Amt Ulmen
DasAmt Ulmen war ein vom 14. Jahrhundert bis 1794 bestehenderVerwaltungs- undGerichtsbezirk imKurfürstentum Trier. Es wurde zuletzt als gemeinsames Amt Cochem-Ulmen mit demAmt Cochem geführt.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In der einer Aufstellung, die KurfürstJohann II. von Baden 1498 beauftragt hatte, wird das Amt Ulmen als eines von 59 kurtrierischen Ämter erwähnt.[1]
Das Amt Ulmen bestand am Ende desHRR ausAuderath,Brück,Filz,Hochpochten,Meiserich,Ulmen,Wagenhausen,Wollmerath und dem Hof Furth.
Ulmen und Meiserich warenKondominium zwischen Trier und dem Grafen vonGoldstein und dem Freiherren von Wiltberg. Das dortige Gericht bestand aus dem (trierischen) Schultheißen, sechs Schöffen und einem Gerichtsschreiber. Unter den sechs Schöffen waren je ein Goldsteinischer und ein Wiltbergischer Hofschultheiß, die so ihre Mitgerichtsbarkeit ausübten. Die anderen vier Schöffen und der Schreiber wurden von Kurtrier benannt. Auderath war dem Gericht Alflen nachgeordnet. Brück lag geographisch weit von Ulmen und Cochem entfernt. Hier amtierte ein eigener trierischer Schultheiß. Kurtrier verfügte dort über wenig Grundbesitz. Der größte Grundbesitzer war der Herzog vonKerpen-Arenberg. Daraus ergaben sich Konflikte der trierischen und Arenbergischen Beamten, die zu Gerichtsverfahren führten. Auch in Brück machte der Freiherr von Veyder auf seinem Hof Wormerich Rechte aufPatrimonialgerichtsbarkeit geltend, die von Kurtrier nicht akzeptiert wurden. Hochpochten leistete den Schirmgulden nach Ulmen und war ansonsten dem Amt Cochem nachgeordnet. In Filz, Wagenhausen und Wollmerath besaß Trier die Landeshoheit als hochgräflich neuwiedisches Lehen. Die Niedergerichtsbarkeit lag jedoch bei den Freiherren vonLandenberg.
Mit der Einnahme desLinken Rheinufers durchfranzösischen Revolutionstruppen wurde das Amt nach 1794 aufgelöst. In derFranzosenzeit gehörte das Gebiet zumArrondissement de Coblence.
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Peter Brommer: Kurtrier am Ende des alten Reichs : Edition und Kommentierung der kurtrierischen Amtsbeschreibungen von (1772) 1783 bis ca. 1790, Mainz 2008, Band 2,ISBN 978-3-929135-59-6, S. 227–255.
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Richard Laufner: Die Ämterorganisation unter Balduin von Luxemburg; in:Johannes Mötsch,Franz-Josef Heyen (Hrsg.):Balduin von Luxemburg. Erzbischof von Trier – Kurfürst des Reiches. Festschrift aus Anlass des 700. Geburtsjahres. (=Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte. Bd. 53). Verlag der Gesellschaft für Mittelrheinische Kirchengeschichte, Mainz 1985 S. 289 ff.,Digitalisat