Reichnberg (tschechischLiberec) is a Stådt in daTschechei. Mid ungfähr 104.000 Eiwohna (Staund Jänner 2017) is dé größte und wichtigste Stådt inNordbëhmen und Vawoitungssitz vau daRegion Reichnberg.
In überregionalen Zusammenhängen is as Granitmassiv a Teil vau da Westsudetischen Zone vaumBëhmischen Massiv. As Toi vau da Lausitza Neißn büdt dé Grénz zu Gesteinsuntagründ ausmSilur undKambrium, dé vau dé Lössablagerungen übadeckt san.[2]
Dé Stådt Reichnberg bstehd aus dé Stadtbeziak Reichnberg und Måffasdorf[3], 33 Ortsteilen und 90 Grundsiedlungseinheitn. As Stådtgebiet gliedat sé in 26 Katastralbeziak.
Da Stådtbeziak Reichnberg bstehd aus dé 32 Stådtteile Reichnberg I – Oitstådt, Reichnberg II – Neistådt, Reichnberg III – Fabrik, Reichnberg IV – Birgsta, Reichnberg V –Christianstådt, Reichnberg VI – Röchlitz, Reichnberg VII – Oba Rosnthoi, Reichnberg VIII – Nieda Hanichn, Reichnberg IX – Johannesthoi, Reichnberg X- Fraunzndorf, Reichnberg XI – Rosnthoi, Reichnberg XII – Oit Paulsdorf, Reichnberg XIII – Nei Paulsdorf, Reichnberg XIV – Ruppasdorf, Reichnberg XV – Oit Hoarzdorf, Reichnberg XVI – Nei Hoarzdorf, Reichnberg XVII – Katharinberg, Reichnberg XVIII – Karolinsföd, Reichnberg XIX – Oba Hanichn, Reichnberg XX – Berzdorf, Reichnberg XXI – Rudolfsthoi, Reichnberg XXII – Oba Berzdorf, Reichnberg XXIII – Eichicht, Reichnberg XXIV – Heinasdorf am Jeschkn, Reichnberg XXV – Dërfl, Reichnberg XXVIII – Heinasdorf, Reichnberg XXIX – Kunnasdorf, Reichnberg XXXI – Schönborn, Reichnberg XXXII – Ratschndorf, Reichnberg XXXIII – Måchndorf, Reichnberg XXXIV –Friedrichshain und Reichnberg XXXV – Koarlswoid.[4]
Dé 80 Grundsiedlungseinheiten san Aloisienhächn,Friadrichshain, Braunaua Stråßn, Schwoaznberg, Čisticí stanice, Eichicht, Eichicht-Industriegebiet, Fraunzndorf, Hanichn, Hanichn-Industriegebiet, Oit Hoarzdorf I, Oit Hoarzdorf II, Lubokey, Oba Hanichn, Oba Rosnthoi, Oba Rosnthoi-West, Oba Berzdorf, Siemheisa, Schloss, Husova, Johannesthoi, Hinter Johannesthoi, Jawor, Fabrik, Jeschkn, Laungenbruck, Karolinsföd, Koarlswoid, Katharinberg, Keilsberg, Fabrik, Neiraus, Schönborn,Christianstådt, Kunnasdorf, Kunnasdorfa Stråßn, Simonshof, Reichnberg-Zentrum, Folk, Lomy, Måchndorf, Klaeichicht, Bauhnhof, Spital, Nerudovo Plåtz, Nei Paulsdorf, Nei Hoarzdorf, Berzdorf, Birgstein, Heinasdorf am Jeschkn, Untam Bauhnhof, Pod Novou Rudou, Berzdorf-Industriegebiet, Ratschndorf, Röchlitz-Süd, Röchlitz-Industriegebiet, Röchlitz-Nord, Röchlitz-Zentrum, Röchlitz-West, Rudolfsthoi, Ruppasdorf-Süd, Ruppasdorf-Nord, Rosnthoi I, Oit Paulsdorf, Oit Pauldorf-Nord, Oit Pauldorf Ost, Oit Hoarzdorf, Spitzberg, U Janova Dolu, U jezírka, Walke-Süd, Walke-Nord, Walke-Zentrum, U skládky, Dërfl, Hochschui, Messegelände, Schwiedstoa, Grüntoi und Zischkower Bahnhof.[5]
Sein Gebiet gliedert sich in die 25 Katastralbezirke Nieda Hanichn, Eichicht, Fraunzndorf, Lubokey, Oba Hanichn, Oba Rosnthoi, Oba Berzdorf, Johannesthoi, Karolinsföd, Katharinberg, Schönborn, Kunnasdorf, Reichnberg, Måchndorf, Nei Paulsdorf, Berzdorf, Heinasdorf am Jeschkn, Ratschndorf, Röchlitz, Rudolfsthoi, Ruppasdorf, Rosnthoi I, Oit Pauldorf, Oit Hoarzdorf und Dërfl.[6]
Nåch da 1939 erfoigtn Eingemeindung vau fünf Orte in unmittlboara Stådtnähe san in dé Joare 1954 (4), 1963 (2), und 1976 (5) weitere 11 Dërfa zua Stådt Reichnberg dazuakumma.
1980 waor dé Eingemeindung vau Kunnasdorf,Måffasdorf, Schönborn, Ratschndorf, Måchndorf, Friadrichshain und Koarlswoid. 1986 sanLaungenbruck,Hermmannsthoi undSchimsdorf zu Reichnberg kumma, ålle drei Gmeindn san jedoch seit 1990 wieda eingständig.
Ois ötesta Beleg fia dé Anwesenheit vau Menschn auf dem Laund güt a Beilkling aus da jingan Steinzeit. Gfundn woan is in da Nááhn vau daNeißn beiMåffasdorf.
Dé Gegend um Reichnberg hod im 13. Joarhundat an Bedeitung gwunna, ois deitsche Siedla as bislaung kaum bwohnte Gebiet erschlossn haum und dé Wöda im Bereich vaum oidn Haundelsweg vaum Zentrum vauBëhmen zua Ostsee grodet haum. Dé öteste blegte Siedlung in da Gegend nem daJohanniterkommende vauBëhmisch Aicha isFriedlaund in Bëhmen, vau wo aus dé Fiastn, dene unta aundam á Reichnberg unterstaundn is, joarhundatelaung gherrschd haum.
Reichnberg is 1352 erstmois urkundlich erwähnt. Am Énd vaum 14. Joarhundat woars breits guat bsiedlt. Seine erstn bedeitenden Eigentümer woan aus daFamülie vau Biberstein.
In déHussitnkriag haum déHussitn in da Gegend um Reichnberg ernane Stützpunkt gega dé katholischnLausitzen ghobd. Nåchm Énd da Kriag um 1433 hod a ruhige Zeit des Aufbaus augfongd. Dé deitsch-tschechische Språchgré woar domois schau knåpp zehn Külometa südwestlich vau da Stådt. Midm Entsteh neichara Siedlungen büdete sé breits größtenteils dé heitige Bsiedlungsstruktur heraus.
Im 16. Joarhundat haum Stådt und Umgebung a Blütezeit erlebt. DéFamülie vau Redern, as neiche Herrschagschlecht auf Friedlaund, hod an Aufbau vau da Textilerzeugung gfördat, ana guadn Einnahmequön in da raun Gegend, in der außa Flåchs ned vü wåchsd. So is Nordbëhmen zu am Zentrum vau daLeinenweberei und derTuachmåcharei woan. Reichnberg hod sé in dera Zeit vaum Dorf zua größan Siedlung entwicklt. Im Joar 1577 is vaum KaiserRudolf II. zua Stådt erhom woan und hod as Stådtwåppn, des zwa Türme, a Radl (as Symbol vau da Ådelsfamülie vau Redern) und an einschwänzigen (!) Löwen hod, erhoitn.
Nåch daSchlacht am Weißn Berg 1620 isChristoph von Redern enteignet woan, wei er auf da Seitn vau da protestantischen Opposition gegas HausHåbsburg gstaundn is. Dé Ländereien um Reichnberg sanWallenstein zuagsprochn woan. Der hod dafia gsorgt, dass seine Ländereien vau dé Kämpf vaumDreißgjährign Kriag erst amoi weitgehend vaschont bliem is. Er hod da Gegend zu ana positiven wirtschåftlichn Entwicklung vahoifn, dé erm zuasätzliche Wåffn und Söldner vaschåffd hod. Fia dé so aufgstöhtn Heere hoda wiedarum neiche Ländereien griagd. Bei da Aufteilung vau Wallensteins Bsitz nåch seiner Ermordung 1634 hod dé italienischen ÅdelsfamilieGallas dé Gegend um Friedlaund griagd und is nåch deren Aussterben imMannesstamm an dé LinieClam-Gallas übagonga. Im Dreißgjährign Kriag san Reichnberg und Umgebung vau durchziahnde Armeen stoark in Mitleidnschåft zong woan. Zu Beginn vaum Kriag beim Eisetzn vau daGegenreformation in Bëhmen san bsundas ausm Grenzgebiet vü Ådlige ins evaungelisch-lutharischeKurfiastentum Sachsen gonga, weis rémisch-katholisch wena hädn miasn um ernan Bsitz in Bëhmen bhoidn zum kinna. Es hod ungfähr 70 Joar dauad, bis se as verwüstete Laund vau dé Schrecken vaum Dreißgjährign Kriag, daPest- undCholeraepidemien erhoit ghobd hod. ImSiemjährign Kriag woar am 21. April 1757 zwischn piefkschen und östareichischn Truppn asGefecht bei Reichnberg. Vau 1862 bis 1945 hods in Reichnberg wieda eine evaungelische PfoarrgemeindeDeutsche Evangelische Gemeinde ReichnbergA.B. gehm. AsToleranzedikt vaum KaiserJoseph II. vau 1781 hod den Bau ana eigenen Kirchn erméglicht. Dé GlaubnsgmeinschåftOitkatholische Kirchn is „geduldet“ woan.
Vau 1619 bis Oktober 1939 hods in Reichnberg ajüdische Gmoah gehm, dé vau 1887 bis 1889 in da Lerchnfödgåssn aSynagog im Stil vau daFrührenaissance baud hod, dé 1889 im Beisein vau da Stådtvawoitung, vaum Militär vau da Garnison Reichnberg und da rémisch-katholischn und evaungelisch-lutharischn Geistlichen a Weihn erhoidn hod.
In da Zeit vaumFrühkapitalismus san im 18. Joarhundat aus vü HaundwerksbetriebeManufakturen entstaundn. Ausm Laundesinnan san á Tschechen auf da Suach noch ana Håckn in dé Industriegebiete im Norden kumma. Aus dera Zeit kumman dé erstn Blege vaum tschechischn Nåm da Stådt Liberec.
Voraungångene Stiftungen seitens vaum Reichnberger Bürger und Kaufmann Hubert Till undn Prager ErzbischofLeopold Chlumčanský erméglichten 1837 dé Eröffnung ana Realschui.[7]
Råthaus (2018)
Im 19. Joarhundat haum dé vün Flüsse in da bergign Gegend, dé nun ois Energiequön gnutzt wean haum kinna, dé Entwicklung vau Fabrikn. Neba Textilfabrikn san boid á soiche entstaundn, in dené Maschinen fia dé Textilerzeugung hergstöht woan san. Mid da Industrialisierung hod infoige da Zuawaundarung vau tschechische Oarbeitskräft a Bvölkarungsvaschiabung eigsetzt. Woar da Anteil vau tschechische Eiwohna in Reichenberg 1860 no weniga ois a Prozent, so woara 1900 schau bei åcht Prozent.
An da Wende vaum 19. zum 20. Joarhundat haum sé Unternehmer prachtvolle Villen baun lossn, und nåch Plänen vauFranz von Neumann is zwischn 1888 und 1893 a neichs Råthaus baud woan. Sei Ähnlichkeit midmWeana Råthaus hod da Stådt an Beinåmen „Wean vaum Norden“ eibråchd. 1906 woar in Reichnberg déDeutschbëhmische Ausstellung.[8]
Textilfabrik Liebieg (1828)
Große Vadienste um dé wirtschåftliche Entwicklung vau Reichnberg hod sé dé TextilindustriellenfamilieLiebieg erwoabm. Dé ausBraunau staummenden BriadaFranz Liebieg (1799–1878) undJohann Liebieg (1802–1870) haum 1822 dé Firma Gebrüder Liebieg gründt und haum 1828 a herrschåftliche Weberei übanumma, die sé boid zu am da bedeitendsten Webereiunternehmen in Europa ausbaun hod kinna, des seine Produkte bis nåch Süd- und Mittelamerika gliefad hod. Am Énd vaum 19. Joarhundat hod Liebieg fåst 3000 Oarbeiter bschäftigt, fia dé vorbüdliche Einrichtungen vau sozialen Fürsorge vorhaundn woan. Nåch Pläne vaumNürnberger ArchitektnJakob Schmeißner[9] is dé Goatn-Wohnsiedlung entstaundn. Fia 150 Oarbeitaheisa hod Liebieg den Baugrund kostenlos zua Vafügung gstöht und hod zudem günstige Darlehen gehm. Zua Untabringung vau Kinda vau dé Bschäftigtn ia a firmeneigene Krippn eigericht woan. Dé Liebieg-Werke woan as größte Unternehmen vau daDonaumonarchie und bis 1938 as größte Textilunternehmen vau da Tschechoslowakei.[10]
Neba ernam sozialen Engagement breichatn dé Famülienmitglieder á as kulturelle Lem vau da Stådt und da Region. Johann sei Sohn Heinrich hod a breit gfächate Kunstsammlung, aus dea dé heitigeOblastní galerie hervuagonga is.
Pavillon vau da Püsner Aktienbrauerei bei da Deutschbëhmischen Ausstellung 1906
Reichnberg um 1900Stådtplan vau Reichnberg ausm Zeitraum 1929–1932, mid Auflistung vau Stråßennauman und Stråßnbauhnlinien
DaEaste Wödkriag hod da „Goldenen Zeit“ vau da Stådt a jähs Énd breitet. Wei Reichnberg ka Schwerindustrie ghobd hod, hod ihr da Kriag kane wirtschåftlichn Vorteile brochd. Währendn Kriag haum dé meistn Eiwohna in da dicht bsiedlten Region, owa wenig fruchtboaren Region, ghungad.
Im November 1918 woar Reichnberg fia einige Wochn Hauptstådt vau da deitschöstareichischnProvinz Deitschbëhmen. Do hod dé Laundesregierung untaRudolf Lodgman von Auen ernan Sitz ghobd. Doch schau in dé erstn Novembertåg hod astschechische Militär mid da Besetzung vaum deitschspråchign Grenzgebiet augfongd. A friedliche Demonstration vau da Reichnberger Bvökarung gega dé drohende Besetzung am 8. Dezember 1918 is wirkungslos bliem: Am 15. Dezember um 5 Uhr morgens haum mehrare hundate tschechische Soidåtn vaum Infanterieregiments 36 ausJungbunzlau dé Stådt bsetzt. Dé Laundesregierung woar breits wenige Tåg vuaher üba Friedlaund nåch Sachsen gflohen. MidmDiktat vau Saint-Germain is Reichnberg zuaTschechoslowakei kumma.
Durchn Zafoi vau da Monarchie hod dé Industrie ernane Märkte inÖstareich,Ungarn undJugoslawien valoan. Reichnberg hod sé in dé 1920er Joar trotzdem erhoin kinna. Dea um 1900 nu sehr gringe tschechische Bvökarungsanteil vau da Stådt is merklich angsting. Bei da Voikszählung des Jahres 1930 woan im Beziak Reichnberg 85.526Deitsche und 18.958Tschechn.
DéWödwirtschåftskrise 1929, zuanehmendenationalsozialistische Propaganda ausDeitschlaund sowia dé zentralistische Politik vau da Tschechoslowakei, dé a Tschechisierung vaum mehrheitlich deitschspråchign Reichenberg augstrebt hod, haum zu politische Konflikte gfiahd.
Im Joar 1930 hod dé Stådt 38.568 (davau 30.023 Deitsche, 6.314 Tschechn, 1.924 Auslända, 307 Aundere),[11] und am 17. Mai 1939 69.195 Eiwohna ghobd.
NåchmMünchna Åbkommen haum deitsche Truppn vaum 1. bis zum 10. Oktober 1938 dé Stådt bsetzt. Sé hod iatz mid ihra fruaranen deitschn Bezeichnung Reichnberg zunächst weidahin zum politischnBeziak Reichnberg ghead. Am 20. November 1938 is Reichnberg zu am eigenen söbstständignStådtkreis erhom woan und nåch daDeitschn Gemeindeordnung vaum 30. Jänner 1935 vawoitet woan. Am foigenden Tåg is dé Stådt insDeitsche Reich eigliedat woan. Bei déNovemberpogrome 1938 is dé Synagoge in Reichnberg vau Parteigänger vaumNationalsozialismus niedabrennt woan. Åb 15. April 1939 hod asGesetz über den Aufbau der Verwaltung imReichsgau Sudetenland (Sudetengaugesetz) goitn. Danåch is Reichnberg zum Reichsgau Sudetenland kumma undn neichnRegierungsbeziak Aussig zuateilt. Dé Stådt woar Hauptstadt vaumReichsgau und hod späda dé offizielle BezeichnungGauhauptstådt erhoitn.Eduard Rohn (1880–1947) woar vau 1938 bis 1945 Obabuagamasta vau Reichnberg.
Zum 1. Mai 1939 san dé GmeindenOit Hoarzdorf, Alt Paulsdorf,Fraunzndorf, Johannesthoi, Nei Paulsdorf, Nieda Hanichn, Oba Rosnthoi, Röchlitz, Rosenthoi I undRuppasdorf ausmLaundkreis Reichnberg in dé Stådt eigliedat woan, dé an eigenen Stådtkreis büdt haum.
Åb Mai 1945 hod dé Stådt Reichnberg zua wiedaerrichtetnTschechoslowakei ghead. Seit Mai 1945 is dé deitschspråchige Bvökarung bis auf einige ois „Antifaschisten“ klassifizierte Personen enteignet undvatriem woan. Aundere san voa Misshaundlungen und Åbtransport in Sammellåga unta Z´rucklåssung vau ernam Eigentum gflücht. As private und öffentliche Vermögen vau da deitschn Bvökarung in da Tschechoslowakei is durchsBeneš-Dekret 108konfisziert woan, as Vermögen vau da evaungelischn Kirch durchsBeneš-Dekret 131liquidiert, und dé katholischen Kirchn san in dakommunistischen Äraenteignet woan.
Dé Patenschåft fia déHeimåtvatriebenen aus Reichnberg hod 1955Augsburg übanumma, wo in daHeimåtstuam Reichnberg a Erinnerungsarchiv aufbaud woan is und da „Heimåtkreis Reichnberg – Stådt und Laund e. V.“ in Augsburg mid seine Initiativen im Joar 2001 zua Städtepartnerschaft vau Augsburg und Reichnberg gfiahd hod. DéReicheberger Zeitung, as „Jeschken-Iser Joarbuach“ und as „Reichnberg Heimåtblatt“ vaum Helmut Preissler Verlåg in Nürnberg fördan dé vökavabindende Poartnaschåft im Sinne vaum vereinten Europa.
Im Joar 1947 hatte Reichnberg 52.798 Eiwohna. Zahlreiche Neubürger aus Mittelbëhmen, der Slowakei, sogenannteRepatrianten undRoma siedelten sich in der Nachkriegszeit in Reichnberg und den Nachbarorten an.
Während da Niedaschlågung vaumPrager Frühling durch Truppnvabänd vaumWarschauer Pakt hods am 21. August 1968 in Reichnberg Todesopfer unta da ortsansässigen Bvökarung gehm, ois sé gega dé sowjetischen Okkupationstruppen demonstriert haum und von amSchützenpanzerwagen aus as Feuer auf dé voam Råthaus versammelten Menschen eröffnet woan is. A Gedenktåfl mid nein Gliedan ana Paunzakéttn an der Vorderfront vaum Råthaus erinnat heite an dé Totn. Dé Demonstranten haum im Wesentlichngwoitfreien Widastaund gleist, so haum sé z. B. Lückn in dé Marschkolonnen vau dé Okkupationstruppen ausgnutzt, um an Kreizungen in da Stådt und da Umgebung dé Panzerkonvois in foische Richtungen umzuleitn, damits dé Orientierung valian. Am 23. August 1968 woan deshoib vü Stråßnschüda vau da Innenstådt vau Reichnberg austauscht. Fåst jede Stråßn hod iatz „Dubčekova ulice“ – á, um dé Vabundnheit mid ParteichefAlexander Dubček zum zang - ghaßn. Auf da Spitzn vaum Råthausturm haum Kletterer a große schwoaze Fahne entfoitn. Erinnerungen andn RomanDer brave Soldat Schwejk vauJaroslav Hašek hod gweckt wean soin.
Am 17. November 1989 is wia á in aundare Gebiete vau da Tschechoslowakei in Reichnberg zu große Protesten gegas sozialistische Regime kumma, dé in daSaumtenen Revolution gmündet san.
Nåchm Wechsel vau da sozialistischn Planwirtschåft zua liberalen Moarktwirtschåft vau 1989 hod da Neiorientierung in da Stådt Reichnberg augfongd. Investoren haum Interesse an am Wiedaaufbau zagd. As historische Zentrum vau da Stådt is renoviert und dé Infrastruktur vabessat woan. Dabei is dé oide metaspuarigeStråßnbauhn aufRegelspur (teilweise midDreischienengleis) umbaud woan. De TextilfabrikTextilana is ålladings dé vaschärftn Wettbewerbsbedingungen zum Opfer gfoin und is 2004/2005 fåst völlig augrissn woan. A wichtiga Industriezweig woarasLIAZ-Werk aufm Gmeindegebiet vau Gablonz, wo bis 2003 Lkw produziat woan san. Hauptprägend fia dé ehemålige Industriestådt Reichnberg is mittlerweile eha Gwerbe in Form vau Einzelhaundel und Dienstleistungen. So san im Stådtzentrum und am Stådtraund mid neich erschlossene Gwerbegebieten zoihreiche neiche Einkaufszentren dé vau da Nááhn zua deitschn Grénz profitieren. Fias nåhe AutomobüwerkJungbunzlau san breits zoihreiche Zualieferer bstaundn, dé 1990 duach Privatisierungen zu internationale Großkonzernen kumma san.
Da Uat Reichnberg is breits im Joar 1352 mid da BezeichnungReychinberch erwähnt, spädane offizielle Nåm:
ab 1369Reychmberg
1385–99Reichnberg
1410Rychmberg
1545Rychberg
1634Libercum
1790Reichnberg,Liber, ehedem á Habersdorf genannt;Liberk
1834Reichnberg (böhmisch Liberk)
1845Liberec
1945Liberk,Liberec
Da NåmRichenberg hod sé in Reichnberg gwaundlt. Ins Tschechische isa in da oidn Form nu midRich eigonga – und is danem á stoark inRichberk,Riberk kiazt woan. Und gråd aus dera Form is da tschechische NåmLiberk durchDissimilation vau r-r > l-r, vergleiche tschechisch:legrace (deutsch:Spaß, Zeitvertreib, Entspannung) vau lateinischrecreatio, tschechisch:lejstro (deutsch:Schrift, Liste) vaurejstro entstaundn.
Da Nåm Reichnberg is ausm TerminusUat (Dorf) am richen Berge entstaundn. Dé Bedeitung beida Artikl fiaht zua Auslegung, dass do a Berg war, in dem ma reich gfördat hod. A wesentlicha Bergbau in da unmittlboaren Umgebung is jedoch in kana historischn Quön übaliefat. Da Nåm Reichnberg låssd sé entweda ois Wunschnåm erklären – dé Gründer hädn sé gwünscht, dass da neiche Uat an am vau dé Berg einst reich wean derad –, oda oba da Nåm Reichnberg is vau dé neichn Siedla, dé von irgendwo aus Deitschlaund do her zong san, breits midbråcht woan.
Erzdekanatskirche des Hl. Antonius des Großen. Marco Spazzi aus Lanzo, Val d‘Intelvi (I) hod in dé Joar 1579–1588 dé dreischiffige Kirche anstön vau am Holzkirchlein erricht. In dé 1880er Joar haum Umbautn hi zu am pseudogotischen Aussehen ståttgfundn. Dazua zöhd unta aundam dé Erhähung vaum Turm auf 70 Meta.
Kirche zum Hl. Kreuz. Aus ana ausm 17. Joarhundat staummendn Friedhofskapön schuf J. J. Kunze 1753–1761 an Barockbau. Da Innenraum is im barockn Stil reich vaziat. As Gmöde mid ana Doarstöllung vau daAnna selbdritt am ersten Altar links weadAlbrecht Dürer zuagschrim. Heite feian do Christn vau da Tschechischn Griechisch-katholischen Kirchn (Apostolisches Exarchat vau da Tschechei) ernane Gottesdienste.
Kirchn da Bëhmischn Briada. Nåch 1945 is a Gmoah entstaudn, dé zuaEvaungelischn Kirchn da Bëhmischn Briada ghead. Znächst hods a Bethaus ghobd. A richtiga Kirchnbau soid erricht wean, wås oba während da sozialistischn Epoch vabotn woar. Erst Mitte 1989 hod dé Gemeinde a Villa in da Puchmaier-Stråßn kaufn kinna, dé drei Stockwérk, a Dachterråssn und an Turm bsitzt. Da Turm hodm ArchitektenPavel Vaněček zum Anlåss greicht, sowoih den Anbau da Kapön ois á dé weidan Räume im quadratischen Stil zum errichtn. Dem Besuacha da Kirche foin seit 1996 drei Türme ins Aug: Untam niedrigsten Turm bfindet sé dé Eingångshoin, untam mittlan Turm Altar, Ambo und Kreuz und im drittn, ursprünglichn Turm is a Meditationsraum. A klassische Orgel is geplant; derzeit ersetzt a elektronische Orgel no deren Spü. Sowoih da Altar ois á as Kreuz bstengan aus Oachnhoiz und staummen vaum BüdhauerJiří Seifert.
Kirche Hl. Johannes des Täufers im Stådtteil Röchlitz.
Kirche Hl. Vinzenz vau Paul im Stadtteil Birgsta. erbaut in dé Joar 1884–87
Kirche Hl. Maria Magdalena in da Jungmannstråßn. Ois neobarocke Kirchn erbaut, is erst 1911 fertig woan.
Jubiläumskirchn vau da Jungfrau Maria „U Obrázku“ im Stådtteil Ruppasdorf. Im Jugendstil is sé im Joar 1907 auf am hundatjährign Brunnen an am Wallfahrtsort erbaut woan.
Ane nåchm Projekt vaum Weana HochschuiprofessorKarl König in dé Joar 1887 bis 1889 im Neurenaissancestil erbauteSynagoge is am 24. September 1889 unta da Anwesenheit vau Ratsherren, da Armee sowia evaungelischn und katholischn Würdenträger feierlich eigweiht woan. Sé is während da deitschn Besåtzung niedabraunnt woan, an ihra Stön is nåchmZwatn Wödkriag a Poarkplåtz baud woan. Am 9. November 2000, am 62. Gedenktåg an déNovemberpogrome 1938, is da sognaunnte „Bau der Versöhnung“ mid dreieckigem Grundriss an da Stön vau da zastörtn Synagogn eröffnet woan. Er beherbergt dé neiche Synagogn und a Bücharei.
Normalspur-Stråßenbauhn auf Dreischienengleis in Reichnberg
Reichnberg liegt an derFernverkehrsstraße I/35, die in beide Richtungen als autobahnähnliche Schnellstraße ausgebaut is. Nach Norden geht die Straße in RichtungGörlitz überZittau sowie später über dieI/13 nachÚstí nad Labem. Die Schnellstraße I/35 ermöglicht seit ihrer Fertigstellung á eine wesentlich schnellere Anbindung nach Prag.
Vau dea Station vakean direkte Züge nåchAussig an da Öbm,Poardubitz,Dresden,Zittau,Teichstått undSeifhennasdorf. Dé Bauhnvabindung nåch Prag güt wega ihra laungen Foahrzeit seit Fertigstöllung vau da durchgehend vierspurigen I/35 undAutobauhn D10 ois nåchrangig. Da Busvakea nåch Prag hod do an Bedeitung gwunna.
AsRåthaus is vaum Weana ArchitektnFranz von Neumann imNeorenaissance-Stil erricht woan. Dea 1891 fertiggstöhte Hauptturm is a markantes Woahrzeichen vau da Stådt. As Gebäude weist einige architektonische Analogien zumWeana Råthaus auf.
Dé Wallensteinheisa san am Énd vaum 17. Joarhundat ois Fachwerk-Ensemble baut woan.
AsNordbëhmische Museum beherbergt Ausstellungen zu Kunsthaundwerk, regionaler Archäologie, Heimåt- und Naturkunde; as Gebäude is ois Gwerbemuseum 1897/1898 vaum Berliner ArchitektenHans Grisebach baud woan, dea dabei Elemente vau am Entwurf vaum ursprünglich beauftrågtn Weana ArchitektenFriedrich Ohmann übanumma hod.
Dé Liebieg-Villa, dé 1871/1872 vauJohann Liebieg jun., Sohn vaum Gründa da Reichenberger Textilfabrik, erricht woan is, beherbergt dé 'Regionale Galerie'.
Dé Villa Stroß, Husova 64, zöhd zu dé bedeitendsten Bauten vaum fruan 20. Joarhundat in da Region. Sé is 1924/1925 vaum ArchitektenThilo Schoder fian Textilfabrikanten Franz Stroß erbaut woan. Wegan ungewöhnlichen, gestaffelten Baukörper mid seine åbgrundtn Eckn is as Haus im Voiksmund á ois „Nildampfer“ bezeichnet woan.[19]
As Krematorium aufm Monstranzberg entstaund 1915–1917 nåch am Entwurf vaum Dresdner ArchitektenRudolf Bitzan. Es woar as ersteKrematorium aufm Bodn da östareichisch-ungarischen Monarchie, dé Baugenehmigung is 1912 voam Vawoitungsgerichtshof erstrittn woan. Dé erste Einäscherung woar am 31. Oktober 1918, oiso erst nåchm Zusaummenbruch vau da Monarchie.
DaZoo Reichnberg is breits 1919 gründt woan und erstreckt sé heite auf ana Flächn vau 13 ha.
Da modern ausbauteBotanische Goatn, dessen Ursprung aufn ReichenbergerBürgerverein z´ruckgehd und do dé öteste Institution ihra Oart in daTschechei is.
DéWeiße Tiger spün in da erstn tschechischn Eishockey-Liga (Extraliga). Da Nåm vau d a Maunnschåft leit sé vau déweißen Tigern im lokalen Zoo åb, dé laundesweit bekaunnt san.
Isa Engelmann:Reichnberg und seine jüdischen Bürger. Zur Geschichte einer einst deutschen Stådt in Bëhmen. 2012,ISBN 978-3-643-11737-3.
Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder (Hrsg.):Auf den Spuren reformatorischer Stätten in der Tschechischen Republik. Praha 2011,ISBN 978-80-87098-19-6.
Marek Řeháček:Reichnberg in Bëhmen. EinTouristenführer durch die Stådt und ihre Umgebung. (Übersetzt von Klaus-Rüdiger Schäffler) Verlag Kalendář Reichenbergká, 2007.
Reichnberg. Stådt und Land im Neißetal – Ein Heimatbuch, bearbeitet von Randolf Gränzer unter Mitwirkung zahlreicher Heimatfreunde, Herausgegeben vom Heimatkreis Reichnberg in Augsburg 1974.
Joseph Gottfried Herrmann:Geschichte der Stådt Reichnberg. Band 1, Reichnberg 1863,Digitalisat
Die historische Entwicklung Reichenbergs. In:Album zur fünfundzwanzigsten Jubelfeier der Oberrealschule in Reichnberg (herausgegeben vom Lehrkörper), Reichnberg 1862,S. 17–29.
Carl Joseph Czoernig:Topographisch-historisch-statistische Beschreibung von Reichnberg. Nebst einem Anhange, die Beschreibung von Gablonz enthaltend. Wien 1829 (Digitalisat).
↑Carl Joseph Czoernig:Topographisch-historisch-statistische Beschreibung von Reichenberg. Nebst einem Anhange, die Beschreibung von Gablonz enthaltend. Wien 1829,S. 18.
↑Jahrbücher des böhmischen Museums für Natur- und Länderkunde, Geschichte, Kunst und Literatur. Band 2, Prag 1831,S. 195, Ziffer 4) unten.