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Aquila (Standarte)

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(Weitergeleitet vonAquilifer)
Denarius desMarcus Antonius mit Darstellung römischer Feldzeichen auf der Rückseite
Nachgestaltung eines Legionsadlers im Museum Carnuntinum
Legionsadler (Nachgestaltung)
Aquilifer mit Aquila (Rekonstruktion)
Aquila auf einem Grabmonument aus der Villa des GeneralsMarcus Valerius Messalla Corvinus, entstanden in der Regierungszeit des KaisersAugustus

DieAquila (lateinisch Aquila, ursprüngliche Bedeutung: „Adler“), im Deutschen auch häufig alsLegionsadler bezeichnet, war das höchstrangigeFeldzeichen derrömischen Legionen.

Die Aquila genoss unter allen Feldzeichen die größte Verehrung und ihr Verlust galt als größtmögliche Schande für eine Truppe, während die Wiedererlangung verlorener Aquilae als wichtiges Ereignis gefeiert wurde. So war die Rückgewinnung der drei in derVarusschlacht verlorenen Legionsadler ein Ziel derGermanicus-Feldzüge und die Rückgabe der bei derSchlacht bei Carrhae unterMarcus Licinius Crassus verlorenen Legionsadler durch dieParther ist auf Münzen und auf dem Brustpanzer desAugustus von Primaporta dargestellt.

Geschichte

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In derrömischen Religion war der Adler ein bedeutendesSymbol, einominöser Zeichengeber zur Erkennung derNumina durchVogelschau.[1] Nach derrömischen Mythologie galt der Adler als Bote des HauptgottesJupiter (→Symbolik des Adlers). Anfangs war er – neben Wölfen,Minotauren, Pferden und Ebern – eines von fünf tiergestaltigen Feldzeichen(signa) desrömischen Heeres und symbolisierte die durch Jupiters Gunst vermittelte Stärke, Erfolg und Macht. Eine herausragende Stellung erwarb der Legionsadler erst unter dem römischen FeldherrnGaius Marius, aus dessen Kindheit der SchriftstellerPlutarch die Begebenheit überlieferte, dass er als Junge ein Adlernest samt sieben Adlerküken in seiner Toga aufgefangen habe, was Seher seinen Eltern alsVorzeichen seiner zukünftigen staatsmännischen Bestimmung gedeutet hätten. Die Rolle des Adlers als göttlichesProdigium zukünftiger Herrscher(omen imperii) findet sich – durch den SchriftstellerSueton überliefert – auch im Leben desAugustus, dem als Jüngling von einem Adler ein Brot aus den Händen gerissen und nach einem Flug in die Höhe wieder zurückgegeben worden sein soll.Plinius der Ältere berichtete, dass Gaius Marius während seines zweiten Konsulats, wahrscheinlich im Zuge seinerHeeresreform zwischen 104 und 102 v. Chr., den Adler seinen Legionenverlieh, nachdem man wenige Jahre zuvor angefangen hatte, die anderen Feldzeichen im Lager zu lassen.[2] Der Legionsadler gewann damit die Rolle einesEhren- undIdentifikationszeichens und fungierte als kämpferischerAnsporn der nun längerfristig bestehenden Legionen.

Konstruktion

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Es sind keine antiken Aquilae erhalten, so dass ihre Konstruktion nur anhand von bildlichen und schriftlichen Darstellungen rekonstruiert werden kann. Die Stange der Aquila trug einen Lanzenschuh sowie zwei Handhaben, um das Feldzeichen in den Boden stecken und wieder herausziehen zu können, aber meist keine weiteren Verzierungen wie die häufig an anderen Feldzeichen angebrachtenPhalerae. DasHoheitszeichen der Römer, die BuchstabenS.P.Q.R., waren auch auf dem Feldzeichen abgebildet. Der eigentliche Adler saß am oberen Ende der Stange auf einem Sockel und war zu Beginn aus vergoldetem Silber, in der Kaiserzeit meist aus reinem Gold getrieben. Die Rolle des Adlers als Symbol Jupiters wurde durch in den Krallen getrageneDonnerkeile und in manchen Fällen durch eine im Schnabel getrageneEichel betont. Die Flügel waren meist nach oben, seltener zur Seite hin, ausgebreitet oder selten angelegt und konnten einenLorbeerkranz tragen, der möglicherweise als Auszeichnung verliehen wurde. In manchen Fällen traten weitere Verzierungen auf.

Auf demGrabrelief des Aquilifers derLegio II Parthica Felsonius Verus ist eine Aquila abgebildet, bei der der Adler von einer Art Käfig umgeben ist, woraus manche Autoren die Vermutung abgeleitet haben, diese Legion hätte einen lebenden Adler als Feldzeichen besessen.[3] Es könnte sich dabei aber auch um eine Schutzvorrichtung oder einen tragbaren Schrein für eine normale Aquila gehandelt haben.[4]

Einsatz

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Die Aquila unterstand der Aufsicht der erstenKohorte, insbesondere des diese anführendenPrimus Pilus, des höchstenCenturio der Legion. Getragen wurde sie vomAquilifer (lat. „Adlerträger“), dem ranghöchsten Feldzeichenträger der Legion. Dieser stand im Rang direkt unter den Centurionen, erreichte deren Rang im Gegensatz zu anderen ranghohen Unteroffizieren allerdings nur selten. Wahrscheinlich wurde der Rang des Aquilifer als Ehrenposten an verdiente Unteroffiziere vergeben. Als „duplicarius“ erhielt der Aquilifer den doppeltenSold eines normalen Legionärs.

Zur Ausrüstung des Aquilifer gehörten neben der Aquila ein runder Schild(parma). AufGrabstelen werden Adlerträger darüber hinaus häufig mit einemSchuppenpanzer(lorica squamata) und einemLöwenfell über dem Helm dargestellt. Das Schwert wurde teilweise wie bei den Centurionen und im Gegensatz zum gewöhnlichen Legionär auf der linken Seite getragen.

Im Gegensatz zu denSigna der einzelnenZenturien hatte die Aquila wahrscheinlich keine taktische Bedeutung als Orientierungspunkt für die Einheiten im Gefecht. Sie wurde nur dann aus demLager geführt, wenn die gesamte Legion ausmarschierte, und wurde beim geordneten Marsch der Legion vorangetragen.

Besondere Bedeutung kam der Aquila alsLegitimations- undIdentifikationssymbol zu. So wurde die aktive Dienstzeit des Legionärs als Dienstsub aquila („unter dem Adler“) bezeichnet und der Gründungstag der Legion alsdies natalis aquilae („Geburtstag des Adlers“) begangen. Den Adler im Gefecht zu beschützen, stellte wahrscheinlich für die Legionäre eine bedeutendeMotivation dar. So schreibtCaesar, wie bei der Landung inBritannien der Aquilifer derLegio X Gemina zuerst von Bord sprang und so die zögernden Legionäre zum Vorrücken auf den Feind brachte.[5]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Siehe etwa dasAdlerprodigium in der Geschichte desLucius Tarquinius Priscus.
  2. Astrid Khariouzov:Prodigien in der römischen Königszeit. Eine motivgeschichtliche und narratologische Analyse im 1. Buch des Livius (=Klassische Philologie. Bd. 5). Frank & Timme, Berlin 2013,ISBN 978-3-86596-539-4, S. 56 f. sowie Fußnoten 169, 170 (Zugleich: Göttingen, Universität, Dissertation, 2011;online).
  3. Ross Cowan:Imperial Roman Legionary, AD 161–284 (=Warrior. 72). Illustrations by Angus McBride. Osprey Publishing, Oxford 2003,ISBN 1-84176-601-1.
  4. Oliver Stoll:Der Adler im „Käfig“. Zu einer Aquilifer-Grabstele aus Apamea in Syrien und Tabellarischer Anhang zur Darstellung des Legionsadlers und anderer Signa in der römischen Plastik. In: Oliver Stoll:Römisches Heer und Gesellschaft. Gesammelte Beiträge 1991–1999 (=Mavors. Roman army researches. Bd. 13). Franz Steiner, Stuttgart 2001,ISBN 3-515-07817-7, S. 13–46.
  5. Gaius Iulius CaesarDe bello Gallico. IV, 25
Dienstgrade und Truppengattungen in derrömischen Armee
Offiziere

Republik bishohe Kaiserzeit: Centurio |Praepositus |Decurio |Legatus |Praefectus |Praefectus castrorum |Praefectus vigilum |Primus Pilus |Tribunus  Späte Kaiserzeit: Dux |Comes |Magister militum

Unteroffiziere

Republik bishohe Kaiserzeit: Aquilifer |Beneficiarius |Cornicularius |Decurio |Imaginifer |Optio |Signifer |Tesserarius |Vexillarius  Späte Kaiserzeit: Draconarius

Mannschaften
Infanterie

Republik bishohe Kaiserzeit: Primär:Hastatus |Princeps |Triarius |Veles Sonstige:Antesignanus |Explorator |Rorarius |Speculator |Tiro  Späte Kaiserzeit: Evocatus |Ferentarius

Kavallerie

Späte Kaiserzeit: Clibanarius |Contarius |Eques sagittarius |Kataphraktos |Dromedarii

Aeneatores

Bucinator |Cornicen |Tubicen

Immunes

Architectus |Ballistrarius |Capsarius |Fabrius |Ferrarius |Gubernator |Lapidarius |Librarius |Medicus |Mensor |Naupegus |Sagittarius

Truppenteile
Regulär

Republik bishohe Kaiserzeit: Legio |Kohorte |Manipel |Centurie |Numerus  Späte Kaiserzeit: Comitatenses |Limitanei |Vexillationes |Cunei

Garde

Kaiserzeit: Prätorianer |Equites singulares  Späte Kaiserzeit: Excubitores |Protectores domestici |Scholae palatinae

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