Das WortAlliierte stammt aus demFranzösischen und bedeutetVerbündete, die einBündnis (eineAllianz) geschlossen haben, zumeist in einem Krieg. Dabei muss es sich nicht um einen formellenVertrag handeln, ein koordinierter Kampf gegen einen gemeinsamen Gegner reicht aus.


Vorwiegend werden unter denAlliierten die imZweiten Weltkrieg gegen dieAchsenmächte (Deutschland,Italien undJapan) verbündetenGroßmächte verstanden.
Auch die imErsten Weltkrieg gegen dieMittelmächte verbündeten Staaten werden manchmal als Alliierte bezeichnet, der weitaus üblichere Ausdruck hierfür ist jedoch dieEntente.
Als Alliierte werden vielfach die Staaten des Defensivbündnisses derAugsburger Allianz von 1686 bezeichnet, die 1689 zurWiener Großen Allianz ausgebaut wurde, um gegen dasFrankreich KönigLudwigs XIV. zu kämpfen:
Augsburger Allianz
Wiener Große Allianz
Mit Alliierten werden in Bezug auf denSiebenjährigen Krieg vor allem die Verbündeten Preußens bezeichnet (im weitesten Sinne einschließlich Preußen).
Kurzzeitig war auch dasRussische Reich mit Preußen verbündet (1762).
Die Bündnisse gegen das revolutionäre Frankreich und dannNapoleon I. wurden oftAllianz genannt und die Bündnispartner wie Österreich, Preußen, Russland und Großbritannien entsprechendAlliierte. Unter anderem verwalteten die Alliierten imZentralverwaltungsdepartement ab 1813 größere Teile Deutschlands, bevor derWiener Kongress für eine Neuordnung sorgte.
ImKrimkrieg (1853–1856) zwischen demrussischen Zarenreich und demOsmanischen Reich traten Großmächte Europas alsAlliierte des letzteren in den Krieg. So stellten sich dasKaiserreich Frankreich,Großbritannien und dasKaisertum Österreich, sowie später dasKönigreich Sardinien auf die Seite derOsmanen, was das Verhältnis zwischen ihnen und dem Russischen Reich nachhaltig zerrüttete.
AlsAlliierte imErsten Weltkrieg werden die Entente-Mächte bezeichnet, also die Mitglieder und Verbündeten des im September 1914 in London geschlossenen Militärbündnisses, das aus dem 1907 alsTriple Entente entstandenen informellen Bündnis zwischen demVereinigten Königreich,Frankreich und demRussischen Reich hervorging. Im Laufe des Krieges schlossen sichBelgien,Serbien,Montenegro,Italien (ab 1915),Griechenland,Rumänien,Portugal und andere kriegsteilnehmende Staaten der Entente als Verbündete an, wogegen sich dieVereinigten Staaten auch nach ihrem Kriegseintritt im April 1917 nicht als Mitglied der Entente betrachteten, sondern als assoziierte Macht bezeichneten. Russland schied nach derOktoberrevolution 1917 aus dem Kriegsbündnis aus, das nun dieAlliierten und Assoziierten Mächte umfasste. Die alliierten und assoziierten Mächte schlossen 1919 mit denMittelmächten nach deren Niederlage diePariser Vorortverträge.[1]

Die Alliierten im Zweiten Weltkrieg lassen sich nach Zeitabschnitt im Kriegsverlauf und Rolle der Staaten unterscheiden:
Im Sinne derGarantieerklärungen 1939:
Mit demAllied Forces Act vom 22. August 1940[2] desbritischen Parlaments wurde es denExilregierungen der folgenden okkupierten Staaten ermöglicht, Truppen auf britischem Boden aufzustellen und zu unterhalten:
Das Gesetz wurde später auf folgende Staaten ausgeweitet:
18.000polnische, 15.000 norwegische und weitere tausende Soldaten der besetzten Nationen kämpften in den Reihen derbritischen Streitkräfte.

Auf derArcadia-Konferenz in Washington wurde am 1. Januar 1942 mit derDeklaration der Vereinten Nationen dieAnti-Hitler-Koalition der Alliierten formell begründet. Darin fungierten als Hauptalliierte:
Diese „Großen Vier“ sollten nach den noch während des Krieges formulierten Vorstellungen des US-PräsidentenFranklin D. Roosevelt den Frieden in den vier wichtigsten Weltregionen garantieren.[3]
Frankreich wurde nach demZweiten Weltkrieg (1939–1945) im Jahr 1944 in den Kreis der Alliierten aufgenommen, weil dieFreien Französischen Streitkräfte (Forces françaises libres, FFL) und die französische WiderstandsbewegungRésistance während des Krieges an der Seite der Vereinigten Staaten und Großbritanniens gegen dasnationalsozialistische Deutschland und das französischeVichy-Regime gekämpft hatten. Dem Land wurde diefranzösische Besatzungszone – eine der vier alliiertenBesatzungszonen im besiegtenDeutschland – und eine entsprechende Zone imbesetzten Nachkriegsösterreich zuerkannt. Außerdem erhielt das Land einen Sitz imUN-Sicherheitsrat.
Von denAchsenmächten besetzte Länder, die, vor allem imPartisanenkrieg, aus dem Untergrund auch weiterhin teilweise erbitterten Widerstand leisteten:
InDeutschland undÖsterreich wurden mit dem Ausdruck „die Alliierten“ (im Besonderen als „alliierte Streitkräfte“) meist die drei MächteSowjetunion,Vereinigte Staaten undVereinigtes Königreich bezeichnet, dieHauptsiegermächte des Zweiten Weltkrieges in Europa. Die UdSSR, die USA und Großbritannien vereinbarten die gemeinsame Verwaltung des besiegten Hauptkriegsgegners, des Deutschen Reiches, nach den Vorschlägen derEAC 1944/45 (nicht aber der ehemaligen Verbündeten Deutschlands, die außer Italien sämtlich in die Einflusssphäre der UdSSR gerieten).[4] Der Großteil des (vormaligen)Großdeutschen Reiches wurde inBesatzungszonen aufgeteilt, in den sogenanntenOstgebieten hatten dieprovisorische Regierung Polens und die UdSSR, akzeptiert von den anderen beiden Alliierten, ihreGebietshoheit durchgesetzt (Zeittafel). Auch die Vorgehensweise zurVerwaltung Österreichs wurde festgelegt. Die HauptstädteBerlin undWien wurden in jeweils vierSektoren geteilt und gemeinsam verwaltet (Vier-Sektoren-Stadt).
DerAlliierte Kontrollrat imNachkriegsdeutschland und dieAlliierte Kommission für Österreich waren Behörden der vierBesatzungsmächte, die sich beide im Juli 1945 konstituierten. Zur selben Zeit wurde auch Frankreich eine Besatzungsmacht, obwohl es als Staat während des Krieges an keinen Konferenzen der Alliierten beteiligt war. Die Bezeichnung derVier Mächte als Siegermächte ist also eher eine umgangssprachliche Bezeichnung.
Aufgabe des Kontrollrats war die Ausübung derRegierungsgewalt, er brach jedoch bereits 1948 wieder auseinander. Nach dem Ende der gemeinsamen alliierten Verwaltung überDeutschland als Ganzes wurde in den besetztenWestzonen von Westalliierten oder später von Schutzmächten gesprochen.
DieAlliierte Hohe Kommission, abgekürzt AHK, war von 1949 bis 1955 in den Westzonen das „höchste alliierte Kontrollorgan“ der drei Westmächte USA, Großbritannien und Frankreich(Drei Mächte) für dieBundesrepublik Deutschland undWest-Berlin. An die Stelle derMilitärgouverneure traten drei zivileHohe Kommissare, die zusammen wiederum die Kommission bildeten.[5] Deren Sitz auf demPetersberg gehörte als Sondergebiet zu keiner der Besatzungszonen. Die Unterzeichnung desDeutschlandvertrages über dieSouveränität der Bundesrepublik vom 26. Mai 1952 trug der Entwicklung in Deutschland durch Ende einer alliierten Verwaltung aller vier Mächte Rechnung.
In derSowjetischen Besatzungszone (SBZ) war bis 1949 dieSowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) die oberste Verwaltungsbehörde. Ihr folgte bis 1952 dieSowjetische Kontrollkommission und letztlich 1953 „Hohe Kommission der UdSSR in Deutschland“. Hier wurde mit einem Staatsvertrag am 20. September 1955 die Souveränität des zweiten deutschen Staates hergestellt.
Für Österreich endete diealliierte Besatzungszeit, im Unterschied zu Deutschland, bereits am 27. Juli 1955 durch den Abschluss einesStaatsvertrages. Für Deutschland wurde 1971 ein letztesViermächte-Abkommen über die Westsektoren Berlins geschlossen. Durch denZwei-plus-Vier-Vertrag vom 12. September 1990 endeten erst mit derWiedervereinigung am 3. Oktober 1990 vollends der besondereStatus Berlins unter den vier alliierten Mächten, die entsprechenden vierseitigen Vereinbarungen, Beschlüsse und Praktiken sowie die Viermächteverantwortung fürGesamtdeutschland.[6]
Für Japan wurde dasAllied Council for Japan eingerichtet. Es hatte nur eine beratende Funktion für denSupreme Commander for the Allied Powers (SCAP) in Japan. Mitglieder waren die Vereinigten Staaten, die Sowjetunion, China und das britische Commonwealth. DieFar Eastern Commission (FEC) mit Sitz in Washington sollte die Politik und Prinzipien der Besatzung Japans festlegen und bestand aus den elf alliierten Teilnehmern desPazifikkrieges.[7]
Auch die gegen denIrak verbündeten Staaten imZweiten Golfkrieg bzw. allgemein die Mitglieder derNATO werden alsAlliierte bezeichnet.