Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Actinidia deliciosa

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Actinidia deliciosa

Kiwi (Actinidia deliciosa)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung:Heidekrautartige (Ericales)
Familie:Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae)
Gattung:Strahlengriffel (Actinidia)
Art:Actinidia deliciosa
Wissenschaftlicher Name
Actinidia deliciosa
(A.Chev.)C.F.Liang &A.R.Ferguson
Ansichten der Frucht

Actinidia deliciosa, im Deutschen alsKiwi, Chinesischer Strahlengriffel oderChinesische Stachelbeere bezeichnet, ist eine nur in Kultur vorkommendeArt derStrahlengriffel. Diese Art, besonders dieSorte ‘Hayward’, liefert den Großteil der weltweit gehandeltenKiwifrüchte.

Sie wird erst seit 1984[1] als eigeneArt vom Chinesischen Strahlengriffel (Actinidia chinensis) unterschieden.[2]

Merkmale

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Actinidia deliciosa ist eine ausdauernde, verholzte, lianenartig wachsende, sommergrüneSchlingpflanze. Die Blätter stehenwechselständig und sind je nachVarietät sehr unterschiedlich geformt. Sie sind breit bis langgestreckt, oval bis herzförmig. An der Unterseite sind sie weich behaart.

Diese Art istzweihäusig, das heißt, es gibt männliche und weibliche Blüten an getrennten Pflanzen. Die Blüten stehen einzeln oder zu mehreren inBlütenständen, die seitlich ausBlattachseln entspringen. Die Blütenstände entstehen an vorjährigen Trieben. Die Blüten sind vier bis fünf Zentimeter groß, weiß und wohlriechend.

Kiwis haben einen süß-säuerlichen Geschmack. Die Früchte sind ovale bis walzenförmigeBeeren von bis zu acht Zentimeter Länge und fünf Zentimeter Breite. Manchmal sind sie zweiseitig abgeflacht. Die Schale ist dünn und fellartig behaart. Die Farbe der Schale ist je nachVarietät grün bis braun, manche seltene Arten können auch eine pinkfarbene Schale ausbilden. Das Fruchtfleisch ist glasig, saftig und je nach Varietät hell- bis dunkelgrün. Die Fruchtachse ist cremefarben und fleischig. Die zahlreichenKarpelle erscheinen im Querschnitt strahlenförmig hell, zwischen ihnen sitzen viele kleine dunkle Samen. Samenanzahl und Fruchtgröße hängen stark voneinander ab, weshalb eine gute Befruchtungsquote für den Ertrag wichtig ist.

Namen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der NameKiwi für diese Frucht wurde aus marktstrategischen Überlegungen 1959 inNeuseeland erfunden und leitet sich vomKiwi-Vogel ab. In ihrer Heimat China heißt die Frucht 猕猴桃míhóutáo. Traditionell wurde sie in China nicht angebaut, sondern wild gesammelt.

In Nordamerika und deutschsprachigen Ländern wird die Frucht meistens „Kiwi“ genannt, im Gegensatz zu den meisten anderen englischsprachigen Ländern, wo die Fruchtkiwi fruit („Kiwifrucht“) genannt wird. Im Deutschen unterscheiden sich Vogel und Frucht durch das grammatikalische Geschlecht: der Kiwi (Vogel), die Kiwi (Frucht).

Die Bezeichnung „Kiwi“ wurde nicht geschützt, und so wurde sie schon bald auch für außerhalb Neuseelands angebaute Kiwis verwendet. Die in Neuseeland angebauten Kiwis werden heute unter dem Markennamen Zespri von der gleichnamigen Marketingorganisation vertrieben.

Inhaltsstoffe

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Kiwis enthalten je 100 g Frucht etwa 71 mgVitamin C. Sie enthalten außerdem daseiweißspaltende EnzymActinidain, das jedoch beim Kochen zerstört wird. Rohe Kiwis vertragen sich nicht mitMilchprodukten – die Speise wird nach wenigen Minuten bitter, wenn die Früchte roh hinzugefügt werden, weil dasEnzym in der Frucht dasMilcheiweiß zersetzt. Dabei bilden sich bitter schmeckendePeptide, die sonst nur beim bakteriellen Verderb auftreten. Abhilfe schafft kurzesDünsten mit etwasZucker undWasser oderSaft. Andererseits sind rohe Kiwis ein guter Nachtisch für eiweißreiche Speisen, da das Enzym die Verdauung der Eiweiße erleichtert.

100 g Kiwi enthalten:
BrennwertWasserFettKohlenhydrateKaliumCalciumMagnesiumVitamin CCitronensäure
215–255kJ (51–61kcal)81–84 g1,0 g11 g295 mg38 mg24 mg71 mg990 mg

Quelle: Rewe-Nährwerttabelle sowie im Lexikon der Ernährung[3]

Tagesbedarf eines Erwachsenen
KaliumCalciumMagnesiumVitamin C
15 %5 %8 %95 %

Anbau

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Magnetresonanztomographie einer Kiwi

Die Früchte stammen ursprünglich aus dem südlichen China. Die Lehrerin Mary Isabel Fraser importierte die ersten Samen aus einer Mission inYichang imJangtsekiangtal im Januar 1904 nach Neuseeland. Der Gärtner Alexander Allison pflanzte diese auf seinem Grundstück südlich vonWhanganui an, wo die Pflanzen 1910 erstmals Früchte auf neuseeländischem Boden trugen. Der Gartenbauwissenschaftler Hayward Wright züchtete aus diesen zunächst Chinesische Stachelbeere genannten Pflanzen erstmals kommerziell die Sorte ‘Hayward’, die auch noch heute einen Großteil der gehandelten Kiwifrüchte ausmacht. Um 1950 wurden diese erstmals in derBay of Plenty angebaut und schon bald darauf nach Europa und Nordamerika exportiert.[4]

InChina undTaiwan werden Kiwis nach wie vor angebaut, vorwiegend in der bergigen Region vonChangjiang undSichuan.

In Europa ist die Kiwifrucht aus den ProvinzenRom undLatina mit derHerkunftsbezeichnungGeschützte geografische Angabe (g.g.A.) ital.:indicazione geografica protetta (IGP), alsKiwi Latina geschützt.[5][6]

Wirtschaftliche Bedeutung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

2022 wurden laut derErnährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO weltweit 4.539.471 t Kiwi geerntet.[7]

Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die zehn größten Produzenten von Kiwis weltweit, die insgesamt 98,5 % der Erntemenge produzierten. China allein erntete 52,4 %. Die größten Erzeuger der EU waren Italien, Griechenland und Portugal.

Größte Kiwiproduzenten (2022)
RangLandMenge
(int)
1China Volksrepublik Volksrepublik China2.380.304
2Neuseeland Neuseeland603.523
3Italien Italien523.120
4Griechenland Griechenland320.270
5Iran Iran294.571
6Chile Chile114.534
7Turkei Türkei100.772
8Portugal Portugal52.920
9Frankreich Frankreich47.120
10Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten33.110
Summe Top Ten4.470.244
restliche Länder69.227

Systematik und Sorten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Actinidia deliciosa wurde erst 1984 als eigenständigeArt beschrieben,[2] vorher galt sie alsVarietät vonActinidia chinensis.

Wichtige weibliche Sorten sind ‘Bruno’, ‘Abbott’, ‘Allison’ und ‘Monty’. Die wichtigste, mit rund 80 Prozent der Weltproduktion, ist jedoch ‘Hayward’, die sich durch Großfrüchtigkeit, guten Geschmack und lange Haltbarkeit auszeichnet, während ihre Ertragsfähigkeit geringer als bei anderen Sorten ist. Die 1989 eingeführte Sorte ‘Top Star Vantini’ aus Italien ist die erste unbehaarte Sorte.

Die Sorte ‘Kiwi Gold’ (Handelsname Zespri Gold) gehört zur ArtActinidia chinensis.

Bilder

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Früchte, ganz und aufgeschnitten
    Früchte, ganz und aufgeschnitten
  • Kiwifrüchte, geschält und geschnitten
    Kiwifrüchte, geschält und geschnitten
  • Kiwi vor der Blüte
    Kiwi vor der Blüte
  • Kiwiblüte fast geöffnet
    Kiwiblüte fast geöffnet
  • Männliche Blüten
    Männliche Blüten
  • Weibliche Blüten
    Weibliche Blüten
  • Kiwi-Sträucher auf einer Plantage
    Kiwi-Sträucher auf einer Plantage
  • Nahaufnahme der Fruchtoberfläche
    Nahaufnahme der Fruchtoberfläche

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Gunther Franke (Hg.):Nutzpflanzen der Tropen und Subtropen. Band 2: Spezieller Pflanzenbau. Ulmer, Stuttgart 1994, S. 282–288,ISBN 3-8252-1768-X.
  • Magda Bauckmann:Kiwi. Ulmer Verlag, Stuttgart 2003,ISBN 3-8001-4448-4.

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons:Actinidia deliciosa – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kiwifrucht – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. w³TROPICOS-Datensatz des Missouri Botanical Garden
  2. abA.E. Korkovelos, A.G. Mavromatis, W.G. Huang, M. Hagidimitriou, A. Giakoundis, C.K. Goulas (2008): Effectiveness of SSR molecular markers in evaluating the phylogenetic relationships among eight Actinidia species. Scientia Horticulturae 116 (3): 305-310.doi:10.1016/j.scienta.2008.01.011,PDF
  3. Wissenschaft-Online-Lexika:Eintrag zu Fruchtsäuren im Lexikon der Ernährung, abgerufen am 9. Oktober 2008.
  4. Informationen von Zespri (Memento desOriginals vom 18. Juni 2009 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zespri-europe.com
  5. Kiwi Latina. In: Database of Origin and Registration (DOOR). Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung derEuropäischen Kommission, 21. August 2004, abgerufen am 25. April 2019. 
  6. Disciplinare dell’Indicazione Geografica Protetta Kiwi Latina. (PDF; 733 kB) Ministero delle politiche agricole alimentari e forestali, 2003, abgerufen am 16. September 2020 (italienisch, Dekret des italienischen Agrarministeriums). 
  7. Crops > Kiwi fruit. In: Offizielle Produktionsstatistik der FAO für 2022. fao.org, abgerufen am 22. Mai 2024 (englisch). 
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Actinidia_deliciosa&oldid=245227410
Kategorien:
Versteckte Kategorie:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp