Amand von Buseck

Friedrich Franz Ludwig von BuseckOSB (*2. Februar1685 inEppelborn; †4. Dezember1756 inFulda) war unter demOrdensnamenAmand von Buseck ab 1737Fürstabt derReichsabtei Fulda, ab 1752 der ersteFürstbischof inFulda.
Familie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Amand von Buseck war der älteste Sohn von Philipp Franz Edmundvon Buseck und dessen Gemahlin Maria Antonia Amalia, einer geborenenvon Fechenbach. Sein BruderJohann Christoph von Buseck war Deutschordenskomtur in Horneck,Ernst Johann Philipp Hartmann (1686–1754), sein anderer Bruder, war Vicedom in Fulda. Sein NeffeChristoph Franz von Buseck war der letzte Fürstbischof von Bamberg.
Werdegang
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Von Buseck kam 1695 zu seinem GroßonkelBonifatius von Buseck nach Fulda. Er begann 1697 seine Studien am dortigen Jesuitengymnasium. 1700 wurde er Page des AbtsAdalbert von Schleifras. 1704 trat er in das Stift Fulda ein und legte im Jahr darauf seineProfess ab. Um 1708/09 wurde er in Erfurt zum Priester geweiht.
1710 wurde von Buseck in das Kapitel des Stifts Fulda aufgenommen. Seine Wahl zum Stiftsdekan und damit auch zumPropst vonNeuenberg erfolgte 1724. PapstBenedikt XIII. ernannte ihn 1728 zumTitularbischof vonThemiscyra undWeihbischof in Fulda. 1736 wurde er Rector Magnificus der aus der Jesuitenhochschule neu gegründetenUniversität Fulda. Ein Jahr später erfolgte seine Wahl zum Fürstabt von Fulda. Die Wahl wurde 1738 von PapstClemens XII. bestätigt. 1739 erfolgte die kaiserliche Bestätigung derRegalien. Nach der Erhebung der Abtei Fulda zumBistum Fulda wurde Amand von Buseck 1752 zum Fürstbischof ernannt.
Wirken
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Von Buseck unternahm nach Aufnahme in das Stift zahlreiche Reisen, so 1715 eine Studienreise nach Holland, Flandern, Paris, Lothringen und in das Elsass. Sein Interesse galt der Architektur, der Gartenkunst und derGenealogie. Im Staatsarchiv Marburg befindet sich im Nachlass von Busecks eine große Sammlung genealogischer Notizen zu verschiedenen Adelsgeschlechtern. Zudem hinterließ er Zeichnungen vieler Grabsteine, die heute einen unschätzbaren Fundus für Familienforscher darstellen.
Mit der Wahl zum Stiftsdekan wurde er verstärkt in die weltlichen Geschäfte des Stiftes eingebunden. Beim Antritt seines Amtes als Fürstabt übernahm er die Schulden seiner Vorgänger. Ein großes Verdienst von ihm ist dieKonsolidierung dieser Schulden. Er förderte das Handwerk, und zahlreiche Manufakturgründungen gehen auf ihn zurück, so eineFayencerie, die sich durch qualitativ hochwertige Fayencen mit porzellanartigem Charakter auszeichnete, eine Woll- und Stuckmanufaktur und eine Damastweberei. InBrückenau ließ er die Salzwasserquellen fassen und begründete so den Kurbetrieb.

Aufgrund seines Interesses an Architektur und seines zeichnerischen Geschicks hat von Buseck die Entwürfe seiner wichtigsten Bauvorhaben selbst gezeichnet. Zu den wichtigsten von ihm in Auftrag gegebenen Bauten zählt der Ausbau desSchlosses Fasanerie südlich von Fulda. Zahlreiche Pfarreien im Stiftsterritorium bekamen unter seiner Herrschaft ein neues Kirchengebäude oder eine Kirchenrenovierung, soSt. Peter und Paul inSalmünster.
Von Buseck wirkte 1742 an der Krönungszeremonie der KaiserinMaria Amalia von Österreich mit.
Die Stadt Fulda hat Amand von Buseck eine Straße gewidmet, in der sich die Musikschule Fulda befindet.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Joachim Conrad: Amand von Buseck. In:Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 23, Bautz, Nordhausen 2004,ISBN 3-88309-155-3, Sp. 182–187 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).
- Josef Leinweber:Die Fuldaer Äbte und Bischöfe. Knecht, Frankfurt am Main 1989,ISBN 3-7820-0585-6, S. 155–157.
- Michael Müller:Die kirchliche Wirksamkeit des Fuldaer Fürstbischofs Amand von Buseck (1737–1756), theol. Zulassungsarbeit Fulda 1997.
- Michael Müller:Der Fuldaer Fürstbischof Amand von Buseck (1737–1756), in:Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte, 53 (2001), S. 349–364.
- Michael Mott:Römershag und sein Buseck-Wappen, in:BuchenblätterFuldaer Zeitung, 73. Jahrg., Nr. 21, 24. Aug. 2000, S. 82, 83.
- Michael Mott:Die Fürstliche „Fayence- und Porcellainfabrique“ / Heute Hof des alten Finanzamtes / Spuren in Sandsteinmauer, in:Fuldaer Zeitung, 14. März 2001, S. 18 (Serie: Fulda einst und jetzt).
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Eintrag aufcatholic-hierarchy.org (englisch)
- Buseck Amandus (Friedrich Franz Ludwig) von in der DatenbankSaarland Biografien
- Tripota – Trierer Porträtdatenbank
- Buseck, Amand von. Hessische Biografie. (Stand: 2. Februar 2021). In:Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Adolf von Dalberg | Fürstabt von Fulda 1737–1756 | Adalbert II. von Walderdorff |
— | Fürstbischof von Fulda 1752–1756 | Adalbert II. von Walderdorff |
Personendaten | |
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NAME | Buseck, Amand von |
ALTERNATIVNAMEN | Buseck, Friedrich Franz Ludwig von (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | erster Fürstbischof in Fulda |
GEBURTSDATUM | 2. Februar 1685 |
GEBURTSORT | Eppelborn |
STERBEDATUM | 4. Dezember 1756 |
STERBEORT | Fulda |