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Frei zugänglich

Lassnig, Maria

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Geboren
Garzern (Kappel am Krappfeld/Kärnten), 8. September 1919
Gestorben
Wien, 6. Mai 2014
Land
Österreich, Frankreich, Vereinigte Staaten
Geschlecht
weiblich
Mitglied von
GruppeArt-Club (1947),Hundsgruppe (Wien)
Von
Kronthaler, Helmut
Zuletzt geändert
17.01.2025
Veröffentlicht in
AKL LXXXIII, 2014, 249; Vollmer VI, 1962, 192

VITAZEILE

Lassnig,Maria (geb. Gregorz,Maria Eleonore), österr. Malerin, Zeichnerin, Grafikerin, Trickfilmgestalterin, Kunsterzieherin, *8.9.1919 Garzern, Gemeinde Kappel am Krappfeld/Kärnten, †6.5.2014 Wien.

LEBEN UND WIRKEN

L. wächst ab 1925 in Klagenfurt auf, wo sie nach dem Abitur 1939 eine Ausb. als Volksschullehrerin absolviert. 1941-44 Stud. an der ABK Wien, zunächst bei Wilhelm Dachauer, aus dessen Meisterklasse sie jedoch ausscheiden muss, da ihre Arbeiten von ihm als "entartet" angesehen werden, dann bei Ferdinand Andri und Herbert Boeckl. Bekanntschaft mit Franz Wiegele. Nach dem Dipl. kehrt L. 1945 nach Klagenfurt zurück, wo sie am Heiligengeistplatz ihr erstes Atelier bezieht, das sich bald zum Treffpunkt von Malern und Literaten wie Arnold Clementschitsch, Michael Guttenbrunner oder Max Hölzer entwickelt. 1948 Begegnung mit Arnulf Rainer, mit dem sie 1951 die Ausst. "Junge unfigurative Malerei" im Künstlerhaus Klagenfurt organisiert. Zu dieser Schau verfasst L. das programmatische Manifest "Keine Verteidigung". 1951 Übersiedlung nach Wien und Stip. für einen Aufenthalt in Paris, wo sie u.a. André Breton, Paul und Gisèle Celan sowie Benjamin Péret trifft. L. wird Mitgl. der Wiener Künstlervereinigung Hundsgruppe (1951) und Art Club (1952). 1954 besucht sie die Kl. von Albert Paris von Gütersloh an der ABK Wien und pflegt Kontakt zur Wiener Gruppe um Friedrich Achleitner, H.C. Artmann, Gerhard Rühm und Oswald Wiener. 1961 Übersiedlung nach Paris. Der Tod der Mutter 1964 löst eine starke Krise aus, die zu Krankheit und Depressionen führt. 1968-80 Wohnsitz in New York. 1970-72 studiert L. Zeichentrickfilm an der dortigen School of Visual Arts; es entstehen mehrere experimentelle Animationsfilme (u.a.Selfportrait, 1971, mit einem Preis des New York State Council ausgezeichnet;Palmistry, 1973;Art Education, 1976). 1978 Stip. des Dt. Akad. Austauschdienstes (DAAD) für einen einjährigen Aufenthalt in Berlin. 1980 kehrt L. nach Wien zurück, wo sie eine Prof. an der HS für angew. Kunst übernimmt (bis 1997) und 1981 im Rahmen ihrer Meisterklasse für Experimentelles Gestalten ein Lehrstudio für Zeichentrickfilm einrichtet. Zahlr. Ausz.: u.a. 1988 Großer Österr. Staatspreis für Bild. Kunst; 1998 Oskar-Kokoschka-Preis; 2002 Rubenspreis der Stadt Siegen; 2004 Max-Beckmann-Preis, Frankfurt am Main; 2005 Österr. Ehrenzeichen für Wiss. und Kunst; 2013 Leone d'Oro alla Carriera, Bienn. von Venedig. - L. malt und zeichnet anfangs Porträts, Aktstudien, Interieurs, Stillleben und Tierbilder, die noch deutlich in der Trad. des farbintensiven Expressionismus ihres Lehrers Boeckl und des sog. Kärntner Kolorismus stehen. Ab 1948 experimentiert sie mit Stilmitteln des Kubismus, Orphismus und Surrealismus (z.B.Selbstporträt als Zitrone, 1949), doch erst unter dem Eindruck von Informel und Tachismus, der jungen abstrakt-expressiven Kunst aus Paris, entwickelt sich A. der 1950er Jahre ein eigenständiger, unverwechselbarer Stil. Das am Informel beobachtete Prinzip der Abstraktion stellt für L. allerdings nur einen möglichen Weg dar, um ihre sehr persönlichen künstlerischen Vorstellungen zu realisieren. Von A. an verfolgt sie das Ziel, eine adäquate bildhafte Darst. ihres Körperbewusstseins, der eig. Körpergefühle, ihrer "introspektiven Erlebnisse", wie sie es in den 1950er Jahren selbst bezeichnet, zu entwickeln. Die abstrakten bzw. stark abstrahierten informellen Komp. (z.B.Etwas Masse im Raum, 1951, KH Hamburg), die auf wenige Linien reduziertenStatischen Meditationen (1951/52), die sog.Knödelselbstporträts (ab 1952) oder auch die Darst. des Körpers als Farbflächen (Quadratisches Körpergefühl, 1960) weichen ab ca. 1960 zw. Abstraktion und Figuration oszillierenden, manchmal auch surreal anmutenden Strichbildern (z.B.Blau gekreuzte Figur, 1961, KM Winterthur;Kriegskinder, 1962). Auf diese formal stark reduzierten Komp. folgen ab der M. der 1960er Jahre eigenwillig proportionierte, grotesk bzw. karikaturhaft deformierte, z.T. "monsterhafte" Mischwesen aus Mensch, Tier und Maschine zeigende Selbstbildnisse (Selbstporträt als Prophet, 1967, KH Hamburg;Selbstporträt mit Drahtarmen, 1969, PM München). In der New Yorker Zeit lässt sich dagegen eine verstärkte Hinwendung zu realistischen Darst. beobachten, in welchen L. sich oft in frontalen Ansichten als Akt präsentiert (Selbstporträt mit Stab, 1971;Dreifaches Selbstporträt/New Self, 1972). Diesem wohl auch der Auseinandersetzung mit der zeitgen. Pop-Art geschuldeten Realismus begegnet man allerdings nur für kurze Zeit. Bereits in den 1980er Jahren, als ihre Kunst nicht zuletzt durch die Repräsentation Österreichs auf der Bienn. von Venedig 1980 auch erstmals internat. Beachtung findet, sucht L. für ihreBody-Awareness-Bilder, wie sie nun genannt werden, nach neuen Ausdrucksformen. Sie arbeitet erneut mit der Konfrontation von Figuration und Abstraktion (Tatkräftige Assistance, 1989), mit Rückgriffen auf einen expressiven Malduktus (Der Tod ist eine Sphinx, 1985) oder auch mit surreal anmutenden Körper-Objekt-Verschmelzungen (Große Rechenmaschine, 1989). Die Erforschung des eig. Körpergefühls als malerische (oder zeichnerische) Handlung bleibt stets das zentrale Anliegen von L.s Kunst, wobei nun immer mehr makabre, mit kompromissloser Hässlichkeit operierende und Themen wie Schmerz und Tod aufgreifende Werke entstehen (Illusion von der versäumten Mutterschaft;Selbstporträt als Einäugige, beide 1998). Dass ihre Arbeiten manchmal aber auch heitere und (selbst-)ironische Züge aufweisen können, zeigt nicht zuletzt der 1992 zus. mit Hubert Sielecki fertiggestellte TrickfilmKantate, der auf durchaus humorvolle Weise den Lebensweg der Künstlerin mit grundsätzlichen Überlegungen zu Feminismus und Kunst konfrontiert.

WERKE

Bern, KH.Bonn, Frauen-Mus.Bregenz, Kunsthaus.Graz, Joanneum, Neue Gal.Klagenfurt, MMK Kärnten.Klosterneuburg/NÖ, Slg Essl.Leverkusen, Mus. Morsbroich.Linz, Lentos.Neuhaus/Kärnten, Mus. Liaunig.Salzburg, Mus. der Moderne.Siegen, Mus. für Gegenwartskunst.Wien, Belvedere. - Leopold-Mus. - MMK Stiftung Ludwig.

SELBSTZEUGNISSE

Die Feder ist die Schwester des Pinsels. Tagebücher 1943 bis 1997, hrsg. v.H.U. Obrist, Köln 2000.

AUSSTELLUNGEN

Einzelausstellungen:

Graz: 1970, 2012-13 Joanneum, Neue Gal. (Wander-Ausst.; K); 2006 Kunsthaus (mit Liz Larner; K) / Wien: 1977 (K), 2019 Albertina; 1985, '99, 2009 MMK (K); 2024 Künstlerhaus Vereinigung / 1995 Bern, KM (Wander-Ausst.; K) / 2003-04 Zürich, Kunsthaus (K) / 2006 Klagenfurt, MMK Kärnten (K) / 2008 London, Serpentine Gall. (K) / 2009 Köln, Mus. Ludwig (K) / 2010 (K), '19 (mit Martin Kippenberger, K)München, Lenbachhaus / 2016 Wien, Belvedere. / 2017 Essen, Mus. Folkwang / 2018 St. Gallen, KM; Basel, KM / 2019 Amsterdam, Sted. Mus. / 2020 Bremen, Mus. Böttcherstr. / 2022 Bonn, KM (K). -

 

Gruppenausstellungen:

1980 (mit Valie Export), '95, 2013 Venedig: Bienn. / 1982, '97 Kassel: documenta / 2016-17 München, Haus der Kunst: Postwar - Kunst zw. Pazifik und Atlantik 1945-1965 (K) / Wien: 2021-22 Albertina: The 80s. Die Kunst der 80er Jahre (K); Albertina Modern: 2023-24 Österreich - Deutschland Malerei von 1970 bis 2020 (K); 2024 The Beauty of Diversity (K).

 

QUELLEN

Thieme-Becker, Vollmer und AKL:

Vo6, 1962

 

Weitere Lexika:

List, 1967; DA XVIII, 1996; Künstler. Kritisches Lex. der Gegenwartskunst, Ausg. 22, M. 1993; Ausg. 46, M. 1999;D.Gaze (Ed.), Dict. of women artists, I-II, Lo./Chicago 1997

 

Gedruckte Nachweise:

C.Murken, L., Diss. Aachen 1982, Herzogenrath 1990; Anfänge des Informel in Österreich (K Kulturhaus), Graz 1997;S.A. Schuemmer, "Einmal von außen, dann von innen", Diss. Aachen 2002;U.M. Reindl, Kunstforum internat. 279:2022(Jan.-Febr.)299-301;A.Pohlen, ibid. 281:2022(Mai-Juni)267-269

 

Onlinequellen:

Dict. universel des Créatrices, 2023

 


Lassnig,Maria, dtsche Malerin u. Graph., *1919 Kappel, ansässig in Wien. Sonderausst. 1954 in d. Zimmergal. in Frankfurt a. M., 1960 in d. Gal. St. Stephan in Wien.Lit.: Int. Ausst. Graphik d. Gegenw., Gal. Kst d. Gegenw., Salzburg 1959, Kat.

 
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