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Amor (Mythologie)

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Omnia vincit Amor (Amor besiegt alles),Michelangelo Merisi da Caravaggio, 1602

Amor, oft auchCupido genannt, ist in derrömischen Mythologie der Gott und diePersonifikation derLiebe (genauer: des Sichverliebens) und wird als halbwüchsigerKnabe nicht ohneschalkhafte Bosheit aufgefasst, der mit seinen Pfeilen ins Herz trifft und dadurch die Liebe erweckt. Widerstehen kann man ihm nicht:Omnia vincit amor („Amor besiegt alles“, wobei das lateinische Wort „amor“ auch direkt mit „Liebe“ übersetzt werden kann).

Amors griechisches Analogon istEros. Entsprechend der Abstammung des griechischen Eros vonAphrodite undAres ist Amor der Sohn derVenus und desMars. Sowohl in der griechischen als auch in der römischen Mythologie handelt es sich um eine Personifikation des abstrakten Begriffs „Liebe“. Nach den literarischen Zeugnissen ist Amor/Cupido mit Eros identisch. Die römische Personifikation erfolgte offenbar nicht unabhängig, sondern nach dem griechischen Vorbild. Vom 5. Jahrhundert v. Chr. an war den Römern die Gestalt des griechischen Liebesgottes geläufig. Cupido ist im Umfeld Roms zuerst als Inschrift auf einemfaliskischenStamnos aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. bezeugt. Auf dem Gefäß ist er nebenGanymed undJupiter alsEphebe dargestellt, wobei alle Götter mit ihrem Namen versehen sind.[1] Der älteste literarische Beleg findet sich in der fragmentarisch erhaltenen KomödieGymnasticus desGnaeus Naevius aus dem späten 3. Jahrhundert v. Chr.[2] In Bühnenstücken desPlautus, eines Zeitgenossen des Naevius, finden sich die ältesten Belege dafür, dass nebenCupido auch der NameAmor als Göttername verwendet wurde. Allerdings differenzierte Plautus, er nahm zwei ihrem Wesen nach verschiedene Liebesgötter an: Amor war für die Liebe zuständig, Cupido für die Begierde.[3]

Die wohl bekannteste mythische Erzählung von Amor ist die vonApuleius in seinen RomanMetamorphosen eingebettete Erzählung vonAmor und Psyche.[4]

In derEmblematik wird Amor oft auch als blind dargestellt, wasWilliam Shakespeare imSommernachtstraum[5] so erklärt:

Die Liebe siehet durch die Phantasie,
Nicht durch die Augen, und deswegen wird
Der goldbeschwingte Amor blind gemalt.
Geflügelt ohne Augen deutet er
Der Liebe Hastigkeit im Wählen an;
Und weil sie leicht verlässt was sie erkohr,
So stellt man ihn als einen Knaben vor;
Wie Knaben oft beym Spiel meineydig werden,
So scherzt des Knaben Amors Leichtsinn auch
Mit seinen Schwüren.

Einschiffung nach Kythera,Jean-Antoine Watteau, 1718
Zurückschießender Amor,Julius Kronberg, 1885

Analog zu den griechischenEroten, den Mehrfachdarstellungen kindlicher Liebesgötter, gibt es zu Amor dieAmoretten, die meist als nackte, geflügelte Knaben dargestellt werden. In der Kunst erscheinen sie zum Beispiel in Watteaus GemäldeEinschiffung nach Kythera.

Literatur

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  • Heinrich Fliedner:Amor und Cupido. Untersuchungen über den römischen Liebesgott (=Beiträge zur klassischen Philologie. Heft 53). Hain, Meisenheim 1974,ISBN 3-445-01151-6.
  • Bettina Full: Eros. In:Maria Moog-Grünewald (Hrsg.):Mythenrezeption. Die antike Mythologie in Literatur, Musik und Kunst von den Anfängen bis zur Gegenwart (=Der Neue Pauly. Supplemente. Band 5). Metzler, Stuttgart/Weimar 2008,ISBN 978-3-476-02032-1, S. 262–275.

Weblinks

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Commons: Cupido – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Amor – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Antonie Wlosok:Amor and Cupid. In:Harvard Studies in Classical Philology. Volume 79. Harvard University Press, Cambridge / London 1975,ISBN 0-674-37926-8, S. 175 f. (Digitalisat).
  2. Eric Herbert Warmington (Hrsg. u. Übers.):Gymnasticus. In:Remains of old latin. Volume 2:Livius Andronicus, Naevius, Pacuvius and Accius. Heinemann, London 1967, S. 92 (Ausschnitt bei Google Books; bei Google wird fälschlicherweise angezeigt, es handle sich bei dem durchsuchten Buch um die Ausgabe London und Cambridge 1936, tatsächlich ist die Fundstelle jedoch in der erweiterten Ausgabe London 1967 zu finden).
  3. Heinrich Fliedner:Amor und Cupido. Meisenheim 1974, S. 3–5, 52 f.
  4. Apuleius:Metamorphosen. 4,28–6,24.
  5. 1. Aufzug, 1. Szene. Übersetzung vonChristoph Martin Wieland. Originaltext:

    Love looks not with the eyes but with the mind;
    And therefore is wing'd Cupid painted blind.
    Nor hath Love's mind of any judgment taste;
    Wings, and no eyes, figure unheedy haste;
    And therefore is Love said to be a child,
    Because in choice he is so oft beguil'd.
    As waggish boys in game themselves forswear.

Normdaten (Person):GND:11850262X (lobid,GND Explorer,OGND,AKS) |LCCN:no2016006809 |VIAF:311314174 |Wikipedia-Personensuche | | Anmerkung:Siehe auchGND118677500 für Cupido.
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