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Anthony Morse

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Anthony Perry Morse, Berkeley 1968

Anthony Perry Morse (*21. August1911 inIthaca,New York; †6. März1984) war ein US-amerikanischer Mathematiker, der sich mit Topologie, Analysis und speziellMaßtheorie befasste.

Leben

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Morse ging inIthaca (New York) zur Schule, studierte an derCornell University und wurde 1937 beiClarence Raymond Adams an derBrown University promoviert (Convergence in variation and related topics).[1] AlsPost-Doktorand war er zwei Jahre (bis 1939) amInstitute for Advanced Study und dann an derUniversity of California, Berkeley, wo er Professor wurde. Im Zweiten Weltkrieg arbeitete er als Ballistiker auf demAberdeen Proving Ground, wo er unter anderem ballistische Tafeln für Luft-Boden-Raketen entwickelte. Der Höhepunkt seines Einflusses in Berkeley war Anfang der 1950er Jahre, als er ein enges Verhältnis zu seinen Graduate-Studenten entwickelte und auch im gesellschaftlichen Leben der Universität eine große Rolle spielte. Das änderte sich 1960 nach seiner zweiten Heirat, als er von Berkeley nach Orinda zog. Er war seltener auf dem Campus, während gleichzeitig die Mathematikfakultät stark diversifizierte und von anderen Mathematikern dominiert wurde. 1972 ging er in den Ruhestand.

In derMcCarthy-Ära war er einer der 29 Fakultätsmitglieder in Berkeley, die den Loyalitäts-Eid verweigerten.[2] (Dazu zählten auchErnst Kantorowicz undGian Carlo Wick).

Werk

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Er ist für dieMorse-Kelly-Mengenlehre bekannt, eine Axiomatisierung derMengenlehre die vonJohn L. Kelley (im Anhang seines BuchesGeneral Topology von 1955[3]) und Anthony Morse eingeführt wurde (von Morse dargestellt 1965 in seinem BuchA theory of sets, allerdings in einer eigenwilligen Notation). Die Theorie wurde schon vonHao Wang 1949 dargestellt und benutzt Ideen vonWillard Van Orman Quine. Die Theorie ist eine Erweiterung derZermelo-Fraenkel-Mengenlehre und mit derNeumann-Bernays-Gödel-Mengenlehre verwandt und enthält wie diese als Elemente außer Mengen auch Klassen.

DerSatz von Sard (Arthur Sard 1942) der Differentialtopologie wird manchmal zusätzlich nach Morse benannt, da er 1939 einen Spezialfall bewies,[4] der ihm damals große Anerkennung verschaffte. In der Maßtheorie bewies er 1943 mitHerbert Federer den Satz von Federer und Morse[5]. Seif:XY{\displaystyle f\colon X\to Y} eine surjektive stetige Abbildung zwischen kompakten metrischen RäumenX,Y{\displaystyle X,Y}. Dann gibt es eineBorelmengeZX{\displaystyle Z\subset X} so dass die Restriktion von f aufZ{\displaystyle Z} eine bijektive Abbildung vonZ{\displaystyle Z} aufY{\displaystyle Y} ist.

Er leistete auch Beiträge zumBanach-Tarski-Paradoxon, indem er zeigte, dass es in der Ebene für eine breite Klasse von Mengen keine solche paradoxe Zerlegung gibt wie im dreidimensionalen Raum.

Zu seinen Doktoranden zählenHerbert Federer undWoody Bledsoe.

In der Mathematik legte er auch über das sonst Übliche hinaus Wert auf formale Exaktheit und betrachtete sich alsWerkzeugmacher von exakten Systemen der Grundlagen der Mathematik (Mengenlehre, Logik). Dabei sollten seine formalen Systeme auch Computer-programmierbar sein. Das Motiv stand auch hinter seiner Entwicklung der Morse-Kelly-Mengenlehre in den 1960er Jahren, er arbeitete daran aber jahrzehntelang bis zu seinem Tod.

Sonstiges

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Sein Vater war ein sehr erfolgreicher Erfinder und auch Morse entwickelte und bearbeitete die Installationen in so gut wie jedem Haus, welches er selbst bewohnte. Er wurde in Berkeley sogar von einem Installateur beauftragt, ein von Morse selbst entwickeltes Heizungssystem in dessen eigenem Haus mit einzubauen.[6]

Schriften

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  • A theory of sets, Academic Press 1965, 2. Auflage 1986

Weblinks

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Commons: Anthony Morse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Anthony Morse imMathematics Genealogy Project (englisch)Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet
  2. Non Signers Liste, University of California Berkeley
  3. Er führt die Theorie dort aufThoralf Skolem und Anthony Morse zurück.
  4. Morse, The behaviour of a function on its critical set, Annals of Mathematics, Band 40, 1939, S. 62–70
  5. Federer, Morse, Some properties of measurable functions, Bulletin of the American Mathematical Society, Band 49, 1943, S. 270–277
  6. University of California: In Memoriam, 1987. In: content.cdlib.org. Abgerufen am 24. August 2015. 
Personendaten
NAMEMorse, Anthony
ALTERNATIVNAMENMorse, Anthony Perry (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNGUS-amerikanischer Mathematiker
GEBURTSDATUM21. August 1911
GEBURTSORTIthaca,New York
STERBEDATUM6. März 1984
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Anthony_Morse&oldid=254678057
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