| André Greipel (2022) | |
| Zur Person | |
|---|---|
| Spitzname | Gorilla |
| Geburtsdatum | 16. Juli 1982 |
| Nation | Deutschland |
| Disziplin | Straße |
| Fahrertyp | Sprinter |
| Körpergröße | 184 cm |
| Renngewicht | 80 kg |
| Karriereende | 2021 |
| Verein(e) / Renngemeinschaft(en) | |
| bis 2001 2001 | Polizei SV Rostock Jan Ullrich Nachwuchsteam |
| Internationale Team(s) | |
| 2002–2004 2005 2006–2010 2011 2012–2018 2019 2020–2021 | TEAG Team Köstritzer Wiesenhof Team T-Mobile/Columbia-HTC Omega Pharma-Lotto Lotto Team Arkéa-Samsic Israel Start-Up Nation |
| Wichtigste Erfolge | |
| |
| Team(s) als Sportlicher Leiter | |
| 2023–2025 | Profi-Nationalmannschaft Straße |
| Letzte Aktualisierung: 22. Mai 2025 | |
André Greipel (*16. Juli1982 inRostock) ist ein ehemaligerdeutscherRadrennfahrer. Er gehörte zu den bestenStraßensprintern seiner Generation.

ImTEAG Team Köstritzer gehörte André Greipel zu den erfolgreichsten Rennfahrern. Nach zwei Deutschen Meistertiteln im Juniorenbereich, präsentierte er sich besonders bei Rundfahrten. Bei derThüringen-Rundfahrt der U23 war er 2002 Sieger der Sprintwertung, ebenso beimGP Tell.
2003 siegte Greipel bei der U23-Version vonRund um Köln, war Etappensieger bei der Thüringen-Rundfahrt und derTour de Berlin und gewann das U23-Weltcuprennen inWaregem. 2004 erzielte der Rostocker vier Etappensiege bei internationalen Rundfahrten. 2005 feierte er einen Etappensieg bei derDänemark-Rundfahrt.
Er wechselte 2006 zumT-Mobile-Team, mit dem er zwei Etappenerfolge bei derRheinland-Pfalz-Rundfahrt erzielte.
Seinen bis dahin größten internationalen Erfolg feierte er bei derVuelta a España 2006, bei der er sich im Sprint der 6. Etappe nur dem NorwegerThor Hushovd geschlagen geben musste. Bei derTour Down Under 2008 gewann er vier Etappen und das Auftaktkriterium derRundfahrt. Damit sicherte er sich den Sieg in der Gesamtwertung. Nachfolgend war er als erster Deutscher Spitzenreiter der Einzelwertung derUCI ProTour. Das Führungstrikot konnte er bis zumAmstel Gold Race im April verteidigen. ImEndklassement belegte er knapp hinterRoman Kreuziger den fünften Platz.
Greipel gewann die 4. Etappe derVuelta a España 2009, nachdem bei einem Massensturz alle Fahrer bis auf die sieben Ersten aufgehalten worden waren. Nach dem Ruhetag siegte Greipel auch in der 5. Etappe, als er sich im Massensprint durchsetzte. Durch den Etappensieg sicherte sich Greipel außerdem die Gesamtführung. Am 15. September gewann er ebenfalls die 16. Etappe der Vuelta und siegte bei der Punktewertung.
Im Jahr 2010 konnte Greipel sowohl die Gesamtwertung derTour Down Under als auch drei Etappen gewinnen. Im Februar feierte er Etappensiege bei kleineren Rennen. Im April holte er sich fünf Etappenerfolge und die Punktewertung derTürkei-Rundfahrt. Im Mai gewann er die 18. Etappe desGiro d’Italia im Sprint. Im August desselben Jahres war er bei jeweils zwei Etappen derTour de Pologne und derEneco Tour siegreich. In der Saison 2010 brachte er es auf insgesamt 21 Saisonsiege.
Da im Team HTC-Columbia starke Konkurrenz durchMark Cavendish vorherrschte und André Greipel nicht zurTour de France 2010 nominiert wurde, wechselte André Greipel für die Saison 2011 zuOmega Pharma-Lotto[1] (welches später imLotto-Soudal-Team aufging), wo er die Spitze der Sprinter bildete. Im Jahr 2011 nahm Greipel deshalb erstmals an derTour de France teil. Am 12. Juli 2011 gewann er die10. Etappe vor Mark Cavendish, den er im Zielsprint schlug. Damit gehört er zum Kreis der Radrennfahrer, die bei allen dreiGrand Tours Etappensiege herausfahren konnten. Im Straßenrennen derStraßen-Weltmeisterschaft 2011 errang Greipel am 25. September in einer Sprintentscheidung die Bronzemedaille.
Bei derTour de France 2012 gewann Greipel drei Etappen.2013 konnte er eine Etappe für sich entscheiden. Außerdem wurde er zum ersten Mal Deutscher Straßenmeister und gewann dasEintagesrennenBrussels Cycling Classic. 2014 verteidigte er seinen Titel als deutscher Meister, gewann erneut den Brussels Cycling Classic und verbuchte einen Etappensieg bei derTour de France. 2015 gewann er unter anderem eine Etappe desGiro d’Italia und vier Etappen derTour de France, darunter die Schlussetappe auf denChamps-Élysées inParis. Im August 2015 gewann er im Massensprint dieVattenfall Cyclassics[2] und damit sein erstesWorldTour-Eintagesrennen. Bei derTour de France 2016 gewann er dieletzte Etappe in Paris.
2018 stürzte Greipel bei dem FrühjahrsklassikerMailand–Sanremo, brach sich das Schlüsselbein und fiel in der Folge für den Start bei weiteren Frühjahrsrennen aus.[3] Er gewann bei seinem ersten Rennen nach diesem Sturz, den4 Jours de Dunkerque, im Sprint die zweite Etappe.[4] Dieser Sieg war der 150. seiner Karriere.[5] Ein zweiter Etappensieg gelang ihm als Solist auf dem fünften Abschnitt, nachdem er am SchlussanstiegMont Cassel die Reste einer 17-köpfigen Spitzengruppe hatte abschütteln können.[6]
Nachdem das Lotto-Team Greipels Vertrag nicht über das Jahr 2018 verlängert hatte, wechselte er zur Saison 2019 zumTeam Arkéa-Samsic,[7] bei dem ihm jedoch auch aufgrund mangelnder Unterstützung nur ein Sieg gelang. Greipel löste seinen Vertrag mit dem Team einvernehmlich auf und schloss sich 2020Israel Start-Up Nation an. Im Februar 2020 stürzte er beim Training und erlitt einen Bruch der Schulter.[8] Nach einem sieglosen Jahr 2020 gewann er für seine neue Mannschaft 2021 dieTrofeo Alcudia und eine Etappe derAndalusien-Rundfahrt. Während derTour de France 2021 erklärte er seinen Rücktritt vom aktiven Radsport zum Saisonende.[9] Sein letztes Rennen bestritt Greipel am 3. Oktober 2021 mit demMünsterland Giro,[10] den er als Zehnter beendete.
André Greipel ist verheiratet und hat zwei Töchter. Er hat die Ausbildung zumBürokaufmann abgeschlossen.[11] Im Oktober 2011 wurde er in seinem WohnortHürth beiKöln als „Sportler des Jahres“ geehrt.[12] Greipel lebte zwischenzeitlich im schweizerischenAlterswilen.
2022 wurde GreipelSportlicher Leiter vonRund um Köln.[13] Seit Sommer 2020 ist er als Fahreragent tätig. Ende April 2023 gab derBund Deutscher Radfahrer bekannt, dass Greipel die Nachfolge vonJens Zemke als Sportlicher Leiter und Bundestrainer der Profi-Nationalmannschaft der Männer antreten und diese künftig bei allen internationalen Straßen-Meisterschaften betreuen wird. Einen eventuellen Interessenskonflikt sehe er nicht, sagte Greipel in einem Interview.[14][15] Mitte 2025 trat Greipel vom zuvor genannten Amt beiGerman Cycling aus Zeitgründen zurück.[16]
2024 gründete Greipel das eigene Nachwuchsprogramm „the ride direction“, um junge Sportlerinnen und Sportler der Klassen U17 und U19 über örtliche Vereine zu finden. Für die Aufnahme in das Programm sollen nicht Ergebnisse oder Leistungswerte entscheidend sein; wichtiger sei es, echte Talente zu finden, die den sportlichen Ehrgeiz haben.[17]
| Grand Tour | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| – | – | 133 | – | DNF | – | – | – | – | DNF | DNF | DNF | – | – | – | – | |
| – | – | – | – | – | 156 | 123 | 129 | 149 | 134 | 133 | 149 | DNF | 144 | DNF | 125 | |
| DNF | 125 | – | 107 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Greipel, André |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Radrennfahrer |
| GEBURTSDATUM | 16. Juli 1982 |
| GEBURTSORT | Rostock,Deutsche Demokratische Republik |