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Abenteuerroman

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Erstübersetzung vonArthur Conan DoylesDie vergessene Welt alsDie verlorene Welt mit der Gattungsbezeichnung Abenteuerroman (1926)

EinAbenteuerroman ist eine umfangreiche Literaturform, in deren Mittelpunkt die Darstellung von gefährlichen Ereignissen und Erlebnissen steht, die von denHelden derDichtung bestanden werden müssen. Als solche können eine Hauptfigur, aber auch eine Gruppe von Figuren auftreten.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

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Abenteuerliteratur ist so alt wie dieLiteratur selbst. Zwar trat sie nicht immer unter dem Begriff „Abenteuerroman“ auf, sondern auch alsMythos,Epos oderMärchen, doch begeisterten Abenteuergeschichten ihr Publikum zu jeder Zeit und in jedem Kulturkreis. So kann Abenteuerliteratur bis in dieAntike, sogar in denAlten Orient, zurückverfolgt werden: In der babylonischen Literatur entstanden Werke wie dasGilgamesch-Epos, noch imDunklen Zeitalter Griechenlands schufHomer dieOdyssee (ca. 8./7. Jahrhundert v. Chr.). In beiden Werken müssen dieProtagonisten bereits eine Reihe von Abenteuern bestehen.

Als weitere Vorläufer der modernen Abenteuerromane gelten der mittelalterlicheArtusroman undRitterroman allgemein mit dem Element derÂventiure, derAmadisroman, die sogenannteSpielmannsepik sowie die Volksbücher des 16. Jahrhunderts. In ihnen treten Figuren wieArtus,Sindbad,Fortunatus oder auchAmadis auf. Auch der seit dem 16. Jahrhundert in Spanien populär gewordeneSchelmenroman gehört zu den vorherrschenden Typen des frühen Abenteuerromans. Hier ist die Hauptfigur selbst ein Schelm, der als „anders“ oder „exotisch“ angesehen wird. In dieser Manier ist auch der erste Abenteuerroman in deutscher Sprache,Der abenteuerliche Simplicissimus (1668) vonH. J. C. von Grimmelshausen, geschrieben.

Im 18. Jahrhundert entstand in Anlehnung anDaniel DefoesRobinson Crusoe die Untergattung derRobinsonade, und Abenteuerliteratur trat auch in Form vonReise-, Lügen-,Schauer- undRäuberromanen in Erscheinung.

Eine Vielzahl abenteuerlicher Literatur taucht ab dem 19. Jahrhundert auf, wobei ein besonderes Augenmerk auf die NamenEugène Sue (Die Geheimnisse von Paris, 1842 und 1843),Alexandre Dumas (Der Graf von Monte Christo, 1844 und 1845),Friedrich Gerstäcker (Die Regulatoren in Arkansas, 1846),Karl May (Der verlorne Sohn oder Der Fürst des Elends, 1884–1886) oderJules Verne (Mathias Sandorf) gelegt werden muss, die den heutigen Abenteuerroman nachhaltig zu prägen vermochten. Diese wurden vermehrt alsFortsetzungsromane inZeitungen und in besonderem Maße inRomanheftreihen veröffentlicht.

Jules Verne versetzte seine Protagonisten in eine Welt technischer Neuerungen und Abenteuer, Karl May bereiste als fiktiver Ich-Erzähler den Orient und den US-amerikanischen Westen und prägte so denWildwestroman. Weniger bekannt als diese zwei Autoren, während ihrer Lebenszeit aber viel gelesen, waren der französische AutorGustave Aimard und der ItalienerEmilio Salgari.

Im 20. Jahrhundert erlangteB. Traven, der es verstand, Abenteuer und gesellschaftskritische Aspekte miteinander zu verknüpfen, eine gewisse Berühmtheit. Auch der französische AutorHenri Charrière bekam mit seiner AutobiographiePapillon große Aufmerksamkeit.

Mit verschiedenen Themenkomplexen und Erzählweisen verwandelte sich die Abenteuerliteratur in der Neuzeit immer wieder, ohne ihren Reiz zu verlieren.

Der Abenteuerroman gehörte ursprünglich zur Hochliteratur, war sehr schnell in allen literarischen Bereichen zu finden, sowohl in der Kinder- und Jugendliteratur, als auch in der Unterhaltungs- und Trivialliteratur. Dies ist auch der Grund, warum man die unterschiedlichsten Werke in diesen Bereich einordnet.

Merkmale

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Das Grundprinzip eines Abenteuerromans ist, dass ein Held aus seiner alltäglichen Welt in eine fremde, gefährliche Welt aufbricht, in der er unter Lebensgefahr allerlei Probleme und Aufgaben zu meistern hat. Ziel seiner Reise ist meist die Rettung einer Person oder seiner eigenen Welt, aus der er aufgebrochen ist. In der Regel wird ein Abenteuerroman aus Sicht des Helden erzählt, der das Gute verkörpert und oft gegen finstere Mächte oder das Böse kämpft und letztlich gewinnt. Dabei wird er oft von einer oder mehreren Personen begleitet.

Stilistisch lassen sich Abenteuerromane als in einfacher, deskriptiver Sprache verfasste Literatur bezeichnen. Häufig werden darin einzelne nicht oder kaum zusammenhängende Geschichten miteinander verknüpft. Häufig werden kleineEpisoden oder Erzählungen in die Handlung eingebaut, wobei diese sich in direkter und anschaulicher Weise auf das aktuelle Geschehen konzentriert.

Überschneidungen mit anderen Genres

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Viele literarische Genres verwenden oder entleihen Elemente der Abenteuerliteratur.

Bodice-Ripper-Romane zum Beispiel sindtrivialeLiebesromane mit historisierendem Handlungsrahmen, die sehr häufig Elemente der Abenteuerliteratur (Western, Ritter-, Piratengeschichten u. a. m.) benutzen, um den erotischenSuspense, der den Kern der Erzählung ausmacht, durch äußere Spannung weiter zu unterstützen.

Literatur

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  • Martin von Koppenfels, Manuel Mühlbacher (Hgg.):Abenteuer. Erzählmuster, Formprinzip, Genre. Brill-Wilhelm Fink, Paderborn 2019,ISBN 978-3-7705-6472-9.
  • Aleta-Amirée von Holzen:„A Pirate’s Life For Me!“ Von „The Black Pirate“ bis „Pirates of the Caribbean“ – Abenteuerkonzepte im Piratenfilm. SSI, Zürich 2007, S. 12–68/89–114,ISBN 978-3-9521172-4-8.
  • Wolfgang Bittner:Das Abenteuer in der Literatur. In: Wolfgang Bittner:Schreiben, Lesen, Reisen. Oberhausen 2006, S. 53–60,ISBN 978-3-89896-253-7.
  • Ralf-Peter Märtin:Wunschpotentiale. Geschichte und Gesellschaft in Abenteuerromanen von Retcliffe, Armand, May. (= Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur; 10) Hain, Königstein/Taunus 1983,ISBN 3-445-02302-6.
  • Otto F. Best:Abenteuer. Wonnetraum aus Flucht und Ferne. Geschichte und Deutung. Fischer, Frankfurt am Main 1980,ISBN 3596264537.
  • Volker Klotz:Abenteuer-Romane: Eugène Sue, Alexandre Dumas, Gabriel Ferry, Sir John Retcliffe, Karl May, Jules Verne. Hanser, München 1979,ISBN 3-446-12690-2.

Weblinks

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Wikisource: Abenteuer – Quellen und Volltexte
Wiktionary: Abenteuerroman – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Siehe auch

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Normdaten (Sachbegriff):GND:4000089-8(lobid,OGND,AKS)
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