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Andras Adorjan, 1978 | |
Verband | Ungarn![]() |
Geboren | 31. März 1950 Budapest |
Gestorben | 11. Mai 2023 |
Titel | Internationaler Meister (1970) Großmeister (1973) |
BesteElo‑Zahl | 2580 (Juli 1984) |
András Adorján [ˈɒndraːʃ ˈɒdorjaːn] (*31. März1950 als András Jocha inBudapest; †11. Mai2023[1]) war einungarischerSchachspieler.
András Adorján änderte Ende der 1960er Jahre seinen Nachnamen in den Mädchennamen seiner Mutter. Zuvor hieß er András Jocha. Unter diesem Namen sind einige Aufzeichnungen von Jugendpartien erhalten.
Adorján wurde 1969 inStockholm Vizeweltmeister der Junioren. Im Finale unterlag er dem späterenSchachweltmeisterAnatoli Karpow.
Im Jahre 1973 wurde er internationalerGroßmeister und gewann die Turniere inWarna sowieLuhačovice zusammen mitJan Smejkal. 1974 wurde er Turniersieger inOlot. Im Interzonenturnier in Riga qualifizierte sich Adorján 1979 nach einem Stichkampf-Sieg gegenZoltán Ribli für das darauffolgendeKandidatenturnier, verlor dort aber im Viertelfinale 1980 seinen Wettkampf gegenRobert Hübner knapp mit 4,5:5,5.
Zu seinen Erfolgen zählen der Gewinn des Internationalen Turniers vonBanja Luka 1983 (geteilter Erster mitSpeelman undHulak, welcher die beste Feinwertung aufwies), der ungarischen Meisterschaft 1984 und des New York Open 1987.
Nach derungarischen Mannschaftsmeisterschaft 1999/2000 hat Adorján keine Elo-gewerteten Partien mehr gespielt, so dass seineElo-Zahl seit Juli 2000 unverändert 2504 betrug.
Er galt alsEröffnungsspezialist, insbesondere in derGrünfeld-Indischen Verteidigung. In derEnglischen Eröffnung ist eine mit den Zügen 1. c4 g6 2. e4 e5 beginnende Variante nach ihm benannt. Im Gegensatz zu vielen anderen Großmeistern war Adorján davon überzeugt, dass es keinen Nachteil bedeutet, mit den schwarzen Steinen zu spielen. Er veröffentlichte zu diesem Thema einige Bücher.
Als Trainer betreute er unter anderemGarri Kasparow undPéter Lékó. Für Kasparow arbeitete er in Vorbereitung auf dieSchachweltmeisterschaft 1985 zahlreiche Analysen zuGambits aus, von denen Kasparow eine Variante in der16. Partie anwandte.[2]
András Adorján wurde von den 1970er Jahren bis in die 1990er Jahre regelmäßig in die ungarische Nationalmannschaft berufen. Mit ihr nahm er an denSchacholympiaden1978 (die Ungarn gewann) und von 1984 bis 1992[3] teil, an denMannschaftsweltmeisterschaften 1985 (bei der Ungarn den zweiten Platz erreichte) und 1989[4] und an denMannschaftseuropameisterschaften 1970, 1973, 1977, 1980, 1983 und 1992.[5] Er erreichte dabei mit Ungarn drei zweite und zwei dritte Plätze und war 1983 bester Einzelspieler am fünften Brett.
In Ungarn spielte Adorján früher für denMTK Budapest FC, mit dem er amEuropean Club Cup 1979 teilnahm,[6] in der Saison 1999/2000 beim Mat(t)ador SC. In der deutschenSchachbundesliga spielte er von 1988 bis 1990 am Spitzenbrett derSG Heidelberg-Kirchheim.
Nach seiner Schachkarriere schrieb András Adorján Gedichte sowie Texte für dieRockoperAki Magyar (ungarisch:Wer ist ein Ungar?) über die brutale Niederschlagung desUngarischen Volksaufstandes durchsowjetische Truppen 1956.[2]
Personendaten | |
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NAME | Adorján, András |
ALTERNATIVNAMEN | Jocha, András (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Schachspieler |
GEBURTSDATUM | 31. März 1950 |
GEBURTSORT | Budapest |
STERBEDATUM | 11. Mai 2023 |