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Aquacade (Satellit)

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DieAquacade-Satelliten (dt. Wasserballett) (vormalsRhyolithe) waren eine Reihe von Fernmelde-Spionagesatelliten derUSA in den 1970er Jahren. Sie wurden vomNRO für dieCIA betrieben. Nach Berichten war dieNSA ebenfalls involviert.[1]

Geschichte

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Das Programm, welches auch als AFP-720 und AFP-472 bekannt ist,[2] unterliegt immer noch der Geheimhaltung. Gleichzeitig waren dieCanyon-Satelliten mit einem etwas anderen technischen Schwerpunkt im Betrieb. Der ursprüngliche NameRhyolite des Programms wurde 1975 in Folge der Enthüllung dieser Bezeichnung im Gerichtsverfahren umChristopher Boyce undAndrew Lee inAquacade geändert. Das Aquacade-System wurde ab 1985 durch dieMagnum- und ab 1995 durch dieOrion/Mentor-Satelliten ersetzt.

Aufbau

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Die Rhyolite-/Aquacade-Satelliten wurden vonTRW gefertigt. Sie verfügten über Empfangsantennen mit einem Durchmesser von über 10 Metern.[3]

Funktionsweise und Verwendung

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Ein Aquacade-Satellit an der richtigen Stelle kann Signale einer terrestrischen Richtfunkverbindung empfangen.

Als Hauptzweck der Rhyolite-Satelliten wurde das Abhörensowjetischer und chinesischer Richtfunksignale genannt. Während der 1960er und 1970er Jahre wurde ein großer Teil der Langstreckentelefon- und -datenverbindungen über terrestrische Richtfunkverbindungen übertragen. Jede Station besteht dabei aus einerParabolantenne auf einem Funkturm, die eine schmaleSignalkeule zu einer Empfangsstation in der Umgebung sendet. Ein erheblicher Teil der Funkwellen verfehlt dabei die Empfangsantenne und strahlt aufgrund derErdkrümmung in denWeltraum hinaus. Durch die Platzierung eines Satelliten an einem geeigneten Ort auf einergeosynchronen Umlaufbahn war dieUS-Regierung imKalten Krieg in der Lage, sowjetische Telefonate undTelexübertragungen abzuhören.[1] Angeblich konnten diese Satelliten bereits im Jahr 1970 annähernd 11.000 Telefonate gleichzeitig aufzeichnen, was jedoch die Kapazitäten zur Auswertung bei weitem übertraf.[4]

Satelliten

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Es wird davon ausgegangen, dass zwischen Juni 1970 und April 1978 mindestens vier Rhyolite/Aquacade-Satelliten ins All gebracht wurden. Alle Starts erfolgten vomStartkomplex LC-13 aufCape Canaveral mit Trägerraketen des TypsAtlas SLV-3A/Agena D. Die Nutzlastverkleidungen waren verlängert, vermutlich um die große Parabolantenne des Satelliten aufnehmen zu können.

Die Satelliten hatten eine Masse von etwa 700 kg und wurde über demNahen Osten oderIndonesien positioniert. Die Signale wurde an die EmpfangsstationPine Gap inAustralien übermittelt und von dort verschlüsselt über einen anderen Satelliten nachFort Meade in den USA zur Analyse weitergeleitet.[5]

BezeichnungStart (UTC)COSPAR-BezeichnungNORAD-ID
OPS 5346 / AFP-720 Rhyolite 119. Juni 1970,11:371970-046A04418
OPS 6063 / AFP-720 Rhyolite 26. März 1973,09:301973-013A06380
OPS 4258 / AFP-472 Aquacade 311. Dezember 1977,22:451977-114A10508
OPS 8790 / AFP-472 Aquacade 47. April 1978,00:451978-038A10787

Literatur

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  • Jeffrey T. Richelson (Hrsg.):U.S. Military Uses of Space, 1945-1991 Vol 1, Guide. National Security Archive, 1991.

Einzelnachweise

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  1. abJames Bamford:The Shadow Factory. Doubleday, 2008,ISBN 0-385-52132-4, S. 176.
  2. Jonathan McDowell: Jonathan's Space Report No. 509. 18. September 2003, abgerufen am 17. Juli 2014 (englisch). 
  3. SIGINT Overview. Federation of American Scientists, 9. März 1997, abgerufen am 17. Juli 2014 (englisch): „The first generation of these satellites, known as Rhyolite, were launched in the early 1970s, and had a receiving antenna with a diameter of over ten meters.“ 
  4. Michael Simm: Schlacht kann auf Bildschirm verfolgt werden. 20. Februar 1991, abgerufen am 5. April 2020 (ursprünglich erschienen in „DIE WELT“ am 20. Februar 1991). 
  5. Rhyolite in derEncyclopedia Astronautica, abgerufen am 17. Juli 2014 (englisch).
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