archive.today[1] ist einOnline-Dienst, der unter verschiedenenTop-Level-Domains kompletteWebseiten mit Bildern, Stylesheets, Schriften und Werbeanzeigen auf Wunsch eines Nutzers des Dienstes bzw. automatischarchiviert, wenn sie z. B. in derWikipedia verlinkt werden. Dabei wird eineURL bestehend aus einemZeitstempel und der Original-URL angelegt. Zusätzlich wird eineKurz-URL als Weiterleitung generiert, die ebenfalls alsHyperlink genutzt werden kann.[2] Lesern wird ermöglicht, auf einMemento einer Webseite zuzugreifen, das über die Zeit unverändert dargestellt wird.
Der Dienst betreibt weitereDomains in verschiedenen Ländern – bekannt sindarchive.ph[3] (Philippinen),archive.is[4] (Island),archive.md[5] (Moldau),archive.fo[6] (Färöer),archive.li[7] (Liechtenstein) undarchive.vn[8] (Vietnam) – und wechselt wiederkehrend das Host-Land der Domains, auf welches weitergeleitet wird.[9] Aktuell (Stand 2025) wird aufarchive.ph weitergeleitet.[10] Auch ist archive.today unter einer.onion‑Adresse als Onion‑Dienst imTor‑Netzwerk erreichbar.[11]
Die Seite ist nach Angaben des Betreibers seit Mai 2012 online.[12]
Nach Angaben der eigenen Website finanzierten ihre allerdings unbekannten Gründer archive.today ursprünglich ausschließlich selbst und bezifferten Kosten für die Server im Jahr 2016 mit rund 3500 bis 4000 US$ pro Monat.[13] Seit November 2016 warb man um Spenden.[14] Vor dem Spendenaufruf gab es mehrereDoS-Attacken und die Notwendigkeit, dieDomain durchCloudflare schützen zu lassen.[15]
archive.today kann im Gegensatz zuWebCite dynamisch erzeugte Webseiten speichern, z. B. von Websites wieTwitter oderWikimapia,[2] speichert aber keine Video-,PDF- undFlash-Inhalte. Das Memento-Protokoll wird unterstützt.[16]
Opt-out- oderOpt-in-Funktionen, mit denen Webseiten-Betreiber die Archivierung der eigenen Inhalte verhindern könnten, z. B. mittels robots.txt oderHTML-meta-robots-Tag, werden nicht angeboten.[17][18] Nach Aussagen der Betreiber können Inhalte gelöscht werden, die den Geschäftsbedingungen des Webhosters von archive.today widersprechen (beispielsweise Pornografie).[17][19]
Die Kopien auf archive.today sind für Suchmaschinen nicht gesperrt und erscheinen somit in deren Index. Techniken wie derRobots Exclusion Standard und dasMeta-Elementnoindex, die das Indexieren von Webseiten verhindern, werden auf diese Weise unterlaufen.
Mit einer Archivierung mittels archive.today ist bei vielen Nachrichtenseiten die Umgehung vonPaywalls möglich.[20]
Die Betreiber des Dienstes sind unbekannt. DieInternetpräsenz besitzt weder einImpressum noch andere Angaben zu ihrer Identität. Dieanonyme Aussage einer Antwort im eigenenBlog aus dem Jahr 2013 behauptete, die Betreiber seien ein kleines Team, bestehend aus einigen wenigen Personen.[21] Im November 2025 wurde bekannt, dass eine richterliche Anordnung aus den USA, erwirkt durch dasFBI, den kanadischen ProviderTucows zur Herausgabe von umfassenden Daten über den Kunden zwingt, der hinter archive.today steckt. Archive.today machte dies selber öffentlich, in dem sie auf ihremX-Konto Ende Oktober eine Warnung postete mit dem Link zur richterlichen Anordnung. Ob diese echt ist und wie die Betreiber an sie gelangten, konnte bisher nicht verifiziert werden.[22]