1274
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Kalenderübersicht 1274
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1274 | |
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![]() wehrtJapan in derSchlacht von Bun’ei ab. | |
![]() König vonFrankreich, heiratet in zweiter Ehe Maria von Brabant. | ![]() König vonNorwegen, erlässt dasLandslov. |
1274 in anderen Kalendern | |
Armenischer Kalender | 722/723 (Jahreswechsel Juli) |
Äthiopischer Kalender | 1266/67 |
Buddhistische Zeitrechnung | 1817/18 (südlicher Buddhismus); 1816/17 (Alternativberechnung nach BuddhasParinirvana) |
Chinesischer Kalender | 66. (67.)Zyklus Jahr desHolz-Hundes 甲戌 (am Beginn des Jahres Wasser-Hahn 癸酉) |
Chula Sakarat (Siam, Myanmar) /Dai-Kalender (Vietnam) | 636/637 (Jahreswechsel April) |
Iranischer Kalender | 652/653 |
Islamischer Kalender | 672/673 (Jahreswechsel 6./7. Juli) |
Jüdischer Kalender | 5034/35 (2./3. September) |
Koptischer Kalender | 990/991 |
Malayalam-Kalender | 449/450 |
Seleukidische Ära | Babylon: 1584/85 (Jahreswechsel April) Syrien: 1585/86 (Jahreswechsel Oktober) |
Spanische Ära | 1312 |
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) | 1330/31 (Jahreswechsel April) |
Ereignisse
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Politik und Weltgeschehen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Westeuropa
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Juli:Heinrich I. vonNavarra stirbt. Mit seinem Tod erlischt die männliche Linie der Grafen derChampagne und Könige von Navarra. Heinrichs TochterJohanna ist bei seinem Tod erst ein Jahr alt. InPamplona brechen Aufstände aus, woraufhin sich Johannas MutterBlanche d’Artois, die die Regentschaft im Königreich übernommen hat, mit ihrer Tochter unter den Schutz des französischen KönigsPhilipp III. begibt. Philipp stellt den Frieden durch Einmarsch seiner Truppen in Navarra wieder her.
- 2. August:Eduard I. kehrt vonseinem Kreuzzug nachEngland zurück und wird am 19. August mit zweijähriger Verspätung von BischofRobert Kilwardby inWestminster Abbey zum König gekrönt. Im September ernennt erRobert Burnell zu seinemKanzler. Bereits am 11. Oktober setzt Burnell Ausschüsse ein, die in jeder Grafschaft die Einhaltung der königlichen Vorrechte und die Amtsführung der Sheriffs und Vögte überprüfen sollen.
- 21. August: Philipp III., König vonFrankreich, heiratet in Vincennes in zweiter EheMaria von Brabant, TochterHeinrichs III., Herzog vonBrabant.
- Philipp III. von Frankreich tritt dieGrafschaft Venaissin auf dem Konzil von Lyon an den Papst ab.
Heiliges Römisches Reich
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- September: PapstGregor X. erkennt den HabsburgerRudolf I. als rechtmäßigen König desReiches an.
- November: Auf demHoftag zu Nürnberg bekräftigtRudolf I., dass auch derböhmische König seineLehen vomrömisch-deutschen König empfangen muss und eröffnet ein Verfahren gegenOttokar II. Přemysl. In allen seinen Handlungen unterwirft er sich dabei der Zustimmung der Fürsten. Der Pfalzgraf bei RheinLudwig der Strenge wird zum Richter berufen. Innerhalb einer Frist von neun Wochen soll sich Ottokar vor dem Pfalzgrafen auf einem Hoftag in Würzburg verantworten.

DerBesitz der Henneberger wird aufgeteilt, da die drei SöhneHeinrichs III. vonHenneberg drei Linien begründen. Esentstehen die Linien Henneberg-Schleusingen, Henneberg-Aschach-Römhild und Henneberg-Hartenberg, wobei die politische Einheit des nördlichen Frankens verloren geht. Als mächtigste Linie gehen die Schleusinger mit Sitz aufSchloss Bertholdsburg aus dieser Teilung hervor.
Nord- und Osteuropa
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Der 1260 begonnene zweite und letzte Aufstand derPrußen gegen denDeutschen Orden endet mit ihrer Niederlage. Es wird aber noch 9 Jahre dauern, bis der Deutsche Orden 1283 endgültig siegt.
- Auf dennorwegischen Thingversammlungen wird unter KönigMagnus VI. das im ganzen Land geltendeLandslov verabschiedet, das das bisherigeFrostathingslov ablöst. Es gilt als die größte gesetzgeberische Leistung des skandinavischen Mittelalters.
Asien
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 6. März:Hōjō Tokimune, der achteShikken (Regent), der die eigentliche Macht imJapan derKamakura-Zeit innehat, setztKameyama nach 15 Jahren alsTennō ab und schickt ihn ins Kloster. Sein Nachfolger wird der siebenjährigeGo-Uda, unter dem die ÄraBun’ei fortgesetzt wird.
- 23. Juli: Nach dem Tod vonWonjong wird sein SohnChungnyeol Wang der 25. König desGoryeo-Reiches und derGoryeo-Dynastie inKorea. Er befindet sich zu diesem Zeitpunkt am Hof desMongolischen Reiches, wo er mit einer Tochter Kublai Khans verheiratet worden ist. Chungnyeol Wang ist der erste koreanische König nach den verlorenenKriegen Goryeos gegen die Mongolen.
- 12. August: Nach dem Tod vonSong Duzong wird sein dreijähriger SohnSong Gong Kaiser vonChina. DieSong-Dynastie ist im Untergang begriffen, da sich die mongolischeYuan-Dynastie im Norden des Reichs festgesetzt hat und bereits die Song-HauptstadtHangzhou bedroht.

- 20. November:Mongolen unterKublai Khan unternehmen den erstenInvasionsversuch in Japan. Nach der Einnahme der InselnTsushima undIki zieht seine Flotte in Richtung der japanischen Hauptinseln und landet in der Hakata-Bucht, in geringer Entfernung vonKyūshūs VerwaltungszentrumDazaifu. Mit ihren überlegenen Waffen und einer ausgefeilten Kriegstaktik stehen sie allerdings einer zahlenmäßig weit überlegenen Armee ausSamurai gegenüber, die nach der Einnahme der Inseln mobilisiert worden sind. Nach derSchlacht von Bun’ei, die für beide Seiten hohe Verluste bringt, ziehen sich die Mongolen auf ihre Schiffe zurück. In der folgenden Nacht verlieren sie durch einen Sturm etwa ein Drittel der Flotte. Sie ziehen sich daraufhin – wohl auf Drängen ihrer koreanischen Seeleute und Kapitäne – nach Korea zurück. Dieser Taifun wird daraufhin von den Japanern alsKamikaze (Götterwind) bezeichnet.
- Bei den japanischen Soldaten führt die Invasion vielfach zur Verarmung. Denn die Kriegskosten, etwa für Ausrüstung und Verpflegung, müssen die Krieger selbst übernehmen. Da es keine Kriegsbeute zu verteilen gibt, erhalten nur etwa 120 Krieger eine Entschädigung. Die Situation verschärft sich zusätzlich, da dasBakufu zum Schutz vor weiteren Invasionen die Provinzen inKyūshū anweist, bewaffnete Truppen zur Verteidigung der Küste bereitzuhalten. Für die Soldaten bedeutet dies gleich nach dem Rückzug der Mongolen und über viele Jahre hinweg einen zusätzlichen Kriegsdienst für drei Monate pro Jahr, wodurch es auf den Feldern an Arbeitskräften fehlt. Aus politischer Sicht profitiert dasBakufu aus der ersten gescheiterten Invasion vorläufig. Im Zuge der Verteidigungsvorbereitungen gelingt es der FamilieHōjō die eigene Macht zu konsolidieren und sich ihrer Gegner zu entledigen. Längerfristig stellt die Vorbereitung auf einen erneuten Invasionsversuch dasBakufu und seine Ressourcen vor große Probleme.
Stadtrechte und urkundliche Ersterwähnungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Landau in der Pfalz erhält dieStadtrechte durch KönigRudolf I. verliehen.
- Bludenz erhält das Stadtrecht durchHugo I. vonWerdenberg, den Landvogt von Oberschwaben.
- Erste urkundliche Erwähnung vonEbersecken,Forel,Grellingen,Mühlau,Luchsingen,Großhansdorf,Huttingen,Mühltroff,Rickenbach,Schönaich,Weischlitz undZielebach
- Gründung vonHermannstadt
Wirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Die Riccardi ausLucca sind die wichtigsten Kreditgeber des englischen KönigsEdward I., der ihnen dafür ab 1275 weitgehend die Einnahmen aus dem Exportzoll für Wolle überträgt.
Religion
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zweites Konzil von Lyon
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
- 7. Mai bis 17. Juli: InLyon findet das „14. Allgemeine Konzil“ bzw.2. Konzil von Lyon statt, das von PapstGregor X. zur Beendigung desMorgenländischen Schismas bereits Ende März 1272 einberufen worden ist.
- Für einenKreuzzug bewilligt das Konzil den Zehnten aller kirchlichen Einkünfte für sechs Jahre. Der Kreuzzug findet jedoch nie statt.
- Die erst am 24. Juni eintreffenden Vertreter derOstkirche erkennen mit dem ihnen vombyzantinischen KaiserMichael VIII. aufgezwungenenGlaubensbekenntnis des Michael Paläologus das Primat der Römischen Kirche, dasFilioque, wonach der Heilige Geist vom Vater und vom Sohn ausgeht, die Lehre vomFegefeuer und die siebenSakramente an. Diese Union hat jedoch keinen Bestand, da sie auf praktisch geschlossenen Widerstand der orthodoxen Geistlichen stößt.
- 7. Juli oder 16. Juli: Das Konzil entscheidet sich für einKonklave zu jeder künftigen Papstwahl.
Kirchliche Hierarchie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Orden und Klöster
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Der fünfteOrdensmeister derDominikaner,Humbert von Romans, verfasst (wohl für das 2. Konzil in Lyon) die SchriftOpusculum tripartitum, worin er „sieben Argumente für einenKreuzzug gegen dieSarazenen“ findet.
- In Irland wird dasDominikanerkloster Rathfran gegründet.
- DasZisterzienserinnenkloster St. Jöris wird gestiftet.
- um 1274:Meister Eckhart wirdNovize imKonvent der Dominikaner an derPredigerkirche inErfurt.
Theologische Studien
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Der DominikanerUlrich von Straßburg beendet sein HauptwerkDe summo bono, begonnen 1266.
- Dietrich von Freiberg beendet sein Studium an derSorbonne inParis.
Natur und Umwelt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Wetter (Deutschland): Bis in den Sommer hinein kalt
Geboren
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Geburtsdatum gesichert
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 9. Februar:Ludwig von Toulouse, Erzbischof von Toulouse († 1297)
- 11. Juli:Robert I., König von Schottland († 1329)
- 4. Oktober:Rudolf I., Pfalzgraf bei Rhein († 1319)
Genaues Geburtsdatum unbekannt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- April:Robert de Clifford, englischer Magnat und Militär († 1314)
- Béatrice de Planisolles, Landadlige aus der Grafschaft Foix
- Catherine de Courtenay, Titularkaiserin von Konstantinopel († 1307/08)
- Schams ad-Dīn Muhammad ibn Ahmad adh-Dhahabī, turkmenischer muslimischer Gelehrtenbiograph und Historiker (gest. 1348)
- Erik VI., König von Dänemark († 1319)
- Marino Falier, Doge von Venedig († 1355)
Gestorben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Todesdatum gesichert
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 8. Februar:Heinrich von Lützelburg, Bischof von Semgallen, Bischof von Kurland und Bischof von Chiemsee
- 18. Februar:Jakob Erlandsen, Erzbischof von Lund
- 19./20. Februar:Eberhard II. von Waldburg, Fürstbischof von Konstanz
- 22. Februar:Ibn Mālik, spanisch-arabischer Gelehrter (* 1204/05)
- 24. Februar:Rudiger von Langheim, Abt von Münsterschwarzach

- 7. März:Thomas von Aquin, italienischer Theologe, Dominikaner und Philosoph des Mittelalters (* um 1225)
- 26. April:Heinrich von Wartenberg, Abt des Klosters St. Gallen
- 12. Juni:Adelheid von Braunschweig, Landgräfin von Hessen
- 15. Juli:Bonaventura von Bagnoregio, 7. Generalminister des Franziskanerordens (* 1221)
- 23. Juli:Wonjong, 24. König des koreanischen Goryeo-Reiches (* 1219)
- 4. August:Robert of Stichill, Bischof von Durham
- 12. August:Song Duzong, Kaiser von China aus der Song-Dynastie (* 1240)
- 12. August:Olivier de Termes, okzitanischer Ritter, Faydit und Kreuzfahrer (* um 1200)
- 15. August:Robert von Sorbon, französischer Theologe, Begründer der nach ihm benannten Sorbonne, Kolleg an der Universität von Paris (* 1201)
- 1. September:Douceline von Digne, provencalische christliche Mystikerin (* um 1214)
- 2. September:Munetaka, Shōgun in Japan (* 1242)
- 13. September:Heinrich III. von Neuenburg, Bischof von Basel
- 22. September:Geoffrey de Langley, englischer Ritter (* 1223)
- 3. Oktober:Hermann III., Herr zur Lippe (* um 1233)

- 20. Oktober:Engelbert II. von Falkenburg, Erzbischof von Köln (* um 1220)
- 4. Dezember:William Button, englischer Geistlicher, Bischof von Bath und Wells
Genaues Todesdatum unbekannt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- März:Friedrich von Hausen, Bischof von Kulm
- Mai:Uilleam, schottischer Adeliger (* nach 1210)
- Juli:Heinrich I., Graf der Champagne und König von Navarra (* um 1244)
- nach dem 12. Oktober:Heinrich von Streitberg, deutscher Ordensritter, Bischof des Ermlands und des Samlands
- vor dem 14. Oktober:Heinrich II. von Raron, Bischof von Sitten
- nach dem 23. Oktober:Gunzelin III., Graf von Schwerin
- Balduin II., Kaiser des Lateinischen Kaiserreichs (* 1217)
- Hawise de Londres, anglonormannische Adelige
- Uthman Marwandi, Sufi-Meister (* 1177)
- Mathilde, Gräfin von Saarbrücken (* 1215)
- Nasir Al-din al-Tusi, persischer Universalgelehrter (* 1201)
- Wolfram II. von Praunheim, Reichsschultheiß von Frankfurt am Main
Gestorben um 1274
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1273/1274:Konrad II., Herzog von Schlesien und Elekt von Passau, Herzog von Glogau und Herzog von Crossen (* zwischen 1232 und 1235)
- Pablo Christiani, antijüdischer Polemist, Hauptgegner von Nachmanides an der Disputation von Barcelona
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Commons: 1274 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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