Ahrdorf
Ahrdorf GemeindeBlankenheim | ||
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Koordinaten: | 50° 22′ N,6° 47′ O50.3727786.7775340Koordinaten:50° 22′ 22″ N,6° 46′ 39″ O | |
Höhe: | 340 (330–350) m | |
Fläche: | 5,3 km² | |
Einwohner: | 214 (2016)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 40 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Juli 1969 | |
Postleitzahl: | 53945 | |
Vorwahl: | 02697 | |
Lage von Ahrdorf in Nordrhein-Westfalen | ||
![]() Blick auf Ahrdorf |
Ahrdorf ist ein Ortsteil der GemeindeBlankenheim (Ahr) imKreis Euskirchen inNordrhein-Westfalen. Der Ort liegt etwa zwei Kilometer vor dem Übergang derAhr in das LandRheinland-Pfalz.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Von alters her gehörte das im Jahr 970 erstmals urkundlich unter dem NamenAredorph (975 Aredorff, 1588 Aerendorp) erwähnte Ahrdorf zu der heute in Rheinland-Pfalz liegenden PfarreiÜxheim imkölnischen „Eifeldekanat“. Unter der französischen Verwaltung wurde Ahrdorf 1803 derPfarrei Uedelhoven zugesprochen und gehörte zumBistum Trier. Im März 1825 gelangte die Pfarrei Uedelhoven mit Ahrdorf zum Erzbistum Köln; seit 1930 gehört die Pfarrei zum wiedererrichtetenBistum Aachen.
Der kleine Ort, der 1687 nur 15 und 1740 21 Hausstätten zählte, war in derFeudalzeit (vor 1794) ein politisches Kuriosum, da er alsExklave vollständig von fremden Territorien umgeben war; dies waren im Westen, Norden und Süden die Herrschaftsgebiete desHerzogtums Arenberg, im Osten die zumKurfürstentum Köln gehörenden DörferMüsch undHoffeld und im Südosten die OrteTrierscheid undNohn desKurfürstentums Trier. Der Übertritt ins „Ausland“ erfolgte entsprechend kurz hinter der Dorfgrenze.
In der Folge derfranzösischen Revolution und der Besetzung desLinken Rheinufersdurch französische Truppen wurde Ahrdorf im Jahr 1798 als Gemeinde Teil derMairieLommersdorf im Kanton Blankenheim desDépartements de la Sarre. Mit diesem gelangte es als Ergebnis desWiener Kongresses anPreußen und wurde 1816 Teil desKreises Blankenheim imRegierungsbezirk Aachen derRheinprovinz.
Während der Kreis Blankenheim bereits 1818 in dem vergrößerten Kreis Gemünd aufging (ab 1829 Kreis Schleiden), blieb die Gemeinde Ahrdorf bis zum 1. Juli 1969 bestehen. Als Teil des Amtes Blankenheim ging sie in der neu gebildeten Gemeinde Blankenheim auf.[2]
Zeitweilige Bedeutung erlangte derBahnhof Ahrdorf (Ahr) als Knotenpunkt zweierEisenbahnstrecken, die in erster Linie ausmilitärstrategischen Erwägungen errichtet wurden:
- Bahnstrecke Dümpelfeld–Lissendorf: Dümpelfeld – Ahrdorf (Ahr) – Hillesheim (Eifel) – Lissendorf (– Jünkerath). Eröffnung: 1. Juli 1912,Stilllegung: 1973
- Bahnstrecke Ahrdorf–Blankenheim: Ahrdorf (Ahr) – Blankenheim (Wald). Baubeginn: 1. April 1910, Eröffnung: 2. Mai 1913, (Teil-)Stilllegung: 3. März 1961
Der zur Einbindung der zuletzt genannten Strecke errichteteAhrdorferTunnel beherrschte bis in die 1970er Jahre die Silhouette Ahrdorfs. Auf Grund seines schlechten Erhaltungszustands musste er zugeschüttet werden.[3] Die Gebäude des Bahnhofs, einen Kilometer unterhalb des Ortes imAhbachtal gelegen, wurden nach derStreckenstilllegung verkauft und seitdem u. a. zu Proben fürSchallplattenaufnahmen genutzt (BAP: „Für usszeschnigge!“, 1981). Das Cover des BAP-AlbumsVun drinne noh drusse zeigt eine Nachtaufnahme der Güterhalle des ehemaligen Bahnhofs.[4]
Sehenswürdigkeiten
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- Die dem heiligen Hubert (Brabantinischer Bischof des 8. Jh.) geweihteSt.-Hubertus-Kapelle ist im Kern ein dem Frühmittelalter (11./12. Jh.) zugehörendesGotteshaus. Noch heute ist der Bruchsteinbau der prägende Bau in der Mitte des Dorfes.
Mehrere inBruchstein, vereinzelt aber auch Fachwerk, ausgeführte Wohnhäuser und Mühlen, überwiegend aus dem 18. und 19. Jahrhundert, darunter:
- Plotzenhof (Gutshofanlage vermutlich aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts)
- Obere AhrdorferMühle (Blums-Mühle) sowie die jüngere
- Untere Ahrdorfer Mühle von 1818 (ehem. Jakobsmühle, jetzt Fringsmühle) mit angeschlossenerCampinganlage. Letztere wurde beimHochwasser der Ahr 2021 vollständig zerstört.
- Gebäude des ehem. BahnhofsAhrdorf (Ahr), von 1910 bis 1911
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieVRS-Buslinie 832 derRVK verbindet den Ort mit Blankenheim und Blankenheim-Wald, überwiegend alsTaxiBusPlus im Bedarfsverkehr.
Linie | Verlauf |
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832 | MiKE(Blankenheim – Ahrdorf, außer im Schülerverkehr):Blankenheim (Wald) Bf –Blankenheimerdorf –Blankenheim Busbf – Blankenheim Rathaus –Reetz –Freilingen –Lommersdorf –Ahrhütte – (Dollendorf –)Uedelhoven –Ahrdorf |
Veranstaltungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Seit 1975 findet jährlich – wenn auch mit einer Unterbrechung von 1982 bis 2002 – das beliebte „Seifenkistenrennen“ statt.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1000 Jahre Ahrdorf 970–1970. Schleiden 1970
- Johannes Becker:Geschichte der Pfarreien des Dekanats Blankenheim. Köln 1993; S. 641 ff.
- Christoph Bungartz, Ralf Gier, Peter Scheulen:Von der Eifel nach Amerika. Auswanderung nach Nordamerika 1840–1914. Euskirchen 2005;ISBN 3-935221-55-X
- Hans Henn, Annemie Reetz:Die Orte der Gemeinde Blankenheim in alten Bildern. Band 1. Meinerzhagen 1982;ISBN 3-88913-047-X
- Hans Henn, Annemie Reetz:Die Orte der Gemeinde Blankenheim in alten Bildern. Band 2. Meinerzhagen 1984;ISBN 3-88913-081-X
- Ralf Gier:Giefers- oder Blotzenmühle, Jakobsmühle, Fringsmühle–Die Geschichte der Ahrdorfer Mühle 1818–2006. In:Ülleweller Weckepeller, Dorfjahrbuch 2005. Uedelhoven 2005, S. 34–45 und Beilage S. 2–12; siehe auchPlotzenmühle auf ahrdorf.de
- Peter Neu:Die Arenberger und das Arenberger Land. Band 1–6; Koblenz 1995 ff.
- Ernst Wackenroder (Bearb.) in Verbindung mit Johannes Krudewig und Hans Wink:Die Kunstdenkmäler des Kreises Schleiden. (=Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, 11. Band, II. Abt.), L. Schwann, Düsseldorf 1932 (Unveränderter Nachdruck Pädagogischer Verlag Schwann-Bagel, Düsseldorf 1982,ISBN 3-590-32116-4) S. 430–432.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Inoffizielle Seite des Ortes Ahrdorf
- Ahrdorf. In: blankenheim.de. Gemeinde Blankenheim; abgerufen am 19. Juni 2021
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Ahrdorf. In: blankenheim.de. Gemeinde Blankenheim, 2016, archiviert vom Original am 2. August 2016; abgerufen am 19. Juni 2021.
- ↑Martin Bünermann:Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970,S. 99.
- ↑Ahrdorfer Tunnel. In: Eisenbahn-Tunnel und deren Tunnelportale in Deutschland. Lothar Brill, abgerufen am 18. August 2022.
- ↑BAP – Vun Drinne Noh Drusse (1982) – Lp. In: Vinyl-Facts:. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. März 2016; abgerufen am 6. März 2016.