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Šeḫa

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Lage von Šēḫa und benachbarter Staaten

Šēḫa ist der Name eines Flusses und eines danach benannten Landes inWestanatolien während derBronzezeit. Es entsprach grob dem antikenLydien mit den beiden HauptflüssenGediz undBakırçay, wobei unklar ist, welcher der beiden damals Šeḫa hieß. Häufig wird vomFlussland Šeḫa gesprochen. Anhand der Königsnamen wird angenommen, dass das Land vonLuwiern bewohnt wurde.

Lage

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Im Süden bildeten die GebirgeSipylos undTmolos die Grenze zuArzawa undMira, im Nordwesten grenzte es möglicherweise anWiluša. Die Grenzen nach Norden und Osten sind unklar, erwogen wird, dass im Norden Maša an Šeḫa grenzte, vielleicht auch Karkiša, das manchmal aber auch mit dem antikenKarien verbunden wird.[1]

Das Šeḫa angeschlossene Land Appawiya dürfte wohl mit der antiken Landschaft Abbaïtis inMysien identisch sein. Zu Šeḫa gehörte auch die InselLazpa (Lesbos).

Geschichte

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Šeḫa wird erstmals im 14. Jahrhundert v. Chr. in Zusammenhang mit den Feldzügen vonTudḫaliya I. gegen Wiluša genannt. Der erste bekannte König warMuwawalwi (luw. „Kraftlöwe“). Dessen Sohn Manapa-Tarḫunta (luw. „Tarḫunt sieht ihn“) wurde von seinen Brüdern vertrieben und Ura-Tarḫunta (luw. „Tarḫunt ist groß“) übernahm die Herrschaft. Manapa-Tarḫunta floh ins Land Karkiša und erhielt darauf Asyl beim hethitischen König, mit dessen Unterstützung er den Thron wiedererlangte. Als dieHethiter unterMuršili II. das LandArzawa angriffen, verbündete sich Manapa-Tarḫunta mit König Uḫḫa-ziti von Arzawa. Nach der Unterwerfung von Arzawa wurde dieses in die Länder Mira-Kuwaliya und Ḫaballa aufgeteilt. Das Land Šeḫa-Appawiya wurde wie jene als Vasallenstaat ins hethitische Reich eingegliedert. Manapa-Tarḫunta blieb weiterhin König, nachdem seine Mutter und die Greisinnen und Greise von Šeḫa um Schonung ihres Landes baten. Gegen Ende seiner Herrscherzeit überfiel der arzawanische PrinzPiyamaradu die zu Šeḫa gehörige Insel Lazpa und verschleppte königliche Handwerker nachMillawanda, das dem König vonAḫḫijawa unterstand. Dies führte zu Spannungen zwischen dem hethitischen König und dem König von Aḫḫiyawa.

Mašturi, der Nachfolger von Manapa-Tarḫunta, wurde enger ans Reich gebunden, indem ihmMaššana-uzzi (luw. „Götterwunsch“), die Schwester des hethitischen KönigsMuwatalli II., zur Ehe gegeben wurde. Bei der Usurpation des hethitischen Thrones durchḪattušili III. war Mašturi einer seiner wichtigsten Parteigänger. Nach seinem Tode scheintTarḫunnaradu (auch Tarḫuna-radu) den Thron von Šeḫa usurpiert und gegen das Hethiterreich rebelliert zu haben. Der hethitische GroßkönigTudḫalija IV. besiegte laut einem hethitischen Dokument (KUB 23.13) Tarḫunnaradu, der sich Unterstützung durch Aḫḫijawa erhoffte, die jedoch ausblieb,[2] und deportierte ihn nachArinna. Als neuer Herrscher wurde ein „Nachkomme von Muwawalwi“ über Šeḫa eingesetzt. Spätere Zeugnisse über das Land fehlen.

Königsliste

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. für letztere Vermutung siehe z. B. Alexander Herda:Karkiša-Karien und die sogenannte Ionische Migration. In:Frank Rumscheid (Hrsg.):Die Karer und die Anderen. Internationales Kolloquium an der Freien Universität Berlin, 13. bis 15. Oktober 2005. Habelt, Bonn 2009,ISBN 978-3-7749-3632-4, S. 27–108.
  2. Wolf-Dietrich Niemeier:Griechenland und Kleinasien in der späten Bronzezeit. Der historische Hintergrund der homerischen Epen. In:Michael Meier-Brügger (Hrsg.):Homer, gedeutet durch ein großes Lexikon. Akten des Hamburger Kolloquiums vom 6.–8. Oktober 2010 zum Abschluss des Lexikons des frühgriechischen Epos (=Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Band 21). De Gruyter, Berlin/Boston 2012,ISBN 978-3-11-028518-5, S. 141–180, hier S. 166.
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