1514
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1514 | |
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![]() schlägt den Aufstand desArmen Konrad nieder. | ![]() Mary Tudor heiratet den französischen KönigLudwig XII. |
![]() wird dierussische Westexpansion vorläufig gestoppt. | |
1514 in anderen Kalendern | |
Armenischer Kalender | 962/963 (Jahreswechsel Juli) |
Äthiopischer Kalender | 1506/07 |
Aztekischer Kalender | 8. Haus – Chicuei Calli (bis Ende Januar/Anfang Februar:7. Feuerstein – Chicome Tecpatl) |
Buddhistische Zeitrechnung | 2057/58 (südlicher Buddhismus); 2056/57 (Alternativberechnung nach BuddhasParinirvana) |
Chinesischer Kalender | 70. (71.)Zyklus Jahr desHolz-Hundes 甲戌 (am Beginn des Jahres Wasser-Hahn 癸酉) |
Chula Sakarat (Siam, Myanmar) /Dai-Kalender (Vietnam) | 876/877 (Jahreswechsel April) |
Dangun-Ära (Korea) | 3847/48 (2./3. Oktober) |
Iranischer Kalender | 892/893 |
Islamischer Kalender | 919/920 (Jahreswechsel 25./26. Februar) |
Jüdischer Kalender | 5274/75 (20./21. September) |
Koptischer Kalender | 1230/31 |
Malayalam-Kalender | 689/690 |
Seleukidische Ära | Babylon: 1824/25 (Jahreswechsel April) Syrien: 1825/26 (Jahreswechsel Oktober) |
Spanische Ära | 1552 |
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) | 1570/71 (Jahreswechsel April) |
Im Jahr1514 beginnt dieSächsische Fehde zwischen HerzogGeorg vonSachsen und demostfriesischen GrafenEdzard I., deren Kampfhandlungen überwiegend inOstfriesland stattfinden, und inWürttemberg bricht der Aufstand des „Armen Konrad“ aus, der noch im gleichen Jahr von den Truppen HerzogUlrichs blutig niedergeschlagen wird.
Polen-Litauen verliert die StadtSmolensk an dasGroßfürstentum Moskau, kann aber mit dem Sieg in derSchlacht bei Orscha die russische Westexpansion vorläufig aufhalten.
Ereignisse
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Politik und Weltgeschehen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Sächsische Fehde
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die überwiegend aufostfriesischem Boden ausgetrageneSächsische Fehde zwischen HerzogGeorg vonSachsen und dem wegen seiner Unterstützung der aufständischen StadtGroningen mitAcht und Bann belegtenostfriesischen GrafenEdzard I. beginnt:

Johann V. vonOldenburg, der seiner Grafschaft auf Kosten Edzards einen Zugang zur Nordsee zu verschaffen will, greift dieButjadinger Friesen an und besiegt sie in derSchlacht bei Langwarden.Gleichzeitig fällt der braunschweigische HerzogHeinrich I. mit einem Heer von 20.000 Mann in Ostfriesland ein und belagert die nur durch wenige Bauern und Soldaten verteidigteFestung Leerort. Jedoch wird er dort am 23. Juni durch einen gezielten Kanonenschuss getötet. Die dadurch führerlos gewordene Truppe zieht sich aus Ostfriesland zurück. Heinrichs SohnHeinrich II. wird als Nachfolger Herzog zuBraunschweig-Lüneburg und Fürst vonBraunschweig-Wolfenbüttel. Er ist der letzte katholische Fürst im niedersächsischen Raum.
Der Graf von Oldenburg nimmt inzwischen mit Unterstützung desostfriesischen HäuptlingsHero Omken mehrere Burgen in Ostfriesland ein. Auch dieFestung Stickhausen geht so verloren. Edzard muss sich zurückziehen und lässt zur Deckung seines Rückzugs dasKloster Meerhusen in Brand setzen.Aurich wird belagert und infolge der Kämpfe und Brandschatzungen zerstört. An einer weiteren Front plündern und zerstören Landknechte derSchwarzen Garde mehrereKommenden und Burgen. Die Burg vonAltgödens wurde zerstört und dieBurg Kniphausen eingenommen. Noch im Juni wirdNorden gebrandschatzt und dieSchwarze Garde wendet sichOldersum zu, wo es am 14. Juni zu einem ersten Gefecht kommt. Unter der Führung vonUlrich von Dornum undHicko von Oldersum gelingt aber die Verteidigung des Ortes. Auch ein zweiter Versuch, die Ortschaft einzunehmen, scheitert am 16. August.
Der Aufstand des „Armen Konrad“ in Württemberg
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AusProtest gegen die von HerzogUlrich vonWürttemberg im Vorjahr eingeführte Verbrauchssteuern und insbesondere gegen die Reduzierung der für den Handel notwendigenMaßgewichte führt Peter Gaiß ausBeutelsbach am 2. Mai einGottesurteil, bei dem die neuen Gewichte des Herzogs in derRems beiGroßheppach versinken. Als die Obrigkeit anderntags die Rückgabe der Steine fordert, eskaliert er die Situation, indem er in der Kapelle Sturm läutet und den zusammenkommenden Bauern erklärt, er sei derArme Konrad, damals wohl auch ein Synonym für den einfachen Mann, und zieht mit einer wachsenden Schar von Aufrührern vorSchorndorf, wo sie Herzog Ulrich so beeindrucken, dass er die ungeliebte Steuer aufhebt. Daraufhin beruhigt sich die Lage imRemstal vorübergehend.

Doch schon am 7. Mai ruft derGrüninger StadtpfarrerReinhard Gaißer von der Kanzel offen zum Aufstand gegen den VogtPhilipp Volland auf, dem er Amtsmissbrauch und Getreidespekulation zu Lasten der Bauern vorwirft. Volland, der von den Aufständischen in seinem Haus belagert wird, macht diesen einige kleinere Zugeständnisse und spielt auf Zeit, während er Herzog Ulrich mehrere Lageberichte zuspielt. Auch Peter Gaiß zieht wieder durchs Land und bemüht sich, die Leute zum Aufruhr zu bewegen. Nach vielfältigen Tumulten im ganzen Land entkommt schließlich im Juli Herzog Ulrich in Schorndorf selbst nur knapp den Rebellen, das zehn Tage in deren Hand bleibt. Herzog Ulrich beruft daraufhin einen außerordentlichen Landtag ein und verlegt diesen nachTübingen, um eine Mitsprache des gemeinen Volkes zu unterbinden.

Am 8. Juli wird derTübinger Vertrag zwischen HerzogUlrich und seinenLandständen geschlossen. Gegen Übernahme der herzoglichen Schulden erhalten letztere Mitspracherechte bei der Steuererhebung und Landesverteidigung. Dafür sichert dieEhrbarkeit ihre Unterstützung bei der Niederschlagung des Aufstands des Armen Konrad zu. Reinhard Gaißer ruft zwar von der Kanzel weiter zum Aufstand auf und wettert gegen den „faulen Kompromiss“, er unterschätzt jedoch den neuen Handlungsspielraum, den der Herzog mit dem Vertrag bekommen hat, der durch die gewährte Entschuldung jetzt ein Söldnerheer rekrutieren und damit den Aufständischen entgegentreten kann.

Die Bauern brechen schließlich zu einem Marsch durch Württemberg auf, in der Hoffnung, weitere zum Zuzug bewegen zu können und sich so weiter zu verstärken. Auf dem Beutelsbacher Kappelberg beziehen sie ihr Lager, wo die Schar angesichts der Nachrichten von wohlgerüsteten herzoglichen Truppen aber immer kleiner statt größer wird. Schließlich bricht der Arme Konrad ohne ein Gefecht sang- und klanglos zusammen. Herzogliche Truppen besetzen widerstandslos das Remstal und schleppen die Aufrührer, derer sie habhaft werden können, nach Schorndorf, wo sie am 9. August enthauptet werden. Rund 1.700 Bauern aus dem Remstal werden gefoltert, gepeitscht und gebrandmarkt sowie zu hohen Geldstrafen und dem Verlust ihrer Ehrenrechte verurteilt.
Pfarrer Gaißer, der nicht unter die württembergische Strafgerichtsbarkeit fällt, kommt mit einer Verwarnung des seiner Sache durchaus gewogenen Bischofs von Speyer,Georg von der Pfalz, davon, und bleibt weiterhin Pfarrer in derBartholomäuskirche von Grüningen.
Weitere Ereignisse im Heiligen Römischen Reich
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Albrecht von Brandenburg wird als Nachfolger des am 9. Februar verstorbenenUriel von Gemmingen Erzbischof und Kurfürst vonMainz. Da der 24-Jährige zu diesem Zeitpunkt schon seit einem JahrErzbischof von Magdeburg undAdministrator desBistums Halberstadt ist, verstößt er gegen daskirchenrechtliche Verbot, mehr als einenBischofssitz innezuhaben. Er regiert während seiner gesamten Amtszeit von derMoritzburg inHalle an derSaale aus.

- 11. Juni: KurfürstFriedrich III. vonSachsen verleiht seiner GeburtsstadtTorgau das bis heute gültige Wappen.
- Am 27. Juli besetzenUlmer Landsknechte im Auftrag des Rates die StadtGeislingen und verhaften die Anführer des sogenanntenGeislinger Aufstandes, denen am 11. August in Ulm der Prozess gemacht wird. Der Bäcker Lienhart Schöttlin, dem der Spruch: „Lieber helfensteinisch denn ulmisch“ nachgesagt wird, wird als einziger der Aufständischen durch das Schwert hingerichtet, die anderen werden teils verbannt, teils mit Strafen belegt.
- 21. Oktober: Nach dem Tod seines VatersAlexander wirdLudwig II. Graf vonPfalz-Zweibrücken undVeldenz. Der Minderjährige steht vorläufig unter der Vormundschaft seiner MutterMargarete von Hohenlohe-Neuenstein.
Frankreich / England / Schottland
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 18. Mai: ThronfolgerFranz von Orléans-Angoulême heiratetClaude de France. Aufgrund der Feindschaft zwischen den beiden Müttern der Brautleute,Luise von Savoyen und KöniginAnne de Bretagne, konnte die Ehe erst nach dem Tod Annes am 9. Januar geschlossen werden.
- 14. August: Dieschottische KönigswitweMargaret Tudor heiratet heimlichArchibald Douglas, 6. Earl of Angus. Das kostet siedie Regentschaft für ihren minderjährigen SohnJakob V., die aufJohn Stewart, 2. Duke of Albany, übertragen wird.

- 9. Oktober: InAbbeville heiraten der 52-jährigefranzösische KönigLudwig XII. und die 18-jährigeMary Tudor, die jüngste Tochter des englischen KönigsHeinrichs VII. EineTrauung per Stellvertreter hat zuvor schon am 19. August stattgefunden. Am 5. November wird Mary zurKönigin von Frankreich gekrönt.
Portugal und seine Kolonien
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- April: Zwei weiterePortugiesische Indien-Armadas verlassen Lissabon.
- 15. Mai: NachdemFernão de Magalhães während seiner Stationierung in Marokko angeblich illegalen Handel mit den Mauren getrieben hat, wird er aus dem portugiesischen Militärdienst entlassen. Er geht daraufhin nach Spanien.
- KönigManuel I. führt inPortugal eineVerwaltungsreform durch. DasReich wird in sechsComarcas eingeteilt, mehrereConcelhos werden neu geschaffen, zahlreicheStadtrechte vergeben oder erneuert.
- Portugal baut den OrtMazagão im heutigenMarokko zurHafenfestung aus.
- König Manuel I. erhält als erste und bisher einzige Person eine zweiteGoldene Rose vom Papst.
Ungarn
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- ErsteBelagerung von Temeswar: Ein Bauernheer unterGyörgy Dózsa, das gegen diefeudalen Vorrechte desungarischen Adels wieGrundherrschaft undErbuntertänigkeit kämpft, fällt imKreischgebiet und demBanat ein. Anschließend belagern die BauernTemeswar, werden aber am 15. Juli von einem Söldnerheer unterJohann Zápolya, demWoiwoden vonSiebenbürgen, mit Unterstützung vonStephan Báthory von Somlyó vernichtend geschlagen, Dózsa wird grausam gefoltert und am 20. Juli hingerichtet. Nach der Niederschlagung des Aufstandes erlassen die ungarischenMagnaten Gesetze, die dieLeibeigenschaft der Bauern für die nächsten Jahrhunderte festschreiben.
- Beim Tod desserbischen DespotenIvaniš Berislavić ist sein SohnStefan erst zehn Jahre alt, weshalb ihm der Titel alsDespot erst 1520 verliehen wird.
Polen-Litauen / Russland
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 2. Februar:Georg von Schnitzenpaumer, ein Gesandter KaiserMaximilian I., trifft über Königsberg kommend in Moskau ein, um den russischen Großfürsten für eine europäische Koalition gegen dasjagiełłonische Vormachtstreben in Ostmitteleuropa zu gewinnen. Ihr sollen neben dem Großfürstentum Moskau derDeutsche Orden, Dänemark, Brandenburg, Sachsen und dasFürstentum Walachei angehören. Als Ergebnis der Gespräche wird ein förmlicher Bündnisvertrag geschlossen, gleichzeitig laufen die Vorbereitungen zu einem dritten Feldzug Moskaus gegen Smolensk an.
- 30. Juli:Polen-Litauen verliert imMoskowitisch-Litauischen Krieg 1512–1522 die bedeutende FestungSmolensk mit Umland an das russischeGroßfürstentum Moskau. Die russischen Truppen, die Ende Mai in Marsch gesetzt worden sind, haben den Belagerungsring um die Festung sehr rasch geschlossen. GroßfürstWassili III. ist am 8. Juli von Moskau aufgebrochen und hat am 29. Juli vor Smolensk den Befehl zur Beschießung gegeben.
- 8. September: In derSchlacht bei Orscha besiegt dasGroßfürstentum Litauen im Bündnis mit demKönigreich Polen unter dem Kommando von HetmanKonstanty Fürst Ostrogski das russische Großfürstentum Moskau unterIwan Andrejewitsch Tscheljadnin und stoppt damit vorläufig dessen Westexpansion. KönigSigismund I. zieht propagandistischen Nutzen aus dem Sieg, scheitert aber an der Rückeroberung der von den Moskauern besetzten Festung Smolensk. Smolensk verbleibt bis 1611 unter direkter russischer Herrschaft.
Asien
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SultanSelim I. desOsmanischen Reiches schlägt am 23. August den persischenSafawiden-HerrscherIsmail I. Schah in derSchlacht bei Tschaldiran vernichtend und gewinnt damit die Herrschaft inOstanatolien. Sultan Selim stößt gleich nach der Schlacht auf die SafawidenhauptstadtTäbris vor und erobert sie. Zahlreiche Handwerker werden von hier nach Istanbul verbracht. Wegen des nahenden Wintereinbruchs wird der Feldzug schließlich abgebrochen. Die Safawiden verlegen ihre Hauptstadt in der Zwischenzeit nachQazvin. Der Grenzverlauf nach der Schlacht ist bis heute nahezu unverändert. Die Safawiden stellen für die nächsten 100 Jahre keine ernsthafte Bedrohung mehr für die Osmanen dar. Mit dem Sieg der Osmanen wechseln die kurdischen Feudalherren und lokale Fürsten die Seite und beteuern ihre Loyalität zu den Osmanen. Mit der Eroberung Ostanatoliens schafft sich Sultan Selim I. eine Basis für die spätere Eroberung des mamelukischen Ägyptens und gewinnt darüber hinaus die Kontrolle über einen Abschnitt derSeidenstraße.
Amerika
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Derspanische ConquistadorVasco Núñez de Balboa kehrt am 19. Januar von seiner Entdeckungsreise, die ihn bis an das „Südmeer“ gebracht hat, nachDarién zurück. Nur wenige seiner Begleiter haben die Expedition überlebt und auch Balboa ist bei seiner Ankunft dem Tod nahe. Aufgrund von Intrigen wird er noch im selben Jahr als Gouverneur von Darién abgesetzt und durch den SoldatenPedro Arias Dávila ersetzt, was seine Pläne zunichtemacht,das sagenhafte Goldland im Süden, von dem er auf der Reise erfahren hat, zu erobern. Dávila erreicht Darién am 30. Juni. In seinem Gefolge befindet sich unter anderem der AbenteurerDiego de Almagro el Viejo, der in dieser Zeit den SoldatenFrancisco Pizarro kennenlernt, sowie der etwa 14-jährigeHernando de Soto.
- Francisco de Garay wird als Nachfolger des im Vorjahr verstorbenenJuan de Esquivel zweiter Gouverneur vonJamaika.
- 25. August 1514 oder 1515: GouverneurDiego Velázquez de Cuéllar gründet an der SüdküsteKubas den OrtHavanna, der wegen der herrschenden Mückenplage aber nach wenigen Jahren nach Norden verlegt werden muss.
Afrika
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der DynastiegründerManga aus dem Stamm derFula gründet dastheokratische Reich derDenanke (mit einertraditionellen Religion) inWestafrika. Er machtTekrur zur Hauptstadt.
Wissenschaft und Technik
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- 13. April:Georg Tannstetter, Angehöriger derWiener astronomischen Schule, veröffentlicht das WerkViri Mathematici quos inclytum Viennense gymnasium ordine celebres habuit, einen frühen Ansatz derWissenschaftsgeschichte. Darin werden die von 1384 bis zu diesem Zeitpunkt inWien tätigen Astronomen und Mathematiker ausführlich dargestellt. Bei fünf von ihnen präsentiert Tannstetter umfangreiche Listen ihrer Werke, nämlich beiJohannes von Gmunden,Georg von Peuerbach, JohannesRegiomontanus,Johannes Stabius undAndreas Stiborius. Insgesamt erscheinen in diesenViri Mathematici ungefähr 170 Buchtitel zu überwiegend mathematischen und astronomischen Themen.
- Zur Lösung desLängenproblems in derNavigation schlägtJohannes Werner vor, dieDistanz von Sternen zum Mond zu verwenden.
- Die von Johannes Stabius und Johannes Werner entwickelte sogenannteStab-Wernersche herzförmigeProjektion, die erste flächentreue Darstellung der Erdkugel, wird erstmals im Druck veröffentlicht.
Kultur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Kultur | |
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Menagerie
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KönigManuel der Glückliche vonPortugal macht dem im Vorjahr gewählten PapstLeo X. neben zahlreichen anderen Wildtieren einen aus Indien stammenden Elefanten als Geschenk. Die Schiffsreise von Lissabon an die italienische Küste verläuft unproblematisch, die Weiterreise über Land gerät aufgrund der Massen an Schaulustigen jedoch zeitweise außer Kontrolle.Hanno, der am 19. März von einer großen Delegation unter der Leitung vonTristão da Cunha dennoch erfolgreich überbracht wird, wird das Lieblingstier desPapstes.
Bildende Kunst
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 30. August:Antonio da Correggio beginnt im Auftrag der Mönche des Minoritenklosters in seinem HeimatortCorreggio mit der Erschaffung einesAltarbildes mit der Madonna.


Albrecht Dürer erschafft die beidenKupfersticheMelencolia I undDer heilige Hieronymus im Gehäus. Zusammen mit dem 1513 entstandenen WerkRitter, Tod und Teufel bilden sie Dürers „Meisterstiche“, die sich durch eine komplexe Ikonographie und Symbolik auszeichnen. Einer gängigen Interpretation zufolge stellen die drei Meisterstiche drei unterschiedliche Lebensweisen dar.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 12. März:Joachim von Watt erhält in Linz von Maximilian I. dieDichterkrone alspoeta laureatus.
- Ulrich von Hutten kehrt nach mehrjährigem Italienaufenthalt nach Deutschland zurück. In Mainz trifft er zum ersten Mal persönlich mitErasmus von Rotterdam zusammen.
Gesellschaft
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- 5. Dezember: DasSalbuch des Klosters Naumburg wird angelegt. Dieses reich bebilderteSalbuch stellt die Dokumentation einer Grenzbereinigung zwischen demCyriacuskloster Naumburg und der OrtschaftKaichen dar. Der Text der Urkunde zählt die siebenLandscheider namentlich auf, welche die Gemarkung vermessen und mit Grenzsteinen versehen haben. Darauf erfolgt eine Beschreibung der Grenzen.
- StallmeisterHans von Hutten heiratet UrsulaThumb von Neuburg, die bisherige heimliche Geliebte seines HerrnUlrich vonWürttemberg, was zum Bruch zwischen den beiden führt.
- Die Stadt Venedig verbietet das Vergolden vonMarzipan als übertriebenen Luxus.
Religion
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Christentum
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- 12. Januar: PapstLeo X. löstMadeira aus demErzbistum Tanger und erhebt es zu einer eigenen demPatriarchat von Lissabon unterstelltenSuffragandiözese. DasBistum Funchal soll zukünftig für alleüberseeischen Besitzungen Portugals zuständig sein. Die bisherigeJurisdiktionshoheit desChristusordens über die portugiesischen Überseeterritorien wird mit der BullePro excellenti praeeminentia aufgehoben. Im gleichen Jahr wird dieKirche von Funchal fertiggestellt und zurKathedrale erhoben.
- Adolf von Anhalt-Zerbst wirdBischof vonMerseburg als Nachfolger des am 3. März verstorbenenThilo von Trotha.
- 25. August:Bernhard von Cles wird Bischof vonTrient, ohne die Priesterweihe erhalten zu haben.
- 13. November:Antoine Bohier Du Prat wird zum Erzbischof vonBourges ernannt.
- An der Stelle der heutigenWallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt auf demHohen Peißenberg errichten Bauern ausPeiting erstmals eine gemauerte Kapelle.
Islam
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mit der Eroberung Ostanatoliens durch das Osmanische Reich fliehen viele Gefolgsleute Schah Ismails I. aus Anatolien. Die übrig gebliebenen turkmenischen Stämme geraten in die Defensive und mit ihnen dasAlevitentum. Sultan Selim I. verbreitet das orthodoxeSunnitentum. Die persischen Safawiden wenden sich im Gegensatz dazu dem orthodoxenSchiitentum zu.
Katastrophen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 10. Januar: AmRialto inVenedig bricht ein Brand aus, dem fast das gesamte Stadtviertel zum Opfer fällt.
- 29./30. September:Hieronymusflut an der niederländischen Küste
Geboren
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Geburtsdatum gesichert
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 16. Februar:Georg Joachim Rheticus, österreichischer Mathematiker, Astronom, Theologe, Kartograph, Instrumentenmacher und Mediziner († 1574)
- 22. Februar:Johannes Gigas, deutscher Humanist, evangelischer Theologe und Reformator († 1581)
- 22. Februar:Tahmasp I., Schah von Persien aus der Dynastie der Safawiden († 1576)
- 25. Februar:Otto von Waldburg, Bischof von Augsburg und Kardinal († 1573)
- 23. März:Lorenzino de’ Medici, italienischer Schriftsteller, Mitglied der Familie Medici († 1548)
- 02. April:Guidobaldo II. della Rovere, Herzog von Urbino († 1574)
- 06. April:Joachim Mörlin, deutscher Theologe, Pfarrer und Reformator († 1571)
- 07. April:Joachim I. von Alvensleben, Burgherr in Erxleben, Gelehrter und Reformator († 1588)
- 16. Juni:John Cheke, englischer Gelehrter und Staatsmann († 1557)
- 15. Juli:Peter Tiara, niederländischer Philologe und Arzt († 1586)
- 19. Juli:Michael Toxites, deutscher Mediziner, Lehrer, Dichter und Herausgeber medizinischer und alchemistischer Schriften († 1581)
- 26. Juli:Wiguleus Hund, bayrischer Rechtsgelehrter und Staatsmann († 1588)
- 13. August:Joachim Mynsinger von Frundeck, deutscher Jurist der Humanistenzeit († 1588)
- 12. September:Philipp, Herzog zu Mecklenburg († 1557)
- 10. Oktober:Michael von Kuenburg, Erzbischof von Salzburg († 1560)
- 20. Oktober:Philipp IV., Graf von Hanau-Lichtenberg († 1590)
- 31. Oktober:Wolfgang Lazius, deutscher Humanist, Historiker, Kartograf und Arzt († 1565)
- 29. November:Andreas Musculus, deutscher evangelischer Theologe und Reformator († 1581)
- 17. Dezember:Johann Basilius Herold, deutscher Drucker, Humanist, Historiker, Publizist und Fälscher († 1567)
- 31. Dezember:Andreas Vesalius, flämischer Anatom, gilt als Begründer der neuzeitlichen Anatomie sowie des morphologischen Denkens in der Medizin († 1564)
Genaues Geburtsdatum unbekannt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Jean d’Amboise, französischer Chirurg († 1584)
- Andreas Aurifaber, deutscher Arzt († 1559)
- Hai Rui, chinesischer Beamter († 1587)
- Maha Thammaracha, König des siamesischen Königreichs von Ayutthaya († 1590)
Geboren um 1514
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Giovanni Animuccia, italienischer Komponist von Kirchenmusik († 1571)
- Caspar Landsidel, deutscher Pädagoge und Rhetoriker († 1560)
- Johann Placotomus, deutscher Mediziner und Pädagoge († 1577)
- Franz II. von Taxis, deutscher Adeliger, Postmeister Karls V. († 1543)
- Barbara Uthmann, deutsche Unternehmerin im Erzgebirge († 1575)
- 1514/1517:Francisco Hernandez de Toledo, spanischer Arzt und Naturforscher († 1587)
Gestorben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Erstes Halbjahr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
- 09. Januar:Anne de Bretagne, Königin von Frankreich (* 1477)
- 09. Februar:Uriel von Gemmingen, Kurfürst und Erzbischof von Mainz und Reichserzkanzler (* 1468)
- 05. März:Thilo von Trotha, Bischof von Merseburg sowie Kanzler der Universität Leipzig (* 1443)
- 07. März:Řehoř Hrubý z Jelení, tschechischer Schriftsteller, Übersetzer und Humanist (* um 1460)
- 11. März:Jan Bouwensz, Landesadvokat von Holland (* um 1452)
- 11. April:Donato Bramante, italienischer Maler, Baumeister und Begründer der Hochrenaissance-Architektur (* 1444)
- 03. Mai:Anna von Brandenburg, Herzogin von Schleswig und Holstein (* 1487)
- 16. Mai:Barbara Dürer, Nürnberger Bürgerin, Mutter von Albrecht Dürer (* 1452)
- 24. Mai:Wolfgang von Bayern, bayrischer Adeliger (* 1451)
- 30. Mai:Wolfgang Roritzer, deutscher Dombaumeister und Bildhauer
- 16. Juni:Margarete von Pfalz-Zweibrücken, Gräfin von Nassau-Wiesbaden-Idstein und Äbtissin des Klosters Marienberg (* 1456)
- 23. Juni:Heinrich I., Herzog von Braunschweig und Lüneburg und Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel (* 1463)
Zweites Halbjahr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 14. Juli:Christopher Bainbridge, Erzbischof von York (* 1462/63)
- 20. Juli:György Dózsa, Siebenbürger Adeliger und Führer des Ungarischen Bauernaufstands (* um 1470)
- 07. Oktober:Bernardo Rucellai, Florentiner Gelehrter und Diplomat (* 1448)
- 21. Oktober:Alexander von Pfalz-Zweibrücken, Pfalzgraf und Herzog von Pfalz-Zweibrücken und Veldenz (* 1462)

- 27. November:Katharina von Schwarzburg-Blankenburg, Gräfin von Hanau-Münzenberg (* nach 1470)
- 28. November:Ladislaus Prager, deutscher Ritter, Erbmarschall von Kärnten, Kaiserlicher Rat und Truchsess, Hauptmann von Wiener Neustadt, Pfleger von Enns und Kämmerer von Kaiser Friedrich III.
- 28. November:Hartmann Schedel, deutscher Historiker (* 1440)
- 04. Dezember:Peter Offenburg, Bürgermeister von Basel (* 1458)
- 14. Dezember:Guillaume Briçonnet, Erzbischof von Narbonne und Reims, Bischof von Nîmes (* um 1445)
Genaues Todesdatum unbekannt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Ivaniš Berislavić, serbischer Despot und Banus von Jajce
- Adam von Bochinia, polnischer Arzt und Humanist
- Miguel Díaz, spanischer Entdecker
- Archibald Douglas, 5. Earl of Angus, schottischer Adeliger (* um 1453)
- Georg Glockendon, Buchmaler aus Nürnberg
- Nikolaus Queck, Dombaumeister in Mainz und Frankfurt am Main
Gestorben um 1514
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1514/1517:Luca Pacioli, italienischer Franziskaner, Mathematiker und Wirtschaftswissenschafter (* um 1445)