Lage der Stadt Allendorf (Lumda) im Landkreis Gießen
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Blick auf Allendorf vom ZiegenbergBärtzebürger-Denkmal in Allendorf
Allendorf (Lumda) (Ausspracheⓘ/?) ist eineStadt immittelhessischenLandkreis Gießen etwa 17 Kilometer nordöstlich der KreisstadtGießen und ebenso weit südöstlich der UniversitätsstadtMarburg, etwa in der MitteHessens. Die amtliche Schreibweise des Gemeindenamens lautetAllendorf (Lumda), der namensgebende Hauptort schreibt sichAllendorf/Lumda.[2]
Allendorf liegt an derLumda, einem kleinen linken Nebenfluss derLahn. Umgeben wird die Stadt von Bergen zwischen 320 und knapp 400 m Höhe über NN. Großräumig liegt die Gegend zwischenLahntal undVogelsberg.
Allendorf (Lumda) besteht aus den vier Gemarkungen Allendorf/Lumda,Climbach,Nordeck undWinnen. In jeder Gemarkung liegt ein Stadtteil, wobei Nordeck und Winnen miteinander verwachsen sind. Stadtteile ohne eigene Gemarkung finden sich nicht. Für Nordeck und Winnen besteht ein gemeinsamerOrtsbezirk.
Zwischen 780 und 802 tauchte der Name „Altenorfa“ in denfuldaischenKopiaren des Mönches Eberhard auf. Diese Kopiare wurden nach 1155 geschrieben und werdenCodex Eberhardi genannt.[3]Allendorf lag imOberlahngau, wurde als „villa“Dorf bezeichnet und gehörte zur „Lantorfere marca“ (Londorfer Mark).[4] Dort schenkte ein gewisser Amwic Güter an dasKloster Fulda. Der Ortsname lässt sich als „alte Siedlung“ oder „Dorf des Aldo“ deuten.[5]Eine Urkunde von 1312 belegt den Verkauf derGrünberger Bürger Heinrich von Londorf und seiner Angehörigen ihre Güter zuAllertshausen (Rabenau) und „in villa Aldyndorf prope Nordeckin“ (im Dorf Allendorf naheNordeck) an dasAntoniterkloster Grünberg.[6] Eine genauere Bestimmung, welches Allendorf gemeint sei, enthält auch eine Urkunde von 1396: „der stad Aldindorff an der Lomme“ (Lumda).[7]
1252 überließ Rupert von Heydersheim gegen eine lebenslange Rente demKloster Arnsburg Güter zu Allendorf und Mühlbach, einer Wüstung bei Allendorf. 1253 wurde diese Rente vonBurg Friedberg und StadtFriedberg (Hessen) bezeugt.[8]Um 1300 schenkten der Edle Gumpert und seine SchwesternKloster Hachborn eineGülte und zwei Höfe mit Güterbesitz zu Allendorf und erhielten sie auf Lebenszeit zurück.[9]In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts ist derZehnte zu AllendorfeppsteinischesLehen des LudwigSchenk zu Schweinsberg.[10]
Im Jahre 1323 wurden dem Ort von LandgrafOtto I. dieMarktrechte verliehen. Am 2. März 1370 wurde Allendorf durch LandgrafHeinrich II. zur Stadt erhoben und erhieltMarburger Recht mit Wochenmarkt unter Befreiung vonBede undSchatzung zugunsten des Mauerbaus.[11] Die Befestigung des Ortes sollte die Verbindungswege von Marburg nachGrünberg und vonAmöneburg nachMainz kontrollieren. 1377 wurde die Stadt von HerzogOtto von Braunschweig und Johann von Nassau überfallen und geplündert. Die Einwohner wurden gefangen genommen; 16 Personen starben in den Gefängnissen.
Am 3. August 1479 brannte die Stadt einschließlich des Rathauses bis auf wenige Gebäude ab. Die Pest wütete von 1479 bis 1483, 1575, 1628 und 1635 in der Stadt und zog Hungersnöte nach sich. Es folgen noch Ausplünderungen 1636, 1646, Einquartierungen 1639, 1757, 1790 bis 1815, Unwetter 1680, 1829, 1839 und Großbrände 1694, 1706, 1728.
DieStatistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Allendorf:
„Allendorf (L. Bez. Giessen) Stadt; liegt an der Lumda, 3. St von Giessen an der Churhessischen Grenze. Man findet 177 Häuser, 1102 Einw., die bis auf 2 Kath. und 65 Juden evangelisch sind, 1 Kirche, 1 Rathhaus und 5 Mahl- und Oelmühlen. Unter den Handwerkern sind Leineweber und mehrere Tuch- und Teppichmacher, welch letztere härene Fußteppiche verfertigen, und solche zum Theil ins Ausland verkaufen. Jährlich werden 4 Märkte gehalten. – Allendorf existirte schon 786. Der Ort, der zu den ältesten Landgräflichen Besitzungen gehört zu haben scheint, war Anfangs nach Winne im Churhessischen eingepfarrt; aber ein Theil davon, nemlich die Einwohner des ausgegangenen Dorfs Mellebach, die sich hier angebaut hatten, gehörte zur Pfarrei Londorf. Im Jahr 1323 wurde Allendorf von Landgraf Otto mit einem eignen Pfarrer versehen, bei welcher Gelegenheit der Ort als ein Flecken erscheint. Als Stadt kommt Allendorf im Jahr 1370 vor, zu welcher Zeit Landgraf Heinrich II. die dasigen Bürger auf 6 Jahre von Beede, Dienst und Schatzung, unter der Bedingung befreite, daß eine bestimmte Summe zur Bevestigung ihrer Stadtmauern verwendet würde.“[12]
1842 wurde eineIndustrieschule eröffnet, 1878 eine Poststelle. 1902 wurde mit der Inbetriebnahme derLumdatalbahn ein Anschluss ans Eisenbahnnetz hergestellt. 1904 bekam Allendorf eine Wasserleitung und Kanalisation, 1912 Anschluss an das Stromnetz.
Bei denNovemberpogromen 1938 wurde dieSynagoge zerstört, das Inventar wurde am folgenden Tag auf dem Festplatz verbrannt. 21 Bürger jüdischen Glaubens wurden in die Vernichtungslager deportiert. ImZweiten Weltkrieg gab es in Allendorf 85 Gefallene und 56 Vermisste zu beklagen.
1937 wurden die Stadtrechte ausgesetzt; am 20. September 1960 wurden sie Allendorf durch einen Erlass der hessischen Landesregierung wieder förmlich zuerkannt.
Die GemeindeBraunstein, die am 31. Dezember 1970 durch den freiwilligen Zusammenschluss der GemeindenNordeck undWinnen entstanden war, wurde am 1. Januar 1977 durch dasGesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen in die Stadt Allendorf (Lumda) eingegliedert.[15] Sie gehörte(n) bis 1974 zumLandkreis Marburg, bis 1945 zurProvinz Hessen-Nassau.
Am 1. Januar 1975 wurde der Name der Stadt amtlich inAllendorf (Lumda) geändert.[16]
1981 wurde die Lumdatalbahn im Personenverkehr stillgelegt, 1991 im Güterverkehr.
In den letzten Jahren konnte – entgegen dem allgemeinen Trend auch in der Region – ein spürbarer Bevölkerungszuwachs erreicht werden. In jüngster Zeit versucht die Stadt, sich verstärkt im Bereich desTourismus zu engagieren.
In derLandgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für dieProvinz Oberhessen wurde das „Hofgericht Gießen“ eingerichtet. Es war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch dieÄmter bzw.Standesherren vorgenommen. Somit war für Allendorf das „Amt Allendorf/Lumda“ zuständig. Nach der Erhebung der Landgrafschaft zumGroßherzogtum 1806 wurden die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Land- bzw. Stadtgerichte übertragen. „Landgericht Gießen“ war daher von 1821 bis 1879 die Bezeichnung für das erstinstanzliche Gericht, das für Allendorf zuständig war.
Anlässlich der Einführung desGerichtsverfassungsgesetzes am 1. Oktober 1879 wurden die bisherigen Land- und Stadtgerichte im Großherzogtum Hessen aufgehoben und durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt. Ebenso verfuhr man mit den als Obergerichte fungierenden Hofgerichten, deren Funktion nun die neu errichteten Landgerichte übernahmen. Die Bezirke des Stadt- und des Landgerichts Gießen wurden zusammengelegt und bildeten nun gemeinsam mit den vorher zum Landgericht Grünberg gehörigen OrtenAllertshausen undClimbach den Bezirk des neu geschaffenen Amtsgerichts Gießen, welches seitdem zum Bezirk des als Obergericht neu errichtetenLandgerichts Gießen gehört.[27] Zwischen dem 1. Januar 1977 und 1. August 1979 trug das Gericht den Namen „Amtsgericht Lahn-Gießen“, der mit der Auflösung der Stadt Lahn wieder in „Amtsgericht Gießen“ umbenannt wurde.
Nach den Erhebungen desZensus 2011 lebten am Stichtag 9. Mai 2011 in Allendorf 4173 Einwohner. Darunter waren 98 (2,3 %) Ausländer, von denen 61 aus demEU-Ausland, 13 aus andereneuropäischen Ländern und 25 aus anderen Staaten kamen.[28] (Bis zum Jahr 2019 erhöhte sich die Ausländerquote auf 3,8 %.[29]) Nach dem Lebensalter waren 756 Einwohner unter 18 Jahren, 1683 zwischen 18 und 49, 933 zwischen 50 und 64 und 801 Einwohner waren älter.[30] Die Einwohner lebten in 1727 Haushalten. Davon waren 426Singlehaushalte, 532Paare ohne Kinder und 599 Paare mit Kindern sowie 139Alleinerziehende und 31Wohngemeinschaften. In 255 Haushalten lebten ausschließlichSenioren und in 699 Haushaltungen lebten keine Senioren.[30]
Allendorf (Lumda): Einwohnerzahlen von 1791 bis 2020
Jahr
Einwohner
1791
942
1800
1.010
1806
1.060
1829
1.102
1834
1.144
1840
1.213
1846
1.340
1852
1.338
1858
1.084
1864
1.151
1871
1.169
1875
1.135
1885
1.074
1895
1.083
1905
1.125
1910
1.179
1925
1.239
1939
1.455
1946
2.184
1950
2.181
1956
1.999
1961
2.049
1967
2.169
1972
2.622
1975
3.463
1980
3.527
1985
3.464
1990
3.731
1995
4.057
2000
4.130
2005
4.111
2010
4.061
2011
4.173
2015
4.089
2020
4.034
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[17] 1972:[32] ab 1975:[29] Zensus 2011[28] Ab 1972 einschließlich der im Zuge derGebietsreform in Hessen eingegliederten Orte.
Im Jahre 1875 entstand aufgrund der zwangsverordnetenUnion zwischen der Lutherischen Kirche und der reformierten Tradition zu einer Kirche dieEvangelisch-Lutherische Zionsgemeinde Allendorf, da sie ihr lutherisches Bekenntnis, Verfassung und Gottesdienst uneingeschränkt beibehalten wollte. Die Evangelisch-Lutherische Zionsgemeinde Allendorf gehört zumKirchenbezirk Hessen-Süd derSelbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Diese Kirchengemeinde ist bis heute ein wichtiger Teil des religiösen Lebens in der Stadt.
Die katholischen Christen der Stadt (unter 10 % der Bevölkerung) gehören zur Pfarrei in Londorf (St. Franziskus). Diese gehört zumBistum Mainz und betreut die Gläubigen in Nordeck und Winnen mit, die eigentlich nicht zum Bistum gehören. Dies erklärt sich daraus, dass die beiden Stadtteile ursprünglich Teil von Kurhessen (Landkreis Marburg) waren und erst 1974 zumLandkreis Gießen kamen.
Andere Religionsgemeinschaften spielen in Allendorf (Lumda) eine untergeordnete Rolle.
Als untergeordnete Ebene existieren zwei Ortsbeiräte: Einer fürClimbach und einer gemeinsam fürNordeck undWinnen. Die Ortsvorsteher in Climbach und Nordeck-Winnen werden von der SPD gestellt.
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird derBürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einerDirektwahl. Er ist Vorsitzender desMagistrats, dem in der Stadt Allendorf neben dem Bürgermeister ehrenamtlich einErster Stadtrat und sechs weitereStadträte angehören. Bürgermeister ist seit dem 1. Juli 2023Sebastian Schwarz (SPD).[38] Er setzte sich am 12. Februar 2023 im ersten Wahlgang gegen den bisherigen Amtsinhaber Thomas Benz (FW), der sich um eine zweite Amtszeit beworben hatte, bei 63,6 Prozent Wahlbeteiligung mit 54,4 Prozent der Stimmen durch.[39][40]
Es bestehen je einOrtsbezirk für Climbach und den Ortsteil Nordeck-Winnen mitOrtsbeirat undOrtsvorsteher, nach Maßgabe der §§ 81 und 82HGO und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gültigen Fassung gebildet.[44]Die Ortsbezirke sind durch das Gebiet der ehemaligen Gemeinden abgegrenzt und bestehen aus fünf Mitgliedern.Die Wahl der Ortsbeiräte erfolgt im Rahmen der Kommunalwahlen. Der Ortsbeirat wählt eines seiner Mitglieder zum Ortsvorsteher bzw. zur Ortsvorsteherin. Zur Zusammensetzung siehe die jeweiligen Stadtteile.
Blasonierung: „In Schild mit schwarzem Schildbord ein goldbekrönter und goldbewehrter, viermal rot/silber gestreifter Löwe auf Blau.“
Das Wappen wurde in der Vergangenheit sehr oft verändert, zeigte jedoch stets denhessischen Löwen. Die aktuelle Version wurde durch den HeraldikerHeinz Ritt gestaltet, ist seit 1982 in Gebrauch und wurde am 26. Mai 1988 durch das Hessische Innenministerium genehmigt.[45]
Zuvor wurde ein Wappen geführt, das einen in den Stadtfarben von Allendorf (Lumda) blau-schwarz gestreiften, nach links blickenden, Löwen auf weißem Feld zeigte.
Zusammen mit dem Wappen wurde auch eine Flagge genehmigt.
Flaggenbeschreibung: „Auf blauer Flaggenbahn, begleitet von schwarzen Randstreifen, die von der mittleren Flaggenbahn durch je einen silbernen Streifen abgetrennt sind, in der oberen Hälfte das Stadtwappen.“[45]
Charakteristisch ist das rege Vereinsleben für die kleine Stadt. Fast alle Bürger – gleich welchen Alters – sind in mehreren Vereinen tätig. Auf 100 Bürger kommen ca. 1,2 Vereine.
Alle Sparten sind hierbei vertreten: von Heimatgeschichte (Heimatverein) über Ortsbildpflege (DenkMal Altstadt) bis zu den Landfrauen; von Sport (mehrere Vereine) über die Musik (ebenfalls zahlreiche Vereine) bis zum Tierschutz (IG Tierschutz in Mittelhessen e. V.). Besonders exotisch: der Knoblauchklub.
Besonders erfolgreich sind der Kegelverein (er stellt unter anderem eine Junioren-Weltmeisterin) und derSpielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr, der bereits zahlreiche Titel bis hin zur Deutschen Meisterschaft (unter anderem 2005) sammeln konnte.
Jährlich im November wird der historische Nikelsmarkt (seit weit über 600 Jahren) abgehalten, der alljährlich viele Tausend Besucher anzieht.
Im August findet in Zusammenarbeit mitRabenau undStaufenberg der „Autofreie Sonntag im Lumdatal“ statt. Auch diese Veranstaltung erfreut sich großer Beliebtheit.
Jährlich um den letzten Sonntag im Juli wird das wohl bedeutendste Volksfest auf dem Festplatz der Kernstadt gefeiert, die Allendorfer Kirmes. Veranstalter ist die Burschenschaft, seit 1976 als eingetragener Verein.
Die traditionelle Küche der Region besteht aus einfachen und sehr nahrhaften Gerichten. Fleisch war auf dem Tisch der einfachen Bürger eine Seltenheit. Wichtige Zutat zu den meisten Hauptgerichten war dieKartoffel, die sich heute noch in den traditionellen und noch immer gern gegessenen Gerichten wie dem „Schalet“ und dem „Lohkuchen“ (im Stadtteil Climbach »Schmierschelkuchen« genannt) wiederfindet.
Große Bedeutung haben auch Getreide und Obst. Die „Hessische Nationalfrucht“ (Apfel) ist auch heute auf zahllosen Streuobstwiesen zu finden. Der Apfel wird zuApfelwein undApfelsaft verarbeitet und als Koch- und Backzutat verwendet.
Die Wirtschaft von Allendorf (Lumda) ist geprägt durch kleine Betriebe. In den letzten Jahren zeigte sich eine deutliche Orientierung hin zu EDV und Werbung. Das Handwerk ist weiterhin stark präsent, während der Anteil der Landwirtschaft stetig abgenommen hat. Eine deutliche Veränderung von zahlreichen Kleinbetrieben hin zu wenigen großen Betrieben ist festzustellen.
Die Nahversorgung ist in der Kernstadt gewährleistet, für Waren des mittel- und langfristigen Bedarfs wird vor allemGießen aufgesucht.
Allendorf liegt an derLumdatalbahn, die früher vonGießen kommend imBahnhof Lollar von derMain-Weser-Bahn abzweigte und überStaufenberg, Allendorf undLondorf bisGrünberg verkehrte und dort in die nachBahnstrecke Gießen–Fulda mündete. Die Strecke zwischen Londorf und Grünberg wurde jedoch bereits 1965 stillgelegt, der Personenverkehr im westlichen Abschnitt nach Lollar/Gießen 1981 eingestellt. Im Güterverkehr wurde bis 1990 gefahren. Die nächsten heute noch betriebenen Bahnhöfe befinden sich in Lollar, Grünberg und Gießen.
Der zweigleisigeBahnhof Allendorf (Lumda) wurde mit der Eröffnung des Streckenabschnitts Londorf–Lollar am 1. Juni 1902 eröffnet. In den 1970er Jahren wurde Gleis 3, welches für Zugkreuzungen zur Verfügung stand und auch am Bahnsteig lag, abgetragen. Für denGüterverkehr wurde in den 1980er Jahren ein Nebengleis modernisiert. DasEmpfangsgebäude ist noch im Ursprungszustand erhalten und befindet sich heute in Privatbesitz.
Allendorf liegt nur einige Kilometer nördlich des Reiskirchener Autobahndreiecks. Über die AuffahrtenReiskirchen oderGrünberg besteht Anschluss an dieA 5, an dieA 485 und an dieA 45 in alle Richtungen. ÜberStaufenberg gelangt man auf dieB 3 in RichtungMarburg undKassel.
↑Der Codex Eberhardi des Klosters Fulda. Hrsg. von Heinrich Meyer zu Ermgassen. Band 1. Marburg 1995. = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. 58, 1. S. 269.
↑Friedrich Schunder, Die oberhessischen Klöster. Band 3. Marburg 2020. Nr. 812. Einkünfte des Klosters 1512 und 1527 (Friedrich Schunder: Die oberhessischen Klöster S. 418 und 421.)
↑Paul Wagner: Die eppsteinschen Lehensverzeichnisse und Zinsregister des 13. Jahrhunderts. Wiesbaden 1927 S. 114 Nr. 9.
↑Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Hessen. 3. überarbeitete Aufl., S. 2.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.):Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972Nr.3,S.84,Punkt 93 Abs. 21 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF;6,0MB]).
↑Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel:Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977,OCLC180532844,S.280.
↑Michael Rademacher:Michael Rademacher:Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In:eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen.Band13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872,OCLC162730471,S.12ff. (Google Buch).
↑Wilhelm von der Nahmer:Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit.Band3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832,OCLC165696316,S.6 (Google Buch).
↑Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte.Band22. Weimar 1821,S.413 (online bei Google Books).
↑Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.):Hessisches Regierungsblatt. 1937Nr.8,S.121ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF;11,2MB]).
↑Arthur B. Schmidt:Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893, S. 100, Anm. 6 und S. 9.
↑Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzog von Hessen und bei Rhein (Hrsg.):Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1879Nr.15,S.197–211 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF;17,8MB]).
↑Kommunalwahlen 1972; Maßgebliche Einwohnerzahlen der Gemeinden vom 4. August 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.):Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972Nr.33,S.1424,Punkt 1025 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF;5,9MB]).
↑abGenehmigung eines Wappens und einer Flagge der Stadt Allendorf (Lumda), Landkreis Gießen vom 26. Mai 1988. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.):Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1988Nr.24,S.1255,Punkt 586 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF;6,0MB]).