Amateur

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Dieser Artikel beschreibt den BegriffAmateur. Zu dem Film von 1994 sieheAmateur (Film). Zu weiteren Bedeutungen sieheThe Amateur.

EinAmateur (französisch, vonlateinischamator ‚Liebhaber‘) ist eine Person, die – im Gegensatz zumProfi – eine Tätigkeit ausLiebhaberei ausübt, ohne einenBeruf daraus zu machen bzw. Geld für ihre Leistung zu erhalten. Beide Begriffe bieten Anlass für Kritik. Ein Amateur ist meist ein Laie (griech. λαόςlaós ‚Volk‘ über λαϊκόςlaikós ‚zum Volk gehörig‘ undkirchenlateinischlaicus der ‚(kirchliche) Laie‘). Viele Amateure sind für ihre Tätigkeit nicht formal ausgebildet, im Unterschied zurFachkraft („der imFachgebiet ausgebildeten“).

Die BegriffeLaie undAmateur sagen im Einzelfall wenig über die Sachkenntnis aus, die durchaus professionelles Niveau haben kann. Dagegen wird der Begriff „amateurhaft“ abwertend im Sinne von „nicht auf professionellem Niveau“ gebraucht. Aus diesem Grund wird zur Beschreibung einer zwar als Amateur ausgeübten, aber dennoch als professionell anzusehenden Leistung häufig der Begriff der „Semi-Professionalität“ verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Kommunikation

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Die Entwicklung von Basisfähigkeiten derKommunikation ist eine grundlegende Anforderung für jedenMenschen im Rahmen seiner beruflichen Entwicklung. In diesem Bereich haben sich Begriff wieZwischenmenschliche Kommunikation,Experten-Laien-Kommunikation undöffentliche Kommunikation etabliert.

In letzterem Bereich ist es für Laien beispielsweise charakteristisch, dass sie die Systeme der Alltagspublizistik wiePublic Relations,Propaganda,Werbung oderJournalismus nicht unterscheiden.[1] Da das Publizistiksystem des Journalismus andere, konkurrierende Systeme der Alltagspublizistik, wie etwa Public Relations, unscharf und vielfach negativ darstellt, spiegelt sich dies in deröffentlichen Meinung wider.[2]

Musik

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Mecklenburger Ärztetrio

Als Amateurmusik werden Musikaufführungen durch musikalische Laien verstanden, die, oft auf Grundlage von Ansätzen einer Instrumentenausbildung, vor einem Publikum vorgebracht werden, das sich des Amateurstatus der Aufführung bewusst ist. Der Erlebniswert scheint dem ästhetischen Wert meist übergeordnet. Abgrenzungen können zu den BegriffenGebrauchsmusik, Angewandte Musik, Umgangsmusik,Laienmusik, kommerzielle Musik,Muzak, zum BeispielFunktionale Musik, ausgemacht werden.

Die öffentliche AufführungGEMA-pflichtiger Musik ist dort meldepflichtig und gibt zu Lizenzgebühren Anlass, ganz gleich, ob es sich um Aufführungen durch Amateure oder um Aufführungen durch Berufsmusiker handelt.[3] Für Amateurmusik in Deutschland gibt es Förderrichtlinien, die sich an den Tätigkeiten entsprechender Vereine orientieren.[4][5]

Sport

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Allgemeines

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ImSport ist die BezeichnungAmateur für Außenstehende häufig unscharf. Bereits mit der Einführung der Olympischen Spiele 1894 wurde der Versuch einer internationalen Vereinheitlichung vorgenommen:[6] DerAmateurstatus war lange Zeit Voraussetzung für die Teilnahme an Olympischen Spielen. Auch bestimmte namhafteTennisturniere wie etwa dieWimbledon Championships waren zunächst nur für Amateure zugelassen. Die Gründung von Spartenverbänden und Vereinen wie demVerband Deutscher Tennislehrer (VDT) im Jahre 1911[7] führten zur Abgrenzung desProfisports. In vielen Sportarten kommt es zu Konflikten – insbesondere hinsichtlich der Zulassung zu Wettkämpfen. Erfolgreiche Amateure versuchen als Sportlehrer ihrenLebensunterhalt zu verdienen, wobei die Spanne zwischenFreiberuflern und festAngestellten sehr groß ist. In den meisten Fußballmeisterschaften wird zwischen Vertragsamateuren und Vertragsprofis unterschieden. Einen Unterschied gibt es auch beim Gehalt. Ein Vertragsamateur hat entweder kein Gehalt oder eines, welches für den Lebensunterhalt zu niedrig ist, während Profis teilweise sehr hohe Gehälter beziehen.

Fußball

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Im deutschenFußballsport wurden die zweiten Mannschaften derVertrags- oderLizenzvereine (bei den Männern) bis 2005 als „Amateure“ deklariert, obwohl viele Spieler längst ihren Lebensunterhalt zumindest teilweise durch den Sport finanzierten. In den Zeiten desKalten Krieges führte der Amateur-Begriff in densozialistischen Staaten zu Kritik im Westen (siehe auch:Staatsamateur). In Deutschland gibt es im Fußball nach wie vor drei Kategorien: Lizenz- und Vertragsspieler sowie Amateure. Die frühere Regel, nach der Lizenz- und Vertragsspieler ausschließlich in „ihren“ Ligen, jedoch nicht in unterklassigen (Amateur-)Mannschaften eingesetzt werden durften, ist in derDFB-Spielordnung prinzipiell, d. h. mit gewissen Einschränkungen für die unteren Mannschaften der Proficlubs, aufgehoben. Umgekehrt gibt es eine Beschränkung für die Zahl der (Vertrags-)Amateure, die in einem Meisterschaftsspiel der Profis eingesetzt werden dürfen.

Nach dem Urteil desBundesfinanzhofs vom 23. Oktober 1992[8] können auch Amateurspieler alsArbeitnehmer einesFußballvereins eingestuft werden. Geschieht dies, hat das zur Folge, dass ein betroffener Spieler die vom Verein gezahlten Gelder alsArbeitslohn nach§ 19 Abs. 1EStG versteuern müssen. Ob ein Amateurspieler als Arbeitnehmer einzustufen ist, ist im Einzelfall nach dem Gesamtbild der Umstände zu ermitteln.

Für eine Einstufung als Arbeitnehmer spricht, dass „ein Sportler im Zusammenhang mit seiner Betätigung Zahlungen erhält, die nicht unwesentlich höher liegen, als die ihm hierbei entstandenen Aufwendungen. Dann ist nämlich der Schluß gerechtfertigt, daß der Sport nicht mehr aus reiner Liebhaberei, sondern auch um des Entgelts willen betrieben wird“.[8] Übersteigen also die Bezüge die tatsächlichenAufwendungen (im WesentlichenReisekosten und Sportbekleidung inkl. Fußballschuhe), so spricht dies für ein Bestehen der Arbeitnehmereigenschaft. Ein weiteres Kriterium dafür ist dieWeisungsgebundenheit: Ergeben sich aus der Vereinbarung zwischen dem Verein und dem Spieler Pflichten, wie z. B. die Pflicht zur Teilnahme an Spielen und am Training nach Weisungen des Vereins, so spricht dies ebenfalls für die Eigenschaft als Arbeitnehmer. Schließlich ist für diese Gesamtabwägung auch zu berücksichtigen, ob dem Spieler/der Spielerin – wie bei Arbeitnehmern üblich – eineLohnfortzahlung auch im Falle einer Krankheit (bzw. einer Verletzung) geleistet wird. Eine solche Entgeltfortzahlung liegt beispielsweise vor, wenn dem Spieler eine monatlicheGrundvergütung und nicht nur eine „Auflaufprämie“ gezahlt wird.

Weitere Sportarten

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Amateurrennsportler beimMZ-Cup (Sachsenring 2020)

Im Tennis zeichneten sich bereits sehr früh Tendenzen zur Trennung zwischen Amateur- und Profisport ab. 1920 führte der internationale TennisverbandILTF eine Regelung ein: Die Spieler konnten von nun an lediglich Ersatz für Reisekosten und Spesen bei Turnieren geltend machen und das zunächst auch nur für acht Wochen eines Jahres.[9]

Während imRadsport die zuvor strikte Unterscheidung zwischen Amateuren und Profis in den 1990er-Jahren durch die Einführung derEinheitslizenz abgeschafft wurde, ist die Differenzierung in den nichtolympischen SportartenGolf undTanzen nicht immer möglich. ImBoxsport erkennt man bei dem olympischen Amateurboxen und dem Profiboxen aufgrund der stark abweichenden Wettkampfregeln und der vollständig getrennten Verbandsstruktur einen gravierenden Unterschied. Die Auffälligsten davon gibt es heute noch in denUSA, wo es College-Sportlern verboten ist, aus dem Sport Nebeneinnahmen zu ziehen, wenn sie an Wettkämpfen der Hochschule teilnehmen wollen. Da sie hier von den z. T. sehr hohenStudiengebühren befreit sind und durch ein Stipendium Vollpension bekommen, kommt es hier zu einerQuersubvention der Sportarten mit wenigen Zuschauern durch die Zuschauersportarten. Da der College-Sport der Einstieg in eine lukrative Profikarriere sein kann, ist das Prinzip des College-Amateurs zwar umstritten, aber bisher (2013) hat es allen gerichtlichen Überprüfungen standgehalten.

Theater

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Auch im Bereich desTheaters und derKleinkunst spielen engagierte Amateure eine bedeutende Rolle. Gerade in diesem Bereich werden jedoch oft Laien- mit Amateurbühnen vermischt bzw. verwechselt.

Siehe auch:Amateurtheater,Laienspiel undSchultheater
Siehe auch:Theatergruppe

Astronomie

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Amateurastronomen können große Anerkennung erfahren.[10]

Funk

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Im Bereich desAmateurfunkdienstes gilt, dass sich dessen Teilnehmer selbst eher alsFunkamateure denn als Amateurfunker bezeichnen, um der erwähnten Abwertung durch den Begriff Amateur entgegenzutreten. Ersteres ist gleichzeitig der Begriff, den das deutscheAmateurfunkgesetz definiert. Auch Funkamateure tragen zur wissenschaftlichen Entwicklung, insbesondere im Bereich derFunktechnik bei. Viele von ihnen beschäftigen sich neben einer beruflichen Tätigkeit im Bereich der Funk- und Elektrotechnik zusätzlich mit Amateurfunk oder sind über diesesHobby zu einer entsprechendenProfession gekommen.

Pornografie

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In derPornografie bezeichnet „Amateur“ eine Person, die pornografische Darstellungen (u. a.) von sich selbst veröffentlicht (Internet, Printmedien). Suggeriert wird, dass „Amateurdarsteller“ damit keine primären finanziellen Interessen verfolgen. Auf gängigen „Amateurportalen“ werden die Medien jedoch durchaus monetarisiert und Ersteller vergütet.[11] Im Unterschied zu professionellen Produktionen wird eine „authentischere“ Darstellung suggeriert. Die Konsumenten können mit den Akteuren häufig auch kommunizieren, fließende Übergänge zuSexarbeit sind möglich.

Siehe auch

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Weblinks

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Wiktionary: Amateur – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Manfred Rühl:Für Public Relations? Ein kommunikstionswissenschaftliches Theorienbouquet! In:Ulrike Röttger (Hrsg.):Theorie der Public Relations. Wiesbaden 2009, S. 72f.
  2. Katharina Kerl:Das Bild der Public Relations in der Berichterstattung ausgewählter deutscher Printmedien. Eine quantitative Inhaltsanalyse. München 2007, S. 137ff. (PDF; 1,2 MB)
  3. GEMA. Landkreis Regen Arberland, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Januar 2017; abgerufen am 28. Januar 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.arberkultur.de 
  4. Förderrichtlinien Amateurmusik (Memento vom 26. April 2016 imInternet Archive) beibw-saengerbund.de (PDF)
  5. Forum II Trossingen Amateurmusik (Memento desOriginals vom 8. August 2016 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zukunftskonferenz-musikhochschulen-bw.de beizukunftskonferenz-musikhochschulen-bw.de (PDF)
  6. Arnd Krüger:Die Rolle der Amateurfrage beim Olympischen Kongress 1894, in:Sportzeiten 4 (2004), 2, S. 49–68.
  7. vdttennis.wordpress.com:Verband Deutscher Tennislehrer e. V.
  8. abBFH-Urteil vom 23. Oktober 1992 (VI R 59/91) BStBl. 1993 II S. 303; abgerufen am 2. Juli 2014.
  9. History. International Tennis Federation, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. August 2016; abgerufen am 31. August 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.itftennis.com 
  10. Venus im Mittelpunkt: Anerkennung für Amateuraufnahmen, intensive Parallel-Kampagne zum MESSENGER-Vorbeiflug
  11. Richard Joos:Wie funktioniert der Pornografiemarkt im Internet? In:Zeitschrift für Sexualforschung.Band 30. Georg Thieme Verlag, 2017,S. 58 ff.,doi:10.1055/s-0043-101609. 
Normdaten (Sachbegriff):GND:4142161-9(lobid,OGND,AKS)
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