Andreas Althamer


Andreas Althamer (auchAndreas Altheimer, Althammer) (* um1500 inBrenz; † um1539 inAnsbach), war ein deutscherHumanist undReformator.
Leben und Wirken
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Althamer studierte nach dem Besuch der Schule inAugsburg an den Universitäten inLeipzig undTübingen. Nach dem Abschluss seiner Studien wurde er Schullehrer inHalle (Saale),Schwäbisch Hall undReutlingen. 1524 finden wir ihn aber als Priester inSchwäbisch Gmünd, wo er dieReformation einführen wollte. Hier trat er vor allem mit seiner ersten Schrift hervor, die seine Eheschließung behandelte. Jedoch scheiterte die Unternehmung am Widerstand des Gmünder Rates.
1525 wurde er wegen seiner lutherischen Gesinnung abgesetzt und ging an dieUniversität Wittenberg, um sich einer Verfolgung durch denSchwäbischen Bund zu entziehen. InWittenberg nahm er ein Studium der Theologie auf und wurde so zum SchülerMartin Luthers. Im Sommer 1526 finden wir ihn inNürnberg, wo er hauptsächlich schriftstellerisch tätig war. Als Althamer im Frühjahr 1527 Pfarrer inEltersdorf wurde, vollendete er seine „Diallage“, in der er dem TäuferHans Denck entgegentrat.
AlsDiakonus an dieSebalduskirche inNürnberg gewechselt, nahm er 1528 amBerner Religionsgespräch teil. Im Mai wurde er auf Empfehlung vonLazarus Spengler von dem MarkgrafenGeorg dem Frommen zum Stadtpfarrer in Ansbach berufen. Zusammen mitJohann Rurer führte er dieVisitation durch. Zugleich mit dieser Arbeit erschien sein „Catechismus“, der auf die zeitgenössische katechetische und liturgische Literatur nicht ohne Einfluss geblieben ist. Auch in organisatorischer Hinsicht hat er für dasfränkische Gebiet große Bedeutung; er richteteSynoden ein und führte die Brandenburgisch-Ansbachische Kirchenordnung von 1533 durch.
Auch an den fränkischen Bekenntnissen hatte er nicht unerheblichen Anteil. Wie sehr er als kirchlicher Organisator und theologischer Schriftsteller geschätzt wurde, geht auch aus der Tatsache hervor, dass er 1537 von MarkgrafHans von Küstrin zur Durchführung der Reformation in dieNeumark gebeten wurde. Als Althamer kurz vor dem Nürnberger Konvent von 1539, an dem er als fränkischer Abgesandter teilnehmen sollte, verstarb, verlor die Reformation inFranken vorzeitig ihren eifrigsten Förderer.
Briefe und Handschriftliches
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Eine wichtige Quelle zum Leben Althamers sind lateinische Briefe, die inAndreae Althameri Vita vonJohann Arnold Ballenstedt (Wolfenbüttel 1740) abgedruckt wurden.[1] Ballenstedts Vorlage war die humanistische Sammelhandschrift Althamers in derHerzog August Bibliothek Wolfenbüttel.[2]
Weitere Briefe entdeckte Hermann Ehmer in einer Handschrift desBamberger Staatsarchivs.
Werke
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Von dem hochwirtigen Sacrament, Augsburg 1526
- Von der Erbsund, Nürnberg 1527
- Diallage, hoc est conciliatio locorum scripturae qui prima facie inter se pugnare videntur, 1527
- Catechismus. Das ist Unterricht zum christlichen Glauben, wie man die Jugend lehren und ziehen soll, in Frageweis und Antwort gestellt, 1528
- Silva biblicorum nominum, qua virorum, mulierum, populorum, civitatum etc. propria vocabula, quorum in sacris bibliis mentio explicantor, 1630
- Kommentar zu Tacitus Germania, 1529; eine erweiterte zweite Auflage erschien 1536 in Nürnberg unter dem TitelCommentaria Germaniae in P. Cornelij Taciti equitis Rom. libellum de situ, moribus & populis Germanorum
- Diallage, hoc est, conciliatio locorum Scripturae. …; Conciliationes locorum scripturae, qui specie tenus inter se pugnare videntur, Nürnberg 1544online
Ein Verzeichnis seiner Werke bietet dasVD 16.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Internet Archive.
- Julius Hartmann: Althamer, Andreas. In:Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 365 f.
- Andreas Althamer, der Humanist und Reformator in Brandenburg-Ansbach. Mit einem Neudruck seines Katechismus von 1528 und archivalischen Beilagen. Erlangen 1895archive.org
- Joseph Zeller:Andreas Althamer als Altertumsforscher. Mit einem Nachtrag über Andreas Rüttel. In:Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte, N.F., 19, 1910,S. 428–446 –Internet Archive
- Karl Schornbaum: Althamer, Andreas. In:Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953,ISBN 3-428-00182-6, S. 219 (Digitalisat).
- Friedrich Wilhelm Bautz: Althamer, Andreas. In:Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage. Hamm 1990,ISBN 3-88309-013-1, Sp. 129–130 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).
- Hermann Ehmer:Andreas Althammer [muss Althamer heißen]und die gescheiterte Reformation in Schwäbisch Gmünd. In:Blätter für württembergische Kirchengeschichte, Jg. 78 (1978), S. 46–72 (grundlegend)
- Heinz Scheible: Althamer, Andreas. In:Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 1, Mohr-Siebeck, Tübingen 1998, Sp. 373.
- Bernd Christian Schneider:Andreas Althamer und sein Vierfrontenkrieg. In: Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte 71 (2002), S. 48–68.
- Johann Anselm Steiger:Andreas Althamer. In:Killy Literaturlexikon. 2. Auflage. Bd. 1. de Gruyter, Berlin 2008.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Digitalisat:GDZ Göttingen.
- ↑17.32. Aug. 4°Beschreibung. Digitalisat:http://diglib.hab.de/mss/17-32-aug-4f/start.htm?image=00001.
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Personendaten | |
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NAME | Althamer, Andreas |
ALTERNATIVNAMEN | Andreas Altheimer |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Theologe und Reformator |
GEBURTSDATUM | unsicher: 1500 |
GEBURTSORT | Brenz |
STERBEDATUM | unsicher: 1539 |
STERBEORT | Ansbach |
- Reformator
- Lutherischer Theologe (16. Jahrhundert)
- Lutherischer Geistlicher (16. Jahrhundert)
- Absolvent der Eberhard Karls Universität Tübingen
- Absolvent der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- Person (Ansbach)
- Person (Schwäbisch Gmünd)
- Person um Martin Luther
- Deutscher
- Geboren im 16. Jahrhundert
- Gestorben im 16. Jahrhundert
- Mann