Ammerschwihr
Ammerschwihr | ||
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Staat | Frankreich![]() | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Haut-Rhin (68) | |
Arrondissement | Colmar-Ribeauvillé | |
Kanton | Sainte-Marie-aux-Mines | |
Gemeindeverband | Vallée de Kaysersberg | |
Koordinaten | 48° 8′ N,7° 17′ O48.1255555555567.2819444444444Koordinaten:48° 8′ N,7° 17′ O | |
Höhe | 193–882 m | |
Fläche | 19,66 km² | |
Einwohner | 1.594(1. Januar 2022) | |
Bevölkerungsdichte | 81 Einw./km² | |
Postleitzahl | 68770 | |
INSEE-Code | 68005 | |
Blick auf Ammerschwihr |
Ammerschwihr (deutschAmmerschweier) ist einefranzösische Gemeinde mit 1594 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) imDépartement Haut-Rhin in derRegionGrand Est (bis 2015Elsass). Sie ist Mitglied derCommunauté de communes de la Vallée de Kaysersberg. Das Gemeindegebiet gehört zumRegionalen Naturpark Ballons des Vosges.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Kleinstadt liegt imOberelsaß, etwa neun Kilometer nordwestlich vonColmar am Westrand derOberrheinebene, am Ostrand derVogesen. Ein Teil des Wallfahrts- und LuftkurortsTrois-Épis(Drei Ähren) liegt auf dem Gebiet der Gemeinde. Dazu gehört auch die moderne WallfahrtskircheNotre-Dame-de-l’Annonciation.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ältere Ortsbezeichnungen sindAmelrichswilere (877),Amelricheswilere (977),Amalricho villa (1128),Amricheswilre (1183),Amilricheswilre (1187),Amalrici villare (13. Jh.),Ammelrewilre (13. Jh.),Amiliswilr (13. Jh.),Amarici villa (1232),Ammerswilre (1277),Amiliswire (1288),Amerswilr (1278 ff.),Amliswire (1303),Ammerschweir (1400),Ammerschwier (1402),Amerszwilr (1475),Amerschwir (1478),Amarswylere (1512),Amorssweiler (1573),Ammerschweiher (1644) sowieMarinivilla undMariville (1655).[1] Die ursprüngliche Namensbedeutung istDorf des Amalrich.
Das Dorf wurde 1367 zur Stadt erhoben und befestigt. Sie gehörte zurvorderösterreichischenHerrschaft Landsberg imHeiligen Römischen Reich, die im 16. Jahrhundert anLazarus von Schwendi ging, der 1568 von KaiserMaximilian II. zum „Reichsfreiherrn von Landsberg“ erhoben wurde (ab 1572 „Reichsfreiherr von Hohenlandsberg“). Unter Lazarus erlebte der Ort eine Blütezeit. 1634, während desDreißigjährigen Kriegs, wurde die Ortschaft von Truppen des Königs von Frankreich besetzt. 1648 wurde Frankreich die Herrschaft Landsberg einverleibt.[2][3]
Durch denFrankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam das Gebiet an dasReichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde demKreis Rappoltsweiler imBezirk Oberelsaß zugeordnet. Nach demErsten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen desVersailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden.
Die 8,7 km langeDrei-Ähren-Bahn, die im Ersten Weltkrieg durch eine 11,3 km lange Förderbahn verlängert wurde, war 1899–1937 in Betrieb.
ImZweiten Weltkrieg war die Region von der deutschenWehrmacht besetzt, und die Stadt stand bis 1944 unter deutscher Verwaltung. Gegen Ende 1944 wurde bei heftigen Gefechten zwischen deutschen undUS-Truppen ein großer Teil der hauptsächlich aus dem 16. Jahrhundert stammenden Bebauung zerstört.
Seit 1986 gehört die Stadt mit anderen elsässischen und deutschen Gemeinden demLazarus-Schwendi-Städtebund an und erinnert damit an eine begünstigte Epoche seiner Geschichte.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2017 |
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Einwohner | 1341 | 1405 | 1448 | 1566 | 1869 | 1892 | 1913 | 1779 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Wirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Ammerschwihr spielt derWeinbau eine herausragende Rolle. Die EinzellageKaefferkopf ist seit 2007 eineAlsace-Grand-Cru-Lage. Daher liegt der Ort auch an derElsässer Weinstraße.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Die Kirche St. Martin aus dem 16. Jahrhundert hat einen Kirchturm, der 1910 imneugotischen Stil wieder aufgebaut wurde.
- Von der mittelalterlichen Befestigung sind noch einige Bauten erhalten: Teile der Stadtmauer, dasObertor, der Bürgerturm und derSchelmenturm (Tour des fripons) aus dem 16. Jahrhundert; dieser diente einst als Gefängnis.
- Deutscher Soldatenfriedhof im Ortsteil Trois-Épis
- Das Château de Meywihr ist eine zerstörte Burg aus dem 10. Jahrhundert. Die Burg befindet sich auf Privatgrund und ist seit 1965 alsMonument historique vom französischen Kulturministerium aufgeführt.
- Ortsbilder
- Kirche St. Martin
- Rathaus
- Altstadtgasse mit Obertor
- Bürgerturm
- Wallfahrtskirche in Trois-Épis
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Louis Dubois (1726–1766),Orgelbaumeister (tätig inWissembourg,Saverne usw.)
- Joseph Bergöntzle (1754–1819), Orgelbauer
- Jakob Ignatius Simonis (1831–1903), katholischer Geistlicher, Superior derNiederbronner Schwestern und Abgeordneter imdeutschen Reichstag.
- Armand Schiele (* 1967), französischer Skirennläufer, in Ammerschwihr aufgewachsen.
Freizeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bei Ammerschwihr gibt es einen 18-Loch-Golfplatz mit einer zusätzlichen Bahn über neun Löcher.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998,ISBN 2-84234-036-1, S. 663–664.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Franz Xaver Kraus:Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band II:Ober-Elsass, Friedrich Bull, Straßburg 1881, S. 16–22 (Google Books).
- ↑Maximilian du Prel:Die Deutsche Verwaltung in Elsass-Lothringen 1870-1879. Denkschrift mit Benutzung amtlicher Quellen. Karl J. Trübner, Straßburg 1879 (Google Books).
- ↑Die alten Territorien des Elsaß nach dem Stand vom 1. Januar 1648. Mit Ortsverzeichnis und zwei Kartenbeilagen.Statistische Mittheilungen über Elsaß-Lothringen, Heft 27. Herausgegeben vom Statistischen Bureau für Elsaß-Lothringen. Verlag M. DuMont-Schauberg, Straßburg 1896, S. 44–46 (Google Books).