Die Arbeitslosigkeit ist eines der zentralen Probleme derWirtschaftspolitik, denn sie muss innerhalb desmagischen Vierecks dasZiel eines hohenBeschäftigungsstandes erfüllen. Zum Zwecke der Zielerfüllung ist das vorhandeneArbeitsvolumen mit Hilfe wirtschaftspolitischer Maßnahmen über die gültigen Regelungen zurArbeitszeit gleichmäßig auf dasErwerbspersonenpotential zu verteilen. Das Ziel gilt solange als verfehlt, solange eine deutlicheUnterbeschäftigung oderÜberbeschäftigung herrschen. Erst beiVollbeschäftigung ist das Ziel als erreicht anzusehen, auch wenn es im Rahmen der Vollbeschäftigung noch eine geringfügige Arbeitslosigkeit geben kann. Die Arbeitslosigkeit ist erst im Falle derMarkträumung auf dem Arbeitsmarkt vollständig beseitigt.
DieNationale Armutskonferenz (nak), ein Zusammenschluss von Spitzenverbänden derFreien Wohlfahrtspflege in Deutschland, lehnt den Begriff „arbeitslos“ ab und schlägt vor, auf den Begriff „erwerbslos“ auszuweichen, da es viele nicht-bezahlte Arbeitsformen gibt.[3]
Folgende Arten von Arbeitslosigkeit werden unterschieden:
Friktionelle Arbeitslosigkeit entsteht beim Übergang von einer Arbeitsstelle zu einer anderen, ist in der Regel nur von kurzer Dauer und auch in Phasen einerVollbeschäftigung unvermeidlich.
Konjunkturelle Arbeitslosigkeit ist eine Folge vonKonjunkturschwankungen. Bei Mangel an Absatzmöglichkeiten entlassen die Unternehmen imAbschwung Arbeitskräfte, die sie imAufschwung wieder einstellen.
Strukturelle Arbeitslosigkeit: Sie ist das Ergebnis fortdauernderStrukturkrisen oder Ungleichgewichte zwischen der Struktur des Angebots und der Nachfrage nach Arbeitskräften. Zur strukturellen Arbeitslosigkeit zählen:
Merkmalsstrukturelle Arbeitslosigkeit: Ursächlich sind hier die Unterschiede zwischen derQualifikation der Arbeitslosen und den Anforderungen bei den offenen Stellen, beispielsweise wenn Arbeitslose nicht die Qualifikationsanforderungen für eine Beschäftigung erfüllen (englischmismatch).
Sektorale Arbeitslosigkeit: Ursächlich sind hier Wachstumsschwächen oder Schrumpfungstendenzen in einzelnenWirtschaftszweigen im Vergleich zu anderen Branchen mit stabilen Verhältnissen.
Institutionelle Arbeitslosigkeit: Arbeitslosigkeit aufgrund arbeits- und sozialrechtlicher Regelungen, z. B. wenn ein hohesArbeitslosengeld keinen Anreiz zur Aufnahme einer wenig besser bezahlten Beschäftigung bietet. So führte Hochlohnpolitik, teils in Verbindung mit hohen Abfindungen wie z. B. in derMontanindustrie, beim Übergang von Beschäftigten in die Arbeitslosigkeit zur Verzögerung einer erneuten Arbeitsaufnahme. Auch sind durch Tarifverträge in vielen Ländern ältere Arbeitnehmer besser vor Arbeitslosigkeit geschützt als jüngere.
Regionale Arbeitslosigkeit: Sie entsteht, wenn Personen nicht dazu bereit oder fähig sind, in eine andere Region zu ziehen, um dort freie Stellen anzunehmen (fehlenderäumliche Mobilität). Ein Unterangebot an gesuchten Qualifikationen ist in bestimmten Regionen eine weitere Ursache für regionale Arbeitslosigkeit, wenn dort ein Mangel an Studien- oder Ausbildungsplätzen besteht.
AlsSockelarbeitslosigkeit (Bodensatzarbeitslosigkeit) wird der Anteil der Arbeitslosigkeit bezeichnet, der selbst unter günstigsten konjunkturellen Bedingungen nicht abgebaut werden kann. Dieser besteht aus friktioneller und struktureller Arbeitslosigkeit. Konkret umfasst diese Gruppe von Arbeitslosen also solche, die aufgrund von Qualifikation, Alter, Gesundheitszustand, Wohnort oder mangelndem Arbeitswillen nicht oder zumindest nicht sofort einen Arbeitsplatz finden und annehmen. Niedrig ist die Sockelarbeitslosigkeit vor allem in Schwellenländern.
Der Begriffversteckte oderverdeckte Arbeitslosigkeit bezeichnet den Anteil der Arbeitslosigkeit, der nicht in Statistiken über Arbeitslosigkeit erfasst wird. Darunter wird vor allem diestille Reserve verstanden, nämlich Arbeitslose, die nicht bei denBehörden als arbeitslos registriert sind. Der Grund dafür kann beispielsweise darin liegen, dass von den Betroffenen eine Meldung bei den Behörden als arbeitslos für überflüssig gehalten wird, etwa weil sie ohnehin keinen Anspruch auf Leistungen hätten und weil sie die Vermittlung eines Arbeitsplatzes durch die Behörden als unwahrscheinlich ansehen. Häufig werden auch Arbeitssuchende in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen oder in behördlich angeordneten Umschulungsmaßnahmen, die meist ebenfalls nicht in derArbeitslosenstatistik erfasst sind, zur versteckten Arbeitslosigkeit gezählt. Darüber hinaus kann sich versteckte Arbeitslosigkeit auch darin äußern, dass Arbeitskräfte zwar einen Arbeitsplatz haben, jedoch nicht ausgelastet sind,[4] oder inBullshit Jobs[5] beschäftigt werden.
Die Messung von Arbeitslosigkeit setzt eine bestimmte Theorie des Arbeitsmarktes voraus. Die dabei gebildeten Messkategorien müssen auf die Zwecke bezogen gesehen werden, die durch die betreffende statistische Erhebung erfüllt werden soll.[6]
Da insbesondere die Beschäftigungslosigkeit in vielen Ländern anders definiert wird, sind die nationalen Arbeitslosenstatistiken nur eingeschränkt miteinander vergleichbar. Wer beispielsweise in den Niederlanden nur 1 Stunde in der Woche beschäftigt ist, gilt nicht mehr als arbeitslos. In den meisten europäischen Ländern existieren daher zwei Arbeitslosenstatistiken: Eine nach nationaler und eine nach internationaler Definition.
Gemäßneoklassischer Wirtschaftstheorie ist dauernde, unfreiwillige Arbeitslosigkeit in einer freien Gesellschaft nicht möglich. Real existierende Arbeitslosigkeit hat ihre Ursache daher instaatlichen Marktbeschränkungen. Diese steigern durch Zwangsabgaben für staatliche Arbeitslosenkassen, durchMindestlöhne oder andere gesetzliche Vorschriften die Arbeitskosten und senken so die zahlungsbereite Nachfrage nach Arbeitskräften.
Da Arbeitslosigkeit gesamtwirtschaftlich letztlich ein Marktungleichgewicht darstellt, kann nach (neo-)klassischer Ansicht dieses idealtypisch nur abgebaut werden, wenn es zu Preissenkungen auf dem Arbeitsmarkt kommt (sich also die Arbeitskosten reduzieren, d. h. Lohn, Lohnnebenkosten, Fixkosten etc.) oder wenn sich das Arbeitskraftangebot verringert. Vergleiche manverschiedene Zukunftsszenarien, so habe ein Prozent weniger Lohn zwischen 0,5 und 2 Prozent mehr Beschäftigung zur Folge. Diesen Wert bezeichnet man als dieElastizität der Arbeitsnachfrage.
So erhöhten sich zum Beispiel die Industriearbeiterlöhne (reale Arbeitskosten je Stunde) von 1982 bis 2002 in den USA um 4 %, in den Niederlanden um 20 % und in Westdeutschland einschließlich Westberlin um 38 %. Entsprechend stieg das geleisteteArbeitsvolumen im gleichen Zeitraum in den USA um 36 % und in den Niederlanden um 24 %, während es in Westdeutschland nicht stieg. Hierbei sind jedoch die Auswirkungen des in den USA sehr hohen und in Deutschland recht niedrigen Bevölkerungswachstums nicht herausgerechnet. Auch die infolge der deutschen Einheit deutlich gestiegenen Lohnnebenkosten spielen eine Rolle.
Nach den klassischen und neoklassischen Theorien gilt der Preismechanismus als Ausgleich auch auf dem Arbeitsmarkt. Laut denArbeitgeberverbänden, die dieser Theorie folgen, müsste bei einem Überangebot an Arbeitskräften der Lohn so lange sinken, bis die Nachfrage nach Arbeitskräften zugenommen hat, das heißt bis Angebot und Nachfrage übereinstimmen. Eine Überprüfung der These ist nur durch Vergleich von Lohnniveau und Arbeitslosigkeit im Binnenmarkt der EU (also den EU-Staaten ohne die Beitrittsländer) bei Eliminierung des Einflusses der Binnenkaufkraft und der Arbeitszeit möglich. Diese Zahlen sind dann allerdings noch vor dem Hintergrund der Migration zu bewerten (d. h. in den EU-Staaten, in denen das Lohnniveau niedrig ist, besteht Abwanderung, was die Arbeitslosigkeit scheinbar senkt).
Allerdings werden aus angebotsorientierter Sicht nicht nur allein die Löhne bzw. dieLohnkosten für die Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht. Auch staatlichenMarktregulierungen sagt man nach, sie können einen Ausgleich auf dem Arbeitsmarkt verhindern, indem sie z. B. das Entstehen neuer Unternehmen – etwa im Dienstleistungssektor – an Stelle schrumpfenderBranchen, also denStrukturwandel behindern. Regulierungen auf dem Arbeitsmarkt können auch unmittelbar die Schaffung von Arbeitsplätzen behindern.
Neoklassische Empfehlungen zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit sind:
Abbau von Lohn-Rigiditäten (Notwendigkeit, vereinbarte Löhne zu zahlen) durchÖffnungsklauseln in Tarifverträgen, die bei Schwierigkeiten des Unternehmens oder bei Wettbewerbsproblemen niedrigere Löhne als im Tarifvertrag vorgesehen erlauben. Verschiedene Tarifverträge der jüngsten Zeit enthalten solche Klauseln, die ein Teilabweichen vomFlächentarifvertrag erlauben.
Lohnabstandsgebot: Das Arbeitslosengeld soll so bemessen sein, dass sich die Aufnahme einer gering bezahlten Tätigkeit lohnt.
Flexibilität der Arbeitszeit: mit Verkürzungen bei schlechter und Verlängerungen bei guter Auftragslage. Dieses würde im Abschwung Entlassungen verhindern.
Abbau von Arbeitsmarktregulierungen, z. B. ein abgeschwächterKündigungsschutz und vereinfachte Möglichkeiten, befristete Arbeitsverträge abzuschließen.
Dagegen führt diekeynesianische Wirtschaftstheorie die Arbeitslosigkeit bzw. einen Teil der Arbeitslosigkeit auf mangelnde Nachfrage (nach Gütern und Dienstleistungen) zurück. Als Begründung wird gesagt, dass die Löhne und Gehälter der Beschäftigten nicht nur als Kosten der Einzelunternehmer zu sehen sind, sondern auch alsKaufkraft wirken. Damit ignoriert die keynesianische Auffassung nicht die Einkommenshöhe als Wirkung auf die Kaufkraft. Darum weisen keynesianische Theoretiker (anders als die neoklassische Sichtweise) darauf hin, dass die Forderung nach geringeren Löhnen eine Reduzierung der realen Kaufkraft der Massenkaufkraft darstellt.[10] Deshalb bedürfte die Realisierung einer solchen Forderung eines Ausgleichs des Massenkaufkraftschwundes durch eine Zunahme des Konsums der privaten Haushalte der Unternehmer (welche zwar theoretisch das langfristige Wirtschaftswachstum stärken würde, jedoch stark an die Zukunftserwartungen gekoppelt ist) oder eine Ausweitung des Exports.
Die im Einzelfall zutreffende stillschweigende Annahme, dass die Gesamtnachfrage unverändert bleibt, ist nicht mehr gültig, wenn alle Arbeiter einen niedrigeren Lohn akzeptieren; denn dann sinkt als erstes die Lohn- und die Gehaltssumme und die Konsumgüternachfrage der Arbeitnehmerhaushalte dürfte (in einem ersten Schritt) zurückgehen. Allein die Senkung der Löhne ergibt also noch keine Neuanstellung. Je nach Reduktion des Preisniveaus und des Zinssatzes wird außerdem die Investitionsgüternachfrage beeinflusst. Auch eineDeflation ist bei einem Absinken des allgemeinen Preisniveaus nicht auszuschließen.
Daneben führen keynesianische Wirtschaftswissenschaftler eine Reihe weiterer Argumente an:
Erfahrungsgemäß sind Löhne rigide, d. h. sie sinken bei Arbeitslosigkeit nicht. Eine Ursache dafür könnenTarifverträge sein, die Mindeststandards definieren, die nicht unterschritten werden dürfen. Auch ohne solche Verträge dürften Arbeitnehmer einer Lohnkürzung großen Widerstand entgegensetzen.
Der Lohn ist nicht nur einMarktpreis, sondern er setzt auch Anreize. Es kann also aus Sicht der Arbeitgeber durchaus sinnvoll sein, einen Lohn zu zahlen, der über demGleichgewichtslohn liegt, da sie so ihre Angestellten zu höherer Leistung motivieren (vgl.Effizienzlohntheorie).
Der Lohn stellt die materielle Lebensgrundlage der Arbeitnehmer dar. Sinkt der Lohn, so werden manche ihr Arbeitsangebot erhöhen, um keine Einkommenseinbuße zu erleiden, indem sie z. B. einen Zweitjob annehmen. Das höhere Angebot würde aber weitere Lohnkürzungen erfordern, damit der Arbeitsmarkt zum Gleichgewicht kommt.
Der Arbeitsmarkt ist nicht homogen, sondern regional und sektoral segmentiert. Entsteht Arbeitslosigkeit z. B. nur in einer Region, so müssten dort die Löhne sinken, während sie in Regionen mit Vollbeschäftigung unverändert bleiben. Dann müsste eine Wanderung von Arbeitskräften in die Hochlohnregionen einsetzen, oder Unternehmen ihre Produktion in die Niedriglohnregion verlagern. Sind dieProduktionsfaktoren aber immobil, beseitigen auch sinkende Löhne nicht die Arbeitslosigkeit.
Der Arbeitsmarkt ist einnachrangiger Markt. Arbeitskräfte dienen nicht wie ein normales Wirtschaftsgut zur unmittelbaren Befriedigung eines Bedürfnisses. Arbeit wird abgeleitet von der Gesamtnachfrage nach Gütern und Dienstleistungen (Siehe auch:Kaufkrafttheorie). Klassische Deutungen der Arbeitslosigkeit, die davon ausgehen, dass die Arbeitslosigkeit darauf zurückzuführen ist, dass die Grenzkosten des Faktors Arbeit höher seien als sein Grenznutzen, blenden die Güternachfrage dagegen vollkommen aus.
DieGewerkschaften haben lange Zeit das Ziel verfolgt, auf dem Arbeitsmarkt den Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage durch eine Umverteilung der vorhandenen Arbeit (mittels Arbeitszeitverkürzung, Förderung von Teilzeitarbeit etc.) zu erreichen. Auch die Politik versuchte in den 1990er-Jahren, überFrühverrentung derJugendarbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Allerdings wurden die frühverrenteten Arbeitnehmer teilweise nicht ersetzt, wodurch die Sozialversicherungen in eine problematische Situation gerieten.
Kritiker aus dem arbeitgebernahen Lager halten dieser Politik vor, dass sie Arbeit wie einhedonistisches Gut behandeln, mit der Folge einer Aushöhlung der Arbeitsethik und der Arbeitsmotivation. Für die Arbeitsethik sei konstitutiv, dass ihr eine sinnvolle Aufgabe zugrunde liege und dass die Lösung dieser Aufgabe mit der Überwindung innerer wie äußerer Widerstände verbunden sei, sprich Anstrengung und Mühe koste. Erwerbsarbeit habe klassischerweise eine Berechtigung zumKonsum von Gütern verschafft. Wenn nun die Erwerbsarbeit selbst wie ein hedonistisches Gut behandelt werde, das folglich gerecht zu verteilen sei, dann könne der Erwerbstätige nicht mehr stolz auf seine Arbeitsleistung sein und daraus sein Selbstwertgefühl beziehen, sondern müsse nun umgekehrt für die Tatsache dankbar sein, dass er arbeiten darf. Bei einer Politik der Umverteilung der Arbeit würde darüber hinaus, so die Kritiker, starrköpfig eine allgemein niedrige Arbeitszeit durchgesetzt, ohne der zu lösenden Aufgabe und dem Arbeitenden, der sie zu lösen hat, zu entsprechen.
Arbeitslosigkeit entsteht durch einen Mangel (temporär, konjunkturell usw.) an effektiver Nachfrage, weshalb z. B. der Keynesianismus eine antizyklischeFiskalpolitik zur Verhinderung temporären Nachfragemangels empfiehlt, während im Gegensatz dazu dieÖsterreichische Schule die Nachfrage durchSteuersenkungen ankurbeln will. Verschiedentlich wird fehlende Nachfrage auch langfristig, z. B. aufgrund vonSättigung, für Arbeitslosigkeit verantwortlich gemacht. Allerdings lässt sich eine generelle, gesamtwirtschaftliche Sättigung nicht überzeugend begründen, weil ja gerade unfreiwillige Arbeitslosigkeit mit nicht befriedigten Konsumwünschen einhergeht, die dazu führt, dass das gesamtwirtschaftliche Produktionspotential nicht voll ausgelastet ist. Deswegen wird von einer Falle gesprochen, da einerseits die Bezieher hoher Einkommen ihren Konsum kaum steigern (d. h. erheblich sparen) und andererseits die Bezieher niedriger Einkommen ihre Konsumwünsche nicht befriedigen können (und sich deshalb oft verschulden).[10][11] Da sie aber nicht als zuverlässige Schuldner mit ausreichender Bonität gelten, findet dasKapitalangebot nicht ausreichendKapitalnachfrager. Dies kann sich dann in Krisen wie der sogenannten Subprimekrise niederschlagen.
Konjunkturelle Arbeitslosigkeit wird durch einen temporären Nachfragemangel während Rezessionen hervorgerufen. Um solche Situationen zu vermeiden, versuchte die Politik durch staatliche Ausgabenprogramme im Rahmen einer keynesianischen antizyklischen Fiskalpolitik den Nachfrageausfall auszugleichen. Dieser Ansatz scheiterte nach Meinung einiger Ökonomen in den siebziger Jahren aber u. a. daran, dass die Politiker nicht in der Lage waren, die Ausgabenprogramme zu beenden, wenn sich die konjunkturelle Lage wieder besserte. Läge das Grundproblem in dem zu hohen Lohnniveau oder in der zu geringen Flexibilität des Arbeitsmarktes, so wären Ausgabenprogramme auch nicht ursachenadäquat.
Zudem muss nach Auffassung vieler Wirtschaftswissenschaftler berücksichtigt werden, dass der Keynesianismus in Situationen mit Nachfrageausfall, wie er etwa beimschwarzen Freitag im Jahr 1929 auftrat, durchaus seine Berechtigung hat. Sei jedoch eher die Angebotsseite für die Arbeitslosigkeit verantwortlich, wie bei zu hohen Steuern undLöhnen, so wäre die Ausweitung der staatlichen Nachfragen kontraproduktiv.
Weiteren Aufschluss über die Ursachen von Arbeitslosigkeit gibt dieBeveridge-Kurve.
Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sollen an deren Ursachen ansetzen. Soweit Löhne rigide sind, fand seit den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts die Idee große Verbreitung, dass eine höhereInflation helfen könne, die Arbeitslosigkeit zu senken. Steigen die Löhne langsamer als die Inflationsrate, käme es zwar weiter zu Nominallohnzuwächsen, aber zu einem Reallohnrückgang, womit die Lohnrigidität aufgelöst würde (sog.Phillips-Kurve). (Zitat vonHelmut Schmidt und vonBruno Kreisky Mitte der siebziger Jahre: „Lieber fünf Prozent Inflation als fünf Prozent Arbeitslosigkeit“).
Lange Zeit versuchte man, Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, indem man das Potenzial an Arbeitskräften (dasErwerbspersonenpotenzial) verringerte, z. B. durch eine Verlängerung der Schulzeit (so geschehen in Deutschland in den siebziger Jahren),Frühverrentung undVorruhestand, sowie – z. B. in den Niederlanden – einer großzügigen Regelung bei der Invalidität. Auf Dauer erwiesen sich diese Maßnahmen aber als zu teuer, da Frührentner und Invaliden aus den Sozialkassen bezahlt werden, die sich durch Beiträge der Arbeitnehmer finanzieren. Ein weiterer Ansatzpunkt war die Förderung derTeilzeitbeschäftigung.
Nachmarxistischer Auffassung ist gesellschaftliche Arbeitslosigkeit für denKapitalismus notwendig und stellt eine seiner notwendigen Begleiterscheinungen dar. Sie entsteht durch den Zwang der Erzielung von maximalem Mehrwert. Das Arbeitsvolumen ist dabei abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Zahl der Arbeitskräfte und der Arbeitszeit. Nach Marx erhält ein Arbeiter lediglich die für seine Reproduktion notwendige Vergütung. Deshalb kann es sinnvoll sein, einen Teil der Arbeiter sehr viel arbeiten zu lassen und einen anderen Teil aus dem Produktionsprozess auszustoßen. Aus einer ungleichmäßigen Verteilung der Senkung des Arbeitsvolumens folgt also eine Erhöhung der Arbeitslosigkeit.
Die Arbeitslosen bilden die „industrielle Reservearmee“,[12] auf die dasKapital jederzeit zugreifen kann, wenn sie sie benötigt: „Es ist daher ebenso sehr Tendenz des Kapitals die arbeitende Bevölkerung zu vermehren, wie einen Teil derselben beständig als Überschussbevölkerung – Bevölkerung, die zunächst nutzlos ist, bis das Kapital sie verwerten kann“.[13] Allerdings lässt sich aus dieser Theorie keine Aussage über die notwendige oder tatsächliche Höhe der Arbeitslosigkeit oder darüber herleiten, ob Vollbeschäftigung möglich wäre, wenn man dies zuließe.
Die Konkurrenz der Unternehmer untereinander zwingt die einzelnen Kapitalisten, ihre Produktivkraft zu steigern: „Die größere Produktivität der Arbeit drückt sich darin aus, dass das Kapital weniger notwendige Arbeit zu kaufen hat, um denselben Wert und größere Mengen von Gebrauchswerten zu schaffen, oder dass geringere notwendige Arbeit denselben Tauschwert schafft, mehr Material verwertet, und eine größere Masse Gebrauchswerte. […] Es erscheint dies zugleich so, dass eine geringere Menge Arbeit eine größere Menge Kapital in Bewegung setzt.“[14]Rationalisierung bzw. Disziplinierung im Arbeitssektor[15] und technischer Fortschritt ermöglichen das: „Die im Lauf der normalen Akkumulation gebildeten Zusatzkapitale dienen vorzugsweise als Vehikel zur Ausbeutung neuer Erfindungen und Entdeckungen, überhaupt industrieller Vervollkommnungen. Aber auch das alte Kapital erreicht mit der Zeit den Moment, wo es sich eine technisch modernisierte Form gibt, worin eine geringere Masse Arbeit genügte, eine größere Masse Maschinerie und Rohstoffe in Bewegung zu setzen. … Einerseits zieht also das im Fortgang der Akkumulation gebildete Zuschusskapital, verhältnismäßig zu seiner Größe, weniger und weniger Arbeiter an. Andererseits stößt das periodisch in neuer Zusammensetzung reproduzierte alte Kapital mehr und mehr früher von ihm beschäftigte Arbeiter aus.“[16] „Im selben Verhältnis daher, wie sich die kapitalistische Produktion entwickelt, entwickelt sich die Möglichkeit einer relativ Überzähligen Arbeiterbevölkerung, nicht weil die Produktivkraft der gesellschaftlichen Arbeit abnimmt, sondern weil sie zunimmt, also nicht aus einem absoluten Missverhältnis zwischen Arbeit und Existenzmitteln oder Mitteln zur Produktion dieser Existenzmittel, sondern aus einem Missverhältnis, entspringend aus der kapitalistischen Ausbeutung der Arbeit, dem Missverhältnis zwischen dem steigenden Wachstum des Kapitals und seinem relativ abnehmenden Bedürfnis nach wachsender Bevölkerung.“[17]
Im Kapitalismus ist also eine „permanente scheinbare Arbeiterübervölkerung.“[18] systemimmanent, weil das Kapital möglichst viel Arbeit braucht, um möglichst viel zu produzieren (also einen ständigen Zugriff auf überschüssige Arbeit haben muss) und zugleich möglichst wenig Arbeit kaufen muss. Die industrielle Reservearmee stellt bei Marx – im Unterschied zuMalthus, gegen den Marx heftig polemisiert – keine „absolute“, d. h. demographisch begründete Überbevölkerung dar; es handle sich vielmehr um eine Überbevölkerung relativ zu den momentanen Bedürfnissen der kapitalistischen Ausbeutung. In der Periode des Aufschwungs nehme die industrielle Reservearmee ab, in Krisenzeiten oder Flauten steige sie dagegen stark an. Auf lange Sicht wachse jedoch „die Arbeiterbevölkerung stets rascher […] als das Verwertungsbedürfnis des Kapitals“[19] was Marx auch als das „Gesetz der progressiven Abnahme der relativen Größe des variablen Kapitals“[20] bezeichnet. Die Arbeitslosen bilden außerdem ein Druckmittel gegen die Arbeitenden, indem sie zur Konkurrenz für die arbeitende Bevölkerung werden. Sie können beispielsweise an Stelle von Streikenden eingestellt werden.[21]
Im Kapitalismus gilt nach Marx: Je größer der Reichtum, je höher die Produktivkraft, desto höher die Arbeitslosigkeit: „Je größer der gesellschaftliche Reichtum, das funktionierende Kapital, Umfang und Energie seines Wachstums, also auch die absolute Größe des Proletariats und die Produktivkraft seiner Arbeit, desto größer die Arbeitslosenarmee. Die überall einsetzbare Arbeitskraft wird durch dieselben Ursachen entwickelt wie die Expansivkraft des Kapitals. Die verhältnismäßige Größe der industriellen Reservearmee wächst also mit den Potenzen des Reichtums. Je größer aber diese Arbeitslosenarmee im Verhältnis zur aktiven Arbeiterarmee, desto massenhafter die chronische Arbeiter-Übervölkerung, deren Elend im umgekehrten Verhältnis zu ihrer Arbeitsqual steht. Je größer endlich die Armenschicht in der Arbeiterklasse und die industrielle Reservearmee, desto größer die offizielle Zahl der Armen. Dies ist das absolute, allgemeine Gesetz der kapitalistischen Akkumulation.“[22] „Es liegt in der Natur des Kapitals, einen Teil der Arbeiterbevölkerung zu überarbeiten und einen anderen zu verarmen.“[23]
Häufig werden als Ursachen der Arbeitslosigkeit der weltweite Wettbewerb zwischen Arbeitskräften, dasOutsourcing oder dieGlobalisierung im Allgemeinen, bzw. dertechnische Fortschritt genannt. Einige Reformer vertreten die These, dass ein wesentlicher struktureller Grund für die Massenarbeitslosigkeit im technischen Fortschritt liege, der den Bedarf nach lebendiger menschlicher Arbeitskraft drastisch gesenkt habe und weiter senken werde. Die Zeiten, in denen die Zahl der bei einem Konjunkturaufschwung neu geschaffenen Arbeitsplätze größer war als die Zahl der zuvor durch Rationalisierungen vernichteten Arbeitsplätze (oder zumindest gleich groß war), sei seit Mitte der siebziger Jahre bzw. seit dem Ende des klassischen Industriezeitalters, das von arbeitsintensiven Industrien geprägt war, endgültig vorbei.
Dieter Balkhausen führte in seinem BuchDie Dritte Industrielle Revolution bereits 1978 aus, bis Ende der 1980er würden sich 50 Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland durch die Mikroelektronik verändern.[24]
Richard Buckminster Fuller stellte in seinem BuchCritical Path (1981) fest: Arbeitslosigkeit beruhe unmittelbar auf der technischen Möglichkeit einerEphemerisierung. Ähnlich äußert sichNorbert Wiener, ein Mitbegründer derKybernetik, der 1947 darauf hinwies, dass der Fortschritt in derComputertechnik Massenarbeitslosigkeit auslösen werde.
Der französische SozialphilosophAndré Gorz meint ebenfalls, dass seit Jahrhunderten immer mehr Arbeiten durch Maschinen übernommen werden. Der dadurch bewirkte Anstieg der Produktivität führe dazu, dass selbst bei zunehmender Produktion weniger menschliche Arbeitskraft benötigt wird. Die Vorstellung von Vollbeschäftigung werde zur Illusion.
Adam Smith ging noch 1776 davon aus, dass freigesetzte Arbeitskräfte durch das Wachstum der Märkte an anderer Stelle wieder Beschäftigung finden würden. Er begriff diese temporäre Unterbeschäftigung nicht als Arbeitslosigkeit, sondern eher als „Freizeit“. Für den BevölkerungspessimistenThomas Robert Malthus war 1798 der Mensch von Natur aus „träge, faul und jeder Arbeit abhold, es sei denn, die Not zwingt ihn dazu“.[25] Er sah 1820 in zunehmendenGeburtenraten (Fertilität) die Hauptursache für Arbeitslosigkeit. Zur Vermeidung seien die Arbeitslosen vom Staat beim Straßenbau, Brücken- oder Kanalbau oder zumindest für unproduktive Tätigkeiten einzusetzen.[26] Außerdem propagierte er eine vorbeugende Begrenzung desBevölkerungswachstums.
Die Arbeitslosigkeit war zuDavid Ricardos Zeit kein bedeutendes Problem angesichts der weitgehenden Markträumung auf dem Arbeitsmarkt.[27] Er sah 1821 in der Einführung vonMaschinen die größte Gefahr von Arbeitslosigkeit durchRationalisierung. Er machte jedoch deutlich, dass sie entstehenkann, aber nicht zwangsläufig entstehenmuss.[28] Ricardo brachte diese Gedanken allerdings erst in der dritten Auflage seines Buchs durch das neue Kapitel „Ansichten zur Maschinerie“ (englischon machinery) ein. WieAdam Smith sprach auch Ricardo von „Arbeitskräfteüberschüssen“.
Bereits im Jahre 1840 untersuchte derfranzösischeArzt undSoziologeLouis-René Villermé dieArbeitsbedingungen und Arbeitslosigkeit in der schweizerischen und französischen Textilindustrie.[29]Friedrich Engels sprach in einer seiner „Elberfelder Reden“ im Februar 1845 „von der großen Anzahl arbeitsloser Leute“.[30] DieUnternehmerAlbert Dufour-Féronce undGustav Harkort widmeten ihre 1848 erschienene Denkschrift dem „Verein der brotlosen Arbeiter“.[31] Im August 1848 forderte der Kongress der Arbeitervereine die Einrichtung einer „staatlichen Arbeitslosenunterstützung“.[32]Karl Marx scheiterte 1880 am Versuch, den Arbeitsplatzverlust durch eine Befragung von Industriearbeitern zu untersuchen.[33] Für ihn stellte die Arbeitslosigkeit der „industriellen Reservearmee“[34] eine typische Begleiterscheinung des Kapitalismus durch die „Konkurrenz der Maschinerie“ dar.[35] Im Rahmen derreichsweiten Vereinheitlichung der Armenfürsorge führte die deutsche Sozialstatistik im Jahre 1885 als Armutsursache auch die Arbeitslosigkeit ein.[36] Der StatistikerGottlieb Schnapper-Arndt sprach 1883 von der „plötzlichen Brotlosigkeit“ der Beschäftigten „infolge industrieller Krisen“.[37]Die ersten statistischen Erhebungen zur Arbeitslosigkeit gab es inDeutschland von denGewerkschaften im Jahre 1877, seit 1892 fanden sie systematisch statt. Das Wort Arbeitslosigkeit tauchte verbreitet jedoch erst nach 1890 auf. Eine Bibliografie aus dem Jahre 1904 belegt, dass Arbeitslosigkeit in Deutschland vor 1890 kein Thema war.[38] Erst nach 1890 nahm die Zahl der Publikationen hierüber stark zu.[39] Auch inGroßbritannien hat sich der Begriff der Arbeitslosigkeit erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts allgemein durchgesetzt.[40] DerPolitiker undHistorikerHans Delbrück hielt im Mai 1896 auf dem7. Evangelisch-sozialen Kongress ein Referat über das Problem der Arbeitslosigkeit („Arbeitslosigkeit und das Recht auf Arbeit“); er stellte die Einführung einerArbeitslosenversicherung zur Erwägung und schlug die Einführung eines amtlichen Arbeitsnachweises vor.[41]Max Weber hielt ihm entgegen, dass hinter dem Problem der Arbeitslosigkeit der „furchtbare Ernst des Bevölkerungsproblems“ stehe. Frankreich erfasste erstmals 1896 die Arbeitslosen (französischles chômeurs) statistisch als eigene Kategorie.[42]
EinVersicherungsschutz begann im sozialen Bereich 1883 mit derKrankenversicherung, ihr folgte 1884 dieUnfallversicherung und 1889 dieAltersvorsorge. Lediglich derÖkonomLujo Brentano forderte 1879 eine Arbeitslosenversicherung.[43] Vielfach bestand die Auffassung, dass das Risiko der Arbeitslosigkeit nicht rational berechnet werden könne und deshalb auch nicht versicherbar sei. Außerdem lag zwischen 1890 und 1914 die Arbeitslosenquote in Deutschland im Durchschnitt bei etwa 2,6 %,[44] so dass kein Bedürfnis für eine solcheVersicherungsart bestand. Nach ihrem Höhepunkt 1892 (6,9 %) sank die Arbeitslosigkeit auf Vollbeschäftigungsniveau: 1895 (im Winter) erreichte sie 3,5 %, 1906 (1,2 %), 1913 (3,1 %), um im Kriegsjahr 1914 auf 7 % anzusteigen.[45] Erst ab 1920 taucht in Statistiken die Arbeitslosenversicherung auf. Hierin führteÖsterreich mit einemVersichertenanteil von 34 % aller Berufstätigen, gefolgt vonDänemark (22 %), Großbritannien (20 %) undBelgien (18 %), während Deutschland keine Versicherten aufwies.[46] Das lag daran, dass die Arbeitslosenversicherung in Deutschland erst im Jahre 1927 aufkam.
WährendMarktwirtschaften mal niedrigere, mal höhere Arbeitslosigkeit aufweisen, herrschte in den zentralen Verwaltungswirtschaften vor dem Fall desKommunismus offiziell Vollbeschäftigung. Diese Vollbeschäftigung wurde von westlichen Ökonomen angezweifelt mit dem Hinweis, dass einige der Beschäftigten „eigentlich“ volkswirtschaftlich nicht benötigt waren bzw. die Arbeitszeit nicht voll ausgefüllt würde. Dabei muss berücksichtigt werden, dass Vollbeschäftigung politische Priorität genoss und dass dasRecht auf Arbeit einMenschenrecht nach Artikel 23 derUN-Menschenrechtscharta war.
In der sozialistischen Gesellschafts- und Staatsordnung derDDR gab es offiziell keine Arbeitslosigkeit, weil sie durch diePlanwirtschaft beseitigt werde. Bereits im April 1950 sorgte ein Gesetz für dasRecht auf Arbeit, bis dieses Recht im Oktober 1974 sogar in Art. 24 Abs. 1Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik verankert wurde.[49] Seit 1977 verzeichnete die DDR einen erheblichen Rückgang desAuslastungsgrads desProduktionspotenzials, was als Indiz für steigende Arbeitslosigkeit gilt. Durch das neueArbeitsgesetzbuch vom Januar 1978 entfiel in der DDR die Arbeitslosenversicherung, weil das Recht auf Arbeit einenRechtsanspruch auf einenArbeitsplatz gewährleistete.
Der größte Teil der Arbeitslosigkeit trat in der DDR deshalb nicht offen zutage, sondern wurde verdeckt, und ließ sich deshalb als „verdeckte“ oder „versteckte“ Arbeitslosigkeit bezeichnen.[50] Entweder waren Personen während ihrerArbeitszeit unterhalb ihrerQualifikation eingesetzt (qualitative versteckte Arbeitslosigkeit) oder sie arbeiteten zwar im Rahmen ihrer Qualifikation, dafür jedoch lediglich einen Teil ihrer Arbeitszeit (quantitative versteckte Arbeitslosigkeit). Nach einer im Frühjahr 1990 durchgeführten Befragung für das Jahr 1989 galten 1,385 Millionen Personen als verdeckt arbeitslos, was einerArbeitslosenquote von 15 % entsprach.[51] Steigt die versteckte Arbeitslosigkeit an, so sinkt dieArbeitsproduktivität. Tatsächlich lag die Arbeitsproduktivität in DDR-Betrieben deutlich unter der westdeutschen, auch weil oft eine zu geringeKontrollspanne herrschte (zu wenige Mitarbeiter waren einerFührungskraft unterstellt). Sie wurde auf weniger als die Hälfte der Produktivität westlicher Unternehmen geschätzt.[52]
Im Frühjahr 1990 – vor derWiedervereinigung – befasste sich dasIfo Institut für Wirtschaftsforschung mit der Produktivität in der DDR und veröffentlichte seine Untersuchungen unter dem Titel „Verdeckte Arbeitslosigkeit in derDDR“. In der Studie werden die erhobenen Daten als statistisch nicht gesichert bezeichnet (Seite 1). Aus den verwendeten Daten wurde gefolgert, dass die Arbeitszeit nicht voll ausgenutzt wurde (lediglich zu 15 % bis 30 %). Dieses wurde so gedeutet, dass in der DDR bei unveränderter Arbeitszeit – gemessen an den Maßstäben einer Marktwirtschaft – „eigentlich“ eineArbeitslosenquote von ebendiesen 15 % bis 30 % geherrscht hätte. Nach 1990 fortbestehende DDR-Großunternehmen reduzierten ihre Belegschaft nicht selten um 90 %, was aber vor allem dem Nachfrageeinbruch zuzuschreiben war, den der Wegfall ihrer bisherigen Handelspartner in den sozialistischen Ländern verursachte.
Insbesondere in Zeiten der Massenarbeitslosigkeit waren Erwerbslose immer wieder Akteur von sozialen Bewegungen und Protesten. In der revolutionären Umbruchphase in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg bildeten sich analog zu den Arbeiter- und Soldatenräten auch Erwerbslosenräte. Diese basisdemokratischen Organe setzten sich für höhere Unterstützungszahlungen, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und einen sozialistischen Umbau der Wirtschaft ein.[53] In derWeltwirtschaftskrise ab 1929 etwa erzwangen derartige Proteste in den USA die Einführung des „New Deal“ mit staatlichen Konjunkturprogrammen und einer Ausweitung des Sozialstaates. In Deutschland dagegen, wo ab 1927 eine Arbeitslosenversicherung eingeführt worden war, deren Leistungen jedoch bald nicht mehr ausreichten, erreichten die Proteste keine soziale Kehrtwende.[54] Die letzte große Welle von Protesten gegenErwerbslosigkeit stellten in Deutschland dieMontagsdemonstrationen des Jahres 2004 dar, die sich hauptsächlich gegen dieAgenda 2010 der Rot-Grünen-Regierung wandten. Im Rahmen derFinanzkrise ab 2007 gab es vor allem inSpanien,Griechenland undItalien massive Proteste von Erwerbslosen, die sich etwa in Platzbesetzungen äußerten.
Arbeitslosenproteste hatten historisch verschiedenste Forderungen – stand an erster Stelle die Linderung sozialer Not, so kamen immer auch Proteste gegen die moralische Abwertung bzw. Geringschätzung der Erwerbslosen dazu. Obwohl seit den 1970er Jahren eine hohe Sockelarbeitslosigkeit herrscht, verstetigten sich Proteste von Erwerbslosen nur selten alssoziale Bewegung.
DieOpportunitätskosten des entgangenen Nutzens, welche durch Arbeitslosigkeit entstehen, müssen berücksichtigt werden. Denn jeder Erwerbslose könnte – Arbeitsplätze vorausgesetzt – mit seiner Arbeitskraft zur Erhöhung der volkswirtschaftlichen Einnahmen beitragen. Sowohl das Produktionspotenzial, als auch das Bruttoinlandsprodukt könnte also wesentlich höher sein. Somit ist jeder weitere Erwerbslose eine doppelte Belastung, einerseits trägt dieser nicht mehr zur Finanzierung der Sozialbeiträge (Pflegeversicherung, Rentenkasse etc.) bei, andererseits bezieht er diese Leistungen ab dem Zeitpunkt der Erwerbslosigkeit.
Hohe Arbeitslosigkeit kann diepolitische Stabilität eines Landes und seiner Gesellschaft vermindern. Negative Einflüsse sind u. a. zunehmendeSozialkosten und dadurch höherer Steuerdruck, teilweise abnehmendeSolidarität der Gesellschafts- und Bildungsschichten und gewisser Zuwachs für politischenExtremismus.
Die Auswirkungen verschiedener Lebensereignisse auf die Lebenszufriedenheit. Arbeitslosigkeit ist eines der Ereignisse mit den nachhaltigsten negativen Auswirkungen auf die Lebenszufriedenheit.
Zu den aufschlussreichsten und realitätsnähesten Studien des Phänomens „Arbeitslosigkeit“ zählt die Studie von Paul Lazarsfeld, Marie Jahoda und Hans Zeisel, „Die Arbeitslosen von Marienthal“, die zu den Klassikern der empirischen Sozialforschung zählt. Die dortigen Ergebnisse wurden im Großen und Ganzen von weiteren Studien immer wieder bestätigt.
Mögliche individuelle Folgen der Arbeitslosigkeit, insbesondere der Langzeitarbeitslosigkeit, sind psychische und gesundheitliche Probleme,Entqualifizierung (Entwertung der bisher erlangten Qualifizierung), gesellschaftlich-kulturelle Isolation und Verarmung. In vielen Fällen wirkt sich das auch auf die folgenden Generationen aus, denn die Kinder von Arbeitslosen haben schlechtere Chancen geistig und körperlich gesund aufzuwachsen.[55]
Arbeit ist für viele Menschen ein psychosozialer Stabilisierungsfaktor und regelt Tagesstruktur und das soziale Umfeld. Während in ärmeren Ländern bei Arbeitslosigkeit auch heute noch die materielle Not im Vordergrund steht, sind es nach Meinung von Politikern in der Bundesrepublik Deutschland heute vor allem die psychosozialen Auswirkungen der Arbeitslosigkeit. Allerdings wird beklagt, dass sich die materielle Situation in Deutschland in jüngster Zeit wieder verschlechtert habe.[56][57]
Zu den potenziellen psychischen Folgen zählen Hoffnungslosigkeit, Selbstzweifel undResignation. Da der persönliche Erfolg und die soziale Anerkennung stark von beruflichen Leistungen abhängen, fehlt dem Arbeitslosen die Bestätigung seiner Umwelt. Darüber hinaus wird kritisiert, dass infolge von Seiten der Politik in den Medien ausgetragenen „Faulheitsdebatten“ ein Klima entstanden sei, das dieDiskriminierung von Arbeitslosen begünstige.
Stärker betroffen sind ältere Arbeitslose, die jahrelang an eine feste Arbeitsstruktur gewöhnt waren, und alleinstehende Männer, die zu vermehrter Isolation neigen. Folgen könnenDepressionen,Suchterkrankungen und eine durch Hoffnungslosigkeit und Lebensunlust erhöhteSuizidneigung sein. So kann es zum Abbruch von sozialen Kontakten kommen. Gerade bei Jugendlichen ist Arbeitslosigkeit bedenklich, da ihnen so ein Mittel zurIdentitätsentwicklung fehlt. Obwohl der Arbeitsplatz für viele Menschen Status und Identität definiert, gibt es keinen direkten kausalen Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Gewaltverbrechen, wie Christopher Cramer von derSchool of Oriental and African Studies zeigt.[58]
Hohe Arbeitslosigkeit kann sich auch auf die Arbeitskräfte auswirken, die Arbeit haben. Die Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes erzeugt einen starken psychischen Druck. Daher werden Arbeitsplätze wegen des damit verbundenen Risikos auch seltener gewechselt und man verharrt in einer sicheren Tätigkeit, selbst wenn diese einen (z. B. infolgeMobbing) krank und depressiv macht.[59]
2005 wurde bei den Umfragen desSOEP auch Selbstaussagen zum Charakter (Big Five Eigenschaften) von Arbeitslosen eingeholt. Zunehmende Arbeitslosigkeitsdauer war im Ergebnis der Selbstauskünfte negativ korreliert mit Rigidität/Gewissenhaftigkeit und positiv korreliert mitNeurotizismus (umgedreht für Beschäftigungsdauer). FürExtraversion undVerträglichkeit konnte kein Zusammenhang zur Dauer der Arbeitslosigkeit festgestellt werden.Offenheit war nur für weibliche Arbeitslose und Arbeiter mit Migrationshintergrund negativ mit der Arbeitslosigkeitsdauer korreliert.[60]
„Die Wahrscheinlichkeit, die eigene Gesundheit weniger gut oder schlecht einzuschätzen, erhöht sich mit der Dauer der Arbeitslosigkeit. Ein oder mehrere Jahre lang arbeitslose Männer geben bis vier Mal so häufig einen weniger guten oder schlechten Gesundheitszustand an, wie berufstätige Männer ohne Zeiten von Arbeitslosigkeit.“
Auch das gesundheitsbewusste Verhalten ist geringer, wobei sich hier ein geschlechtsspezifischer Unterschied zeigt, wie das BeispielRauchen verdeutlicht:
„Während 49 % der imBundes-Gesundheitssurvey 1998 befragten arbeitslosen Männer rauchen, sind es unter den berufstätigen männlichen Befragten 34 %. Die Unterschiede bei den Frauen sind mit 31 % Raucherinnen unter den arbeitslosen Frauen und 28 % Raucherinnen unter den berufstätigen Frauen geringer.“[61]
Die Auswertung aktueller Krankenkassendaten zeigt:
Arbeitslose Männer verbringen mehr als doppelt so viele Tage im Krankenhaus wie berufstätige Männer.
Arbeitslose Frauen verbringen 1,7-mal so viele Tage im Krankenhaus wie berufstätige Frauen.
DieSterblichkeit steigt kontinuierlich in Abhängigkeit von der vorausgehenden Arbeitslosigkeitsdauer.
Es wurden Hinweise darauf gefunden, dass Arbeitslosigkeit ursächliche Auswirkungen auf die Entwicklung schwerer Krankheiten hat.[61]
Allerdings ist in Studien dieser Art die Kausalität oft unsicher. So wurde von Befragten auch angegeben, dass die Arbeitslosigkeit durch ihre bereits eingeschränkte Gesundheit hervorgerufen wurde[62] oder dass die Gesundheitsschäden bereits durch Erwerbsarbeit entstanden.
Bei Personen mitmehr als 2 Jahren Arbeitslosigkeit steigt das Sterblichkeitsrisiko auf das 3,8-fache gegenüber in Beschäftigung stehenden Menschen. Unter Arbeitslosigkeit leidet die Psyche oft stärker als der Körper.[63] 2006 wurde eine US-Untersuchung über 10 Jahre aus dem repräsentativen US Health and Retirement Survey (HRS) zum Risiko einesHerzinfarkts veröffentlicht. Speziell betrachtet wurden Arbeitslose zwischen 51 und 61, die nach ihrem 50. Geburtstag arbeitslos wurden. Es ergab sich empirisch, dass unabhängig von anderen Faktoren (wie Rauchen, Übergewicht und Diabetes) Arbeitslose einem rund 2,5 mal höheren Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte erliegen als arbeitende Gleichaltrige.[64]
Andere Studien zeigen, dass Frauen unter gesundheitlichen Aspekten Folgen von Arbeitslosigkeit besser bewältigen als Männer.[65] So zeigt sich auch in Westdeutschland die höchste Lebenserwartung bei Frauen, die mindestens einen Monat Anrechnungszeit für Arbeitslosigkeit oder Krankheit hatten. Für Frauen gibt es neben der Erwerbstätigkeit andere positive Alternativen zur Lebensgestaltung, sodass Zeiten der Arbeitslosigkeit sich nicht negativ auf die Gesundheit und somit auf die Lebenserwartung auswirken müssen. Weiterhin fallen Phasen der Arbeitslosigkeit bei Frauen oft zeitnah mit Schwangerschafts- und Erziehungszeiten zusammen, sodass die Zeiten der Arbeitslosigkeit in einen „positiven“ Kontext fallen.[66]
Kinder arbeitsloser Eltern sind in ihrerIntelligenzentwicklung und ihrer sprachlichen Entwicklung benachteiligt.[67]Sie reagieren auf die Arbeitslosigkeit häufig mit Entmutigung und Resignation, Verschlechterung der Konzentration,[68] Verhaltensauffälligkeiten und emotionaler Instabilität.[69]
Arbeitslosigkeit der Eltern verschlechtert dieBildungschancen der Kinder. Allerdings hat Arbeitslosigkeit fast nur bei wenig gebildeten Eltern negative Konsequenzen. Wichtiger ist daskulturelle Kapital. Gebildetere Eltern sind offenbar besser in der Lage, die damit einhergehenden Probleme zu kompensieren.[70]
NachViktor Frankl besteht die Möglichkeit einer „Arbeitslosigkeitsneurose“, die sich vor allem inApathie äußert. Er sieht die Ursache in der „irrtümliche[n] Ansicht, dass die berufliche Arbeit der einzige Lebenssinn sei. Denn die fälschliche Identifizierung von Beruf und Lebensaufgabe, zu der man berufen ist, diese Gleichsetzung muss eben dazu führen, dass der Arbeitslose unter dem Gefühl leidet, unnütz und überflüssig zu sein.“[71]
Eine Studie anhand von Daten aus 28 OECD-Ländern kam zu dem Ergebnis, dass das einzige Ländermerkmal, welches auf den Kontext bezogene Unterschiede in der Lebenszufriedenheit erklären kann, diegesellschaftliche Norm zu arbeiten ist. Demnach macht Arbeitslosigkeit weniger unglücklich in Gesellschaften mit einer toleranteren Einstellung zur Arbeitslosigkeit. Dieser Effekt bleibt auch bestehen, wenn das nationale Niveaus des Arbeitslosengeldes und diepersönliche Norm zu arbeiten berücksichtigt wird. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass negative Auswirkungen von eigener Arbeitslosigkeit viel höher sind bei einer starken gesellschaftlichen Norm zu arbeiten. Dies ist nicht in der Wahrnehmung begründet, dass man eigenen Standards nicht gerecht wird, sondern aufgrund des sozialen Drucks.[72]
Arbeitslosigkeit undErwerbslosigkeit werden oftsynonym verwendet. In der Arbeitsmarktstatistik nach demDritten Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) und der Statistik nach demILO-Erwerbsstatuskonzept gelten jene Personen als arbeitslos oder erwerbslos, die ohne Arbeit sind, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und Arbeit suchen (§ 138 Abs. 1 SGB III). Dass trotzdem die Arbeitslosigkeit der SGB-Arbeitsmarktstatistik höher ausfällt als die Erwerbslosigkeit des ILO-Erwerbsstatuskonzepts, resultiert daraus, dass die Begriffsmerkmale unterschiedlich definiert sind und mit verschiedenen Methoden erhoben werden. Die Unterschiede sind insbesondere in derAltersabgrenzung,aktiven Arbeitssuche, Verfügbarkeit, dem Einstunden-Kriterium und der Teilnahme an einer Maßnahme deraktiven Arbeitsmarktpolitik zu sehen.[73] Allein das Einstunden-Kriterium zeigt die Unterschiede deutlich auf. Während die ILO jeden als erwerbstätig und damit nicht als erwerbslos zählt, der in der Woche wenigstens eine Stunde erwerbstätig war, liegt die Schwelle des SGB III bei über 15 Wochenstunden (§ 138 Abs. 3 SGB III). Diese Unterschiede führen zu verschiedenen Quoten. So lag im September 2016 in Deutschland die Erwerbslosenquote bei 3,8 %, während die Arbeitslosenquote 5,9 % erreichte.
Die Arbeitslosen von Marienthal – soziologischer Klassiker von Marie Jahoda, Paul Felix Lazarsfeld und Hans Zeisel zur Untersuchung der Folgen von Arbeitslosigkeit und Armut
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