Albrecht Dümling

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Albrecht Dümling (*17. Februar1949 inWuppertal) ist ein inBerlin lebender deutscherMusikwissenschaftler und-kritiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Nach Studium u. a. der Musikwissenschaft in Essen, Wien und Berlin wurde er beiCarl Dahlhaus mit einer Arbeit überArnold Schönberg undStefan George promoviert. 1985 veröffentlichte er überBertolt Brecht und dessen Beziehungen zu Komponisten. Als Kritiker schrieb er fürDer Tagesspiegel,Frankfurter Allgemeine Zeitung undNeue Musikzeitung. Über mehrere Jahre war er Jury-Mitglied imVerband der Deutschen Kritiker.[1]

Entartete Musik“ ist eines der Hauptbetätigungsfelder Dümlings. So war er Mitgründer derInternationalen Hanns Eisler Gesellschaft und vonMusica reanimata,[2] einem gemeinnützigen Verein zur Wiederbelebung, Förderung und Wiederaufführung der Musik verfemter und vergessener Komponisten.[3] Für sein Engagement auf diesem Gebiet erhielt er im Jahr 2007 den gut dotiertenKairos-Preis.[4] Wissenschaftlich verbunden ist Dümling neben anderen Institutionen derRoyal Holloway University of London, derUniversität Melbourne und demZentrum für Antisemitismusforschung in Berlin.

Dümling ist auch Kurator der AusstellungEntartete Musik. Eine kommentierte Rekonstruktion. Sie entstand 1988 für dieTonhalle Düsseldorf und war seitdem in etwa 50 Orten Europas zu sehen, darunter inFrankfurt am Main,München,Berlin,Dresden,Köln,Wien,Zürich undAmsterdam. Eine englischsprachige Version davon, 1991 fürLos Angeles erstellt, wurde bislang inBoston,New York,London,Barcelona,Miami,Chicago undTel Aviv (März 2011) präsentiert. Die spanischsprachige Version entstand 2007 für dieUniversität Sevilla und wurde zuletzt 2011 inSalamanca gezeigt. 2007 entstand für dieBerliner Philharmonie die vierte Version unter dem TitelDas verdächtige Saxophon. „Entartete Musik“ im NS-Staat.[3]

Seit 1995 befasste er sich mit dem deutschsprachigen Musiker-Exil inAustralien, welchem er Forschungsprojekte amZentrum für Antisemitismusforschung derTU Berlin sowie an derNational Library of Australia widmete. Die Ergebnisse veröffentlichte er 2011 in seinem BuchDie verschwundenen Musiker. Jüdische Flüchtlinge in Australien, das in Deutschland wie in Australien auf gute Resonanz stieß.[5] 2016 erschien es in englischer Übersetzung. 2021 wurde Dümling mit demBundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.[6]

Seine Schwester ist die Malerin Brigitte Dümling.[7]

Schriften (Auswahl)

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  • Musik hat ihren Wert. 100 Jahre musikalische Verwertungsgesellschaft in Deutschland. Hrsg. vonReinhold Kreile, Regensburg 2003,ISBN 3-932581-58-X.
  • Solidarität der Urheber trotz sich änderndem Berufsbild. Der Deutsche Komponistenverband und seine Vorläuferorganisationen. In:50 JahreDeutscher Komponistenverband, Berlin 2004, S. 29–82 (PDF).
  • Die verschwundenen Musiker. Jüdische Flüchtlinge in Australien. Böhlau, Köln etc. 2011,ISBN 978-3-412-21415-9.
  • „… dass die Statuten derStagma dringend zeitgemässer Revision bedürfen“.Richard Strauss und das musikalische Urheberrecht 1933/1934. In: Sebastian Bolz, Adrian Kech,Hartmut Schick (Hrsg.):Richard Strauss. Der Komponist und sein Werk. Überlieferung, Interpretation, Rezeption. Bericht über das internationale Symposium zum 150. Geburtstag. München, 26.–28. Juni 2014 (=Münchner Veröffentlichungen zur Musikgeschichte, Band 77), München 2017, S. 73–108 (PDF).
  • Mein Gorilla hat 'ne Villa im Zoo: Die Weintraubs Syncopators zwischen Berlin und Australien. ConBrio, Regensburg 2022,ISBN 978-3-949425-03-5.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. http://www.kolja-lessing.de/kritikerpreis.html
  2. http://www.musica-reanimata.de/
  3. abAusstellung: Das verdächtige Saxophon – "Entartete Musik" im NS-Staat (Memento vom 15. Januar 2019 imInternet Archive)
  4. Kairos-Preis 2007. Albrecht Dümling (Memento vom 20. April 2018 imInternet Archive)
  5. RezensionDie verschwundenen Musiker
  6. Bekanntgabe vom 1. Juni 2021. In: bundespraesident.de
  7. Webpräsenz Brigitte Dümling
Personendaten
NAMEDümling, Albrecht
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Musikwissenschaftler und -kritiker
GEBURTSDATUM17. Februar 1949
GEBURTSORTWuppertal
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