EinAbonnement (Abkürzung:Abo) ist einDauerschuldverhältnis, das im regelmäßigen Bezug einerLeistung, meist gegen einEntgelt, besteht. Der Bezieher ist derAbonnent oder eine von ihm beschenkte Person.
Das Wort Abonnement ist seit dem18. Jahrhundert alsFremdwort gebräuchlich und stammt vonfranzösischs’abonner à quelque chose für „eine wiederkehrende Leistung bestellen“. Das Verbfranzösischabonner bedeutet so viel wie „vorausbestellen, vorausbezahlen“.[1]
Der Abonnementvertrag kommt durch den Austausch vonBestellung (Angebot) und Bestellbestätigung (Annahme) zustande. Der Abonnent hat ein 14-tägigesWiderrufsrecht. Der Abonnementvertrag ist in der Regel einFernabsatzvertrag und begründet einDauerschuldverhältnis.
Ein Abonnement kann befristet (beispielsweise für zwölf Monate) oder unbefristet abgeschlossen werden. Daneben kann eine Mindestlaufzeit von maximal 24 Monaten vereinbart werden. Kunden, die ab dem 1. März 2022 ein Abonnement abgeschlossen haben, haben das Recht mit Monatsfrist zu kündigen. Sollte ihr Vertrag mit einer Mindestlaufzeit gestartet sein, dann gilt dies nach deren Ablauf. Diese Bestimmungen sind im§ 309 Nr. 9BGB geregelt (Laufzeit von Dauerschuldverhältnissen).
Die Bezahlung erfolgt in der Regel im Voraus, monatlich (häufig bei Digital- und Streaming-Abonnements) oder für einen Zeitraum (z. B. für 12 Monate, häufig bei Zeitschriften). Sollte ein Abonnent zum Kündigungszeitpunkt über einGuthaben ausVorauszahlung verfügen, muss derUnternehmer dieses erstatten. Sofern die Leistung parallel im Einzelbezug und im Abonnement angeboten wird, ist der Preis im Rahmen eines Abonnements häufig niedriger (z. B. bei Tageszeitungen und Zeitschriften).
Für Unternehmen ist der Vertrieb von Abonnements ein attraktivesGeschäftsmodell, weil diese einen kontinuierlichen Umsatz durchKundenbindung garantieren. Die Kunden haben aufgrund der regelmäßigen Lieferung den Vorteil, keine Ausgabe oderTeilleistung zu verpassen. Abonnements werden dem Konsumenten daher als vorteilhaftes Produkt angepriesen: Abo-Vorteile können sein: Preisvorteil gegenüber Einzelbezug, Wegfall von Zustellkosten, Erhalt einerPrämie (Zustellung meist nach erster Zahlung),Rabatte aufMerchandising-Artikel sowie kostenlose Zugänge zu Archiven oder weiteren Daten.
Die rechtliche Abgrenzung zu einerDauerkarte kann darin gesehen werden, dass sich diese nicht automatisch verlängert, sondern nur für einen Zeitraum (Saison) gilt, und diese stets einen Eintritt oder Zutritt ermöglicht, so dass beim Abonnement der direkte Bezug einer Leistung z. B. einer Zeitschrift mit weiteren Leistungen z. B. Zustellung an die Adresse verbunden ist.
Manchmal werden Personen, die nicht an Abonnements interessiert sind, an der Haustür von sogenanntenDrückerkolonnen zum Abschluss vonZeitschriften-Abonnements geworben. Solche ehemals alsHaustürgeschäfte bezeichnete Verträge können nach deutschem Recht gemäß§ 312g BGB innerhalb von vierzehn Tagen widerrufen werden.
- Abonnement vonZeitungen,Zeitschriften oderFachzeitschriften (Abonnementzeitung);
- Paid-Content-Abonnement vonTageszeitungen oderZeitschriften;
- Bücher-Abonnement in einerBuchgemeinschaft;
- Video Streaming-Abonnement (z. B.Netflix, amazonPrime Video,Disney+);
- Audio Streaming-Abonnement vonOnline-Musikdiensten (z. B.Spotify,amazon music,apple music);
- Bezahlfernseh-Abonnement,Kabelfernsehen;
- Abonnement vonTelekommunikationsdienstleistungen (zum BeispielTelefonanschluss,Breitband-Internetzugang,Preselection,Mobilfunkvertrag) – der BegriffAbonnement ist hierbei insbesondere in derDeutschschweiz gebräuchlich;
- Abonnement imÖffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), z. B.Monatskarte,Deutschlandticket,Generalabonnement,ÖSTERREICHcard;
- Abonnement einesNewsletters, einerNewsgroup, einesWeb-Feeds oder einesMikroblogs; insozialen Medien werden Abonnenten auchFollower genannt
- Lebensmittelabonnements, etwa Obst- oder Gemüsekisten benachbarter Bauernhöfe;
- Klingelton-Abo (Begriff geprägt durch die FirmaJamba!)
- Abonnement vonWebangeboten – etwa Zugriff aufOnline-Routenplaner,Suchmaschinen oder Online-Lerninhalte(Hausaufgabenhilfen) – bei unseriösen Angeboten spricht man vonAbofallen;
- Abonnement für Virendefinitionen (Antivirenprogramm) oderFirewall zur Aktualisierung der Programme;
- Software-Abonnement, beispielsweiseAdobe Creative Cloud,Microsoft Office 365.
- Grenzfälle zu Dauerkarten
- Angebotsformen von Abonnements
- Prämienabonnement:
- Probeabonnement,
- Geschenkabonnement: Der Schenker und Zahler beauftragt die Lieferung aus dem Abonnement an eine beschenkte Person.
- Firmen- oder Institutsabonnement: Als Zahler tritt eine Firma oder Institution auf, die ein Abonnement oder auch mehrere Abos für Mitarbeiter und/oder Kunden abschließt.
- Studentenabonnement: Ein übergeordneter Begriff vergünstigter Abonnements für Personen, die sich in einer Ausbildung oder Studium befinden.
- Historisch
Das Kiosk-Abonnement ist eher im englischsprachigen Raum verbreitet, selten auch in einigen Großstädten Deutschlands zu finden. Es handelt sich hierbei um eine Art Reservierung einer Zeitschrift, die an einem bestimmten Kiosk oder Geschäft täglich abgeholt werden kann. Dieses Abonnement ist meistens billiger als normale Zeitungsabonnements. InGroßbritannien ist diese Reservierungsart beliebt, da die populären Zeitungen oft schnell ausverkauft sind und ein normales Abonnement teuer und nicht immer zuverlässig ist.
Eine Übersicht des Online-KündigungsdienstesAboalarm zeigt, wie verbreitet Abonnements 2008 in der deutschen Wirtschaft waren:[2]
- 70 % aller Exemplare deutscherTageszeitungen wurden 2008 im Rahmen eines Abonnements vertrieben.
- 84 % aller Wochenzeitungen (zum BeispielDer Spiegel,Die Zeit,Der Freitag) wurden 2008 im Rahmen eines Abonnements vertrieben.
- 61 % der deutschen Haushalte haben eine Tageszeitung abonniert.
- 11 % der Deutschen zwischen 14 und 64 Jahren haben einen Bezahlfernsehsender abonniert.
- 62 % der über 100 MillionenMobiltelefone in Deutschland sind Vertragshandys.
- 30 % der deutschen Haushalte verfügen über einenDSL-Anschluss.
- 40 % aller Deutschen mit Personenkraftwagen im Haushalt sind Mitglied bei einemAutomobilclub.
- Über vier MillionenBahnCard-Besitzer gibt es seit dem Jahr 2007. Die verbreiteten Bahncards 25 und 50 werden regelmäßig im Abonnement vertrieben und verlängern sich jährlich automatisch um ein Jahr.
- ↑Ursula Hermann:Knaurs etymologisches Lexikon. 10000 Wörter unserer Gegenwartssprache; Herkunft und Geschichte. Droemer Knaur, München 1983,ISBN 3-426-26074-3, S. 18.
- ↑Interessante Statistiken rund um das Thema Abonnement. In: www.aboalarm.de. Aboalarm GmbH, München, archiviert vom Original; abgerufen am 26. November 2015.