Al Mulock

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Alfred „Al“ Mulock Rogers (*30. Juni1926[1] inToronto,Ontario; † Mai1968 beiGuadix,Spanien) war ein kanadischer Schauspieler, Regisseur und Intendant.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Mulock war der Sohn von Adele Cawthra Mulock und Alfred Rogers.[2]Sein Urgroßvater war der kanadischePostmaster General und Arbeitsminister SirWilliam Mulock (1844–1944).[3]

Im Frühjahr 1949 kaufte Mulock gemeinsam mit seiner damaligen Frau[4] eine Scheune beiJackson’s Point amLake Simcoe (nördlich von Toronto) und baute sie zu einem Sommertheater mit 300 Sitzen um.[5] Bei der Einweihung diesesRed Barn Theatres sangHarry Belafonte a cappella, die erste Spielzeit im Sommer 1949 war dank der aufgeführten ernsthaften Dramatik (Tennessee WilliamsThe Glass Menagerie,Lillian HellmansThe Little Foxes) allerdings ein finanzieller Misserfolg.[6] Mulock verließ die Bühne daraufhin; dasRed Barn Theatre existiert allerdings noch heute und ist damit Kanadas ältestes Sommertheater.[7]

Anfang der 1950er Jahre ging Mulock nachEngland und arbeitete dort als Fernseh- und Filmschauspieler, üblicherweise in kleinen Nebenrollen. Seine erste nachweisbare Filmrolle war 1955 ein Kurzauftritt als Killer inJoe MacBeth, einem von der Kritik als eher misslungen empfundenen Versuch von RegisseurKen Hughes, Shakespeares Tragödie als Gangsterdrama zu modernisieren. Es folgten unter anderem Auftritte in zweiTarzan-Filmen mitGordon Scott (Tarzan’s Greatest Adventure undTarzan the Magnificent) und in mehreren von Ken Hughes inszenierten Starvehikeln für den PopsängerAnthony Newley (In the Nick,Jazz Boat undThe Small World of Sammy Lee).

Nach seiner finalen britischen Filmarbeit inFreddie FrancisAmicus-HorrorfilmDr. Terror's House of Horrors ging Mulock 1965 ins sonnigereAndalusien, den damals bevorzugten Drehort derItalowestern-Welle, wo er zunächst eine seiner wenigen Hauptrollen (inCecil BarkersFly from the Hawk) spielte und sich danach als eines der eindrucksvollen Nebenrollengesichter[8] inSpaghetti-Western wieSergio LeonesIl buono, il brutto, il cattivo,Sergio CorbuccisI crudeli undTonino ValeriisI giorni dell’ira etablierte.

Seine letzte Rolle spielte Mulock im wahrscheinlich bekanntesten Italowestern: In der legendären 13-minütigen Vorspannsequenz von Sergio LeonesC’era una volta il West (Spiel mir das Lied vom Tod) spielt er mitWoody Strode undJack Elam einen der drei Banditen, die auf dem Wüstenbahnhof vonCattle Corner schweigend aufCharles Bronson warten.Bei den Dreharbeiten zu diesem Film stürzte sich Mulock in seinem Filmkostüm aus dem Fenster seines Hotelzimmers und verstarb wenig später im Krankenhaus.[9]

Filmografie (Auswahl)

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Literatur

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  • Ann Saddlemyer und Richard Plant:Later Stages: Essays in Ontario Theatre from the First World War to the 1970s. University of Toronto Press, 1997.ISBN 0-8020-0671-X (Paperbackausgabe:ISBN 0-8020-7624-6)

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Informationen von Lenora Mulock; sieheTom B. im Spaghetti-Western-Forum (Memento desOriginals vom 28. September 2007 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.spaghetti-western.net. Die IMDb gibt ein offenbar inkorrektes Geburtsjahr (1925) an.
  2. Informationen von Lenora Mulock; sieheTom B. im Spaghetti-Western-Forum (Memento desOriginals vom 28. September 2007 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.spaghetti-western.net
  3. Peter C. Newman:Debrett's Illustrated Guide to the Canadian Establishment. Debrett, London 1983.ISBN 0-458-96790-4. S. 234
  4. Laut IMDb und Saddlemyer/Plant 1997 war seine Frau die SchauspielerinSteffi Lock, späterSteffi Henderson, mit der er einen Sohn, Robin Mulock, hatte. Nach ihrer Trennung war sie ab 1957 mit dem Broadway-KomponistenLuther Henderson verheiratet und starb 1967 in New York an Krebs. Lenora Mulock (op. cit.) andererseits gibt den Namen seiner Frau alsCatharine Ellison an.
  5. Denis William Johnston:Up the Mainstream: The Rise of Toronto's Alternative Theatres, 1968-1975. University of Toronto Press, 1991.ISBN 0-8020-5834-5. S. 145
  6. Die zweite Saison 1950 stand dann unter Leitung vonBrian Doherty und war von musikalischen Revues dominiert, mit entsprechend größerem Publikumszuspruch. Siehe: Mel Atkey:Broadway North: The Dream of a Canadian Musical Theatre. Natural Heritage Books, Toronto 2006.ISBN 1-897045-08-5. S. 46
  7. Richard Harland Smith inVideo Watchdog No. 133, 2007, S. 18
  8. Der Italowestern-ExperteChristian Keßler bezeichnet Mulock als „Mann mit einem unglaublichen Gesicht“. Vgl. Christian Keßler:Willkommen in der Hölle: Der Italo Western im Überblick. Terrorverlag, 2002.ISBN 3-00-009290-0. S. 109
  9. Mickey Knox, der amerikanische Dialogautor des Films und Augenzeuge des Selbstmords, berichtet in einem Interview, dass ProduktionsmanagerClaudio Mancini den sterbenden Mulock ins Krankenhaus fuhr und Leones größte Sorge der Rettung des Kostüms galt, siehehttp://www.fistful-of-leone.com/articles/knox.html
Normdaten (Person):Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 3. Juli 2019.
Personendaten
NAMEMulock, Al
ALTERNATIVNAMENMulock Rogers, Alfred
KURZBESCHREIBUNGkanadischer Schauspieler, Regisseur und Intendant
GEBURTSDATUM30. Juni 1926
GEBURTSORTToronto,Ontario
STERBEDATUMMai 1968
STERBEORTbeiGuadix,Spanien
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