Der32.Afrika-Cup (englisch2019 Africa Cup of Nations,französischCoupe d’Afrique des Nations 2019) wurde vom 21. Juni bis zum 19. Juli 2019 inÄgypten ausgetragen.[1] Erstmals nahmen bei der Fußball-Afrikameisterschaft 24 statt wie seit1996 üblich 16 Nationalmannschaften des Kontinents an der Endrunde teil.[2][3] Es wurde zunächst in einer Gruppenphase in sechs Gruppen zu je vier Mannschaften und danach imK.-o.-System gespielt.
Der Gastgeber sollte nach1972 zum zweiten MalKamerun sein. Am 30. November 2018 wurde dem Land durch dieConfédération Africaine de Football (CAF) die Ausrichtung des Turniers aufgrund von Verzögerungen bei Infrastrukturvorhaben an den geplanten Spielorten entzogen.[4] Als Ersatz hattenSüdafrika, wo durch dieWeltmeisterschaft 2010 moderne Stadien zur Verfügung stehen, undÄgypten ihr Interesse bekundet.[5] Bei einem Treffen inDakar am 8. Januar 2019 vergab die CAF die Austragungsrechte mit 16:1-Stimmen an Ägypten.[6] Das Land war damit zum fünften Mal Gastgeber des Afrika-Cups.
Zur Qualifikation, die anders als 2017 wieder in zwei Runden ausgetragen wurde, meldeten sich 51 Mannschaften an. Aufgrund ihres Rückzugs bei derQualifikation 2017 schloss die CAF die Mannschaft aus demTschad von der Teilnahme aus.Eritrea undSomalia nahmen nicht teil.Reunion undSansibar waren keine Vollmitglieder der CAF und damit von der Teilnahme ausgeschlossen. Bei der Auslosung im Januar 2017 wurden die teilnehmenden Mannschaften anhand eines CAF-eigenen Punktesystems in fünf verschiedene Töpfe eingeteilt. Die so ermittelten sechs schwächsten Mannschaften traten im März 2017 in der ersten Runde imK.-o.-System mit Hin- und Rückspiel gegeneinander an.[7]
Die drei Sieger der ersten Runde und die restlichen 45 höher platzierten Mannschaften waren zuvor schon im Januar 2017 in zwölf Vierergruppen gelost worden.[8] Die zweite Runde wurde imDouble-Round-Robin-Format von Juni 2017 bis März 2019 ausgespielt. Anders als 2017 wurden die Spiele des Gastgebers der Endrunde, der an der Gruppe J teilnahm, nicht mehr als Freundschaftsspiele ausgetragen, sondern regulär gewertet.[7]
Für die Endrunde qualifizierten sich die jeweils zwölf Gruppensieger und Zweitplatzierten.
Die Gruppenauslosung fand am 12. April 2019 vor denPyramiden von Gizeh statt.[9] Dieägyptische Mannschaft war als Gastgeber automatisch als Kopf der Gruppe A gesetzt, währendKamerun als Titelverteidiger ebenfalls in Topf 1 gesetzt war. Die restlichen Mannschaften wurden nach den jeweiligen Platzierungen in derFIFA-Weltrangliste vom 4. April 2019 verteilt.[10]
Im ursprünglichen GastgeberlandKamerun sollte der Afrika-Cup in sechs verschiedenen Stadien in fünf Städten, darunter zwei Stadien in der LandeshauptstadtYaoundé, ausgetragen werden.[11][12] Drei der sechs Stadien hätten über eine Kapazität von 20.000 Zuschauern verfügt. Das größte vorgesehene Stadion war dasStade Paul Biya in der Hauptstadt Yaoundé mit einer Kapazität von 60.000 Zuschauern.
Nach der Neuvergabe an Ägypten wurden im Januar 2019 zunächst vorläufig acht Stadien als Spielorte genannt, darunter jeweils zwei Stadien in der HauptstadtKairo, inAlexandria sowie inSues.[13] Einen Monat später wurde die Anzahl auf sechs Stadien verringert, wobei je eine Spielstätte in Alexandria und Suez nicht mehr berücksichtigt wurde.[9] Im März 2019 wurde dasPort-Said-Stadion inPort Said mit dem größerenal Salam Stadium in Kairo ausgetauscht.[14] Drei Stadien waren bereits Spielstätten beimAfrika-Cup 2006, dasCairo International Stadium sowie dasAlexandria Stadium auch1974 und1986.
Fünf der sechs Stadien verfügten über eine Kapazität zwischen 15.000 und 30.000 Zuschauern. Das größte Stadion war dasCairo International Stadium in der Hauptstadt Kairo mit einer Kapazität von 75.000 Zuschauern, die kleinste Spielstätte hingegen, dasIsmailia Stadium bot nur Platz für 16.000 Zuschauer.
Erstmals seit demAfrika-Cup 1996, bei dem das Teilnehmerfeld von 12 auf 16 erhöht worden ist, gab es einen neuen Modus. Gespielt wurde in sechs Vierergruppen, wobei die Gruppenersten und -zweiten und die vier besten Gruppendritten sich für dasAchtelfinale qualifizierten. Die vier besten Gruppendritten spielten im Achtelfinale gegen die Gruppenersten der Gruppen A, B, C und D. Der Gruppenerste der Gruppe E spielte gegen den Gruppenzweiten der Gruppe D und der Gruppenerste der Gruppe F gegen den Gruppenzweiten der Gruppe E. Die Gruppenzweiten der Gruppen A und C sowie B und F spielten jeweils gegeneinander.
Ab dem Achtelfinale wurde imK.-o.-System weitergespielt, bei dem eineVerlängerung und einElfmeterschießen möglich waren. Im Spiel um Platz 3 hätte bei einem Unentschieden nach der regulären Spielzeit direkt das Elfmeterschießen folgen sollen. Die Anzahl der Spiele erhöhte sich von 32 auf 52. Die Endrunde wurde daher von drei auf vier Wochen verlängert.
Die Gruppenphase fand vom 21. Juni. bis zum 2. Juli 2019 statt, die Finalrunde begann am 5. Juli und endete mit dem Finale am 19. Juli 2019.[15]
Bei Punktgleichheit von mehr als zwei Mannschaften wurde die Platzierung durch folgende Kriterien ermittelt:[16]
1. Anzahl Punkte im direkten Vergleich
2. Tordifferenz im direkten Vergleich
3. Anzahl Tore im direkten Vergleich
4. Wenn nach der Anwendung der Kriterien 1 bis 3 immer noch zwei Mannschaften denselben Tabellenplatz belegen, werden die Kriterien 1 bis 3 erneut angewendet, jedoch ausschließlich auf die Direktbegegnungen der betreffenden Mannschaften
Sollte auch dies zu keiner definitiven Platzierung führen, werden die Kriterien 5 bis 7 angewendet:
5. Tordifferenz aus allen Gruppenspielen
6. Anzahl Tore in allen Gruppenspielen
7. Losziehung
Bei Punktgleichheit von nur zwei Mannschaften wurde die Kriterien 2, 3 sowie 4 nicht angewendet.[16] Für die Bestimmung dervier besten Gruppendritten wurden bei Punktgleichheit zweier oder mehrerer Mannschaften die Punkte 5 bis 7 angewendet.[16]
Die vier besten Gruppendritten spielten im Achtelfinale gegen die Gruppenersten der Gruppen A, B, C und D. Die genauen Paarungen hingen davon ab, aus welchen Gruppen sich die Dritten qualifizierten. Für jede der fünfzehn Möglichkeiten legte eine Tabelle in den offiziellen Regularien die Zuordnung wie folgt fest.
In der Finalrunde wurde imK.-o.-System gespielt. Stand es nach der regulären Spielzeit von 90 Minuten unentschieden, kam es zurVerlängerung von zweimal 15 Minuten und eventuell (falls immer noch kein Sieger feststand) zumElfmeterschießen. Einzige Ausnahme war das Spiel um Platz 3 in dem bei einem Unentschieden direkt ein Elfmeterschießen folgten sollte.
Am 6. Juni 2019 benannte die CAF zunächst 26Schiedsrichter sowie 30Schiedsrichterassistenten für das Turnier.[17] Da die im Mai 2019 verhängte sechsmonatige Sperre vonGehad Grisha kurz vor Turnierbeginn aufgehoben wurde, wurde er nachträglich der Schiedsrichter-Liste hinzugefügt.[18] Jeweils drei Schiedsrichter stammten aus Ägypten und Tunesien, je zwei aus Marokko und dem Senegal. Sieben Schiedsrichter gehörten einem Verband an, dessen Mannschaft sich nicht für den Wettbewerb qualifizieren konnte.
Ab dem Viertelfinale wurde derVideobeweis eingesetzt. Der Schiedsrichter wurde dabei von einem Videoassistenten-Team unterstützt, das aus einemVideoassistenten und aus zwei weiteren Schiedsrichterassistenten bestand. Als Videoassistenten kamen neben dem GambierBakary Gassama auch der NiederländerPol van Boekel und der FranzoseBenoît Millot zum Einsatz.
Sowohl für das Eröffnungsspiel als auch für das Finale war der KamerunerSidi Alioum verantwortlich.