Abendland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterAbendland (Begriffsklärung) aufgeführt.

AlsAbendland oderOkzident wurde ursprünglich der westliche TeilEuropas bezeichnet, im Wesentlichen also das Gebiet derlateinsprachigenrömischen Provinzen desWeströmischen Reiches in Europa. Sie sind etwa deckungsgleich mit demSprengel desPatriarchats von Rom.

Der BegriffAbendland ergab sich aus derantiken undmittelalterlichen Vorstellung von Europa als dem westlichsten, der untergehendenAbendsonne am nächsten gelegenenErdteil. Das ihm entsprechendeAntonym ist daher dasgriechisch-orthodox undislamisch geprägteMorgenland oder derOrient. Die griechisch-orthodoxe Kirche wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts auch als die morgenländische bezeichnet.[1]

In Zeiten desKalten Krieges wurde der Begriff teils übereinstimmend mit dem Begriff derwestlichen Welt verwendet, d. h. vor allem die alten Mitgliedsländer derEuropäischen Union undNordamerika. Seit derRomantik entwickelte sich vor allem imdeutschsprachigen Raum eine besondere Traditionslinie um den Abendlandbegriff, die einen letzten Höhepunkt in einer regelrechten Abendland-Ideologie der 1950er Jahre fand.

VonRechtsextremen undRechtskonsvervativen wirdAbendland alsKampfbegriff mitantimuslimischer Stoßrichtung verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Frühe Begriffsverwendung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

ImRömischen Reich stand derlateinische Begriffoccidens (zu ergänzen:sol, „die untergehende Sonne“) für die westlicheHimmelsrichtung.Martin Luther prägte in seinerBibelübersetzung dafür den AusdruckAbend. Bis ins frühe 17. Jahrhundert wurde der Begriff im Plural gebraucht, so erstmals 1529 beiKaspar Hedio. Zunächst waren damit reingeographisch die LänderWesteuropas gemeint.[2]

Je deutlicher aber die einzelnen Abendländer unterschiedliche Entwicklungen nahmen, desto häufiger lässt sich der Kollektivsingulardas Abendland nachweisen. Der TheologeFriedrich Wilhelm Graf sieht hier Zusammenhänge zur gemeinsamen Bedrohung durch dieTürkenkriege einerseits, andererseits den Versuch, nach dem (wenn auch nur prekären) Ende derkonfessionellen Bürgerkriege derFrühen Neuzeit damit „eine Art vorrechtlich sozialmoralischer Grundlage des neuen innerchristlichen Religionsfriedens zu bezeichnen“.[3] Als Relationsbegriff setztAbendland immer einen Gegenbegriff voraus, von dem er positiv abgegrenzt wird. In der Zeit derAufklärung wurde weitgehend kenntnisfrei als dieser Gegenbegriff dermuslimische Orient imaginiert, von dem man sich abzuheben meinte. Die in diesem Diskurs konstruiertenStereotype finden sich noch inGeorg Wilhelm Friedrich HegelsVorlesungen über die Philosophie der Geschichte (gehalten 1822–1831), in denen er behauptete:

„Bei den Orientalen ist eine sinnliche, materielle Seite vorherrschend; im Abendland ist der Gedanke überwiegend, er wird in der Gedankenform zum Prinzip gemacht.“[4]

Romantik und Historismus

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

In Deutschland entwickelten, vonNovalis durch seine SchriftDie Christenheit oder Europa angeregt, die BrüderAugust Wilhelm Schlegel undFriedrich Schlegel eine Europakonzeption, die sich auf kulturelle Traditionen stützte. Das Abendland umfasste ihrer Vorstellung nach alle Länder, die durch ihrromanisches,germanisches und christliches Erbe zu einem einzigeneuropäischen Kulturraum inAntinomie zu einem islamischenOrient oderMorgenland vereint waren. Besondere Bedeutung maßen sie dabeiKarl dem Großen als vermeintlichem Einiger Europas und Herrn über das christliche Abendland zu. Friedrich Schlegel verstand darüber hinaus unter Abendland die kulturelle Einheit der romanischen und germanischen Völker, worunter er vornehmlich Franzosen und Deutsche fasste. Aus der vermeintlichen kulturellen Ähnlichkeit zwischen Deutschen und Franzosen wollte Schlegel eine politische Assoziation erschaffen, vergleichbar dem Verhältnis zwischen Römern und Griechen in der Spätantike.[5] Damit war für Friedrich Schlegel das Abendland, das er auch unter dem Europabegriff fasst, einMythos imromantischen Sinn: Europa ist ihm ein kritischer Begriff, anhand dessen er seine eigene Gegenwart mit ihrenNationalismen und demKrieg gegen Napoleon theoretisch sowie poetisch zu fassen vermag.[6]

LautLeopold von Ranke habe die abendländische Kultur mithilfe desHumanismus die Spaltung desCorpus Christianum durch dieReformation überstanden und bilde bis in dieModerne die gemeinsame geistige Grundlage Europas. Genauer definiert er das Abendland anhand dreier Kulturerscheinungen: der griechisch-römischenAntike, dem römischen, d. h.papstzentriertem Christentum und der Kultur der ‚germanisch-romanischen‘ Völker.[7]

Diese Position wurde vonGustav Droysen kritisiert, der darin die kulturhistorische Abwertung der Reformation sah.[2]

Zwischen den Weltkriegen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Kurz nach Ende desErsten Weltkriegs veröffentlichteOswald Spengler sein kulturphilosophisches HauptwerkDer Untergang des Abendlandes (1918/22). Darin beschreibt er die Bedrohung bzw. den Zerfall der okzidentalischen Kultur, die er inEuropa undNordamerika verortete. Nach Spenglers Geschichtsvorstellung könnten derartige Hochkulturen als Riesenpflanzen angesehen werden, die aus einer mütterlichen Landschaft heraus geboren werden, wachsen, reifen und schließlich eingehen. Er betonte jedoch, dass der Untergang des Abendlandes nicht im Sinne einesKatastrophismus zu verstehen sei. Vielmehr werde der abendländische Kultur-Organismus allmählich durch fremde Zivilisationen abgelöst. Spengler ging davon aus, dass die „russische Kultur“ diese Rolle übernehmen und die Geschichte des dritten Jahrtausends maßgeblich bestimmen werde. Gegen Spengler und seinenKulturpessimismus wandten sichkatholische Publizisten aus dem Kreis um die ZeitschriftHochland, die sich leidenschaftlich dafür einsetzten, die Werte des christlichen Abendlands zu bewahren.[2]

In dernationalsozialistischen Propaganda spielte das Ideologem des Abendlandes eine geringere Rolle als in den Jahren vor 1933. Wenn es benutzt wurde, war es mit Vorstellungen vonReich oderMitteleuropa konnotiert undrassistisch aufgeladen.[8] Nach derSchlacht von Stalingrad erlebte es eine neue Konjunktur: Nun erschien derNationalsozialismus als Rettung der abendländischen Kultur vor der herandrängenden Gefahr aus dem Osten hingestellt. Zu diesem Zwecke wurde auch versucht, Persönlichkeiten aus Mythos und Geschichte wieLeonidas I.,Hagen von Tronje oderKarl den Großen als Vorläufer einer gesamteuropäischen Gesellschaft darzustellen.[9] Gleichzeitig dienten die Gemeinsamkeiten, die den „abendländischen“ Europäern zugeschrieben wurden, alsAbgrenzungsmerkmal, insbesondere gegenüberFremd- oderFeindbildern, die von derslawischen,russisch-asiatischen und besonders von derjüdischen Kultur gezeichnet wurden. Als Legitimationsgrundlage für Angriffskriege und Deportationen konnten diese Feindbilder einemSelbstbild der Zugehörigkeit zu einer arisch-abendländischen Kultur gegenübergestellt und in die vorherrschenden Ideologien vonRasse,Blut und Boden sowie innationalsozialistische Europapläne integriert werden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und 1950er Jahre

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
WahlplakatCDU 1946:Rettet die abendländische Kultur… – AllegorieEcclesia vom Portal desStraßburger Münsters mit Kreuzfahne vor kreuzförmigemSED-Symbol

Nach demZweiten Weltkrieg gewann die Abendlandidee inWestdeutschland zeitweise an erheblichem Einfluss.Konservativ-bürgerliche Werte sollten nach der Katastrophe der Hitler-Diktatur hier eine neue Verankerung finden und sowohl gegen die als seelenlos undindividualistisch bezeichneteModerne westeuropäischer oder amerikanischer Prägung in Stellung gehen als auch gegen denKollektivismus undTotalitarismus derSowjetunion. Auch von der alsnihilistisch verstandenen eigenen nationalsozialistischen Vergangenheit grenzte die Abendlandideologie sich ab. Die katholische Publizistik warb unter dem Schlagwort „Wiedergewinnung der abendländischen Kultur“ für eine Rechristianisierung der deutschen Gesellschaft.[2] In diesem Sinne bekannte sich BundeskanzlerKonrad Adenauer in seiner ersten Regierungserklärung am 20. September 1949 ausdrücklich zum „Geist christlich-abendländischer Kultur“ als Fundament seiner Kanzlerschaft.[10]

Mit noch stärkerer Emphase erklärte BundespräsidentTheodor Heuss am 16. September 1950 bei einer Schulfeier in Heilbronn:

„Es gibt drei Hügel, von denen das Abendland seinen Ausgang genommen hat:Golgatha, dieAkropolis in Athen, dasCapitol inRom. Aus allen ist das Abendland geistig gewirkt, und man darf alle drei, man mußsie als Einheit sehen“[11]

Noch 1977 führte dieTheologische Realenzyklopädie drei „Signaturen des Abendlands“ auf:

  • den Ausgleich zwischen „Paganisierung und Spiritualisierung“ des Christentums, der im Mittelalter erreicht worden sei,
  • eine Ordnung des Spannungsverhältnisses zwischen Kirche und Staat, die die Autonomie beider Seiten berücksichtige,
  • die Betonung individuellerGewissensfreiheit und politischer und gesellschaftlicherToleranz, die zur Förderung emanzipatorischer Bewegungen.[12]

Politisch wurde die Abendlandideologie in den vierziger und fünfziger Jahren in derSchulpolitik eingesetzt, etwa beim Kampf für die Erhaltung desdreigliedrigen Schulsystems, für dieBekenntnisschulen, für dashumanistische Gymnasium und denaltsprachlichen Unterricht.[13]

Auch in anderen Bereichen spielte das Abendlandkonzept eine Rolle: AdenauersAußenpolitik mit ihren Schwerpunkten aufWestbindung, NATO-Mitgliedschaft,europäische Einigung,deutsch-französische Freundschaft undAntikommunismus ließ sich in die traditionelle Abendlandidee einbinden. Dadurch konnten auch national-konservative Kreise innerhalb der CDU mit dem Gedanken einer supranationalen Zusammenarbeit der europäischen Staaten versöhnt werden.[14] Danach erschien daskarolingischeReich als vorweggenommene Verwirklichung der europäischen Ideale der Nachkriegszeit. Ausdruck dieser Vorstellungen war die Stiftung des AachenerKarlspreises. Aber auch dieGeschichtswissenschaft und der Geschichtsunterricht in den westdeutschen Schulen der Nachkriegszeit vermittelten einMittelalterbild, das eher den europäischen Wunschvorstellungen derBundesregierung entsprach als der historischen Wirklichkeit.

Von geringerer Bedeutung war die sogenannte Abendlandbewegung um die Zeitschrift „Neues Abendland“. Hier versuchten orthodox-katholischehochadlige Kreise derkatholisch-konservativenIntelligenz zu mobilisieren. „Abendland“ bedeutete in diesem Zusammenhang vor allem Wiederbelebung desChristentums, Abgrenzung gegenüber der Sowjetunion und sozialpolitischerPaternalismus. Auchständestaatliche Ideen spielten eine Rolle,[15] die angeblich christlichen DiktatorenFrancisco Franco undAntónio de Oliveira Salazar wurden positiv rezipiert.[16] Da die Abendlandbewegung somit offen antidemokratische Prinzipien propagierte und es ihr nicht gelang, sich abseits der elitären Führungsgestalten eine breite Basis zu verschaffen, versank sie Mitte der 1960er Jahre in der Bedeutungslosigkeit. Die HistorikerinVanessa Conze sieht die Abendlandmodelle, die von den 1920er Jahren bis in die 1950er gepflegt worden, als Versuche, künftige politische und gesellschaftliche Strukturen für Deutschland und Europa formulieren, dabei aber immer die Vergangenheit glorifizierte und derModerne gegenüber skeptisch blieb. Diese Grundhaltung sei seit Ende der fünfziger Jahre „nicht mehr zukunftsfähig“ gewesen.[17]

Gegenwart

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

In der Gegenwart ist der BegriffAbendland weitgehend durch die BezeichnungEuropa abgelöst worden.[2] Vor allem um Aussöhnung bemühte Kreise derGesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit benutzen den Begriff des „christlich-jüdischen Abendlandes“, um die gemeinsamen Wurzeln von Christentum und Judentum zu betonen. Der Begriff wird aktuell verwendet, um eine eigene westlichekulturelle Identität vomIslam abzugrenzen.[18]

PEGIDA-Demonstration, Dresden, 3. Oktober 2016

Imnationalkonservativen,rechtspopulistischen oderrechtsextremen Diskurs wird behauptet, das ggf. als „christlich“ oder „jüdisch-christlich“ attribuierte Abendland müsse gegen eine angeblich drohendeIslamisierung verteidigt werden. Unter anderem entstand 2014 die Bewegung „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (PEGIDA). Dabei wird oft Bezug genommen auf das Buch des ehemaligen FAZ-JournalistenUdo UlfkotteSOS Abendland (2008). In der FolgeveröffentlichungHeiliger Krieg in Europa. Wie die radikale Muslimbruderschaft unsere Gesellschaft bedroht verbreitet Ulfkotte dieVerschwörungstheorie, Muslime würden einen „geheimen Plan zur Unterwanderung nichtmuslimischer Staaten“ verfolgen. Der angeblich nötige Widerstand dagegen wird als „Reconquista“ beschrieben, also als Rückeroberung muslimischen Gebiets, wie es vom 8. bis ins 15. Jahrhundert in Spanien betrieben wurde. Ob die Wurzeln dieses Abendlands christlich, christlich-jüdisch oder aberheidnisch sein sollen, ist unter den Akteuren umstritten.[19] Mitunter wird für das Abendland auch dieAufklärung in Beschlag genommen, so im Zusammenhang mit der Verschwörungstheorie vomGroßen Austausch, also dem angeblichen Plan, die europäische Bevölkerung durch angeblich rückständige Muslime zu ersetzen.[20]

Nach Ansicht des Berliner AntisemitismusforschersWolfgang Benz ist der Begriff „jüdisch-christliches Abendland“ irreführend: Tausend Jahre lang habe das christliche Abendland, unter anderem mit der Gegenüberstellung vonEcclesia und Synagoge, alles daran gesetzt, dieJuden auszugrenzen und alsSündenböcke zu diskriminieren. Deshalb sei die verbreitete Vorstellung einer Symbiose von Juden und Nicht-Juden falsch: Vielmehr würden „Muslimfeinde ein christlich-jüdisches Abendland konstruieren, das es nie gegeben hat“.[21] Angesichts dieser Frontstellung sieht der amerikanische Islamwissenschaftler Carl W. Ernst eine konstruktive Perspektive in einem ernsthaften diskursiven Prozess der Suche nach den verbindenden humanitären Grundlagen.[22]

Kritik

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Edward Said kritisiert neben dem Begriff desOrient auch den Begriff des Okzident. Beiden Begriffen unterstellt Said, dass sie über keine eigenständigeOntologie verfügen, dass sie also konstruiert seien. Das Gegensatzpaar Okzident/Orient erfülle dabei den Zweck, sich vom jeweils anderen abgrenzen zu können, um dadurch eine eigene Identität zu gewinnen. Dies führt laut Said auch dazu „dass sich diese allmächtigenFiktionen leicht in den Dienst der Manipulation und der Organisation kollektiver Leidenschaften stellen lassen“.[23]

Laut dem HistorikerWolfgang Benz wurde der BegriffAbendland in derlateinischen Christenheit als „Kampf- oder Ausgrenzungsbegriff“ gegenüber äußeren Feinden wieByzanz oder demIslam verwendet. Dabei habe aber ein einheitliches christliches Abendland nie existiert, sondern staatlichesMachtkalkül eine größere Rolle als der Glaube gespielt. Der Begriff habe in jüngerer Zeit an Bedeutung verloren, bis ihn PEGIDA wiederaufgegriffen habe.[24] Auch der christliche ReligionsphilosophBernd Irlenborn kritisiert die Vorstellung eines christlichen Abendlandes in der heutigen Zeit als anachronistisch und deplatziert. Die christliche Prägung Europas sei angesichts des steigenden Säkularismus zur bloßen erinnerungspolitischen Erbmasse geschrumpft. Wie christlich Europa in Zukunft noch ist, hängt für Irlenborn allein von der Glaubwürdigkeit der Kirche und dem gesellschaftlichen Engagement der Christen ab.

Die Politikwissenschaftlerin Susanne Kleinfeld kritisiert, dass mit dem Begriff eineHomogenität der darunter subsumierten Gesellschaften behauptet wird, die in Wahrheit nicht existiere. Gleichwohl werde mit der Vorstellung dieser Homogenität eine ganz bestimmteRaumordnung als zwingend erachtet.[25]

Friedrich Wilhelm Graf verweist auf die große religiöseDiversität sowohl der Länder Europas seit der Aufklärung (die durchMigrationsprozesse noch wachsen werde) als auch der ihnen negativ gegenübergestellten muslimischen Gesellschaften. Insofern dürfe man dieEuropäische Union nicht als „politische Form irgendeines ‚christlichen Abendlandes‘“ ansehen. Gleichwohl bedürfe die EU einer kulturellen Herkunftsgeschichte und bestimmter sozialmoralischer Voraussetzungen. Um sich auf die zu einigen, empfiehlt er den Verzicht auf „moralischen Absolutismus“ und eine Sicht, die in moralischer Vielfalt einen „Gewinn an individueller Freiheit“ erkennt.[26]

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Vanessa Conze:Abendland, in:Europäische Geschichte Online, hrsg. vomInstitut für Europäische Geschichte (Mainz), 2012, Zugriff am 8. März 2021 (pdf).
  • Richard Faber:Das ewige Rom oder: die Stadt und der Erdkreis. Zur Archäologie „abendländischer“ Globalisierung. Königshausen und Neumann, Würzburg 2000,ISBN 3-8260-2034-0.
  • Richard Faber:Abendland: Ein politischer Kampfbegriff. Hildesheim 1979; 2. Auflage: Philo, Berlin/Wien 2002 (=Kulturwissenschaftliche Studien. Band 10),ISBN 3-86572-251-2.
  • Michael F. Feldkamp:Was ist christliches Abendland? In: Ders.:Reichskirche und politischer Katholizismus. Aufsätze zur Kirchengeschichte und kirchlichen Rechtsgeschichte der Neuzeit (=Propyläen des christlichen Abendlandes. Band 3). Patrimonium-Verlag, Aachen 2019, S. 11–17,ISBN 978-3-86417-120-8.
  • Heinz Herz:Morgenland – Abendland. Fragmente zu einer Kritik abendländischer Geschichtsbetrachtung. VOB Koehler & Amelang, Leipzig 1963.
  • Heinz Hürten:Der Topos vom christlichen Abendland in Literatur und Publizistik nach den beiden Weltkriegen. In: Albrecht Langner (Hrsg.):Katholizismus, nationaler Gedanke und Europa seit 1800. Paderborn [u. a.] 1985, S. 131–154.
  • Otto Kallscheuer:Zur Zukunft des Abendlandes. Essays. zu Klampen Verlag, Springe 2009,ISBN 978-3-86674-040-2.
  • Oskar KöhlerAbendland. In:Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 1, de Gruyter, Berlin / New York 1977,ISBN 3-11-006944-X, S. 17–42.
  • Dagmar Pöpping:Abendland. Christliche Akademiker und die Utopie der Antimoderne 1900–1945, Berlin 2002,ISBN 3-932482-71-9.
  • James G. Carrier (Hrsg.):Occidentalism: Images of the West. Oxford University Press, Oxford 1995,ISBN 978-0-19-159084-9.
  • Bernd Irlenborn: Europa als christliches Abendland? In: Internationale Katholische Zeitschrift „Communio“ 47 (2018), 585–595.ISSN 1439-6165
  • Susanne Kleinfeld:Abendland. In: Bente Gießelmann, Robin Heun, Benjamin Kerst, Lenard Suermann, Fabian Virchow (Hrsg.):Handwörterbuch rechtsextremer Kampfbegriffe, Wochenschau-Verlag, Schwalbach/Ts. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage 2019,ISBN 978-3-7344-0819-9, S. 35–48.

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Wiktionary: Abendland – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. vgl. etwa Nikodim Milaš:Das Kirchenrecht der morgenländischen Kirche. Zara 1897.
  2. abcdeJoachim Mehlhausen:Abendland. In:Religion in Geschichte und Gegenwart. 4. Auflage.Band 1. Brill, Leiden 2015,S. 10. 
  3. Friedrich Wilhelm Graf:Europa als das „Abendland“?. In:Anthony B. Atkinson,Peter M. Huber,Harold James,Fritz W. Scharpf (Hrsg.):Nationalstaat und Europäische Union. Eine Bestandsaufnahme. Liber Amicorum fürJoachim Jens Hesse. Nomos, Baden-Baden 2016,ISBN 978-3-8487-1709-5, S. 349–358, hier S. 351.
  4. Zitiert nach Friedrich Wilhelm Graf:Europa als das „Abendland“?. In: Anthony B. Atkinson et al. (Hrsg.):Nationalstaat und Europäische Union. Eine Bestandsaufnahme. Liber Amicorum für Joachim Jens Hesse. Nomos, Baden-Baden 2016, S. 349–358, hier S. 352.
  5. Ernst Behler:Einleitung. In:Kritischer Friedrich Schlegel-Ausgabe.Band 7. Ferdinand Schöningh, München, Paderborn, Wien 1966,S. XL–XLI. 
  6. Helmut Schanze:Die Erfindung der Romantik. J. B. Metzler Verlag, Stuttgart 2018,ISBN 978-3-476-04707-6,S. 195–199. 
  7. Friedrich Wilhelm Graf:Europa als das "Abendland"? In: Anthony B. Atkinson, Peter M. Huber, Harold James, Fritz W. Scharpf (Hrsg.):Nationalstaat und Europäische Union: Eine Bestandsaufnahme. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2016,ISBN 978-3-8487-1709-5,S. 352. 
  8. Vanessa Conze:Das Europa der Deutschen. Ideen von Europa in Deutschland zwischen Reichstradition und Westorientierung (1920–1970). Oldenbourg, München 2009,ISBN 978-3-486-59633-5, S. 57 f.
  9. Peter Krüger:Etzels Halle und Stalingrad. Die Rede Görings vom 30. 1. 1943. In:Die Nibelungen. Ein deutscher Wahn, ein deutscher Alptraum. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, S. 151–190;Günter Barudio:Politik als Kultur. Ein Lexikon von Abendland bis Zukunft. Metzler, Stuttgart 1994, S. 3; Anuschka Albertz:Exemplarisches Heldentum. Die Rezeptionsgeschichte der Schlacht an den Thermopylen von der Antike bis zur Gegenwart. Oldenbourg, München 2006,ISBN 978-3-486-59637-3, S. 296 f;Axel Schildt:Zwischen Abendland und Amerika. Studien zur westdeutschen Ideenlandschaft der 50er Jahre, Oldenbourg, München 1999,ISBN 978-3-486-59439-3, S. 26 ff.
  10. Klaus von Beyme (Hrsg.):Die großen Regierungserklärungen der deutschen Bundeskanzler von Adenauer bis Schmidt. Hanser, München/Wien 1979,S. 53–73 sowiehttp://www.kas.de/wf/de/33.820/.
  11. Theodor-Heuss-Gymnasium (Memento desOriginals vom 18. Januar 2012 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.thg.hn.bw.schule.de;Reden an die Jugend. R. Wunderlich, Tübingen 1956, S. 32; vgl. Meik Gerhards,Golgatha und Europa. Warum das Evangelium zu den bleibenden Grundlagen des Abendlandes gehört, Universitätsdrucke Göttingen 2007, S. 31 f.; ähnlich PapstBenedikt XVI. in seiner Ansprache im deutschen Bundestag am 22. September 2011vatican.va
  12. Referiert nach Joachim Mehlhausen:Abendland. In:Religion in Geschichte und Gegenwart, 4. Auflage, Band 1, Brill, Leiden 2015, S. 10.
  13. Dietmar Süß,Lieb Abendland, magst ruhig sein, in:Die Zeit vom 17. September 2009, S. 98,auch online
  14. Axel Schildt,Zwischen Abendland und Amerika. Studien zur westdeutschen Ideenlandschaft der 50er Jahre, Oldenbourg, München 1999, S. 23
  15. Hans-Ulrich Wehler,Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 5: Von der Gründung der beiden deutschen Staaten bis zur Vereinigung 1949–1990, C.H. Beck, München 2008, S. 168
  16. Axel Schildt,Zwischen Abendland und Amerika. Studien zur westdeutschen Ideenlandschaft der 50er Jahre, Oldenbourg, München 1999, S. 64
  17. Vanessa Conze:Abendland, in:Europäische Geschichte Online, hrsg. vomInstitut für Europäische Geschichte (Mainz), 2012, Zugriff am 18. März 2025, S. 28.
  18. Patrick Bahners:Die Panikmacher. Die deutsche Angst vor dem Islam. C. H. Beck, München 2011, S. 83, 125 u.ö.
  19. Susanne Kleinfeld:Abendland. In: Bente Gießelmann, Robin Heun, Benjamin Kerst, Lenard Suermann,Fabian Virchow (Hrsg.):Handwörterbuch rechtsextremer Kampfbegriffe, Wochenschau-Verlag, Schwalbach/Ts. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage 2019,ISBN 978-3-7344-0819-9, S. 35–48, die Zitate S. 39 und 40.
  20. Nadja Kutscher:Das Narrativ vom „großen Austausch“. Rassismus, Sexismus und Antifeminismus im neurechten Untergangsmythos. transcript, Bielefeld 2023,ISBN 978-3-8376-6966-4. hier S. 116.
  21. Wolfgang Benz:Ansturm auf das Abendland? Zur Wahrnehmung des Islam in der westlichen Gesellschaft. Picus Verlag, Wien 2013;Otto Langels:Entwurzelt und gedemütigt. Wolfgang Benz:Deutsche Juden im 20. Jahrhundert. Eine Geschichte in Porträts. (23. Januar 2012) aufDRadio.de, Zugriff am 22. Oktober 2013 (hier das Zitat).
  22. Carl W. Ernst:The West and Islam? Rethinking Orientalism and Occidentalism. In: Ishraq. Islamic Philosophy Yearbook 1 (2010), S. 23–34. (online, Zugriff am 25. Juni 2015).
  23. Edward Said:Orientalism. Penguin, London 1977, S. XIII.
  24. Die Welt:"Abendland" als Kampfbegriff gegen Byzanz und Islam; abgerufen am 9. Januar 2015
  25. Susanne Kleinfeld:Abendland. In: Bente Gießelmann, Robin Heun, Benjamin Kerst, Lenard Suermann, Fabian Virchow (Hrsg.):Handwörterbuch rechtsextremer Kampfbegriffe, Wochenschau-Verlag, Schwalbach/Ts. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage 2019,ISBN 978-3-7344-0819-9, S. 35–48, hier S. 35.
  26. Friedrich Wilhelm Graf:Europa als das „Abendland“?. In: Anthony B. Atkinson et al. (Hrsg.):Nationalstaat und Europäische Union. Eine Bestandsaufnahme. Liber Amicorum für Joachim Jens Hesse. Nomos, Baden-Baden 2016, S. 349–358, hier S. 357 f.
Normdaten (Geografikum):GND:4000080-1(lobid,OGND,AKS) |VIAF:234111251
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Abendland&oldid=254385644
Kategorien:
Versteckte Kategorie: