sprache beherrschen (Volkszählung 2001, INDEC) (MS Excel; 27 kB).
  30. Augsburger Allgemeine vom 20. Mai 2010, RubrikDas Datum.
  31. abcdArgentina. In: United States Department of State. Abgerufen am 18. Mai 2019 (amerikanisches Englisch). 
  32. Primera Encuesta sobre creencias y actitudes religiosas en Argentina. (PDF; 590 kB) In: ceil-conicet.gov.ar. 26. August 2008, abgerufen am 1. September 2018 (spanisch). 
  33. Barbara Hans: Wahl in Rom – Der Überraschungs-Pontifex. In: spiegel.de. 13. März 2013, abgerufen am 4. Januar 2019. 
  34. Argentina. In: International Religious Freedom Report 2010. US Dep. of State, 2010, abgerufen am 25. Februar 2019 (amerikanisches Englisch). 
  35. Bericht Latinobarómetro 2013/2014 (Memento vom 14. März 2016 imInternet Archive).
  36. Life expectancy at birth, total (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 11. September 2024 (englisch). 
  37. Life expectancy at birth, female (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 11. September 2024 (englisch). 
  38. Life expectancy at birth, male (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 11. September 2024 (englisch). 
  39. abcdInstituto Nacional De Estadistica Y Censos – Republica Argentina. Abgerufen am 7. Juli 2020 (spanisch, englisch). 
  40. Argentinien setzt auf die Landwirtschaft. In:Neue Zürcher Zeitung. 30. Januar 2017 (NZZ Archiv; kostenpflichtig [abgerufen am 13. April 2019]). 
  41. Jürgen Vogt:Neuer Präsident in Argentinien: „Wir sind zurück!“ In:Die Tageszeitung: taz. 11. Dezember 2019,ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 23. Dezember 2019]). 
  42. Silvia Pisani: Inédita sanción del FMI al país por el Indec. In: lanacion.com.ar. 2. Februar 2013, abgerufen am 28. August 2018 (spanisch). 
  43. La Nacion, 15. Mai 2006.
  44. The World Factbook: Field Listing: Literacy. CIA, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Juni 2007; abgerufen am 12. November 2018 (englisch). 
  45. Ley Educ. Técn. y Formación Profesional 26.058, Daniel Filmus, Minister f. Erziehung, Wissenschaft und Technologie im Interview mit „Caras y Caretas“, Mai 2006, pág. 26.
  46. Alle Ergebnisse: Die Pisa-Studie im Detail. In: Spiegel Online. 4. Dezember 2007, abgerufen am 15. Juni 2025. 
  47. Caras & Caretas Nr. 2.198; S. 50.
  48. World University Rankings 2024 Times Higher Education, abgerufen am 24. Oktober 2023 (englisch).
  49. Michael Riekenberg:Kleine Geschichte Argentiniens. Beck, München 2009,S. 104–105. 
  50. SieheReports of International Arbitral Awards.Band IX.UNO, 20. November 1902,The Cordillera of the Andes Boundary Case (Argentina, Chile),S. 37–49 (englisch,un.org [PDF;267 kB; abgerufen am 24. September 2018]). 
  51. David X. Noack:Öl und Rinder: Die Beziehungen zwischen Argentinien und der Sowjetunion und der Kampf um das argentinische Erdöl während derEtapa Radical (1916–1930) amerika21.de vom 9. September 2015.
  52. Editora-eSefarad.com: Historia de los judíos en la Argentina: Judios en la Argentina - La circular 11. In: eSefarad. 29. Januar 2012, abgerufen am 16. September 2022 (spanisch). 
  53. vgl.Hannes Bahrmann,Rattennest. Argentinien und die Nazis, Ch. Links Verlag, Berlin 2021.
  54. Hinweis für Versteck für Nazis im Urwald – Bau dürfte etwa 75 Jahre alt sein. In:orf.at. 23. März 2015, abgerufen am 6. Januar 2020.
  55. Z. B. durch Aufbau von Sozialversicherungssystemen, vgl. Patricia Flier: Soziale Sicherheit in Argentinien. Die Sozialversicherung 1943–1976, in:Jahrbuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Heft I/2005.
  56. A. Argento:Paula, du bist Laura!.Geraubte Kinder in Argentinien. Ch. Links Verlag, Berlin 2010,ISBN 978-3-86153-593-5
  57. Mark P. Jones, Wonjae Hwang, Juan Pablo Micozzi: Government and Opposition in the Argentine Congress, 1989–2007, In: Journal of Politics in Latin America 1/2009. S. 67–96.
  58. Offizielle Ergebnisse der Wahl 2007 laut Argentinischer Post (Memento vom 13. Dezember 2007 imInternet Archive).
  59. Kirchner deja la presidencia del PJ; lo reemplaza Scioli, que no asumirá su banca. In:lanacion.com.ar. 29. Juni 2009, abgerufen am 16. April 2020 (spanisch).
  60. Elecciones Argentinas 2015. In: elecciones.gov.ar. Dirección Nacional Electoral, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. August 2015; abgerufen am 24. April 2020 (spanisch). 
  61. Anne Herrberg: Ein Konservativer beendet die Ära Kirchner. In: Tagesschau. ARD, 23. November 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. November 2015; abgerufen am 6. April 2020. 
  62. Nicole Rütti: Präsident Macri kämpft gegen die Zeit. In: nzz.ch. 10. Mai 2018, abgerufen am 4. April 2019. 
  63. Holger Zschäpitz:Peso-Kollaps: Argentinien droht der neunte Staatsbankrott. 3. September 2019 (welt.de [abgerufen am 11. Dezember 2019]). 
  64. Argentinien – Demonstranten fordern Antihungerprogramm in Argentinien. In: Zeit Online. 12. September 2019, abgerufen am 11. Dezember 2019. 
  65. Zeit Online:Inflation in Argentinien: Gezinkte Stromzähler und ein Coldplay-Dollar. In:Die Zeit. 18. November 2023,ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 20. November 2023]). 
  66. Anne Herrberg: Argentiniens neuer Präsident Milei: Revolution von rechts? In: Tagesschau. ARD, 10. Dezember 2023, abgerufen am 10. Dezember 2023. 
  67. Ungewisse Zukunft: Argentiniens Wahl in der Wirtschaftskrise | auslandsjournal. Abgerufen am 20. November 2023. 
  68. Alexander Busch: So tickt Argentiniens neuer Präsident. In: Handelsblatt. 10. Dezember 2023, abgerufen am 10. Dezember 2023. 
  69. Hunderttausende folgen Aufruf zu Generalstreik. In: Tagesschau. 25. Januar 2024, abgerufen am 30. Januar 2024. 
  70. Argentiniens Präsident Milei gibt erste Reformvorhaben auf. In:spiegel.de. 27. Januar 2024, abgerufen am 30. Januar 2024.
  71. La Vanguardia "Milei rompe el si pronostico y arrasa" von Valentina Nieta Seite 3 28/10/2025
  72. La Vanguardia "El pensamiento mágico de Javier Milei" von Andy Robinson, Seite 25 Beilage Dinero 2/11/2025
  73. Uni Bern,wipo.int: Constitution of Argentina
  74. Jad Adams:Women and the Vote. A World History. Oxford University Press, Oxford 2014,ISBN 978-0-19-870684-7, S. 326.
  75. Mart Martin:The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 10.
  76. – New Parline: the IPU’s Open Data Platform (beta). In: data.ipu.org. Abgerufen am 29. September 2018 (englisch). 
  77. Fragile States Index: Global Data. Fund for Peace, 2024, abgerufen am 10. Juli 2025 (englisch). 
  78. The Economist Intelligence Unit’s Democracy Index. The Economist Intelligence Unit, 2024, abgerufen am 10. Juli 2025 (englisch). 
  79. Countries and Territories. Freedom House, 2025, abgerufen am 10. Juli 2025 (englisch). 
  80. Rangliste der Pressefreiheit. Reporter ohne Grenzen, 2025, abgerufen am 10. Juli 2025 (englisch). 
  81. CPI 2024: Tabellarische Rangliste. Transparency International Deutschland e. V., 2025, abgerufen am 10. Juli 2025 (englisch). 
  82. Auswärtiges Amt: Deutschland und Argentinien: Bilaterale Beziehungen. Abgerufen am 5. Oktober 2022. 
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  89. Gründungsprotokoll der Región Patagónica (Memento vom 6. Mai 2006 imInternet Archive).
  90. abWirtschaft. Abgerufen am 12. Juli 2017. 
  91. Table: Human Development Index and its components. In:Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.):Human Development Report 2025. United Nations Development Programme, New York 2025,ISBN 978-92-1154263-9 (englisch,undp.org [PDF]). 
  92. Mit einem Gini-Index von 45,8 (2009) lag die Ungleichheit niedriger als in den meisten südamerikanischen Staaten. Im internationalen Vergleich lag Argentinien damit in puncto Einkommens-Ungleichheit auf Rang 36 von 136 Ländern; es war also vergleichsweise ungleich. Zum Vergleich: Deutschland lag mit einem Index von 27,0 (2006) auf Platz 126; Schweden mit einem Index von 23,0 (2005) lag auf Platz 136. Quelle:CIA Factbook (Memento vom 4. Juni 2011 imInternet Archive).
  93. Argentina – Global Competitiveness Index 2017–2018 edition. In: reports.weforum.org. Abgerufen am 7. November 2018. 
  94. Global Competitiveness Report Special Edition 2020, WEF 2020, S. 73–75.
  95. www.deutschlandfunk.de:Kehrseite der Energiewende (30. April 2019).
  96. siehe auchtagesschau.de:Die Schattenseiten der Verkehrswende (29. Juni 2023).
  97. abGermany Trade and Invest GmbH: GTAI – Wirtschaftsdaten kompakt. Abgerufen am 23. September 2017. 
  98. abThe World Factbook (Memento vom 12. Juni 2007 imInternet Archive).
  99. Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 23. Juli 2017 (amerikanisches Englisch). 
  100. Argentina. In:The World Factbook. Central Intelligence Agency, 8. Oktober 2024 (cia.gov [abgerufen am 16. Oktober 2024]). 
  101. IWF, S. 23, Fig. 4 (PDF; 317 kB).
  102. Carlos A. Maslaton: Triste historia de la corrupción argentina. In: clarin.com. 12. Oktober 2018, abgerufen am 13. November 2018 (spanisch). 
  103. Interessengemeinschaft Argentinien e. V. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. März 2005; abgerufen am 29. August 2018. 
  104. Global Rankings 2018 | Logistics Performance Index. Abgerufen am 14. September 2018 (englisch). 
  105. abSebastian Schoepp: Letzter Zug nach Nirgendwo. In: sueddeutsche.de. 17. Mai 2009, abgerufen am 29. Juli 2020. 
  106. Alstom: HGV-Auftrag aus Argentinien. In: eurailpress.com. 6. Juli 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. September 2007; abgerufen am 21. Mai 2019. 
  107. Argentina Natural Gas Reserves, Production and Consumption Statistics - Worldometer. In: worldometers.info. Abgerufen am 2. August 2022. 
  108. Argentina aims to lower gas imports this year as Vaca Muerta production climbs. In: spglobal.com. S&P Global Commodity Insights, 31. März 2022, abgerufen am 2. August 2022. 
  109. SÍNTESIS DEL MERCADO ELÉCTRICO MAYORISTA DE LA REPÚBLICA ARGENTINA. (PDF) Comisión Nacional de Energía Atómica (CNEA), 1. August 2018, S. 5, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2007; abgerufen am 29. April 2019 (spanisch). 
  110. China baut Windpark in Argentinien. In: orf.at. 22. November 2015, abgerufen am 27. Juli 2019. 
  111. WindTech: Enercon opens new channels for green energy. In:Windpower Monthly, 22. März 2018. Abgerufen am 7. April 2018.
  112. Putin in Lateinamerika: Russisches Atomabkommen mit Argentinien. In:faz.net. 13. Juli 2014, abgerufen am 3. Februar 2020.
  113. Nuclear Power in Argentina | Argentinian Nuclear Energy. World Nuclear Association.
  114. El Eco Digital: Argentina no construirá las centrales nucleares Atucha III y Atucha IV. 14. Juni 2018, abgerufen am 13. November 2018 (spanisch). 
  115. Chinesisches Staatsunternehmen CNNC liefert schlüsselfertiges Atomkraftwerk nach Argentinien. In: iwr.de. Abgerufen am 8. Mai 2022. 
  116. International Telecommunication Union (ITU): Anzahl der Festnetztelefonanschlüsse in den zwanzig führenden Ländern/Territorien im Jahr 2017. Abgerufen am 13. November 2018. 
  117. Argentina es el país de la región que tiene más smartphones por habitante. In: baenegocios.com. 29. Januar 2018, abgerufen am 23. Oktober 2019 (spanisch). 
  118. Individuals using the Internet (% of population). Weltbank, abgerufen am 9. Juli 2025 (englisch). 
  119. Hans-Otto Dill:Die Lateinamerikanische Literatur in Deutschland. Hrsg.: Kerstin Störl, Germán de Granda. Frankfurt am Main 2009,S. 45. 
  120. Dieter Reichardt:Engagierte Literatur und Avantgarde in Argentinien. In:Iberoamericana.Band 37/38,Nr. 2/3, 1989,S. 51–69. 
  121. abMessi heißt jetzt Diego. In: taz.de. 19. Dezember 2022, abgerufen am 20. Dezember 2022. 
  122. Rallye Dakar zerstört kulturelles Erbe. In: blickpunkt-lateinamerika.de. 21. November 2014, abgerufen am 10. November 2019. 
  123. Meldung:Es ley el matrimonio entre personas del mismo sexo. In:LaNación.com.ar. 15. Juli 2010, abgerufen am 25. Juli 2021 (spanisch).
  124. Goethe-Institut Chile:Politiken des Ich: Identität und Geschlecht in Argentinien. In:Goethe.de. Juni 2015, abgerufen am 25. Juli 2021 (übersetzt von Inka Marter).
  125. Meldung (CNN):Argentinien führt nicht-binären Ausweis ein. In:Euronews. 22. Juli 2021, abgerufen am 25. Juli 2021 (argentinisches Dekret).
  126. radio360.eu
  127. Argentinien. Reporter ohne Grenzen, abgerufen am 1. Mai 2021. 
  128. DarinFritz Kalmar, Rede in La Paz zum Kriegsende 1945, Nr. 4, S. 52–56; außerhalb des Schwerpunkts: Florian Müller,Schadensbilanz einer Kulturpolitik. Die Militärdiktatur 1976–1983 führte nicht nur gegen Menschen, sondern auch gegen Bücher Krieg. Ebd. S. 49–52.
Politische GliederungSüdamerikas
Mitgliedstaaten der
Vereinten Nationen:

Argentinien |Bolivien |Brasilien |Chile |Ecuador |Guyana |Kolumbien |Paraguay |Peru |Suriname |Trinidad und Tobago 1 |Uruguay |Venezuela

Abhängige Gebiete:

Falklandinseln(GBR) |Französisch-Guayana(FRA) |Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln(GBR)

1 
Wird kulturgeographisch meistNord- undMittelamerika zugerechnet.
Mitgliedstaaten derUnion Südamerikanischer Nationen (UNASUR)
Mitgliedstaaten derOrganisation Amerikanischer Staaten (OAS)
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-34.6-58.38Koordinaten:35° S,58° W

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