Akustische Skala

Dieakustische Skala (auchOvertone Scale,Lydian Dominant,Lydian ♭7 oderMixo ♯11) ist eineheptatonischediatonischeTonleiter. Sie ist erster Modus derHeptatonia Secunda. Der BegriffAkustische Skala wurde vonErnő Lendvai geprägt.
Herleitung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Zur Herleitung kann dieNaturtonreihe herangezogen werden, bei der diePartialtöne 8–14 (in diegleichstufige Stimmung modifiziert) der akustischen Skala entsprechen. Sie lässt sich auch alternativ als zur Tonleiter geordneter C13♯11-Akkord (also bestehend aus C, E, G, B, D, Fis, A) interpretieren, der deswegen auch alsakustischer Tredezimakkord bezeichnet wird.
Eine weitere Deutungsmöglichkeit besteht in der Veränderung vonKirchentonarten. So lässt sich die akustische Skala alslydischer Modus betrachten, dessen siebter Tontiefalteriert wurde: Es ergibt sich der (englische) Name „Lydian ♭7“. Der alternative Name „Mixo ♯11“ verweist auf einemixolydische Skala, die einenTritonus über dem Grundton enthält (ergo wurde der 4. Ton hochalteriert, nach Jazzgewohnheit als 11. Ton bzw.Undezime verzeichnet).
Verwendung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Erste Verwendung findet die Skala 1725 beiGeorg Philipp Telemann im Hauptthema des 6. SatzesDer Älster Schäffer Dorff Music der Alster-Ouvertüre TWV 55:F11.[1] Häufiger tritt die Skala in der Musik des19. Jahrhunderts auf. BereitsFranz Liszt verwendet sie nicht selten (so z. B. in denAnnées de pèlerinage oder im drittenMephisto-Walzer), später beziehen auchMaurice Ravel undClaude Debussy sie in einige ihrer Werke ein (bspw. inLa Mer). Teils exzessiven Gebrauch von der akustischen Skala nahmAlexander Skrjabin, die er unter anderem für seinenmystischen Akkord nutzte. Weitere Beispiele lassen sich beiBéla Bartók,Igor Strawinski oderOlivier Messiaen finden.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Zsolt Gárdonyi, Hubert Nordhoff:Harmonik. Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe. Möseler, Wolfenbüttel 2002,ISBN 3-7877-3035-4, S. 173 ff.