
Alois Georg Josef Rainer (*7. Januar1965 inStraubing) ist eindeutscherPolitiker (CSU) und Metzgermeister. Er ist seit 2013Mitglied des Deutschen Bundestages[1] und seit 6. Mai 2025Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat imKabinett Merz.
Alois Rainer wuchs inHaibach imBayerischen Wald (Niederbayern) auf einem Bauernhof mit Metzgerei und Gasthaus auf. Sein VaterAlois Rainer (1921–2002) war Bürgermeister, später gehörte er außerdem dem Landtag und von 1965 bis 1983 dem Deutschen Bundestag an. Seine SchwesterGerda Hasselfeldt war bis 2017 ebenfallsMitglied des Deutschen Bundestages.
Er besuchte von 1971 bis 1980 die Grund- und Hauptschule Haibach, zwischen 1980 und 1983 machte er eine Ausbildung zumMetzger, anschließend leistete er seinenGrundwehrdienst ab. Nach derMeisterprüfung im Jahr 1986 übernahm er 1987 den elterlichen Metzgereibetrieb. Diesen sowie einen angeschlossenenGasthof leitete er zusammen mit seinem Sohn und stellte Ende Mai 2025 deren Betrieb ein.[2] Im selben Monat hatteFoodwatch angefragt, die Kontrollberichte der letzten fünf Jahre einzusehen, was begründet durch die Schließung des Betriebs abgelehnt wurde.[3]
Alois Rainer ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er iströmisch-katholischer Konfession.[1]
Alois Rainer trat 1989 in die CSU ein. Von 2005 bis 2017 war er Vorsitzender des Ortsverbandes Haibach, seit 2005 auch Kreisvorsitzender derMittelstandsunion.
1996 wurde er erstmals zumBürgermeister derniederbayerischen GemeindeHaibach gewählt und hatte dieses Amt insgesamt 18 Jahre lang inne. Bei denKommunalwahlen 2014 trat er nicht mehr für das Amt des Bürgermeisters an. Seit 2002 ist erKreisrat imLandkreis Straubing-Bogen.

Im April 2025 wurde er zum Bundeslandwirtschaftsminister im Kabinett Merz vorgeschlagen.[4]
Im September 2025 stoppte er das Förderprogramm für den Umbau der Schweinehaltung hin zu höheren Standards. Dies führte zu Kritik vomDeutschen Bauernverband undGreenpeace.[5]
Im September 2025 versuchte er, die Umsetzung der EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur, die seit Sommer 2024 in Kraft ist, zu stoppen. Diese Renaturierungsverordnung verpflichtet die Länder der EU, den Zustand vonNaturschutzgebieten zu verbessern, damit sie mehr Wasser und Kohlenstoff speichern können und Lebensräume für Tiere und Pflanzen bieten. Die Verordnung verpflichtet die Länder, bis 2030 mindestens 20 Prozent der Land- und Meeresfläche zu renaturieren.[6]
Alois Rainer ist direkt gewählter Abgeordneter desWahlkreises Straubing (231). Bei derBundestagswahl 2013 erreichte er 61,2 Prozent der Erststimmen.[7]
Er war in der18. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages ordentliches Mitglied imHaushaltsausschuss,[8] Rechnungsprüfungsausschuss[9] undAusschuss für Ernährung und Landwirtschaft[10] sowie stellvertretendes Mitglied imAusschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Bei derBundestagswahl 2017 verteidigte er mit 47,6 Prozent der Erststimmen sein Direktmandat.[11] In der19. Legislaturperiode war Alois Rainer erst haushaltspolitischer Sprecher und übernahm dann ab November 2019 den Vorsitz der Arbeitsgruppe für Verkehr und digitale Infrastruktur der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Somit ist er auch Teil des Fraktionsvorstandes der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Seine Mitgliedschaft imHaushaltsausschuss beendete er zur gleichen Zeit. ImAusschuss für Ernährung und Landwirtschaft ist er weiterhin stellvertretendes Mitglied.
Als verkehrspolitischer Sprecher von CDU/CSU trat er 2020 gegen ein generellesTempolimit auf deutschen Autobahnen ein und forderte stattdessen mobileVerkehrsleitsysteme.[12]
Am 14. September 2021 übernahm er die Patenschaft fürMaryna Solatawa, Chefredakteurin vonTut.by undbelarussischepolitische Gefangene.[13]
Bei derBundestagswahl 2021 konnte er mit 44,3 Prozent der Erststimmen sein Direktmandat verteidigen.[14]Am 15. Dezember 2021 wurde er zum Vorsitzenden des Finanzausschusses des Deutschen Bundestags gewählt.[15]
Bei derBundestagswahl 2025 am23. Februar erhielt Rainer 46,3 Prozent der Erststimmen im Bundestagswahlkreis Straubing und zog somit in den21. Deutschen Bundestag ein.[16]
Alois Rainer ist Mitglied der überparteilichenEuropa-Union Deutschland, die sich für ein föderales Europa und den europäischen Einigungsprozess einsetzt.[17]
Seit 1999 ist Alois Rainer Mitglied des Kreisvorstandes der CSU, 2015 war er stellvertretender Kreisvorsitzender in Straubing-Bogen. Seit 2002 ist er Kreisrat des Landkreises Straubing-Bogen.[18]
Von 2008 bis 2025 war er Verbandsrat im Zweckverband für Tierkörper- und Schlachtabfallbeseitigung Plattling und dort von 2009 bis 2025 Vorsitzender im Rechnungsprüfungsausschuss.
Er ist seit 2009 Bezirksvorsitzender derKommunalpolitischen Vereinigung (KPV) Niederbayern, ein Jahr später wird er Mitglied des Landesvorstandes und von 2012 bis 2016 stellvertretende Landesvorsitzender der KPV Bayern.
Ebenso gibt er an, seit 2013 Vorsitzender der Gebietsverkehrswacht Bogen und seit 2015 Bundeswahlkreisvorsitzender zu sein.[1]
2020 bis 2022 war Alois Rainer Beirat derDeutschen Flugsicherung DFS sowie Aufsichtsratsmitglied derToll Collect GmbH. Von 2021 bis 2022 war er Mitglied im Eisenbahninfrastrukturbeirat bei derBundesnetzagentur. Seit 2020 ist er Mitglied im KuratoriumDeutsches Museum München sowie seit 2021 Mitglied im Kuratorium desDeutschen Bundeswehr-Verbandes e. V. (Soldaten- und Veteranen-Stiftung).[1]
Wie seinCSU-Parteivorsitzender undBayerischer MinisterpräsidentMarkus Söder will er sich dafür einsetzen, dass „im Interesse einer ausgewogenen Ernährung“ künftig in denKindergärten wieder mehrFleisch angeboten wird.[19][20][21] Ernährungswissenschaftler wendeten ein, dass Kinder und Jugendliche schon jetzt häufig das zwei- bis vierfache an Fleisch und Wurst essen, was dieDeutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt.[22][23][24] Seine Positionierung „Mir ist derKlimaschutz ein wichtiges Ziel. Und der Klimaschutz ist der gesamten Bundesregierung ein wichtiges Ziel. Das hat mit demFleischkonsum meines Erachtens nichts zu tun.“[25] sorgte für mediale Aufmerksamkeit.[26][27]
In seiner Regierungserklärung als Bundeslandwirtschaftsminister im Mai 2025 präsentierte Rainer folgende Positionen: Befürwortung einer „bäuerlichen, modernen, wettbewerbsfähigen und vielfältigen Landwirtschaft“; Überwindung des vermeintlichen Gegensatzes zwischen konventioneller und biologischer Landwirtschaft; vollständige Wiedereinführung der Agrardieselsteuerrückvergütung als Sofortmaßnahme; umfassender Bürokratieabbau; Etablierung eines langfristigen Förderprogramms für Tierwohlställe; Ermöglichung der Bejagung von Wölfen in Problemregionen zum Schutz der Weidetierhaltung; Entwicklung einer verbesserten Exportstrategie für deutsche Agrarprodukte; beschleunigte Umsetzung von Innovationen im Agrarsektor; Stärkung der Rolle von Frauen in der Landwirtschaft; Bereitstellung zusätzlicher Mittel für die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur; Einsatz für ein „angemessenes Budget“ derGemeinsamen Agrarpolitik der EU bei gleichzeitig „bürokratiearmer und effizienter“ Ausgestaltung; Förderung des „Vertragsnaturschutzes“ und Honorierung von Umweltschutzleistungen; Überwindung der „Schere zwischen Stadt und Land“ durch Fokussierung auf ländliche Räume bei gleichzeitiger Berücksichtigung urbaner Bedürfnisse.[21]
Eine Anhebung der Mehrwertsteuer auf Fleischprodukte lehnt er ab.[28] Im Oktober 2025 sprach sich Rainer dafür aus, dass anders als vomEuropaparlament beschlossen, auchvegetarische odervegane Erzeugnisse weiterhin fleischtypische Begriffe wie Schnitzel oder Leberkäse führen dürfen sollten.[29]
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Rainer, Alois |
| ALTERNATIVNAMEN | Rainer, Alois Georg Josef (vollständiger Name) |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (CSU), MdB |
| GEBURTSDATUM | 7. Januar 1965 |
| GEBURTSORT | Straubing |