Alsalthochdeutsche Sprache oderAlthochdeutsch (abgekürztAhd.) bezeichnet man die älteste schriftlich überlieferteSprachstufe desDeutschen, die etwa zwischen 750 und 1050 gesprochen wurde.[1] Ihr unmittelbarer Vorläufer war dasVoralthochdeutsche, das sich vom Althochdeutschen vor allem durch die noch nicht durchgeführteZweite Lautverschiebung unterscheidet und im 5. bis 7. Jahrhundert gesprochen wurde. Das Voralthochdeutsche wiederum ist die südliche Teilgruppe des Westgermanischen, zu dem auch die Vorläufer des Altsächsischen, Altfriesischen, Altniederländischen und Altenglischen gehören.
Markierung des kontinentalwestgermanischen Dialektkontinuums
Das Althochdeutsche war keine einheitliche Sprache, sondern eine Gruppe eng verwandter und wechselseitig gut verstehbarerwestgermanischer Dialekte, die südlich der sogenannten „Benrather Linie“ (die heute vonDüsseldorf-Benrath ungefähr in west-östlicher Richtung verläuft) gesprochen wurden. DieseDialekte unterscheiden sich von den anderen westgermanischen Sprachen vor allem durch die Durchführung der Zweiten (oder Hochdeutschen) Lautverschiebung. Die Dialekte nördlich der Benrather Linie, das heißt im Bereich dernorddeutschen Tiefebene und im Gebiet der heutigenNiederlande, sowie inFlandern (Belgien) und in Teilen Nordfrankreichs haben diese Lautverschiebung nicht durchgeführt. Diese Dialekte umfassen dasAltniederfränkische undAltsächsische, die zur Unterscheidung vom Althochdeutschen unter der BezeichnungAltniederdeutsch zusammengefasst werden. Aus dem Altniederfränkischen (auch:Altniederländischen) ist später dasMittelniederländische und heutigeNiederländisch entstanden. Aus dem Altsächsischen hat sich dasMittel- undNeuniederdeutsche entwickelt.
Dagegen hat mit hoher Wahrscheinlichkeit auch dasLangobardische im Norditalien des 7. bis 8. Jahrhunderts zu den althochdeutschen Dialekten gehört; die wenigen überlieferten oder aus italienischen Lehnwörtern erschließbaren langobardischen Wörter und Eigennamen lassen jedenfalls erkennen, dass auch im Langobardischen die Zweite Lautverschiebung durchgeführt worden ist.
Da das Althochdeutsche eine Gruppe naheverwandter Mundarten war und es im frühen Mittelalter keine einheitlicheSchriftsprache gab, lassen sich die überlieferten Textzeugnisse den einzelnen althochdeutschen Dialekten zuweisen, so dass man oft treffender vonAltbairisch,Altalemannisch usw. spricht. Allgemein werden neben dem Langobardischen folgende althochdeutsche Dialekte unterschieden (von Nordwesten nach Südosten):
Hinzu kommt das Altthüringische, das abgesehen von Eigennamen kaum oder gar keine Schriftzeugnisse hinterlassen hat.
Diese westgermanischen Varietäten mit der Zweiten Lautverschiebung weisen allerdings eine unterschiedliche Nähe zueinander auf, in der die späteren Unterschiede zwischenOber- undMitteldeutsch begründet sind. So schreibt etwaStefan Sonderegger, in Bezug auf die räumlich-sprachgeographische Gliederung sei unter Althochdeutsch zu verstehen:
„Die ältesten Stufen der mittel- und hochfränkischen, d. h. westmitteldeutschen Mundarten einerseits und der alemannisch und bairischen, also oberdeutschen Mundarten andererseits, sowie die in ahd. Zeit erstmals faßbare, aber gleichzeitig schon absterbende Sprachstufe desLangobardischen inOberitalien. Deutlich geschieden bleibt das Ahd. vom Altsächsischen im anschließenden Norden, während zum Altniederländisch-Altniederfränkischen und Westfränkischen im Nordwesten und Westenein gestaffelter Übergang festzustellen ist.“
Daslateinische Alphabet wurde im Althochdeutschen für die deutsche Sprache übernommen. Hierbei kam es einerseits zu Überschüssen an Graphemen wie ⟨v⟩ und ⟨f⟩ und andererseits zu „ungedeckten“ deutschen Phonemen wieDiphthongen,Affrikaten (wie /pf/, /ts/, /kx/), und Konsonanten wie /x/ ⟨ch⟩ und /ð/ ⟨th⟩, die es im Lateinischen nicht gab. Im Althochdeutschen wurde für das Phonem /f/ auch hauptsächlich das Graphem ⟨f⟩ verwendet, sodass es hierfihu (Vieh),filu (viel),fior (vier),firwizan (verweisen) undfolch (Volk) heißt, während im Mittelhochdeutschen überwiegend für dasselbe Phonem das Graphem ⟨v⟩ verwendet wurde – hier heißt es beispielsweisevinsternis (Finsternis),vrouwe (Frau),vriunt (Freund) undvinden (finden). Diese Unsicherheiten, die sich bis heute in Schreibungen wie „Vogel“ oder „Vogt“ auswirken, sind auf die beschriebenen Graphemüberschüsse des Lateinischen zurückzuführen.
Der älteste erhaltene althochdeutsche Text ist derAbrogans, ein lateinisch-althochdeutsches Glossar. Generell besteht die althochdeutsche Überlieferung zu einem großen Teil aus geistlichen Texten (Gebeten, Taufgelöbnissen,Bibelübersetzung); nur vereinzelt finden sich weltliche Dichtungen (Hildebrandslied,Ludwigslied) oder sonstige Sprachzeugnisse (Inschriften,Zaubersprüche). Zum öffentlichen Recht gehören dieWürzburger Markbeschreibung oder dieStraßburger Eide von 842, die jedoch nur in der Abschrift eines romanischsprachigen Kopisten aus dem 10. und 11. Jahrhundert überliefert sind.
Der sogenannte „Althochdeutsche Tatian“ ist eine Übersetzung der Evangelienharmonie des syrisch-christlichen Apologeten Tatianus (2. Jahrhundert) in das Althochdeutsche. Er ist zweisprachig (lateinisch-deutsch); die einzige erhaltene Handschrift befindet sich heute in St. Gallen. Der Althochdeutsche Tatian ist neben demAlthochdeutschen Isidor die zweite große Übersetzungsleistung aus der Zeit Karls des Großen.
Im Zusammenhang mit der politischen Situation ging im 10. Jahrhundert die Schriftlichkeit im Allgemeinen und die Produktion deutschsprachiger Texte im Besonderen zurück; ein erneutes Einsetzen einer deutschsprachigen Schriftlichkeit und Literatur ist ab etwa 1050 zu beobachten. Da sich die schriftliche Überlieferung des11. Jahrhunderts in lautlicher Hinsicht deutlich von der älteren Überlieferung unterscheidet, bezeichnet man die Sprache ab etwa 1050 alsMittelhochdeutsch. Als Endpunkt der althochdeutschen Textproduktion wird oft auch der TodNotkers in St. Gallen 1022 definiert.
Das Althochdeutsche ist einesynthetische Sprache. Die hier standardisiert dargestellten Grammatikformen orientieren sich hauptsächlich am Ostfränkischen des 9. Jahrhunderts, besonders am Althochdeutschen Tatian.
Typisch für das Althochdeutsche und wichtig für das Verständnis bestimmter Formen in späteren Sprachstufen des Deutschen (wie dierückumlautenden schwachen Verben) ist der althochdeutschePrimärumlaut. Hierbei bewirken die Laute /i/ und /j/ in der Folgesilbe, dass /a/ zu /e/ umgelautet wird.
Das Substantiv hat vierFälle (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) und Reste eines fünften (Instrumental) sind noch vorhanden. Man unterscheidet zwischen einer starken (vokalischen) und einer schwachen (konsonantischen)Deklination.
Deklination der schwachen Substantive
Numerus
Kasus
maskulin
feminin
neutral
Singular
Nom.
hano
zunga
hërza
Akk.
hanon, -un
zungūn
hërza
Dat.
hanen, -in
zungūn
hërzen, -in
Gen.
Plural
Nom.
hanon, -un
zungūn
hërzun, -on
Akk.
Dat.
hanōm, -ōn
zungōm, -ōn
hërzōm, -ōn
Gen.
hanōno
zungōno
hërzōno
Bedeutung
Hahn
Zunge
Herz
Weitere Beispiele für maskuline Substantive sindstërno (Stern),namo (Name),forasago (Prophet), für feminine Substantivequëna (Frau),sunna (Sonne) und für neutraleouga (Auge),ōra (Ohr).
Nebenër findet sich in manchen fränkischen Texten auchhër.
Lautgeschichtlich wäre anstelle vonsīn, das eigentlichPossessivpronomen ist, wie im Neutrumës zu erwarten. Auch im Neutrum findet sich gelegentlichsīn stattës.
Nebenunser undiuwer findet sich auchunsar undiuwar,[4] und nebeniuwar undiuwih findet sich auchiwar undiwih.[5]
BeiOtfrid findet sich auch noch der Genitiv Dual der 1. Person:unkēr (oderuncher, auch alsunkar oderunchar angeführt).[6][7] Auf Grundlage dessen lassen sich für das frühe Althochdeutsche weitereDualformen wie*wiȥ (Nominativ Dual 1. Person),*unk (Dativ Dual 1. Person),*unkih (Akkusativ Dual 1. Person) oder*inkēr (Genitiv Dual 2. Person) rekonstruieren.[8]
In der althochdeutschen Periode spricht man allerdings eher noch von demDemonstrativpronomen, weil sich der bestimmte Artikel als ein grammatisches Phänomen erst im späten Althochdeutsch aus dem Demonstrativpronomen entwickelt hat.[9]
Bestimmte Artikel im Althochdeutschen
Kasus
Singular
Plural
männlich
sächlich
weiblich
männlich
sächlich
weiblich
Nominativ
dër
daȥ
diu
dē, dea, dia, die
diu (dei)
deo, dio
Akkusativ
dën
dea, dia (die)
Dativ
dëmu, -o
dëru, -o
dēm, dēn
Genitiv
dës
dëra (dëru, -o)
dëro
Nominativ und Akkusativ sind im Plural recht willkürlich und von Dialekt zu Dialekt unterschiedlich, sodass eine explizite Trennung, welche dieser Formen ausdrücklich den Akkusativ und welche den Nominativ beschreibt, nicht möglich ist. Zudem kann man anhand dieser Aufstellung bereits einen langsamen Zusammenfall der verschiedenen Formen feststellen. Während es im Nominativ und Akkusativ Plural noch viele recht unregelmäßige Formen gibt, sind Dativ und Genitiv, sowohl im Singular als auch im Plural, relativ regelmäßig.
Auch bei den Verben wird zwischen einer starken (vokalischen) und einer schwachen Konjugation unterschieden. Die Zahl der schwachen Verben war zu jeder Zeit höher als die der starken Verben, aber die zweite Gruppe war im Althochdeutschen deutlich umfangreicher als heute. Neben diesen beiden Gruppen gibt es diePräteritopräsentien, Verben, welche mit ihrer ursprünglichenPräteritumsform eine Präsensbedeutung aufweisen.
Bei den starken Verben kommt es im Althochdeutschen zur Veränderung des Vokals im Grundmorphem, welches die lexikalische Bedeutung des Wortes trägt. DieFlexion (Beugung) der Wörter wird durch Flexionsmorpheme (Endungen) gekennzeichnet. Man unterscheidet im Althochdeutschen sieben verschiedene Ablautreihen, wobei die siebte nicht auf einenAblaut, sondern aufReduplikation zurückgeht.
Die schwachen Verben des Althochdeutschen lassen sich morphologisch und semantisch über ihre Endungen in drei Gruppen einteilen:
Verben mit der Endung-jan- mit kausativer Bedeutung (etwas machen, bewirken) sind für das Verständnis der im Mittelhochdeutschen sehr häufig und auch heute noch teilweise vorhandenen schwachen Verben mitRückumlaut elementar, da hier das /j/ in der Endung den oben beschriebenen Primärumlaut im Präsens bewirkt.
Formen schwacher Verben mit der Endung-jan- mit kausativer Bedeutung und für denominative Bildungen am Beispiel urgerm. *taljaną → ahd.zellen ‚(auf-, er-, zu-)zählen, (aus-)sagen, sprechen‘.
Modus
Numerus
Person
Pronomen
Präsens
Präteritum
Indikativ
Singular
1.
ih
zellu
zelita
2.
dū
zellis/zellist
zelitōs/zelitōst
3.
ër, siu, iȥ
zellit
zelita
Plural
1.
wir
zellemēs
zelitum
2.
ir
zellet
zelitut
3.
sie, sio, siu
zellent
zelitun
Konjunktiv
Singular
1.
ih
zelle
zeliti
2.
dū
zellēs/zellēst
zelitīs/zelitīst
3.
ër, siu, iȥ
zelle
zeliti
Plural
1.
wir
zellēm
zelitīm
2.
ir
zellēt
zelitīt
3.
sie, sio, siu
zellēn
zelitīn
Imperativ
Singular
2.
zeli
Plural
zellet
Partizip
zellenti
gizelit
Formen schwacher Verben mit der Endung-ōn mit instrumentaler Bedeutung (etwas benutzen) am Beispielmahhōn ‚machen‘
Modus
Numerus
Person
Pronomen
Präsens
Präteritum
Indikativ
Singular
1.
ih
mahhо̄m
mahhо̄ta
2.
dū
mahhо̄s/mahhо̄st
mahhо̄tо̄s/mahhо̄tо̄st
3.
ër, siu, iȥ
mahhо̄t
mahhо̄ta
Plural
1.
wir
mahhо̄mēs
mahhо̄tum
2.
ir
mahhо̄t
mahhо̄tut
3.
sie, sio, siu
mahhо̄nt
mahhо̄tun
Konjunktiv
Singular
1.
ih
mahho
mahhо̄ti
2.
dū
mahhо̄s/mahhо̄st
mahhо̄tīs/mahhо̄tīst
3.
ër, siu, iȥ
mahho
mahhо̄ti
Plural
1.
wir
mahhо̄m
mahhо̄tīm
2.
ir
mahhо̄t
mahhо̄tīt
3.
sie, sio, siu
mahhо̄n
mahhо̄tīn
Imperativ
Singular
2.
mahho
Plural
mahhōt
Partizip
mahhōnti
gimahhōt
Formen schwacher Verben mit der Endung-ēn mit durativer Bedeutung (vollziehen, werden) am Beispielsagēn ‚sagen‘
Das althochdeutsche Verbsīn ‚sein‘ wird alsVerbum substantivum bezeichnet, weil es für sich allein stehen kann und ein Dasein von etwas beschreibt. Es zählt zu denWurzelverben, welche zwischen Stamm- und Flexionsmorphem keinen Bindevokal aufweisen. Diese Verben werden auch als athematisch (ohne Binde- oder Themavokal) bezeichnet. Das Besondere ansīn ist, dass seinParadigma suppletiv ist, also aus verschiedenen Verbstämmen gebildet wird (idg. *h₁es- ‚existieren‘, *bʰueh₂- ‚wachsen, gedeihen‘ und *h₂ues- ‚verweilen, wohnen, übernachten‘). Im Konjunktiv Präsens besteht weiterhin das auf *h₁es- zurückgehendesīn (die mitb-anlautenden Indikativformen gehen hingegen auf *bʰeh₂u- zurück), im Präteritum jedoch wird es durch das starke Verbwesan (nhd.war,wäre; vgl. auch nhd.Wesen) ersetzt, welches nach der fünften Ablautreihe gebildet wird.
ImGermanischen gab es lediglich zwei Tempora: Das Präteritum für die Vergangenheit und das Präsens für die Nicht-Vergangenheit (Gegenwart, Zukunft). Mit Einsetzen der Verschriftlichung und Übersetzungen aus dem Latein ins Deutsche begann man, deutsche Entsprechungen für die lateinischen Tempora wiePerfekt,Plusquamperfekt,Futur I undFutur II im Althochdeutschen zu entwickeln. Zumindest Ansätze für das haben- und sein-Perfekt lassen sich schon im Althochdeutschen ausmachen. Die Entwicklung wurde imMittelhochdeutschen fortgeführt.
Die Rekonstruktion der Aussprache des Althochdeutschen basiert auf dem Vergleich der überlieferten Texte mit der Aussprache des heutigen Deutschen, deutscher Dialekte und verwandter Sprachen. Daraus ergeben sich die hier aufgeführten Ausspracheregeln.[10][11][12][13] Da die exakte Aussprache nur erschlossen und nicht gemessen werden kann, sind die Ausspracheregeln lediglich als Annäherung an die historische Aussprache zu verstehen. Im Folgenden geben eckige KlammernPhone, SchrägstrichePhoneme, runde KlammernAllophone und spitze KlammernGrapheme wieder.
Das Althochdeutsche hatte phonemisch mindestens sechs kurze und fünf lange Vokale. Beide kamen in betonten und unbetontenSilben vor. Darüber hinaus gab es sechs phonemische Diphthonge. Deri-Umlaut wird in der Schrift bis auf den Primärumlaut von /a/ nicht gekennzeichnet, es gilt jedoch als relativ sicher, dass alle Umlaute des Mittelhochdeutschen bereits zu althochdeutscher Zeit existierten. Diese umgelauteten Allophone finden sich bei allenMonophthongen und Diphthongen mit /a/, /e/, /o/ und /u/, wenn in der nachfolgenden Silbe ein /i/ oder /j/ steht.
Vokale sind grundsätzlich kurz zu lesen, es sei denn, sie sind durch einenÜberstrich, z. B. ⟨ā⟩, oderZirkumflex, z. B. ⟨û⟩, alsLangvokale gekennzeichnet. Erst im Neuhochdeutschen werden Vokale inoffenen Silben lang gesprochen. Beim Lesen von Originaltexten ist allerdings zu beachten, dass nicht alle Handschriften Langvokale als solche kennzeichnen.
Die Betonung liegt immer auf der Wurzelsilbe, selbst wenn eine der folgenden Silben einen Langvokal enthält. Wie im Neuhochdeutschen könnenPräfixe je nachdem, welcherWortart die Präfigierung angehört, betont oder unbetont sein.
Die kurzen geschlossenen und halbgeschlossenen Vokale wurden möglicherweise wie im modernen Deutsch offener artikuliert als ihre langen Gegenstücke, z. B. /i/ als [ɪ].[14] Dies lässt sich aus schriftlichen Quellen aber nicht sicher feststellen.
[e] ist der Primärumlaut von voralthochdeutschem /a/ und der Umlaut von vorahd. /e/. Zur Unterscheidung der beiden kurzen e-Laute wird das aus dem Urgermanischen ererbte [ɛ] in modernen Grammatiken oft mit /ë/ bezeichnet, das durch i-Umlaut entstandene [e] teilweise mit /ẹ/.
[eː] setzt urgermanisches /ai/ vor den Konsonanten /w/, /r/ und /h/ (< voralthochdeutsch /x/) fort. Es hat im Frühalthochdeutschen noch den Lautwert [ɛː].
[æ] ist der Sekundärumlaut von voralthochdeutschem /a/, [æː] der Umlaut von voralthochdeutschem /aː/.[15] Möglicherweise wurden sie auch etwas höher als vorderes, offenes [a] bzw. [aː] artikuliert.[16] Die Existenz dieser Umlaute ist erst für das Mittelhochdeutsche belegbar, ihre Ursprünge sind jedoch schon im Frühalthochdeutschen anzusetzen.
[y] und [yː] sind Umlaute von /u/ und /uː/, [ø] und [øː] sind Umlaute von /o/ und /oː/. Möglicherweise wurden die kurzen Vokale auch wie im modernen Deutsch tiefer als [ʏ] bzw. [œ] artikuliert. Die Existenz dieser Umlaute ist erst für das Mittelhochdeutsche belegbar, ihre Ursprünge sind jedoch schon im Frühalthochdeutschen anzusetzen.
[oː] setzt urgermanisches /au/ vor /d/, /t/, /s/, /ȥ/ (< voralthochdeutsch /t/), /l/, /n/, /r/ und /h/ (< voralthochdeutsch /x/) fort. Es hat im Frühalthochdeutschen noch den Lautwert [ɔː] und wird oft ⟨ao⟩ geschrieben.
[ɑ] und [ɑː] wurden entweder wie im Urgermanischen hinten gesprochen, oder zentral, also [a̱] und [a̱ː] wie im heutigen Deutsch. Vielleicht wurden /a/ und /aː/ auch verschieden artikuliert, z. B. als [a̱] und [ɑː]. Langes /aː/ setzt urgermanisches /ē₁/ (/ǣ/) und /ā/ fort.
Endsilbenvokale werden ab dem 9. Jahrhundert zu [ə] abgeschwächt, welches graphisch mit ⟨e⟩ oder ⟨i⟩ wiedergegeben wird. Vielleicht existierte [ə] auch schon zu frühalthochdeutscher Zeit in einigen Präfixen wieir- (er-) oder als Fugenvokal. Bei kurzen Vokalen der Neben- und Endsilben kann man häufig von reduzierten Vokalen ausgehen, insbesondere wenn die überlieferten Vokalgrapheme oft variieren.
Das Althochdeutsche besaß sechs Diphthonge, die auf dem ersten Buchstaben betont werden:
/ia/ (frühalthochdeutsch /ea/ < urgermanisch /ē₂/), später /ie/
/uo/ (frühalthochdeutsch auch /oa/ und /ua/ < urgermanisch /ō/) ImAltbairischen bleibt das lange ⟨ō⟩ bis ins 9. Jahrhundert erhalten.
Die Lautwerte dieser Diphthonge waren ungefähr [iɑ̯], [iɔ̯], [iu̯], [ɛɪ̯], [ɔʊ̯] und [uo̯]. Die Diphthonge /iu/, /ou/ und /uo/ waren auch vom i-Umlaut betroffen, was in den Allophonen [iy̑], [œʏ̯] und [yø̯] resultierte. Im 9. Jahrhundert wird /ia/ zu /ie/ gehoben und im 10./11. Jahrhundert zusammen mit /io/ zu [iə̯] abgeschwächt. Der Umlaut [iy̑] wird im Spätalthochdeutschen zu [yː] und fällt demgemäß mit dem Umlaut von /ū/ zusammen, aber auch nicht umgelautetes [iu̯] wird in Teilen des Fränkischen und Alemannischen über [yu̯] zu [yː] monophthongiert.
Die Konsonantensysteme der althochdeutschenDialekte weisen große Unterschiede auf, die vor allem darauf zurückzuführen sind, dass sie in unterschiedlichem Maße von derzweiten Lautverschiebung betroffen sind. Kein althochdeutscher Dialekt besitzt alle der hier aufgeführten Phoneme.
Im Althochdeutschen wird zwischen kurzen und langen Konsonanten unterschieden. Die Schreibung mit Doppelkonsonanten deutet nicht wie im modernen Standarddeutsch auf einen vorangehenden Kurzvokal hin, sondern auf eine echte Konsonantengemination, wie sie beispielsweise imSchweizerdeutschen vorkommt. Zu den Doppelkonsonanten gehören ⟨pp⟩, ⟨bb⟩, ⟨tt⟩, ⟨dd⟩, ⟨ck⟩ [kk], ⟨gg⟩, ⟨ff⟩, ⟨ss⟩, ⟨hh⟩ [χχ], ⟨zz⟩, ⟨mm⟩, ⟨nn⟩, ⟨ll⟩ und ⟨rr⟩.
Die Lautwerte der meisten Konsonantenbuchstaben entsprechen denen des heutigen Deutsch. Da die heute bestehende Auslautverhärtung erst im Mittelhochdeutschen erfolgte, werden /b/, /d/ und /ɡ/ im Gegensatz zum heutigen Deutsch im Auslaut immerstimmhaft gesprochen (die Frikative im Altmittel- und Altrheinfränkischen zeigen allerdings Auslautverhärtung).
⟨p⟩ [p] setzt in denfränkischen Dialekten das unverschobene urgermanische /p/ fort. ImOberdeutschen steht ⟨p⟩ dagegen für ein entstimmtes [b̥], das aus dem voralthochdeutschen /b/ hervorgegangen ist.
Die Affrikate ⟨pf⟩ [p͡f], auch ⟨ph⟩ geschrieben, entsteht durch die zweite Lautverschiebung und setzt urgermanisches /pp/ und das anlautende /p/ fort. Sie findet sich nur in den oberdeutschen Dialekten, im Altalemannischen teilweise ⟨f⟩ und ⟨ff⟩ geschrieben, wobei vermutlich keineSpirantisierung von [p͡f] vorliegt.
⟨f⟩ setzt im Anlaut immer ein urgermanisches /f/ als [f] fort, während es im In- und Auslaut mit dem verschobenen voralthochdeutschen /p/ zusammenfällt. Zudem wird im Altmittelfränkischen auslautendes /v/ mit ⟨f⟩ bezeichnet. Ab dem 9. Jahrhundert wird voralthochdeutsches /f/ intervokalisch und im Anlaut zu ⟨v⟩ [v] lenisiert. Im Altalemannischen steht ⟨f⟩ auch für [p͡f].
⟨v⟩ oder ⟨u⟩ [v] setzt im Altmittelfränkischen nach Vokalen urgermanisches /b/ fort, sonst steht ⟨v⟩ intervokalisch und anlautend fürlenisiertes urgermanisches /f/. Es darf nicht mit dem Vokal /u/ verwechselt werden, von dem es im Schriftbild meist nicht klar geschieden ist.
⟨th⟩ setzt wie dasEnglische urgermanisches /þ/ fort. Es steht im Frühalthochdeutschen mehrheitlich für den Laut [θ], hat zwischen zwei Vokalen jedoch den Lautwert [ð]. Ab dem 7. Jahrhundert wird /th/ vom Bairischen ausgehend in allen Positionen zunächst zu [ð] lenisiert (in Schriften auch mit ⟨dh⟩ wiedergegeben) und geht schließlich in ⟨d⟩ [d] auf. Im 11. Jahrhundert ist dieser Prozess auch im Norden des althochdeutschen Sprachgebietes abgeschlossen und breitet sich von dort weiter ins Niederländische und Niederdeutsche aus. Der Lautwandel von /th/ zu /d/ wird mitunter noch zur Zweiten Lautverschiebung gezählt. Im Oberdeutschen wird ⟨d⟩ teilweise weiter zu ⟨t⟩ [d̥] entstimmt.
⟨t⟩ steht meist für ein zu [t] verschobenes voralthochdeutsches /d/. In den althochdeutschen Dialekten wird nur im Auslaut immer ⟨t⟩ für voralthochdeutsches /d/ gesetzt, in den fränkischen Dialekten bleibt /d/ im An- und Inlaut oft stimmhaft. Im Oberdeutschen steht ⟨t⟩ auch für ein entstimmtes [d̥], das aus urgermanischem /þ/ hervorgeht.
⟨d⟩ steht ab Ende des 8. Jahrhunderts für ein zu [d] verschobenes urgermanisches /þ/, sonst bezeichnet es in den fränkischen Dialekten ein unverschobenes urgermanisches /d/.
⟨n⟩ steht für ererbtes urgermanisches /n/. Es wird in der Regel als [n] gesprochen, vor /ɡ/ und /k/ jedoch als [ŋ] artikuliert. Dabei ist zu beachten, dass ⟨ng⟩ anders als im heutigen Deutsch immer [ŋɡ] und nicht [ŋ] gesprochen wird. Wahrscheinlich hatte /n/ in frühalthochdeutscher Zeit ein stimmloses Allophon [n̥], wenn es aus anlautendem urgermanischen /hn/ hervorging.
⟨z⟩ steht zweideutig teils für die Affrikate [t͡s̪] (die auch ⟨tz⟩ oder vor /i/ und /e/ ⟨c⟩ geschrieben wird), teils für den stimmlosendenti-alveolarenlaminalen Frikativ [s̪]. Beide sind durch die zweite Lautverschiebung austt bzw.t hervorgegangen (wie z. B. ahd.sizzen < voralthochdeutsch*sittjan oder ahd.wazzar < vorahd.*watar). Zur Unterscheidung von Frikativ und Affrikate wird der Frikativ in modernen Grammatiken oft mit /ȥ/ oder /ʒ/ bezeichnet. Der Frikativ ⟨z⟩ wurde mutmaßlich ähnlich wie das ⟨ß⟩ im heutigen Deutsch gesprochen und blieb immer streng vom althochdeutschen ⟨s⟩ geschieden. Gleiches gilt für den s-Laut in der Affrikate.
⟨l⟩ ist meist wie im modernen Deutsch ein stimmhafterLateral [l]. Vor /d/ und /t/ im Mitteldeutschen und vor allen Konsonanten im Oberdeutschen war /l/ vermutlich zu einem [ɫ]velarisiert, wie es auch imKölschen oder in Wien-Meidling gesprochen wird.[17] Wahrscheinlich hatte /l/ in frühalthochdeutscher Zeit ein stimmloses Allophon [l̥], wenn es aus anlautendem urgermanischen /hl/ hervorging.
⟨r⟩ setzt urgermanisches /r/ und /z/ fort und wird im Gegensatz zum modernen Standarddeutsch nie uvular oder auslautend vokalisch, sondern immer (post)alveolar gesprochen. Die genaue Aussprache ist jedoch unbekannt, vermutlich variierte sie wie heute je nach Dialekt und Wortstellung. Zumindest anlautend wurde /r/ in allen Dialekten als stimmhafter Vibrant [r] gesprochen, besser bekannt als „gerolltes r“. Daneben werden in- und auslautend Allophone wie ein Tap [ɾ] und ein Approximant [ɹ] vermutet.[17][18] Wahrscheinlich hatte /r/ in frühalthochdeutscher Zeit ein stimmloses Allophon, wenn es aus anlautendem urgermanischen /hr/ hervorging.
⟨s⟩ setzt urgermanisches /s/ fort und ist ein zurückgezogener (retrahierter)apiko-alveolarer Frikativ [s̠̺].[19][20] Es wurde somit anders als heute ausgesprochen, nämlich mit starker Tendenz zum [ʃ], wie auch heute noch imIsländischen oder im nördlichenNiederländischen. Deswegen wurde ⟨s⟩ auch in der Schreibung von ⟨z⟩ unterschieden. Weniger wahrscheinlich ist eine ähnliche Realisierung von ⟨s⟩ als alveolopalataler Frikativ [ɕ] oder alsRetroflex [ʂ]. Zwischen zwei Vokalen wird [s̠̺] ungefähr ab dem Jahr 750 zu [z̠̺] lenisiert, was sich aber nicht in der Schrift niederschlägt. Später wird [s̠̺] auch im Anlaut vor Vokalen zu [z̠̺] lenisiert. Die Differenzierung zwischen [s̠̺] und [s̪] bestand noch in mittelhochdeutscher Zeit.
⟨sp⟩ und ⟨st⟩ werden auch im Wortanlaut [s̠̺p] bzw. [s̠̺t] gesprochen (nicht wie heute [ʃp] und [ʃt]). Auch in dieser Verbindung wurde ⟨s⟩ retrahiert ausgesprochen und auf dieser Grundlage entwickelten sich ⟨sp⟩ und ⟨st⟩ später phonologisch zu [ʃp] bzw. [ʃt] (dies erst im späten Mittelalter, im Übergang vom Mittelhochdeutschen zumFrühneuhochdeutschen; inSüdwestdeutschland bereits im 11. Jahrhundert und dort in allen Stellungen).
⟨sc⟩ bezeichnet die Lautkombination [s̠̺k]. Im 11. Jahrhundert wird sie zu [s̠̺ç] verschoben, was sich in der neuen Graphie ⟨sch⟩ zeigt. Erst im Mittelhochdeutschen wird [s̠̺ç] schließlich weiter zu [ʃ] verschoben.
⟨c⟩ setzt meist urgermanisch /k/ fort. Es wird dann – ebenso wie das häufiger auftretende ⟨k⟩ – als [k] gesprochen. Vor den Vorderzungenvokalen /i/ und /e/ steht ⟨c⟩ mehrheitlich für [t͡s̪]. Ansonsten stehen ⟨c⟩ und ⟨k⟩ im Oberdeutschen für ein entstimmtes [ɡ̊], welches aus voralthochdeutschem /ɡ/ hervorgeht.
⟨ch⟩ kann je nach Entstehungszeit der Schrift, Dialekt und Position im Wort unterschiedliche Lautwerte haben. Es steht als [k] vor Vokalen meist für ein aus dem Urgermanischen ererbtes /k/, hinter Vokalen wie im heutigen Deutsch für verschobenes [χ] (< voralthochdeutsch in- und auslautend /k/), oder im Oberdeutschen für die Affrikate [k͡χ], die aus anlautendem urgermanischem /k/ und geminiertem /kk/ hervorgeht. ⟨cch⟩ steht teils für die Affrikate [k͡χ], teils wie ⟨ck⟩ für die Geminate [kk]. Moderne Grammatiken und Wörterbücher schreiben zur Unterscheidung der vielen Laute mit ⟨c⟩ oft /kh/ für die Affrikate, /hh/ für den velaren Frikativ (außer im Auslaut) und /kk/ für die Geminate. [χ] hatte mutmaßlich sowohl als Frikativ als auch in der Affrikate das Allophon [x].
⟨qu⟩ setzt urgermanisches /kʷ/ fort und wird mitLippenrundung wie imItalienischen [kw] bzw. [ku̯] gesprochen (z. B. inacqua „Wasser“ oderquando „wann“), nicht wie im heutigen Deutsch [kv].
⟨g⟩ setzt meist urgermanisches /ɡ/ als [ɡ] fort. Im Altmittelfränkischen wird es wie noch im Urgermanischen als [ɣ] artikuliert, so auch im nördlichen Altrheinfränkischen. Im Auslaut ist [ɣ] wie im Altniederländischen zu [x] verhärtet worden. Anlautendes [ɣ] wird in althochdeutscher Zeit zu [ʝ] palatalisiert.[21]
⟨h⟩ wird im Anlaut als [h] gesprochen und setzt dort urgermanisches /χ/ (auch als /h/ beschrieben) fort, im Inlaut steht es entweder für [h] aus dem Urgermanischen /x/ oder für [χ] aus voralthochdeutschem /k/. Im Auslaut steht es immer für [χ]. Ab spätalthochdeutscher Zeit wird [χ] nach /i/, /e/ und den Umlauten zum Allophon [ç] palatalisiert.[21]
⟨i⟩ (das heute oft als ⟨j⟩ transkribiert wird), ist aus dem urgermanischen /j/ ererbt und wird vor außer vor /i/, /e/ und /r/ als Halbvokal [j] ausgesprochen. Vor /i/, /e/ und /r/ steht stattdessen das Allophon [ʝ].[21] ⟨i⟩ findet sich meist im Anlaut und darf nicht mit dem Vokal /i/ und den Diphthongen verwechselt werden, von denen es graphisch meist nicht geschieden ist. Wenn er vorHinterzungenvokalen steht, kann der Halbvokal auch ⟨e⟩ geschrieben werden.
⟨uu⟩ (das heute oft als ⟨w⟩ transkribiert wird) setzt den gleichen urgermanischen Laut fort und wird wie der englischeHalbvokal [w] bzw. [u̯](water) gesprochen.[22] Wahrscheinlich hatte /w/ in frühalthochdeutscher Zeit ein stimmloses Allophon [ʍ], wenn es aus anlautendem urgermanischen /hw/ hervorging.
Wörter und Namen. Forschungsgeschichte. Winter, Heidelberg 1987,ISBN 3-533-03940-4.
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Euler, Wolfram:DasWestgermanische – von der Herausbildung im 3. bis zur Aufgliederung im 7. Jahrhundert – Analyse und Rekonstruktion. 268 S., Verlag Inspiration Unlimited, 2. Auflage, Berlin 2022,ISBN 978-3-945127-41-4 (1. Auflage 2013).
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Donald Ringe, Ann Taylor:The Development of Old English. A Linguistic History of English. Band 2:The development of Old English. Oxford 2014,ISBN 978-0-19-920784-8. [Das Buch analysiert die Entwicklung vom Urgermanischen zum Westgermanischen und damit auch die Vorgeschichte des Althochdeutschen.]
Hans Ulrich Schmid:Althochdeutsche Grammatik II. Grundzüge einer deskriptiven Syntax (=Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte A. 5.2). Berlin/Boston 2023,ISBN 978-3-11-078229-5.
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