1246
Portal Geschichte |Portal Biografien |Aktuelle Ereignisse |Jahreskalender |Tagesartikel
◄ |12. Jahrhundert |13. Jahrhundert|14. Jahrhundert |►
◄ |1210er |1220er |1230er |1240er|1250er |1260er |1270er |►
◄◄ |◄ |1242 |1243 |1244 |1245 |1246|1247 |1248 |1249 |1250 |► |►►
|
1246 | |
---|---|
![]() | ![]() |
1246 in anderen Kalendern | |
Armenischer Kalender | 694/695 (Jahreswechsel Juli) |
Äthiopischer Kalender | 1238/39 |
Buddhistische Zeitrechnung | 1789/90 (südlicher Buddhismus); 1788/89 (Alternativberechnung nach BuddhasParinirvana) |
Chinesischer Kalender | 65. (66.)Zyklus Jahr desFeuer-Pferdes 丙午 (am Beginn des Jahres Holz-Schlange 乙巳) |
Chula Sakarat (Siam, Myanmar) /Dai-Kalender (Vietnam) | 608/609 (Jahreswechsel April) |
Iranischer Kalender | 624/625 |
Islamischer Kalender | 643/644 (Jahreswechsel 18./19. Mai) |
Jüdischer Kalender | 5006/07 (12./13. September) |
Koptischer Kalender | 962/963 |
Malayalam-Kalender | 421/422 |
Seleukidische Ära | Babylon: 1556/57 (Jahreswechsel April) Syrien: 1557/58 (Jahreswechsel Oktober) |
Spanische Ära | 1284 |
Vikram Sambat (Nepalesischer Kalender) | 1302/03 (Jahreswechsel April) |
Ereignisse
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Politik und Weltgeschehen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Englisch-Walisischer Krieg
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Entscheidung imEnglisch-Walisischen Krieg fällt mit dem plötzlichen Tod von FürstDafydd ap Llywelyn vonGwynedd am 25. Februar. Durch den Tod ihres Führers demoralisiert und geschwächt durch die Handelsblockade der Engländer und einer daraus folgenden Hungersnot unterwerfen sich ab April mitMaredudd ab Owain undMaredudd ap Rhys die ersten walisischen Lords von Mittel- und Südwales demenglischen KönigHeinrich III. Als im Sommer dazu der königliche KommandantNicholas de Moels mit Hilfe seiner neuen walisischen Verbündeten ein englisches Heer vonCarmarthen durch das Bergland von Wales nach Deganwy führt, sehen sichOwain Goch undLlywelyn ap Gruffydd, die Söhne von Dafydds BruderGruffydd ap Llywelyn Fawr, die das Erbe in Gwynedd angetreten haben, politisch isoliert.
Heiliges Römisches Reich
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 16. April:Friedrich von Hochstaden, dessen BruderKonrad I. seit 1238Erzbischof vonKöln ist, schenkt dieGrafschaft Hochstaden, die er nach dem Tod seines Bruders Lothar II. und dessen Sohnes Theodorich geerbt hat, demErzstift Köln zur Einverleibung.

- 22. Mai: DerLandgraf von Thüringen,Heinrich Raspe, wird von einer Minderheit der deutschen Fürsten inVeitshöchheim bei Würzburg zum deutschenGegenkönig gewählt, nachdem der StauferFriedrich II. im Vorjahr auf demKonzil von Lyon durch PapstInnozenz IV. gebannt und abgesetzt worden ist. Die weltlichen Reichsfürsten bleiben der Wahl fern. Wegen der Wahlhilfe der Erzbischöfe vonMainz undKöln,Siegfried III. von Eppstein und Konrad von Hochstaden, und darüber hinausgehender Zuwendungen Roms erhält Heinrich schon bald den Beinamen „Pfaffenkönig“. Sein Königtum bleibt umstritten, denn Friedrichs SohnKonrad IV. weigert sich, auf den Thron zu verzichten.
- 15. Juni: HerzogFriedrich II. der Streitbare vonÖsterreich fällt bei seinem Sieg in derSchlacht an der Leitha gegen KönigBéla IV. vonUngarn. Mit dem Tod Friedrichs endet die Dynastie derBabenberger inÖsterreich und das österreichischeInterregnum beginnt.
- 5. August: Heinrich Raspe besiegt den römisch-deutschen KönigKonrad IV. in derSchlacht bei Frankfurt. Maßgeblichen Anteil an der Niederlage Konrads haben die schwäbischen GrafenHartmann I. von Grüningen undUlrich I. vonWürttemberg, die Konrad im entscheidenden Augenblick in den Rücken fallen. PapstInnozenz IV. hat sie dafür mit reichlich Geld, „7000 Mark Silber“, ausgestattet und ihnen zum Lohn obendrein die Übernahme staufischen Hausguts in Niederschwaben und die schwäbische Herzogswürde in Aussicht gestellt. Das eigentliche Ziel dieses Coups, Konrad aus dem Weg zu räumen oder gefangen zu nehmen, wird jedoch nicht erreicht, weil Konrad nach Frankfurt entkommen und sich schließlich nach Bayern absetzen kann.
- 1. September: Konrad IV. heiratet inVohburg an der Donau PrinzessinElisabeth vonBayern, Tochter des HerzogsOtto II. des Erlauchten. Durch diese Ehe werden dieWittelsbacher zu den mächtigsten deutschen Verbündeten derStaufer.
West- und Südeuropa
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Im Rahmen derReconquista erobern dasKönigreich Kastilien die andalusische StadtJaén.
- Karl I. von Anjou erhält von seinem BruderLudwig IX. die GrafschaftAnjou.
- März 1245 oder 1246: PapstInnozenz IV. klagt in derBulleInter alia desiderabilia KönigSancho II. vonPortugal schlimmster Vergehen an, am 24. Juli erklärt er ihn inGrandi non immerito zum „untauglichen Herrscher“ (rex inutilis) und seinen BruderAlfons III. zum „Verwalter und Verteidiger“ des Königreiches. Sancho II. ist allerdings nicht bereit, diese Absetzung kampflos hinzunehmen; inPortugal kommt es zum Bürgerkrieg.
Balkan
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]EineBoljarengruppe um die dritte Ehefrau des verstorbenen ZarenIwan Assen II.,Irene Komnene, stürzt und ermordet Iwans minderjährigen NachfolgerKaliman I. Assen und krönt Irenes ebenfalls minderjährigen SohnMichael II. Assen zum Zaren desZweiten Bulgarischen Reichs unter der Regentschaft seiner Mutter.
KaiserJohannes III. vonNikaia nutzt die Schwäche des Bulgarischen Reichs, um Ostthrakien, dieRhodopen und einen großen Teil vonMakedonien zu erobern.
Als sich Johannes III. während seinerOffensive gegen das bulgarische Reich inMelnik aufhält, verschwören sich die Magnaten desKönigreichs Thessaloniki gegen den unbeliebten HerrscherDemetrios Komnenos Dukas und liefern die Stadt im Dezember an die kaiserlichen Truppen aus. Demetrios wird abgesetzt und auf die FestungLentiana inBithynien verbannt. Thessaloniki wird Teil des expandierenden Kaiserreichs Nikaia, das sich in der Tradition desbyzantinischen Reichs sieht.
Mongolenreich und Osteuropa
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Güyük Khan, Sohn vonÖgedei Khan und der RegentinTöregene Hatun, wird auf einemKurultai alsGroßkhan desMongolenreichs inthronisiert, nachdem esBatu Khan von derGoldenen Horde über Jahre gelungen ist, diese Inthronisation hinauszuzögern.
Swjatoslaw III. Wsewolodowitsch wird nach demSenioratsprinzipGroßfürst vonWladimir. Er folgt seinem BruderJaroslaw II. Wsewolodowitsch, der am 30. September am Hof desmongolischen Großkhans inKarakorum ermordet worden ist. Jaroslaws SöhneAndrei Jaroslawitsch undAlexander Jaroslawitsch Newski versuchen ihre eigene Thronfolge durchzusetzen und legen Protest bei Batu Khan ein.
Kreuzfahrerstaaten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Wilhelm II. von Villehardouin wird als Nachfolger seines verstorbenen BrudersGottfried II. von Villehardouin Fürst vonAchaia.
Asien
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 16. Februar:Go-Saga tritt alsTennō vonJapan zurück und übergibt den Thron seinem SohnGo-Fukakusa. Er selbst zieht sich in ein Kloster zurück von wo aus er alsInsei die Fäden der Macht in der Hand hält.
Stadtrechte und urkundliche Ersterwähnungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Erstmalige urkundliche Erwähnung der OrteAmmerndorf,Böckten,Bottmingen,Eberhardzell,Frauenfeld,Giebenach,Gossliwil,Grafenberg,Herlazhofen,Klein-Gerau,Lichtenau (Mittelfranken),Muotathal,Pflaumloch,Schwörstadt,Unterwaldhausen,Villars-le-Grand undWegenstetten
- Begründung desLadbergener Städtebundes durch die StädteMünster,Osnabrück,Minden,Coesfeld undHerford
- Elbing erhältLübisches Recht.
Wissenschaft und Technik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Auf demGeneralkapitel derDominikaner inParis wird erstmals der Ausdruck ‚studium generale‘ verwendet. Es soll in den vier Provinzen Provence, Lombardei, Deutschland und England eingerichtet werden.
Kultur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Der Bau an derSainte-Chapelle beginnt.
- Mit dem Registerbuch des Passauers DechantenAlbert Behaim wird erstmals eine Handschrift aus Papier hergestellt.
Religion
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 11. Mai: DieGrafen von Everstein stiften dasKloster Wormeln inWestfalen.
- ImBistum Lüttich wird dasFronleichnamsfest eingeführt.
- Konrad II. von Riesenberg verzichtet auf sein Amt als Bischof vonHildesheim und zieht sich in dasKloster Schönau zurück. Die Wahl zu seinem Nachfolger ist nicht eindeutig: Die Mehrheit der Kanoniker wähltHeinrich I. von Rusteberg, doch eine Minderheit wählt mitHermann von Gleichen einen Gegenbischof.
- ImKirchentreffen von Skänninge werden die ersten Schritte zur Regelung des Verhältnisses zwischen Kirche und Reich in Schweden eingeleitet.
- Dasdominikanische Kloster zuNeuruppin wird gegründet.
Geboren
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 24. März:Heinrich von Mecheln, flämischer Philosoph, Übersetzer und Astronom († nach 1310)
- Dragpa Öser, tibetische buddhistischer Mönch, Kaiserlicher Lehrer der Mongolen-Kaiser Shizu (Kublai Khan) und Chengzong (Timur Khan) († 1303)
- Johannes von Montecorvino, italienischer Soldat, Arzt, Richter, Mönch, Missionar und Bischof († 1328)
- Nikkō, japanischer buddhistischer Mönch († 1333)
- 1244/1246:Heinrich II. von Virneburg, Erzbischof und Kurfürst von Köln, Gegenerzbischof von Trier († 1332)
Gestorben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Erstes Halbjahr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 18. Januar:Ioakim I., bulgarischer Geistlicher, Gründer des Iwanowo Klosters, Metropolit von Tarnowo sowie Patriarch und Heiliger der Bulgarisch-Orthodoxen Kirche
- 25. Februar:Dafydd ap Llywelyn, walisischer Fürst von Gwynedd (* um 1215)
- 25. Februar:Heinrich IV. von Limburg, Herzog von Limburg-Niederlothringen Graf von Berg, Herr von Monschau und Vogt von Deutz (* um 1200)
- 19. März:Siegfried, Bischof von Regensburg (* 1188)
- 15. April:Petrus Gonzales, spanischer Dominikaner und Heiliger („San Telmo“), Missionar der Seeleute

- 4. Juni:Isabella von Angoulême, aus eigenem Recht Gräfin von Angoulême und Queen Consort von England (* um 1188)
- vor 8. Juni:John de Neville, englischer Forstrichter und Kreuzfahrer

- 15. Juni:Friedrich II., der Streitbare, letzter Herzog von Österreich und der Steiermark aus dem Geschlecht der Babenberger (* 1211)
- 16. Juni:Lutgard von Tongern, flämische Zisterzienserin und Mystikerin, Heilige der katholischen Kirche (* 1182)
- 22. Juni:Theodora Angela, Prinzessin von Byzanz, Herzogin von Österreich und Steiermark, Zisterzienserin im Stift Lilienfeld (* um 1182)
- vor 24. Juni:Richard of Chilham, englischer Adeliger und Militär
- 28. Juni:Friedrich II. von Parsberg, Fürstbischof von Eichstätt
Zweites Halbjahr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 20. September:Michael von Tschernigow, Fürst von Perejaslawl, Fürst von Nowhorod-Siwerskyj, Fürst von Tschernigow, Fürst von Nowgorod, Fürst von Halitsch und Großfürst von Kiew (* 1185)
- 30. September:Jaroslaw II. Wsewolodowitsch, Großfürst von Wladimir (* 1190)
- September:Rudolf II., Graf von Eu und Herr von Issoudun (* um 1200)
- nach dem 13. Oktober:Matteo Rosso Orsini, römischer Senator (* um 1178)
- Oktober:Mieszko II., Herzog von Oppeln-Ratibor (* um 1220)
- 3. November:Robert of Bingham, Bischof von Salisbury
- 8. November:Berenguela, Königin von Kastilien (* 1180)
- 26. November:Gerhard von Malberg, Hochmeister des Deutschen Ordens (* vor 1200)
- 1. Dezember:Eberhard von Regensberg, Erzbischof von Salzburg (* um 1170)
- 5. Dezember:Thomas Gallus, französischer Philosoph und Scholastiker (* 1190)
Genaues Todesdatum unbekannt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Alice, Regentin von Zypern und Jerusalem (* 1196)
- Richard d’Argentine, englischer Adeliger
- Henry Audley, englischer Adeliger (* um 1175)
- Érard I. von Brienne-Ramerupt, Herr von Ramerupt und Venizy, Prätendent auf die Grafschaft Champagne (* um 1170)
- Gottfried II. von Villehardouin, Fürst von Achaia (* 1195)
- Kai Chosrau II., Sultan des seldschukischen Sultanats von Rum
- Kaliman I. Assen, Zar von Bulgarien (* 1234)
- Walter Stewart, 3. High Steward of Scotland, schottischer Adeliger (* 1198)
- Walter IV., Graf von Brienne und Jaffa (* 1205)