Abu Simbel
Abu Simbel inHieroglyphen | ||||||||||||||||||||
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Pr Rˁ-msj-sw-mrj-Jmn p3-dmj Die Siedlung vom Haus desRamses, geliebt vonAmun[1] | ||||||||||||||||||||
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Abu Simbel (auchAbu Simbal,Ebsambul oderIsambul;arabisch أبو سنبل,DMGAbū Sinbal oderأبو سمبل /Abū Simbal) ist ein Ort imägyptischen TeilNubiens, etwa 240 Kilometer südwestlich vonAssuan. Die nur etwas über 2600 Einwohner zählende Ortschaft (Berechnung: 2012)[2] ist bekannt durch die hier im 13. Jahrhundert v. Chr. errichtetenFelsentempel des Königs (Pharao)Ramses II. aus der19. Dynastie desaltägyptischenNeuen Reiches.
DieTempel von Abu Simbel, der große Tempel zum Ruhm Ramses II. und der kleineHathor-Tempel zur Erinnerung anNefertari, dessenGroße königliche Gemahlin, stehen seit 1979 auf derWeltkulturerbeliste derUNESCO. Sie erheben sich nach einer Versetzung in den 1960er Jahren heute auf einer Insel imNassersee, die an der Nordwestseite durch einen befahrbarenDamm mit dem Ort Abu Simbel verbunden ist.
Name
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Name Abu Simbel ist eine europäische, teils durchAssimilation erreichteVerballhornung desarabischenAbu Sunbul, einer Ableitung von dem antiken OrtsnamenIpsambul.[3] In der Zeit der Könige des Neuen Reiches hatte die Region, in der die Tempel errichtet wurden, vermutlich den NamenMeha. Eine sichere Zuweisung konnte bislang jedoch nicht vorgenommen werden. Etwa 20 km südwestlich von Abu-Simbel befand sich das kleine DorfIbschek, das etwas nördlich deszweiten Nilkataraktes, im heutigenSudan (Wadi Halfa Salient) überflutet vomNubia-See, nahe der Grenze zuÄgypten lag.[4]
Lage und Klima
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]22.34583333333331.615277777778Koordinaten:22° 21′ N,31° 37′ O
Abu Simbel liegt im Süden Ägyptens unweit der Grenze zumSudan. Der Ort gehört administrativ zumGouvernement Aswan (Assuan). Die sudanesische Grenze im Südwesten befindet sich nur etwa 20 Kilometer entfernt, sie weicht hier vom 22. Breitengrad nördlicher Breite ab und bildet denWadi Halfa Salient. Der Grenzverlauf ist jedoch umstritten, Ägypten beansprucht das Gebiet des Wadi Halfa Salient bis nach Süden zum 22. Breitengrad. Die nächstgelegene Stadt,Wadi Halfa, befindet sich 65 Kilometer südwestlich von Abu Simbel auf dem Staatsgebiet des Sudan am Ostufer desNubia-Sees, so der sudanesische Name des Nassersees. Die Stadt wurde, wie die Tempel von Abu Simbel, aufgrund der Flutung des Niltals durch den Stausee auf höheres Gelände verlegt.
Mit der Gouvernement-Hauptstadt Assuan ist Abu Simbel durch eine Straße verbunden, die westlich des Nassersees durch dieLibysche Wüste führt. Sie wird hauptsächlich von Touristenbussen genutzt, die Besucher zu den beiden Tempeln von Abu Simbel bringen, hat aber auch Bedeutung für die Bewässerungsprojekte des am Stausee gelegenen Teils der Wüste. Der Nassersee ist schiffbar, so dass Abu Simbel auch von der Seeseite aus angelaufen wird. Einige Kreuzfahrtschiffe befahren nur den See oberhalb des Assuan-Staudamms. Durch denFlughafen Abu Simbel ist der Ort auf dem Luftweg erreichbar.
Abu Simbel liegt in einer der wärmsten und trockensten Regionen Ägyptens. In den Sommermonaten liegen die Höchsttemperaturenim Durchschnitt bei gut 40 °C. Trotz der großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht fallen im Sommer die Werte nur selten auf unter 20 °C. Die Winter sind mild mit Höchstwerten um die 25 °C, wobei nachts die Temperaturen teilweise auf unter 10 °C fallen können. Niederschläge sind hier so selten, dass man für Abu Simbel keine „Regenzeit“ angeben kann.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In der Vergangenheit lag Abu Simbel am Westufer des Nils zwischen dem ersten und zweitenKatarakt. Katarakte sind durch Blöcke oder Felsriegel gegliederteStromschnellen, sie waren für die Nilschifffahrt vor allem beiNiedrigwasser nur schwer passierbar. Heute sind die beiden genannten Katarakte bei Assuan und Wadi Halfa im Nassersee versunken, der nachGamal Abdel Nasser, dem ehemaligen ägyptischenPräsidenten von 1954 bis 1970, benannt ist. Zur Zeit Ramses II. befand sich in der Nähe des zweiten Kataraktes die südliche Grenze des Pharaonenreiches. Der dortige Bau der Tempelanlagen von Abu Simbel sollte die Macht und ewige Überlegenheit Ägyptens gegenüber dem tributpflichtigen Nubien demonstrieren.
Durch den neuen Stausee wurde ganz Unternubien überflutet, die Bewohner wurden heimatlos und zu großen Teilen in den Bereich Assuan undKom Ombo umgesiedelt. Nur in Abu Simbel entstand ein neuer Ort mit Hotel und Flugplatz. Aufgrund fehlender landwirtschaftlicher Flächen lebt die gesamte Bevölkerung heute vom Tourismus. Allerdings laufen seit der Jahrtausendwende verschiedene Projekte mit dem Ziel, die hochgelegenen Wüstenregionen durch Wasser aus dem See fruchtbar zu machen.
- Flughafen von Abu Simbel
- Großer Tempel Ramses II.
- Hathor-Tempel der Nefertari
- Nassersee bei denTempelanlagen
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Lisa A. Heidorn: Abu Simbel. In: Kathryn A. Bard (Hrsg.):Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt. Routledge, London 1999,ISBN 0-415-18589-0, S. 87–90.
- „Die Welt rettet Abu Simbel“ von Christane Desroches-Noblecourt und Georg Gerster (Verlag A. F. Koska, Wien – Berlin, 1968)
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Rainer Hannig:Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch: (2800-950 v. Chr.). S. 1143.
- ↑World Gazetteer −Ägypten: Die wichtigsten Orte mit Statistiken zu ihrer Bevölkerung. (Memento vom 12. April 2013 im Webarchivarchive.today).
- ↑Noelle Watson:International Dictionary of Historic Places, Volume 4 − Middle East and Africa, Fitzroy Dearborn Publishers 1996, S. 16,ISBN 1-884964-03-6
- ↑Rainer Hannig:Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch: (2800-950 v. Chr.). von Zabern, Mainz 2006,ISBN 3-8053-1771-9, S. 1110.