Aitrach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 56′ N,10° 5′ O47.9410.09596Koordinaten:47° 56′ N,10° 5′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Ravensburg | |
Höhe: | 596 m ü. NHN | |
Fläche: | 30,2 km2 | |
Einwohner: | 3012 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 100 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88319 | |
Vorwahlen: | 07565,08395Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text | |
Kfz-Kennzeichen: | RV,SLG,ÜB, WG | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 36 004 | |
LOCODE: | DE AIT | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Schwalweg 10 88319 Aitrach | |
Website: | www.aitrach.de | |
Bürgermeister: | Thomas Kellenberger (CDU) | |
Lage der Gemeinde Aitrach im Landkreis Ravensburg | ||
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Aitrach ist eine Gemeinde im SüdostenBaden-Württembergs und gehört zumLandkreis Ravensburg.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Aitrach liegt zwischenLeutkirch undMemmingen an der Mündung des FlüsschensAitrach in dieIller.
Naturschutzgebiet
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DasNaturschutzgebiet Kiesgrube Aitrach ist Bestandteil desFFH-Gebiets 8026-341 Aitrach und Herrgottsried.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Aitrach grenzt an die folgenden Städte und Gemeinden: Im Norden anHaslach undTannheim imLandkreis Biberach, im Osten an die kreisfreie StadtMemmingen in Bayern undLautrach im bayerischenLandkreis Unterallgäu, im Süden anAichstetten und im Westen anBad Wurzach (beide Landkreis Ravensburg).
Ortsteile
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Neben dem Kerngebiet Aitrach bestehen noch folgende Ortsteile:
Daneben gehören zu Aitrach noch folgende Wohnplätze: Marstetten,Ferthofen, Ober- und Untermuken, Schmiddis,Schnaggenberg, Rotengrund, Baniswald, Sigglis,Vogelherd,Wald,St. Johann,Stibi,Rank,Burghalde, Pfänders,Oberhausen,Riedhof.

Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mittelalter
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung von Aitrach stammt aus dem Jahre 838. In dieser Urkunde, die imKloster St. Gallen aufbewahrt wird, ging es um ein Tauschgeschäft zwischen dem KlosterKempten und dem Grafen Wanning. Während der Zeit des Hochmittelalters lag der Ort imHerzogtum Schwaben. Die mittelalterliche Geschichte Aitrachs ist insbesondere auch mit der Geschichte derBurg Marstetten verbunden.
Neuzeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Von 1566 bis 1803 verlieh dasFürststift Kempten den Ort an dasHaus Waldburg.
Nach demDreißigjährigen Krieg (124 Pesttote) war das Dorf nahezu ausgestorben und erholte sich nur sehr langsam.
Seit 1675 übte die Linie der Grafen von Waldburg zu Zeil-Wurzach die Herrschaft am Ort aus.
Nach derMediatisierung des Hauses Waldburg 1806 war Aitrach vier Jahre lang beimKönigreich Bayern. 1810 kam der Ort an dasKönigreich Württemberg und wurde demOberamt Leutkirch zugeordnet. Bei der Kreisreform während derNS-Zeit in Württemberg gelangte Aitrach 1938 zumLandkreis Wangen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort Teil derFranzösischen Besatzungszone und kam somit zum NachkriegslandWürttemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
Seit derKreisreform von 1973 ist Aitrach Teil desLandkreises Ravensburg.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Jahr | 1871 | 1890 | 1910 | 1939 | 1961 | 1970 | 1991 | 1995 | 2002 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 |
Einwohner | 1118 | 1299 | 1471 | 1535 | 2186 | 2320 | 2277 | 2414 | 2600 | 2579 | 2525 | 2544 | 2737 |
Religionen
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Aitrach ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Die Gemeinde ist Sitz der Pfarrei St. Gordianus und Epimachus in Aitrach, der Pfarrei St. Johann Baptist in Treherz und der PfarreiSt. Johann Baptist inMooshausen. Die Kirchengemeinden bilden mit zwei weiteren die SeelsorgeeinheitAitrachtal imDekanat Allgäu-Oberschwaben derDiözese Rottenburg-Stuttgart.
Die evangelische Kirchengemeinde Aitrach umfasst auf etwa 300 km² Fläche die Gemeinden Aitrach,Tannheim, Aichstetten, sowie die Orte Haslach (Ortsteil vonRot an der Rot) und Hauerz (Ortsteil vonBad Wurzach). Die evangelischeDiaspora-Gemeinde gehört zum Dekanat Ravensburg und hat 1100 Mitglieder (13 % der Einwohner des Gemeindegebiets; Stand 2004). Es gibt auch eineneuapostolische Kirche im Ort.
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Verwaltungsgemeinschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mit der Stadt Leutkirch im Allgäu und der GemeindeAichstetten wurde eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.
Gemeinderat
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Aitrach besteht aus den 12 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
DieKommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis:[2]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2024 | Sitze 2024 | % 2019 | Sitze 2019 | ||
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 47,79 | 6 | 44,3 | 5 | |
FLA | Freie Liste Aitrach | 41,95 | 5 | 30,0 | 4 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 10,26 | 1 | 19,5 | 2 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | – | – | 6,1 | 1 | |
gesamt | 100,0 | 12 | 100,0 | 12 | ||
Wahlbeteiligung | 59,74 % | 50,6 % |
Bürgermeister
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1984–2008: Peter Alexa
- seit 2008: Thomas Kellenberger
Wappen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]![]() | Blasonierung: „In Rot übereinander drei mit demMundstück nach links gekehrte silberne (weiße)Hifthörner mit goldenen (gelben) Fesseln.“[3] |
Wappenbegründung: Nachdem die Dienstsiegel zuletzt eine Phantasieansicht der im Gemeindegebiet gelegenen ehemaligen Burg Marstetten gezeigt hatten, nahm die Gemeinde im Jahre 1938 das Wappen der jüngeren Grafen von Marstetten aus dem Hause Weißenhorn-Neuffen als ihr Wappen an. Die Verleihung dieses Wappens, bei dem die Mundstücke der Hörner nach rechts wiesen, nahm der damalige Reichsstatthalter in Württemberg am 16. Januar 1940 vor. Nach demZweiten Weltkrieg erschien wieder die erwähnte Burgansicht in den Stempeln. Im Jahre 1956 nahm die Gemeinde ihr Wappen in der durch Umkehrung der Hörner veränderten jetzigen Form wieder auf. Diese wurde vom Innenministerium am 22. Dezember 1956 bestätigt. Gleichzeitig erfolgte die Verleihung der Flagge. |
Sehenswürdigkeiten
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- Die KirchenSt. Gordianus und Epimachus in Aitrach undSt. Johann Baptist in Mooshausen zählen zu den bedeutendsten Bauwerken der Gemeinde. DieBurgruine Marstetten befindet sich noch im Besitz desHauses Waldburg. Der ehemalige Zehntstadel stammt von 1511 und ist das älteste noch original erhaltene Gebäude im Ort. Neben derFürst-Erich-Kapelle, einer Wegkapelle an der Stelle im Wald, an derErich von Waldburg-Zeil 1953 mit seinem Auto tödlich verunglückte, gibt es dieBruder-Konrad-Kapelle, dieHofkapelle Schlecht und dieFatimakapelle.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Haupterwerbsquelle der Aitracher Bürger war neben der Landwirtschaft der Holzhandel und dieIllerflößerei. Zu manchen Zeiten war jeder zweite Mann einFlößer. Als früheste Erwähnung der Illerflößerei gelten die kaiserlichen Zollprivilegien aus dem Jahre 1397, die dem Adelshaus Königsegg als Besitzer der Burg Marstetten gewährt wurden. Die kaiserlichen Besitzerrechte an der Flößerei gingen später auf das AdelshausWaldburg-Zeil über. Mit den Niedergang derFlößerei setzte eine erste Industrialisierung ein. Mühlen siedelten sich an und der Kies- und Steinabbau gewann an Bedeutung, Schotter für die Eisenbahn wurde begehrt. Nach demZweiten Weltkrieg setzte sich der Strukturwandel vom armen Flößer- und Bauerndorf zu einer Gemeinde, die maßgeblich von Handwerk und Industrie geprägt wird, verstärkt fort.
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Aitrach ist durch dieBundesautobahn 96 (Lindau (Bodensee)–Memmingen–München) an das überregionale Straßennetz angebunden. Durch das nahe Autobahnkreuz Memmingen besteht auch eine Anbindung in Nord-Süd-Richtung mit derA 7. Im Ortsteil Marstetten befindet sich der HaltepunktMarstetten-Aitrach, der die Gemeinde über dieBahnstrecke Leutkirch–Memmingen mit dem Schienennetz verknüpft. Im Ort kreuzen sich dieLandesstraße 260 und die Kreisstraße 7922. Durch den Ortsteil Ferthofen führt die Landesstraße 2009.
Ansässige Unternehmen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Am Ort befinden sich mehrere Unternehmen, hauptsächlich im GewerbegebietFerthofen. Dort ist auch der Weltmarktführer im Bereich Parksysteme, die FirmaKlaus Multiparking, ansässig.
Bildung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Hauptort gibt es eine Grundschule. Für die jüngsten Einwohner gibt es denKindergartenArche Noah.
Persönlichkeiten und Ehrenbürger
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Bernhard Grupp (1834–1922), Lehrer, Mesner, Kirchenchordirigent und Imker[4]
- Hugo Gaisser (1853–1919), Benediktiner und Choralforscher
- Hermann Krum (1868–1959), Unternehmer (Inhaber der Göppinger Papierfabrik G. Krum)[4]
- Josef Weiger (1883–1966), römisch-katholischer Pfarrer in Mooshausen
- Rudolf Fritz Weiss (1895–1991), Facharzt für Innere Medizin, Experte fürPflanzenheilkunde[4]
- Alfons Baumgärtner (1904–1976), römisch-katholischer Geistlicher, geboren in Treherz
- Winfried Aßfalg (* 1940), Pädagoge und Heimatkundler
- Susanne Kiebler (* 1959), Künstlerin und Dozentin
- Bernd Kirschner (* 1980), Künstler (Maler)[5]
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Mooshausen. In:August Friedrich Pauly (Hrsg.):Beschreibung des Oberamts Leutkirch (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886.Band 18). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1843,S. 261–270 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums Stuttgart
- ↑Wappenbeschreibung aufleo bw – Landeskunde entdecken online; abgerufen am 21. September 2023.
- ↑abcHomepage der Gemeinde Aitrach
- ↑aitrach.de (Memento desOriginals vom 28. Oktober 2018 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.aitrach.de (PDF)