
Adam Clayton Powell Jr. (*29. November1908 inNew Haven,Connecticut; † 4. April1972 inMiami,Florida) war einUS-amerikanischerPolitiker undBürgerrechtler. Zwischen 1945 und 1971 vertrat er mit einer Unterbrechung denBundesstaatNew York imUS-Repräsentantenhaus. Er war der ersteAfroamerikaner, der für New York in denKongress gewählt wurde.
Adam Powell besuchte die öffentlichen Schulen inNew York City. Im Jahr 1930 absolvierte er dieColgate University inHamilton. Er wurde Mitglied im dortigen Chapter der ersten afroamerikanischen Fraternity Alpha Phi Alpha.[1][2][3][4][5][6] Danach studierte er bis 1932 an derColumbia University in New York City und dann bis 1934 an derShaw University inRaleigh (North Carolina). Powell war auch als Geistlicher derBaptistenkirche tätig. Er setzte sich für die Rechte seiner afroamerikanischen Mitbürger ein. Politisch schloss er sich derDemokratischen Partei an. Im Jahr 1941 wurde er in denStadtrat von New York gewählt. Er war auch Mitbegründer desNational Negro Congress. Powell war außerdem journalistisch als Zeitungsverleger tätig. Zwischen 1932 und 1940 war er hauptberuflich Lehrer an derColumbia University Extension School. Während desZweiten Weltkrieges arbeitete er in den Jahren 1942 bis 1944 für die Konsumabteilung der Preiskontrollbehörde (Consumer Division, Office of Price Administration). Gleichzeitig gehörte er der zivilen Verteidigungsbehörde des New Yorker StadtbezirksManhattan an.
Bei denKongresswahlen des Jahres 1944 wurde Powell im 22. Wahlbezirk von New York in das US-Repräsentantenhaus inWashington, D.C. gewählt, wo er am 3. Januar 1945 die Nachfolge vonWalter A. Lynch antrat. Nach elf Wiederwahlen konnte er bis zu seinem vorübergehenden Ausschluss am 28. Februar 1967 im Kongress verbleiben. In diese Zeit fielen das Ende des Zweiten Weltkrieges, der Beginn desKalten Krieges, derKoreakrieg und innenpolitisch dieBürgerrechtsbewegung. Außerdem begann damals derVietnamkrieg. Powells Hauptaugenmerk war auf die Unterstützung seiner afroamerikanischen Landsleute gerichtet. Außerdem machte er sich für die Freiheitsbewegungen vieler Staaten inAfrika undAsien stark. Im Jahr 1961 wurde er Vorsitzender des Ausschusses für Bildung und Arbeit. Seit Mitte der 1960er Jahre wurde er mehr und mehr wegen der schlechten Verwaltung der Finanzen seines Ausschusses kritisiert. Man warf ihm auch die hohen Kosten seiner Auslandsreisen auf Staatskosten und seine Abwesenheit bei vielen Sitzungen seines Ausschusses vor. Er erklärte, dies sei normal, weil jeder andere Kongressabgeordnete und Ausschutzvorsitzende das Gleiche tun würde. Im Jahr 1963 wurde er vorübergehend verhaftet, weil er eine Geldstrafe für eine Diffamierung nicht zahlte.
Im Januar 1967 wurde Powell sein Amt als Vorsitzender des Ausschusses für Bildung und Arbeit entzogen. Am 28. Februar dieses Jahres wurde er mit 307 gegen 116 Stimmen aus dem Kongress ausgeschlossen. Allerdings gelang es ihm, bei den dadurch notwendig gewordenen Nachwahlen sein Mandat direkt zurückzugewinnen. Damit konnte er am 11. April 1967 seinen alten Sitz wieder einnehmen. Nach weiteren Wiederwahlen konnte er schließlich bis zum 3. Januar 1971 im US-Repräsentantenhaus verbleiben. Dort hatte er seit 1953 mehrfach seinen Wahlbezirk gewechselt. Bis 1953 vertrat er den 22., dann bis 1963 den 16. und ab dann den 18. Distrikt.
Im Jahr 1970 wurde Adam Powell von seiner Partei nicht mehr zur Wiederwahl nominiert; sein Nachfolger wurdeCharles B. Rangel. Er starb am 4. April 1972 in Miami.
Er war mit der Pianistin und SängerinHazel Scott verheiratet. 1955 leitete er die Begräbnisfeierlichkeiten vonCharlie Parker in derAbyssinian Baptist Church in Harlem.
1989 entstand unter der Regie vonRichard Kilberg und produziert vonYvonne Smith der DokumentarfilmAdam Clayton Powell. Der Film wurde für denOscar nominiert und Smith und Kiberg erhielten eine Auszeichnung durch dieInternational Documentary Association sowie den Erik Barnouw Award derOrganization of American Historians.
| Vorgänger | Amt | Nachfolger |
|---|---|---|
| Walter A. Lynch | Abgeordneter im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten für New York (22. Wahlbezirk) 3. Januar 1945 – 3. Januar 1953 | Sidney A. Fine |
| James J. Murphy | Abgeordneter im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten für New York (16. Wahlbezirk) 3. Januar 1953 – 3. Januar 1963 | John M. Murphy |
| Alfred E. Santangelo | Abgeordneter im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten für New York (18. Wahlbezirk) 3. Januar 1963 – 3. Januar 1971 | Charles B. Rangel |
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Powell, Adam Clayton junior |
| KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Politiker |
| GEBURTSDATUM | 29. November 1908 |
| GEBURTSORT | New Haven, Connecticut |
| STERBEDATUM | 4. April 1972 |
| STERBEORT | Miami, Florida |