Ankara

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterAnkara (Begriffsklärung) aufgeführt.
Ankara
Ankara (Türkei)
Ankara (Türkei)

Von oben nach unten (links nach rechts):
Geschäftsviertel Söğütözü,Fernsehturm Atakule,Anıtkabir,Kocatepe-Moschee, StadtparkGençlik Parkı,Kızılay
Basisdaten
Staat:Turkei Türkei
Provinz(il):Ankara
Koordinaten:39° 55′ N,32° 51′ O39.91666666666732.85938Koordinaten:39° 55′ 0″ N,32° 51′ 0″ O
Höhe:938 m
Fläche:25.706 km²
Einwohner:5.803.482[1](2024)
Bevölkerungsdichte:226 Einwohner je km²
Telefonvorwahl:(+90) 312
Postleitzahl:06 000
Kfz-Kennzeichen:06
Struktur und Verwaltung(Stand: 2019)
Gliederung:25İlçe
Büyükşehir Belediye Başkanı:Mansur Yavaş(CHP)
Website:
Vorlage:Infobox Ort in der Türkei/Wartung/LandkreisOhneEinwohnerOderFläche

Ankara [ˈaŋkara], früherAngora (antiker NamealtgriechischἌγκυραAnkyra,lateinischAncyra), ist seit 1923 dieHauptstadt derTürkei und der gleichnamigenProvinz Ankara.

Die Stadt ist nach türkischem Recht als Großstadtgemeinde(Büyükşehir Belediyesi) verfasst und nach Fläche und Einwohnern mit der gleichnamigen Provinz identisch. Sie hatte 2024 etwa 5,8 Millionen Einwohner und ist damit nachIstanbul die zweitgrößte Stadt des Landes.

Blick von der Zitadelle auf die Altstadt

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Name der Stadt

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Die genaue etymologische Herkunft des Namens Ankara ist nicht bekannt.Pausanias berichtet, dass KönigMidas an der Stelle einen Anker gefunden und die Stadt dann dort deshalb alsAnkyra (griechisch für Anker) gegründet habe.Stephanos von Byzanz behauptet, die Galater hätten im Kampf gegen diePtolemäer aus Ägypten nach dem Sieg einen Anker als Kriegstrophäe mitgebracht und diese Bezeichnung bei der Gründung der Stadt im Stadtnamen verewigt. Es sind Münzprägungen mit Ankermotiv bekannt. Dagegen gibt es Hinweise, dass die Stadtbezeichnung schon seit denPhrygern oder gar denHethitern in einer ähnlichen Form benutzt und später von den Griechen zu Ankyra umgewandelt wurde.

In ähnlicher Weise wurde in der islamischen Zeit Ankaras die These aufgestellt, die damals Engürü genannte Stadtbezeichnung stamme von dem persischen Wort für Traube (engûr) ab, das sich auf die üppigen Weinanbaugebiete um Ankara beziehe.[2]

Ab dem 28. März 1930 wurde für den Namen der Hauptstadt auch im Verkehr mit Europäern anstelle der in der lateinischen Schrift bis dahin bei den Europäern üblichen – aus demNeugriechischen stammenden – NamensformAngora die türkische BezeichnungAnkara durchgesetzt. Ältere türkische Namensformen warenEngüriye,Engürü oderEngüri; frühere Namensformen waren griechischAnkyra, lateinischAncyra und arabischأنقرة /Anqira undأنقريا /Anquriyyā oderقلعة السلاسل /Qalʿat as-Salāsil, zu deutsch „Kettenfestung“.[3]

Geographie und Klima

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Satellitenfoto. Die Himmelsrichtungen sind gegenüber der in Landkarten üblichen Nordorientierung um ca. 135 Grad nach links gekippt, d. h. die linke untere Ecke zeigt in etwa nach Norden.

Ankara liegt etwa 900 bis 1050 Meter über dem Meeresspiegel und hat ein streng trockenesKontinentalklima, das durch heiße trockene Sommer und kalte schneereiche Winter geprägt ist. Die Stadt liegt südlich am Fuße desKöroğlu-Gebirges und zieht sich südlich in Richtung Konya-Plateau. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 12,6 °C. Die wärmsten Monate sind Juli und August mit durchschnittlich etwas über 24 °C, die kältesten Januar und Februar mit Temperaturen etwas über dem Gefrierpunkt. Die meisten Niederschläge fallen im Mai mit durchschnittlich 51 Millimetern, die geringsten Niederschläge werden für die Monate Juli und August mit knapp 15 Millimeter im Mittel verzeichnet. Die Jahressumme der Niederschläge beträgt im Schnitt 414 mm; damit ist Ankara eines der trockensten Gebiete der Türkei.

In der Stadt vereinigen sich zwei kleine Bäche namensHatip Çayı, auchBent Deresi genannt, undÇubuk Çayı zum Ankara-Fluss (Ankara Çayı), der in der Stadt größtenteils überbaut und stark verschmutzt ist.

Ankara,Keçiören (1028 m)
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
39
 
5
-2
 
 
37
 
7
-1
 
 
47
 
12
2
 
 
45
 
18
6
 
 
51
 
23
11
 
 
40
 
27
14
 
 
15
 
31
17
 
 
15
 
31
17
 
 
18
 
27
13
 
 
33
 
20
8
 
 
32
 
13
3
 
 
43
 
7
0
_Temperatur (°C)  _Niederschlag (mm)
Quelle: MGM, Normalperiode 1991-2020[4]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Ankara,Keçiören (1028 m)
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Temperatur (°C)0,92,76,711,516,520,624,224,319,613,97,32,812,6
Mittl. Tagesmax. (°C)4,77,412,217,522,827,331,031,026,520,313,06,718,4
Mittl. Tagesmin. (°C)−2,2−1,21,96,010,514,117,217,413,18,42,7−0,37,3
Niederschlag (mm)38,636,646,944,551,040,214,814,617,933,431,943,2Σ413,6
Sonnenstunden (h/d)2,23,64,86,37,79,310,610,28,86,34,32,46,4
Regentage (d)13,612,713,913,414,511,54,65,15,59,28,914,0Σ126,9
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
4,7
−2,2
7,4
−1,2
12,2
1,9
17,5
6,0
22,8
10,5
27,3
14,1
31,0
17,2
31,0
17,4
26,5
13,1
20,3
8,4
13,0
2,7
6,7
−0,3
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Quelle: MGM, Normalperiode 1991-2020[4]

Geschichte

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Antike und byzantinische Zeit

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Augustustempel
Hauptartikel:Ankyra (Galatien)

Ursprünglich eine blühendephrygische Siedlung an derpersischen Königsstraße, wurde es in römischer Zeit Hauptstadt derrömischen ProvinzGalatien. DiekeltischenGalater waren als Söldner im 3. vorchristlichen Jahrhundert nach Anatolien gekommen und entwickelten sich dort zunächst zur Landplage. Nachdem sie ab 268 v. Chr. im Inneren Kleinasiens angesiedelt worden waren, wurde Ancyra Zentrum des galatischen Stammes derTektosagen. 189 v. Chr. wurde Ancyra vonGnaeus Manlius Vulso besetzt, blieb aber unter regionaler Herrschaft. Die Galater wurden erst 44 v. Chr. nach Caesars Ermordung durch KönigDeiotaros unter einer Herrschaft vereinigt, aber bereits 25 v. Chr. wurde Galatien römische Provinz und Ancyra deren Hauptstadt. Aus römischer Zeit erhalten geblieben ist derAugustustempel, an dessen Wänden sich eine alsMonumentum Ancyranum berühmt gewordene Inschrift befindet, die römischen Bäder und dieJuliansäule.

Bei der Teilung des Römischen Reiches nach dem Tode des KaisersTheodosius I. im Jahr 395 fiel die Stadt an das Oströmische Reich, das späterByzantinisches Reich genannt wurde, und gehörte bis 1073 zu diesem. 620 eroberten vorrückendeSassaniden die Stadt und hielten sie sieben Jahre. Die Byzantiner machten die Stadt von 717–775 zum militärischen Hauptquartier ihrer VerwaltungseinheitBukellarion. Ankara wurde mehrmals von arabischen Truppen unter den abbasidischen KalifenHārūn ar-Raschīd (797) undal-Mu'tasim bi-'llāh (838) erobert und von den Byzantinern nach einigen Jahren wieder eingenommen. Die von den Byzantinern als häretische Gruppe bezeichnetenPaulikianer konnten die Stadt kurz einnehmen (871), sie wurden wie die Truppen der Abbasiden (931) ebenfalls wieder zurückgeworfen.[5] Aus der byzantinischen Zeit stammen die eindrucksvollen Befestigungsmauern der Zitadelle sowie die in den Augustustempel eingebaute Kirche, von der noch die Apsis und die kleineKrypta erhalten sind.

Seldschuken und Osmanen

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Nach dem SiegAlp Arslans in derSchlacht bei Manzikert 1071 löste sich die byzantinische Reichsverwaltung in Anatolien vorübergehend vollständig auf. In den so entstandenen anarchischen Verhältnissen ließen sich türkische Stammesgruppen in Anatolien nieder, denen oftmals rivalisierende Adelsfraktionen in den byzantinischen Städten Kleinasiens die Tore öffneten, um die militärischen Fähigkeiten dieser Gruppen für eigene Zwecke zu nutzen. Im Zuge der Konsolidierung und Zentralisierung der Herrschaft dieser türkischen Gruppen unter einerseldschukischen Nebenlinie geriet Ankara unter die Herrschaft desSultanats der Rum-Seldschuken. Nach dem Mongoleneinfall 1243 und dem Zusammenbrechen des seldschukischen Staates übernahmen kleine unabhängige Fürstentümer, dieBeyliks, die Kontrolle über die westanatolischen Grenzgebiete (Uc), während Ostanatolien und das östliche Mittelanatolien unter die direkte Herrschaft der mongolischenIlchane und später auch unter die Herrschaft türkischer Fürsten fielen. Hierbei lag Ankara im Grenzgebiet zwischen den Grenzfürstentümern der Uc, namentlich derOsmanen und derKaramanen und dem Herrschaftsbereich der Ilchane. In diesem Herrschaftsvakuum geriet Ankara wie vergleichbare Städte unter die Leitung derAhi.

Ankara im 18. Jh.
Das erste Parlament, 1920

Die Ahi waren als Ausläufer derFutuwwa-Bewegung gildenartige Bruderschaften der städtischen Bevölkerung, etwa der Handwerker, deren Führer in Abwesenheit anderer Herrschaftsinstanzen staatliche Aufgaben in Anspruch nahmen[6]. 1356 eroberteOrhan I. Ankara und gliederte es insOsmanische Reich ein, welches dessen Entwicklung fortan – mit der Ausnahme der Besatzung 1401–1402 durchTimur nach derSchlacht bei Ankara – bis zum Ersten Weltkrieg bestimmen werden sollte. Ankara war Hauptstadt einesSandschak imEyâletAnadolu und wurde 1841 Verwaltungssitz des neu gebildeten gleichnamigen Eyalets (ab 1867Vilâyet Ankara). Seit 1892 ist Ankara durch dieAnatolische Eisenbahn mit Istanbul verbunden.

Nach der Niederlage der Osmanen im Ersten Weltkrieg besetzten alliierte Streitkräfte die damalige Hauptstadt Istanbul. Auch Ankara wurde 1919 für eine kurze Zeit nach der osmanischen Kapitulationserklärung von alliierten Truppen unter der Führung Withalls besetzt und wieder geräumt. Im anatolischen Kernland formierte sich gegen die Besatzungsmächte Widerstand, und nach der Ankunft Mustafa Kemals in Ankara Ende 1919 wurde 1920 dieGroße Nationalversammlung der Türkei ausgerufen, da das osmanische Parlament in Istanbul unter dem Druck der britischen Besatzung stand und viele seiner Abgeordneten nach seiner Auflösung durch die Briten inhaftiert und nach Malta deportiert wurden. Als die griechischen Besatzungstruppen 1921 bis in die Gegend des heutigenPolatlı (etwa 60 km vor Ankara vordrangen) und der Artilleriebeschuss schon in Ankara zu hören war, gab es im Parlament Überlegungen nachKayseri umzuziehen, wovon nach der erfolgreichenSchlacht am Sakarya abgesehen wurde.

Ankara im Jahr 1935

Republik

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Mit dem endgültigen Sieg der vonKemal Atatürk geführten Truppen imTürkischen Befreiungskrieg wurde Ankara wegen seiner Lage in Zentralanatolien und in bewusster Abgrenzung zur osmanischen HauptstadtIstanbul im Vorfeld der Ausrufung der Republik am 13. Oktober 1923 zur Hauptstadt erklärt. Als repräsentative Hauptstadt der jungen Republik musste zunächst die Infrastruktur bereitgestellt werden. Die Stadt war durch einen Brand 1917 größtenteils zerstört worden, die Umgebung war versumpft (Malaria war ein großes Problem) und hinzu kam ein stetiger Zustrom von Menschen. In acht Jahren (1920–1928) vervierfachte sich die Bevölkerungszahl von ca. 25.000 auf 100.000 Zur Neukonzeption wurde größtenteils auf deutsche Architekten zurückgegriffen, so basierte die grundlegende Stadtplanung auf einem vonCarl Christoph Lörcher für 1924–1925 entwickelten Plan, der aber im weiteren Verlauf aufgrund stärkeren Zuzugs neu bewertet und von dem ab 1929 im türkischen Dienst stehendenHermann Jansen im sogenannten „Jansen-Plan“ neu konzipiert wurde.[7]Clemens Holzmeister errichtete das Parlamentsgebäude, mehrere Ministerien und Gerichtsgebäude sowie eine Villa für Atatürk.

Cumhurbaşkanlığı Külliyesi, zu Deutsch Präsidentschaftskomplex genannt, ist der Amtssitz des Präsidenten der Türkei

In den folgenden Jahrzehnten musste die Stadtverwaltung sich mit derLandflucht auseinandersetzen, die inGecekondu-Vierteln sichtbar wurde. Spätestens seit den 1950er Jahren wurde immer stärker auf repräsentative Bauten verzichtet, das Stadtbild im Zentrum dominieren große funktionale Quaderbauten und Verkehrsstraßen. Die als „grüne Stadt inmitten der anatolischen Steppe“ geplante Hauptstadt verlor stark an städtischer Grünfläche. Mitte der 1980er Jahre versuchte die sogenannteTOKI türkeiweit das Wohn- und Platzproblem mit billigen Hochhaussiedlungen zu lösen, welche seitdem das Stadtbild Ankaras dominieren. Von 1994 bis 2017 war der islamisch-konservativeMelih Gökçek der Oberbürgermeister. Im Jahre 2009 wurde die Stadt für ihre herausragenden Bemühungen um die europäische Integration mit demEuropapreis ausgezeichnet. 2014 wurde der neueAmtssitz des Präsidenten eingeweiht, der trotz gerichtlichem Baustopp auf der Grünfläche derWaldfarm Atatürks errichtet wurde und knapp eine halbe Milliarde Euro kostete. Am 10. Oktober 2015 kam es während einer Demonstration amBahnhof der Stadt zu einemterroristischen Sprengstoffanschlag mit über 100 Toten. 2017 wurde Gökçek als Bürgermeister durch den ebenfalls derAKP angehörenden Mustafa Tuna abgelöst, der bei derKommunalwahl 2019 jedoch knapp seinem HerausfordererMansur Yavaş von derCHP unterlag.

Wappen

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Vorheriges Wappen der Stadt Ankara
Vorheriges Wappen der Stadt Ankara

Das Wappen der Stadt ist ein langjähriges Streitthema. Das jahrzehntelang akzeptierte Wappen oder Emblem war die als „hethitische Sonne“ bezeichnete scheibenförmige Standarte (Bronzestandarten von Alaca Höyük). Sie wurde 1995 von dem langjährigen Bürgermeister der Jahre 1994–2017Melih Gökçek, ab 2002 Mitglied der islamisch-konservativenAKP, durch eine Abbildung derKocatepe-Moschee, die mit ihrer klassischen Architektur anderen Moscheen der Türkei sehr ähnelt und 1987 fertiggestellt wurde, ersetzt. Verschiedene Gerichtsbeschlüsse bemängelten die fehlende repräsentative Symbolik und kritisierten Befugnisübertritte des Bürgermeisters. Dieser integrierte als Reaktion daraufhin denAtakule-Fernsehturm in das Wappen. Später schlug Gökcek zweiKatzenaugen der KatzenrasseTürkisch Angora als Wappen vor; der Vorschlag wurde aber aufgrund von Protesten zurückgezogen. Die Wappenfrage bleibt ein Streitthema.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft und Tourismus

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Die ehemalige Zentrale derZiraat Bankası
Geschäftsviertel Söğütözü in Ankara

Ankara ist nicht nur das Verwaltungszentrum der Türkei, sondern gilt nebenIstanbul undIzmir auch als eines der größten Wirtschaftszentren des Landes. Von Bedeutung ist die Rüstungsindustrie, wie die TUSAS Turkish Aerospace Industries, die ASELSAN (Militärtechnik) oder die MKE Munitions- und Waffenindustrie, die Roketsan oder Havelsan. Des Weiteren existieren eine großeMAN Autobusfabrik in der Nähe des Flughafens, ein Traktorenwerk, ein Baumaschinenhersteller (Hidromek), sowie Betriebe der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, während die ehemals bedeutende Ziegen- und Wollhaarverarbeitung bedeutungslos geworden ist. Die Industriebetriebe konzentrieren sich größtenteils im Westen der Stadt.Das Einkaufs- und Handelszentrum der Stadt liegt größtenteils inKızılay um denKızılay-Platz.

Atakule Turm

Ankara ist im Vergleich zu den anderen türkischen Städten wenig touristisch erschlossen. Dies wird zumeist mit dem vorherrschenden Image einer unbegrünten Beamtenstadt erklärt. Zu den meistbesuchten Orten zählt das Mausoleum des Staatsgründers Atatürk und das Museum für anatolischen Zivilisationen. Zumeist wird der Besuch im Rahmen einer größeren Tour, wie z. B. bei einer Reise nachKappadokien organisiert. Für die religiösen inländischen Touristen ist dieHacı-Bayram-Moschee eine Pilgerstätte.

Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 erwirtschafte Ankara ein Bruttoinlandsprodukt von 104,86 Milliarden US-Dollar in Kaufkraftparität. In der Rangliste der wirtschaftsstärksten Metropolregionen weltweit belegte die Stadt damit den 129. Platz. Das BIP pro Kopf liegt bei 21.076 US-Dollar (KKP).[9]

Kızılay-Platz

Bildung

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Ankara ist Sitz mehrerer Universitäten, u. a. derUniversität Ankara, derBilkent-Universität, derGazi-Universität, derTechnischen Universität des Nahen Ostens (ODTÜ), derHacettepe-Universität, derTobb-Universität für Wirtschaft und Hochtechnologie, derUfuk-Universität, derAtılım-Universität,Çankaya-Universität und derBaşkent-Universität.

Verkehr

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Straßen und ÖPNV

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Bestehendes U- und S-Bahnnetz mit in Bau befindlichen Erweiterungen

Die Qualität der Straßen ist unterschiedlich. Die achtspurige RingautobahnO-20 trägt zur Entlastung des städtischen Verkehrs bei. Wie in anderen Großstädten gibt es zahlreiche Taxis. Wie in den meisten türkischen Städten wird ein beträchtlicher Teil des öffentlichen Nahverkehrs vonDolmuş übernommen.

Der öffentliche Nahverkehr wird weitgehend mitBussen abgewickelt. Es gibt mehrere Busbahnhöfe, u. a. der FernbusbahnhofAnkara Şehirlerarası Terminal İşletmesi.

DieU-Bahn besteht 2017 aus fünf Linien: Ankaray (A1), M1, M2, M3 und M4.[10] Eine weitere Linie ist in langfristiger Planung. Daneben gibt es einenS-Bahn-Verkehr (Banliyö Trenleri).

Eine 3,2 Kilometer lange kuppelbare Umlaufseilbahn mit vier Stationen verbindet seit 2014 den Stadtteil Şentepe mit der MetrostationYenimahalle.[11] Die Stadtverwaltung hat sich entschieden, das System allen Nutzern kostenlos zur Verfügung zu stellen, somit sind auch keine Fahrscheine notwendig. Gebaut wurde die Seilbahn vomSüdtiroler UnternehmenLeitner ropeways.[12]

Flughäfen

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Flughafen Ankara-Esenboğa

Ankara besitzt mehrere militärische (u. a. Güvercinlik Havalimanı, Etimesgut Havalimanı) und einen internationalen zivilen Flughafen, denEsenboğa Airport. Er liegt 28 km nordöstlich der Stadt und wurde zwischen 2004 und Ende 2006 grundlegend erneuert. Gleichzeitig wurde der Flughafen über eine Schnellstraße an die Ringautobahn angeschlossen.

Eisenbahn

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Siehe auch:Bahnhof Ankara
Der Bahnhof im Art-Déco Stil
Zug der Baureihe HT80000 (Siemens Velaro D / Velaro TR) im Bahnhof von Ankara

Ankara wurde durch dieAnatolische Eisenbahn Ende des 19. Jahrhunderts mit Istanbul und über einen Abzweig mitIzmir verbunden. Später wurden Strecken überKayseri in den Osten des Landes, zurBagdadbahn RichtungAdana und überKarabük an dieSchwarzmeerküste gebaut.

DieHochgeschwindigkeitsstrecke Ankara–Istanbul wurde Januar 2009 in Betrieb genommen. DieHochgeschwindigkeitsstrecke Ankara–Konya ist seit dem 30. August 2011 in Betrieb. Hochgeschwindigkeitsstreckennach Sivas,Kars undIzmir sind geplant und sollen bis 2015 fertiggestellt werden.[veraltet]DasTCDD Açık Hava Buharlı Lokomotif Müzesi (Dampflok-Museum) beinhaltet verschiedene historische Zugmaschinen.

Ankara ist Ausgangspunkt desTrans Asya Ekspresi nachTeheran imIran.

Bevölkerung

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Ankara hatte vor 1923 eine Bevölkerungszahl von ca. 25.000. Nachdem es den Status als Hauptstadt erhalten hatte, entwickelte es sich zu der Stadt mit der drittgrößten Bevölkerung nach Istanbul und Izmir und steht 2014 landesweit an zweiter Stelle. Es gehört zu den Städten mit dem stärksten Zuzug von Binnenmigranten. Die ganze Provinz zählt 5.045.085 Bewohner,[13] Seit der letzten Verwaltungsreform 2014 umfasst die Großstadtgemeinde Ankara (Ankara Büyükşehir Belediyesi) das gesamte Gebiet der Provinz. Vor dieser Reform entfielen von den Einwohnern der Provinz 4.630.735 Bewohner auf die Großstadt Ankara.[14] Auf Makroebene betrachtet sind in Ankara fast ein Drittel der BewohnerZentralanatoliens (11.608.868) beheimatet.[15] Die Stadtbevölkerung Ankaras lebt zu 97 % in städtischer, zu 3 % in dörflicher Umgebung.[15]

Im Zeitraum 1990–2000 wuchs die Stadtbevölkerung ausgehend von 2.583.963 um 21,48 %.[15] Im Vergleich dazu betrugen die Wachstumsraten in Zentralanatolien in diesem Zeitraum 15,78 % und für die gesamte Türkei 18,28 %.

Bevölkerungsverteilung nach Altersgruppen[16]
0–4367.578
MännerFrauen
5–9375.817

10–14365.787

15–19391.215

20–24417.387

25–29443.379

30–34460.947

35–39429.172

40–44397.641

45–49349.345

50–54326.133

55–59257.783

60–64191.931

65–69139.524

70–7493.938

75–7964.449

80–8448.870

85–8922.129

90+7.047

Hochhaussiedlungen inDikmen

Während in Ankara 1.585.970 Bewohner beim Heimateinwohnermeldeamt Ankara gemeldet sind, gibt es eine größere Gruppe, die noch in den ursprünglichen Heimatprovinzen gemeldet ist. Die größte Einwanderung kommt aus den ProvinzenÇorum mit 378.451, gefolgt vonYozgat 332.198,Çankırı 236.406, 196.296Kırşehir, 180.595Kırıkkale und 151.386Sivas, deshalb größtenteils aus Zentralanatolien. Von außerhalb Zentralanatoliens kommen 103.319 Zuzüglern ausErzurum, gefolgt von 81.830 ausKars und 82.305 ausBolu. Die geringsten Zuzüge verzeichnet Ankara ausKırklareli,Hakkari undYalova.[17]

Religion und Weltanschauungen

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Die Bewohner sind größtenteils muslimischen Glaubens. Die Stadt kam früh mit demChristentum in Kontakt. Nach der nordgalatischen Hypothese hat der ApostelPaulus von Tarsus die Bewohner Ankaras im ersten Jahrhundert zum Übertritt zum Christentum aufgerufen (Brief des Paulus an die Galater).[18] Mit den Byzantinern wandelte sich der römische Augustustempel zu einer bedeutenden Kirche der Stadt. 1520 betrug der Anteil der Nichtmuslime in der Stadt 10 % und erhöhte sich durch den Zuzug meistkatholischerArmenier im Jahre 1830 auf 45 %.[19] Im Zuge der ethnischen Spannungen im Vorfeld desErsten Weltkrieges und derDeportation der Armenier während desVölkermords ist die christliche Gemeinde stark geschrumpft. Die Stadt besitzt einige modernere Kirchen (protestantisch, katholisch, orthodox). Auch eine 100 Mitglieder umfassende jüdische Gemeinde mit einerSynagoge, derHavra, existiert.

Persönlichkeiten

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Ankara ist Geburtsort zahlreicher prominenter Persönlichkeiten. SieheListe von Söhnen und Töchtern der Stadt Ankara

Stadtbild

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Panorama von Ankara, September 2013

Die verwinkelten, engen Gassen der Altstadt winden sich um einen steilen, von derZitadelle gekrönten Felskegel. Südlich der Altstadt und des alten Stadtzentrums Ulus erstreckt sich die moderne Neustadt mit den neuen ZentrenKızılay und Kavaklıdere, deren Kennzeichen breite Boulevards, zahlreiche Regierungsgebäude und Botschaften sowie moderne Wohnviertel sind. Insbesondere im westlichen Teil der Stadt entstehen Neubausiedlungen, um dem wachsenden Bedarf an Wohnfläche zu entsprechen. Trotz dieser Anstrengungen gab es bis in die erste Dekade des 21. Jahrhunderts noch sehr viele Marginalsiedlungen (Gecekondu). Ein großer Teil dieser Gecekondus wurde seit der Jahrtausendwende flächendeckend abgerissen, neu beplant und durch weitläufige, moderne Hochhaussiedlungen ersetzt. Die heutigen Strukturen erhielt Ankara im Wesentlichen durch den deutschen StädtebauerHermann Jansen, dessen Planungen Ende der 1920er Jahre umgesetzt wurden. Im StadtteilHamamönü in der StadtgemeindeAltındağ wurden ab 2009 historische Häuser im Stil des 19. Jahrhunderts restauriert und beherbergen nun Cafés, Galerien und Souvenirläden.In den letzten 15 Jahren wurde dieBraunkohle als Heizmittel weitgehend vom umweltfreundlicherenErdgas ersetzt. Dennoch nimmt aufgrund des stetigen Bevölkerungswachstums dieLuftverschmutzung in Ankara stark zu, die alten Busse,Autos und das Fehlen einer umweltfreundlicheren Alternative tragen wesentlich dazu bei.

Gençlik Parkı

Grünflächen

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In den ersten städtebaulichen Plänen der jungen Republik war Ankara als grüne Stadt inmitten der kargen anatolischen Steppe geplant. Der zweite Stadtplaner Jansen plante sie in groben Zügen als anatolischeGartenstadt,[20] so wurden große Grüngürtel angelegt, welche die Stadt in funktionelle Einheiten teilten. Eine größere Grünfläche im Westen der Stadt bildet dieWaldfarm Atatürks, ein landwirtschaftlicher und forstwirtschaftlicher Demonstrationsbetrieb des Gazi, der die Bevölkerung bis in die 80er mitRohmilch, Milchprodukten und lokalem Bier versorgte. Für die Bewohner der Stadt wurden damals dreistöckige Häuser mit Hintergärten angelegt, die heute noch in der SiedlungBahçelievler in einer kleinen Zahl übriggeblieben sind.[21] Mit der einsetzenden Landflucht ab den 1950ern wurden die Grünflächen Baugrund fürPlattenbauten.

Ein bekannter zentraler Park ist derGençlik Parkı, der in der Bauzeit 1938–1943 im Stadtteil Ulus fertiggestellt wurde. Er wurde als Erholungspark eröffnet und änderte seinen Charakter ab den 1950er Jahren stärker in Richtung Unterhaltungspark. Nach einer Grundsanierung 2006 ist er mit abendlichen Lichteffekten und Musikshows ein Ort für flanierende Familien. Zu den größten Parks der Stadt gehört derAltınpark (mit 50,8 ha) im StadtteilAltındağ. Er wurde auf einem ehemaligen Golfplatz errichtet und 1991 fertiggestellt und bietet neben Erholung auch Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung (wieKartsport,Eisbahn).

Hinzu kommen mehrere kleinere Parks, darunter derKurtuluş Parkı, derKuğulu Parkı, derGökçek Parkı und der50. Yıl Parkı. Der Wald der Technischen Universität im Süden der Stadt war eine größere halbwegs bewaldete Grünfläche, die jedoch zunehmend bebaut wird, was zu anhaltenden Protesten der Studenten führt.

Friedhöfe

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Zu den landesweit bedeutendsten Friedhöfen gehört derTürkische Staatsfriedhof im StadtteilYenimahalle. Dieser beherbergt in seiner 536.000 m² großen Fläche 61 Gräber ranghoher Offiziere und Generäle des türkischen Befreiungskriegs, Gräber von dreiStaatspräsidenten und einem Ministerpräsidenten. Für das relativ moderne Projekt (Bauzeit war 1981–1988) wurden die meisten Bestatteten dorthin umgebettet. Der ganze Friedhof ist mitSkulpturen durchzogen und beinhaltet ein Museum mit Habseligkeiten der Verstorbenen.

Ein anderer Friedhof mit namhaften Bestatten ist derStädtische Friedhof Cebeci im Stadtteil Cebeci. Er wurde in der Republikzeit als moderner Friedhof durch den ArchitektenMartin Elsaesser geplant und ist im Sinne desLaizismus konfessionell gemischt. Durch Erweiterungen in der jüngeren Zeit hat er seine alte Struktur verloren. Er gilt mittlerweile als zweitgrößter Friedhof der Stadt. Der größte zivile Friedhof ist derKarşıyaka-Friedhof mit einer Fläche von 2,89 km².[22]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Römische Hinterlassenschaften

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Im Stadtteil Ulus, dem historischen Kern der Stadt, liegen dieCaracalla-Thermen, eine römische Badeanlage aus dem 3./4. Jahrhundert. Von den Badegebäuden sind Grundmauern und die Ziegel derHypokaust-Heizungsanlage erhalten. Auf dem Platz für sportliche Übungen, derPalästra, sind zahlreicheStelen,Kapitelle und Inschriften aufgestellt, die auf dem Stadtgebiet gefunden wurden. Etwa 400 Meter östlich davon befindet sich die Ruine desTempels der Roma und des Augustus, an dessen Wänden der zweisprachige griechisch/lateinischeRechenschaftsbericht des Kaisers Augustus angebracht ist. Nahe dabei steht die ebenfalls römischeJuliansäule, deren genaue Herstellungszeit nicht bekannt ist.

Anıtkabir

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Das Mausoleum inAnıtkabir

Auf dem zentralen HügelAnıttepe befindet sich die Ruhestätte des StaatsgründersMustafa Kemal Atatürk. Nach seinem Tod 1938 wurde ein internationaler Architekturwettbewerb ausgerufen mit der Aufgabe ihm ein passendes Grabmal zu setzen. Der Entwurf fiel auf ein geradlinig rationales, schnörkelloses und monumental gehaltenesMausoleum mit zentraler Lage und Blick auf die Stadt. Die Anlage ist dreiteilig: Über einen schmalen Gang (Löwenweg) gelangt man auf den zeremoniellen Platz, der 15.000 Menschen aufnehmen kann. Das Mausoleum umfasst Habseligkeiten des Feldherren und Staatsmannes und ein Museum über denUnabhängigkeitskrieg. Es ist ein landesweit bekanntesNationaldenkmal, das jedes Jahr mehrere Millionen Besucher verzeichnet (2015: ca. 5 Millionen).[23] Für ausländische Staatsgäste ist es ein protokollarischer Pflichtbesuch.

Parlamente

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Das zweite Parlamentsgebäude

Ankara umfasst drei Parlamentsgebäude. Das erste historische Parlament am Ulus-Platz war ein jungtürkisches Clubhaus, das von der neu formierten Nationalbewegung 1920 als Parlament benutzt wurde. Hier wurde während des Unabhängigkeitskrieges der Krieg gegen die vorrückenden Griechen und die Haltung zur besetzten Istanbuler Regierung debattiert. Heute ist es ein Museum (Kurtuluş Savaşı Müzesi).Das zweite historische Parlamentsgebäude wurde aufgrund der engen Platzverhältnisse vom ArchitektenVedat Tek entworfen und ist in direkter Nachbarschaft zum ersten Parlament. Es wurde von 1924 bis 1961 genutzt und ist heute ebenfalls ein Museum (Cumhuriyet Müzesi).

Das dritte und im Dienst stehende Parlament wurde 1938 von dem Sieger des ArchitekturwettbewerbsClemens Holzmeister entworfen und 1961 fertiggestellt.

Zitadelle

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Zitadelle und das Hacıbayram-Viertel

DieZitadelle von Ankara ist eine von den Hethitern errichtete, von den Galatern ausgebaute und schließlich bis zu den Osmanen weitergenutzte Befestigungsanlage inmitten der Altstadt Ankaras. Sie wird unterteilt in die äußere (Dışkale), innere Burganlage (İçkale) und die Burg an sich (Akkale).

Moscheen

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Die Kocatepe-Moschee

Wahrzeichen und Blickfang der Stadt ist dieKocatepe-Moschee. Sie ist die größte der Stadt. Im Inneren der Moschee befinden sich Teehäuser, ein großer Supermarkt und ein Konferenzraum. Das Gotteshaus wurde erst 1987 fertiggestellt und ist ein Rückgriff auf die klassischeosmanische ArchitekturMimar Sinans. Die ebenfalls bekannteMaltepe-Moschee orientiert sich wie viele andere Moscheen an dem gleichen Stil. Eine tatsächlich von Mimar Sinan in Ankara erbaute historische Moschee aus dem 16. Jh. ist dieNeue Moschee im Stadtteil Ulus.

Als architektonische Neuheit gilt die 2008 fertiggestellteDoğramacızade-Ali-Sami-Paşa-Moschee, die der Gründervater vieler Instituteİhsan Doğramacı zu Ehren seines Vaters erbauen ließ. Der als postmodern bezeichnete Architekturstil ist schlicht gehalten und die Moschee erlaubt konzeptionell bei speziellen Anlässen auch Nicht-Muslimen die Nutzung der Räume.

Zu den ältesten Moscheen (13. Jh.) der Stadt gehört dieAslanhane-Moschee. Der Name „Aslanhane“ bedeutet „Löwenhalle“ und ist den Löwenreliefs an der Außenfassade geschuldet. Der Gebetsraum wird im typischen seldschukischen Stil von hölzernen Säulen gestützt.DieHacı-Bayram-Moschee wurde nach dem Dichter und Gründer desBairami-Sufiordens,Hacı Bayram-i Veli benannt, dessenGrabmal sich direkt im Hintergarten befindet. Sie wurde 1428 fertiggestellt und besitzt ein Minarett. Unmittelbar angrenzend an die Moschee steht die Ruine desAugustustempels. Die Moschee steht inmitten eines Viertels mit restaurierten bzw. im osmanischen Stil neu- oder wiedererrichteten Gebäuden. Der Weg zur Moschee ist gesäumt von Läden für religiöse Literatur undDevotionalien.

Museen

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Staatliches Kunst- und Skulpturenmuseum Ankara

Eines der international bedeutendsten archäologischen Museen der Türkei ist dasMuseum für anatolische Zivilisationen, das als Schwerpunkt Exponate der Epochen bis zum Beginn des ersten vorchristlichen Jahrhunderts und dabei besonders derHethiter ausstellt.

Mit der jüngeren Geschichte der Republik beschäftigen sich die beiden ehemaligen Parlamente, die in Museen umgewandelt wurden. Auch das Museum im Anıtkabir behandelt das Thema und zeigt neben Habseligkeiten des Staatsgründers auch Schlachten audiovisuell auf Panoramaleinwänden. Es beherbergt zudem Nationalgemälde und Porträts des Staatsgründers und der beteiligten Generalität.

Auf demNamazgah Hügel liegen zwei imersten nationalen Stil erbaute Museen. DasEthnografische Museum Ankara ist ein 1930 erbautes Volkskundemuseum und stellt schwerpunktmäßig Exponate ab der seldschukischen Zeit aus: Koch-, Wohn- und Arbeitsumgebung und diverse Kunstformen der Nomaden und sesshaften Bewohner Anatoliens. Daneben liegt dasStaatliche Kunst- und Skulpturenmuseum, welches als Zentrale derTürk Ocağı undHalkevleri genutzt wurde und heute als Kunstmuseum dient.Das 2006 eröffneteÇengelhan Rahmi M. Koç Museum befindet sich in der ehemaligen Çengelhan-Karawanserei und ist namentlich dem Sohn des türkischen WirtschaftspionierVehbi Koç gewidmet. Das Industriemuseum beinhaltet Maschinen und Gerätschaften aus dem Zeitalter der beginnenden Industrialisierung (Kommunikation, Navigation, Landwirtschaft). Daneben gibt es zwei Wissenschaftsmuseen in der Stadt, dasFeza Gürsey Science Center in Altinpark und das Technologie- und Wissenschaftsmuseum der ODT-Universität (ODTÜ Bilim ve Teknoloji Müzesi).

Bühnen

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Das historische Evkaf Apartmanı, die Zentrale der türkischen Staatstheater.

DieOpera Sahnesi (Deutsch:Opernbühne) ist das größte der insgesamt dreiOpernhäuser in Ankara. Es gehört zu den Türkischen Staatstheatern (Devlet Tiyatroları).

  • Ankara Opera Sahnesi („Opernbühne“, auch bekannt alsBüyük Tiyatro)
  • Leyla Gencer Sahnesi
  • Operet Sahnesi

Folgende Bühnen in Ankara gehören zu den Türkischen Staatstheatern: 125. Yıl Çayyolu Sahnesi, Büyük Tiyatro („Große Bühne“), Küçük Tiyatro („Kleine Bühne“), Şinasi Sahnesi, Akün Sahnesi, Altındağ Tiyatrosu, İrfan Şahinbaş Atölye Sahnesi, Oda Tiyatrosu (Oda Tiyatrosu), Mahir Canova Sahnesi, Muhsin Ertuğrul Sahnesi.

Des Weiteren befinden sich in Ankara fünf klassische Orchester:

  • Präsidentielles Symphonieorchester, türkisch: Cumhurbaşkanlığı Senfoni Orkestrası (Abk. CSO), international auchPresidential Symphony Orchestra
  • Bilkent-Sinfonieorchester
  • Hacettepe Senfoni Orkestrası
  • Orkestra Akademik Başkent
  • Kammerorchester der Hauptstadt (Başkent Oda Orkestrası)
Die Seymen in Ankara bei einem Feiertag der Republik

Seymen

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Äquivalent zu den in Westanatolien lokalisiertenZeybeks gibt es auch in Inneranatolien und besonders in Ankara die sogenanntenSeymen. Diese waren zuseldschukischen Zeiten bewaffnete Sicherheitskräfte. Heute sind sie in Vereinen organisiert und führen bei besonderen Anlässen in traditioneller Tracht, mit Turban und Krummsäbel in kleinen Gruppen ihre charakteristischen Tänze vor. Anlässe sind nationale Feiertage. Ein wichtiger lokaler Feiertag – und besonders für die Seymen – ist die Ankunft Mustafa Kemals in Ankara am 27. Dezember 1919. An diesem Tag wurde Mustafa Kemal als Organisator des anatolischen Widerstands von einer großen Gruppen tanzender Seymen mitZurna undDavul in Empfang genommen, welches bei diesem Fest folkloristisch nachgebildet wird.

Sport

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Ankara-Arena

Zur Saison 2012/2013 spielt ein Fußballverein in derSüper Lig, der höchsten türkischen Spielklasse:Gençlerbirliği SK. Der Verein spielt im Leichtathletikstadion Ankara19 Mayıs, das 21.250 Zuschauern Platz bietet. Hinter denİstanbuler Vereinen sind Vereine aus Ankara (MKE Ankaragücü,Ankara Şekerspor), jedoch eher zweitrangig und somit international weitgehend unbekannt. Weitere Sportmöglichkeiten sind zum Beispiel Skifahren auf dem Elmadağ, dem Hausberg von Ankara, oder Schlittschuhlaufen im Eisstadion. Des Weiteren gibt es noch mitTürk Telekomspor einen Basketballerstligisten.

Städtepartnerschaften

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Bildergalerie

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Sonstiges

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Türkisch Angora
Einst brachte Ankara das Haar der nach dem früheren Namen der Stadt benanntenAngoraziege Wohlstand.

Ankara ist die Heimat derTürkisch Angora, einer Katzenrasse, die als älteste Langhaar-Rasse der Welt gilt.

DieAngoraziege ist eine Rasse derHausziege und zählt zu den Wollziegenrassen. Die reinweiße Ziege hat langes, seidiges und lockig herabhängendesHaar.

Literatur

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. nufusu.com, abgerufen am 15. Mai 2024
  2. Sargon Erdem:Ankara. In:Islam Ansiklopedisi. Band 3, 1991, S. 202.
  3. Franz Taeschner:Anḳara. In:The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Band 1, Brill, Leiden, S. 509.
  4. Resmi İstatistikler: İllerimize Ait Mevism Normalleri (1991–2020). Staatliches Meteorologisches Amt der Türkischen Republik, abgerufen am 24. Mai 2021 (türkisch). 
  5. Sargon Erdem:Ankara. In:Islam Ansiklopedisi. Bd. 3, 1991, S. 201–203.
  6. Franz Taeschner:Akhī. In:The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Vol. 1, Leiden/London 1960, S. 321/323.
  7. Ali Cengizkan, Übersetzung: Christoph K. Neuman: Die Gründung einer modernen und nach Plan errichteten Hauptstadt für die Türkei Ankara 1920–1950. Goethe-Institut Ankara, 2010, abgerufen am 11. August 2015. 
  8. 19 yıllık Ankara amblem savaşı! In: milliyet.com. 26. Januar 2014, abgerufen am 11. August 2015 (türkisch). 
  9. Alan Berube, Jesus Leal Trujillo, Tao Ran, Joseph Parilla:Global Metro Monitor. In:Brookings. 22. Januar 2015 (brookings.edu [abgerufen am 30. Juli 2018]). 
  10. Ankara Metro, Turkey. In: railway-technology.com. Abgerufen am 11. August 2015 (englisch). 
  11. Größte urbane Seilbahn Eurasiens in Ankara feierlich eröffnet. Leitner ropeways, archiviert vom Original am 16. September 2016; abgerufen am 14. September 2016. 
  12. Ankara Cable Car / Yenimahalle Teleferik (Part 2) « The Gondola Project. In: gondolaproject.com. Abgerufen am 1. August 2016 (englisch). 
  13. Türkisches Statistisches Institut | Datenbank des adressbasierten Bevölkerungsregistrierungssystems (ADNKS) | Bevölkerung der Städte, Gemeinden und Dörfer - 2012 (Memento vom 13. April 2014 imInternet Archive)
  14. Türkisches Statistisches Institut | Datenbank des adressbasierten Bevölkerungsregistrierungssystems (ADNKS) | Bevölkerung der Großstadtgemeinden und angeschlossenen Gemeinden - 2010 (Memento vom 20. September 2011 imInternet Archive)
  15. abcİl ve cinsiyete göre il/ilçe merkezi, belde/köy nüfusu ve nüfus yoğunluğu. (XLS-Datei) In: tuik.gov.tr. Abgerufen am 3. September 2014 (türkisch). 
  16. TUİK, İl yaş grubu ve cinsiyete göre nüfus. 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Februar 2015; abgerufen am 14. Februar 2015 (türkisch). 
  17. TUİK, İkamet edilen ile göre nüfusa kayıtlı olunan il – 2012, Ankara. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Mai 2014; abgerufen am 3. September 2014 (türkisch). 
  18. Oda Wischmeyer:Paulus: Leben – Umwelt – Werk. 2., überarb. und erw. Auflage. Francke, 2012, S. 241.
  19. Ismail Hakkı Kadı:Ottoman and Dutch Merchants in the Eighteenth Century. Brill, 2012,ISBN 978-90-04-22517-6, S. 31.
  20. Şenda Kara:Leitbilder und Handlungsgrundlagen des modernen Städtebaus in der Türkei. LIT Verlag, Münster 2006, S. 156.
  21. Hermann Jansen: Siedlung Bahçelievler. Goethe-Institut, Ankara, 2010, abgerufen am 11. August 2015. 
  22. Karşıyaka mezarlığı'nın defin alanı 2890 dekara çıkarıldı. Archiviert vom Original am 29. Oktober 2013; abgerufen am 11. August 2015 (türkisch). 
  23. 2015 Yılı Ziyaretçi Sayıları. In: Anıtkabir Ziyaretçi Sayıları. Anıtkabir Command, archiviert vom Original am 13. August 2016; abgerufen am 13. August 2016 (türkisch). 
Normdaten (Geografikum):GND:4002075-7(lobid,OGND,AKS) |LCCN:n78095510 |VIAF:134850266
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