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Albert Norden

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Albert Norden, September 1963

Albert Norden (*4. Dezember1904 inMyslowitz,Oberschlesien; †30. Mai1982 inOst-Berlin) war ein deutscher Journalist und Politiker derKPD undSED. Von 1958 bis 1981 gehörte er demPolitbüro des ZK der SED an.

Leben

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Norden (links, nebenHermann Axen) auf dem VI.Parteitag der SED im Jahre 1963
Waldsiedlung Wandlitz, das einst von Norden sowieHerbert Häber bewohnte „Haus 17“
Grabstätte

Albert Norden war ein Sohn desRabbinersJoseph Norden und dessen Ehefrau Emilie (1876–1931), geborene Meseritz. Er hatte vier Geschwister. Nachdem er 1920 vorzeitig das Gymnasium verlassen hatte, absolvierte er eine Tischlerlehre.

Nach seiner Tischlerlehre arbeitete Norden für verschiedenesozialistische undkommunistische Zeitungen wie dieRote Fahne und gab zeitweise denRundbrief der radikal-sozialistischen jüdischen Jugend heraus. 1919 wurde Norden Mitglied derFreien Sozialistischen Jugend und 1921 derKPD. Mehrfach wurde er in derWeimarer Republik aus politischen Gründen verhaftet.

Nach derMachtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland emigrierte Norden 1933 in dieTschechoslowakei, dann nachFrankreich und 1941 in dieUSA. InParis arbeitete er 1933 mit am „Braunbuch 1933 überReichstagsbrand und Hitlerterror“. InNew York sicherte er seinen Lebensunterhalt als Fabrikarbeiter. Er war Funktionär des Deutsch-Amerikanischen Kulturverbandes und arbeitete für dieExilzeitschriftenGerman American undFreies Deutschland (Mexiko). 1944 war er Gründungsmitglied desCouncil for a Democratic Germany. Erst nach seiner Rückkehr aus der Emigration erfuhr er vom Tod seines Vaters 1943 imKZ Theresienstadt.

Von 1949 an war Norden drei Jahre Leiter der Presseabteilung im Informationsamt derDDR, von 1953 bis 1955 Professor für neuere Geschichte an der Ost-BerlinerHumboldt-Universität. Ab 1954 war Norden erster Sekretär des neu gegründeten „Ausschusses für Deutsche Einheit“ in der DDR.[1] Dieser Ausschuss war im Rang eines Staatssekretariats demMinisterrat der DDR unterstellt.

Von 1958 bis 1981 war er Mitglied desPolitbüros des ZK der SED und Abgeordneter derVolkskammer. Von 1960 bis 1979 gehörte er demNationalen Verteidigungsrat der DDR an. Als Sekretär des ZK der SED war er ab 1955 für dieAgitation verantwortlich. Er leitete eine Kommission, die alle Maßnahmen und Vorgänge in der DDR zur Aufarbeitung derKriegs- undNaziverbrechen koordinierte. 1965 veröffentlichte Norden dasBraunbuch der DDR. Es enthielt Namen von über 1800 Nationalsozialisten und Kriegsverbrechern in westdeutschen Führungspositionen (in der 3. Auflage über 2300 Namen). Ab 1976 war Norden Mitglied desStaatsrates der DDR.

1981 schied Albert Norden wegen schwerer Krankheit aus allen politischen Funktionen aus. Seine Urne wurde in derGedenkstätte der Sozialisten auf demZentralfriedhof Friedrichsfelde inBerlin-Lichtenberg beigesetzt.

Albert Norden war verheiratet.[2] Sein SohnJohn Konrad „Johnny“ Norden (* 1942) war in der DDR lange Zeit im diplomatischen Dienst tätig.[3]

Ehrungen

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Von 1984 bis 1992 war die jetzige BerlinerCecilienstraße nach ihm benannt. Der 1989 nach Norden benannte benachbarte U-Bahnhof führt seit 1991 den NamenKaulsdorf-Nord.

1987 erhielt derVEB RFT Nachrichtenelektronik Leipzig den Beinamen „Albert Norden“.

DieDeutsche Post der DDR gab 1984 zu seinen Ehren eineSondermarke in der SeriePersönlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung heraus.

Schriften (Auswahl)

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  • Krieg im Dunkeln: Orlows Verschwörung gegen die Sowjets im Auftrag der SPD. Berlin 1929
  • Hans Behrend [Pseudonym],Die wahren Herren Deutschlands. Prométhée, Paris 1939
  • The Thugs of Europe. The truth about the German people and its rulers, New York 1942
  • Lehren deutscher Geschichte: Zur politischen Rolle des Finanzkapitals und der Junker. Berlin 1947
  • Der deutsche Journalist im Kampf um Frieden und Deutschlands Einheit. Berlin 1950
  • Das Banner von 1813. Berlin 1952
  • Um die Nation: Beiträge zu Deutschlands Lebensfrage. Berlin 1952
  • So werden Kriege gemacht! Über Hintergründe und Technik der Aggression. Berlin 1950
  • Zwischen Berlin und Moskau: Zur Geschichte der deutsch-sowjetischen Beziehungen. Berlin 1954
  • Die spanische Tragödie. Berlin 1956
  • Ritter der Akropolis: Zur Verteidigung vonManolis Glezos. mit E. Rigas, Berlin 1959
  • Deutsche Politik 1945 im Jahr der Befreiung und Entscheidung. Berlin 1960
  • An das Gewissen der Welt. Berlin 1960
  • Das spanische Drama. Berlin 1961
  • Fälscher: Zur Geschichte der deutsch-sowjetischen Beziehungen. Berlin 1963
  • Die Nation und wir: Ausgewählte Aufsätze und Reden, 1933–1964. Berlin 1964
  • Multilaterale Atommacht: Torpedo gegen Deutschlands Wiedervereinigung. Berlin 1964
  • Braucht man zum Leben Politik? Berlin 1966
  • Wohin steuert die Bundesrepublik? Berlin 1966
  • Vom Chefagitator Hitlers zum Kanzlerkandidaten in Bonn: Rede von Professor Albert Norden auf der internationalen Pressekonferenz am 22. November 1966 in Berlin. Dresden 1966
  • Zwei deutsche Staaten. Die nationale Politik der DDR. mit Friedrich Ebert und Hermann Matern, Wien 1967
  • Nationalrat der Nationalen Front der DDR (Hrsg.):Graubuch – Expansionspolitik und Neonazismus in Westdeutschland. Staatsverlag der DDR, Berlin 1967
  • Für eine neue Politik in Westdeutschland. Dresden 1970
  • Um die Nation: Beiträge zu Deutschlands Lebensfrage. Regensburg 1971
  • Was die Nationale Front ist und tun sollte. Berlin 1971
  • Miteinander und füreinander. Berlin 1972
  • Mitarbeit sozialistischer Staatsbürger christlichen Glaubens. mit Gerald Götting, Berlin 1973
  • Fünf Jahrzehnte im Dienst seiner Klasse: Ausgewählte Aufsätze und Reden, 1922–1974. Berlin 1974
  • Herrscher ohne Krone. Frankfurt/Main 1974
  • Wie der Maoismus gegen den Frieden in Europa kämpft. Berlin 1975
  • Vergifte Waffe gegen Frieden und Sozialismus. Moskau 1978
  • Der Mensch im Mittelpunkt: Ausgewählte Aufsätze und Reden 1971–1979. Berlin 1979
  • Ereignisse und Erlebtes. Berlin 1981

Literatur

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Weblinks

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Commons: Albert Norden – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. H.D. Heilmann:Aus dem Kriegstagebuch des Diplomaten Otto Bräutigam. In:Götz Aly u. a. (Hrsg.):Biedermann und Schreibtischtäter. Materialien zur deutschen Täter-Biographie, Institut für Sozialforschung in Hamburg: Beiträge zur nationalsozialistischen Gesundheits- und Sozialpolitik 4, Berlin 1987, S. 165.
  2. Albert Norden imMunzinger-Archiv, abgerufen am 2. April 2012 (Artikelanfang frei abrufbar)
  3. Johnny Norden Autorenporträt im Eulenspiegel-Verlag
Personendaten
NAMENorden, Albert
ALTERNATIVNAMENBehrend, Hans (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Politiker (KPD, SED), MdV
GEBURTSDATUM4. Dezember 1904
GEBURTSORTMyslowitz,Landkreis Kattowitz
STERBEDATUM30. Mai 1982
STERBEORTOst-Berlin
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