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Andrea Cesalpino

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Andrea Cesalpino
Titelseite vonDe plantis libri XVI

Andrea Cesalpino (auchAndreas Caesalpin) (*1524 oder1525 inArezzo in der Toskana; †23. Februar1603 inRom; latinisiertCaesalpinus) war einitalienischerArzt,Philosoph,Botaniker undPhysiologe. Sein offiziellesbotanisches Autorenkürzel lautet „Cesalpino“.

Leben und Wirken

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Ältere Quellen, beispielsweise dieCatholic Encyclopedia[1], geben als Cesalpinos Geburtsdatum den 6. Juni 1519 an.Ugo Viviani (1871–1944), der unter anderem die Taufregister von Arezzo konsultierte, datierte seine Geburt auf die Jahre 1524/1525.[2] Moderne Biografien, beispielsweise der Eintrag imDizionario Biografico degli Italiani, folgen dieser Sichtweise.[3]

An derUniversität Pisa studierte CesalpinoAnatomie beiRealdo Colombo,Medizin beiGuido Guidi,Botanik beiLuca Ghini undPhilosophieSimone Porzio. Dort erwarb er 1551 den Doktorgrad. 1555 wurde er Professor für Medizin. Er lehrteHeilkräuterkunde und war von 1555 bis 1592 Direktor desBotanischen Gartens der Universität in Pisa. Später war er ab 1592Leibarzt von PapstClemens VIII. und Professor an derUniversität La Sapienza in Rom, wo er bis zu seinem Tode wirkte.

Quaestionum peripateticarum

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Seine wichtigste philosophische Arbeit warQuaestionum peripateticarum libri V (Florenz 1569). Cesalpino zeigt sich hier als ein eigenständigerAristoteliker. Ebenfalls sind Einflüsse desAverroes erkennbar. Der protestantische Aristoteles-KritikerNicolaus Taurellus wandte sich in mehreren Schriften gegen Cesalpino, etwa in dem WerkAlpes caesae (Frankfurt, 1597). Rund 70 Jahre später wurden die Positionen Cesalpinos wiederum kritisiert, als der anglikanische GeistlicheSamuel Parker sein BuchDisputationes de Deo et providentia divina (London 1678) herausbrachte.

De plantis

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Hauptartikel:De Plantis Libri XVI

Grundlage für seine naturwissenschaftlichen Untersuchungen war diePhilosophie. Folglich ging er in seinen botanischen Forschungen über die Einzelbeschreibung der Pflanzen hinaus und suchte das Allgemeine aus dem Einzelnen, das Wichtige aus dem sinnlich Gegebenen herauszufinden. Er erstrebte eine Einteilung der Pflanzen aufgrund natürlicher Gegebenheiten und gelangte durch aristotelisch-philosophischeDeduktionen zum Schluss, dass sich nur dieFruktifikationsorgane für den Aufbau eines natürlichsten Systems eignen. Damit gelangte er zu höchst unnatürlichen Gruppen. Aber er war der erste Wissenschaftler, der ein in sich geordnetes System der Pflanzen aufstellte.

Quaestionum medicarum

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Cesalpino trat in philosophischen und medizinischen Schriften füraristotelische Prinzipien und Methoden ein und suchte den Einfluss vonGalen zurückzudrängen. Dabei beeinflusste er den italienischen PhilosophenLucilio Vanini. Seine wichtigsten Studien im medizinischen Bereich befassten sich vor allem mit dem Blutkreislauf und der Physiologie der Blutbewegung. Durch seine Studien erkannte er, dass das Herz das Zentrum des Blutkreislaufes ist. Er beschrieb unter anderem dieAnatomie des Herzens und 1583 den kleinenBlutkreislauf (inQuaestionum medicarum libri II 1598, 1604).

Ehrungen

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Charles Plumier benannte ihm zu Ehren die GattungCaesalpinia der PflanzenfamilieCaesalpiniaceae.[4]Carl von Linné übernahm später diesen Namen.[5][6]

Schriften (Auswahl)

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  • Quaestionum Peripateticarum Libri V. Venedig 1571.
  • Daemonum investigatio peripatetica in qua explicatur locus Hippocratis in Progn. Si quid divinum in morbis habetur. Florenz 1580.
  • De plantis libri XVI. Giorgio Marescotti, Florenz (Digitalisat).
  • Quaestionum medicarum libri II. Venedig 1593 (Digitalisat).
  • De metallicis libri III. Rom 1596.
  • Artis Medicae. Rom 1601.
  • Appendix ad libros de plantis et quaestiones peripateticas. Aloisius Zanetti, Rom 1603 (Digitalisat).
  • Praxis universae artis medicae. Tarviso 1606.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Josef Rompel:Cesalpino (Caesalpinus), Andrea. In:The Catholic Encyclopedia. Band 3, Appleton, New York 1908, S. 545–546 (online).
  2. Ugo Viviani:Vita ed opere di Andrea Cesalpino. Con nuove aggiunte alla prima edizione. Arezzo 1922, S. 149–156.
  3. Augusto De Ferrari:CESALPINO (Caesalpinus), Andrea. In:Dizionario Biografico degli Italiani. Band 24, 1980 (online).
  4. Charles Plumier:Nova Plantarum Americanarum Genera. Leiden 1703, S. 28–29 (online).
  5. Carl von Linné:Critica Botanica. Leiden 1737, S. 92.
  6. Carl von Linné:Genera Plantarum. Leiden 1742, S. 522.

Weblinks

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Commons: Andrea Cesalpino – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAMECesalpino, Andrea
ALTERNATIVNAMENCaesalpinus
KURZBESCHREIBUNGitalienischer Philosoph, Botaniker und Physiologe
GEBURTSDATUM1524 oder 1525
GEBURTSORTArezzo
STERBEDATUM23. Februar 1603
STERBEORTRom
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