De Otto Stern isch Sohn vom Mühlebsitzer Oscar Stern und synere Frau Eugenie gsi und isch usere wohlhabendejüdische Familie cho. Syni Härkumft het em Stern au spöter finanzielli Unabhängigkeit im Wüssschaftsbetrieb. Er het s gmischt-konfessionelle Johannesgymnasium z Breslau bsuecht. Nach em Abitur 1906 het er s Studium vo deMathematik undNaturwüsseschafte aagfange, under anderem bimArnold Sommerfeld zMünche, zFriburg und a dr Universität Breslau. Experimentalphysik het er bimOtto Lummer undErnst Pringsheim studiert. Bsunders het er aber statistischi Mechanik und Thermodynamik im Sälbststudium us de Schrifte vomLudwig Boltzmann,Rudolf Clausius undWalther Nernst glehrt. Er het 1912 a dr Universität Breslau i physikalischer Chemie bimOtto Sackur promoviert (mit ereDissertation über deosmotischi Druck voCholedioxid i konzentrierte Lösige). Im glyche Jahr isch er zumAlbert Einstein a dKarls-Universität Prag ggange und isch im denn 1913 a dEidgenössische Technische Hochschule ufZüri gfolgt, wo er sich 1913 i physikalischer Chemie habilitiert het. Mit em Einstein, wo am Aafang vo synere Karriere als Füüsiker als Spezialist für Thermodynamik ggulte het, het de Stern über d Problem vo de statistische Mechanik gforscht. Mit im het ne e läbenslangi Fründschaft verbunde. Er isch z Züri auch i Kontakt mit emPaul Ehrenfest und emMax von Laue cho. 1914 isch er a dJohann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main ggange, woner sich 1915 fürtheoretische Physik umhabilitiert het. Als Privatdozänt für theoretischi Physik isch er bis 1921 z Frankfurt bblibe, underbroche vom Wehrdienst imErste Wältchrieg. Für de het er sich früeh frywillig gmäldet und isch a de russische Front gsi,[1] zerst als Gfryte und denn als Underoffizier. DeMax Born het defür gsorgt, dass er ine Forschigsabteilig vo derUniversität Berlin cho isch.[2] 1919 het er deProfässoretitel übercho und isch Assistent vom Max Born z Frankfurt worde. In dere Zyt het er sich vo de theoretische Physik wäg- und uf d Experimentalphysik zuebewegt.
1921 het de Stern e Ruef uf nes Extraordinariat für theoretische Physik an drUniversität Rostock übercho, woner bis 1922 bbliben isch. De Wächsel het au mit emAntisemitismus z Frankfurt ztue gha, wo verhinderet het, dass er em en etatmässigi Professur gäh hät.[3] 1923 isch er alsOrdinarius und Direktor as nüügegründeteInstitut für physikalische Chemie vo deUniversität Hamburg berüefe worde. Z Hamburg het en ängi Fründschaft mit syne Kollege, em AstronomWalter Baade, em MathematikerErich Hecke und em FüüsikerWolfgang Pauli aagfange. Zu syne Post-Doktorande hend det deIsidor Isaac Rabi und deRonald G. J. Fraser ghöört. 1930/31 isch er Dekan vo de Uni Hamburg gsi und vo 1931 bis 1932 Mitgliid vom Uni-Senat. 1931 isch er zum korrespondierende Mitgliid vo de Göttinger Akademy vo de Wüsseschafte gwählt worde.[4]
De Otto Stern und dLise Meitner, 1937Plakette a de Universität HamburgErinnerungstafle z Frankfurt, am Huus vomPhysikalische Verein
Wäges synere jüdische Härkumft[5][6] isch er 1933 i dUSA emigriert und het 1939 di US-amerikanische Staatsbürgerschaft aagnuu.[6] Er isch vo 1933 bis zur Emeritierig 1945 Forschigsprofässer vo dePhysik amCarnegie Institute of Technology zPittsburgh gsi. ZKalifornie het er sich im Jahr 1946 zur Rueh gsetzt. Er isch 1969 währed eme Kinobsuech ameHärzinfarkt gstorbe.
Stern het 1943 als „Anerchännig für sy Bytrag zur Entwicklig vo de Molekularstrahl-Methode und für syni Entdeckig vommagnetische Momänt vomProton“ deNobelpriis für Physik übercho. Zwüsched 1901 und 1950 isch er der am meiste für de Nobelpriis nominierti Physiker gsi, mit 82 Nominierige.
D Universität Frankfurt het de Otto Stern ggehrt, indem si s 2011 fertiggstellte zentrale Hörsaal- und Bibliotheksgebüüde am nüüe Campus Riedberg nach im benännt het. Es heisstOtto-Stern-Zentrum.[7] D Stern-Gerlach-Medaille vo de Dütsche Physikalische Gsellschaft (DPG) ist nach im und em Walther Gerlach benännt.
1960 isch er Ehredokter vo drETH Zürich worde und isch Mitgliid vo verschidene nationale Akademie gsi. I d Göttinger Akademy vo de Wüsseschafte isch er spöter wider yträtte, nachdäm er i de NS-Zyt usgschlosse worden isch.
Horst Schmidt-Böcking, Karin Reich, Alan Templeton, Wolfgang Trageser, Volkmar Vill (Hrsg.):Otto Sterns Veröffentlichungen. 5 Bände, Springer Spektrum 2016.
Horst Schmidt-Böcking, Alan Templeton, Wolfgang Trageser:Otto Sterns Gesammelte Briefe. Band 1, Springer Spektrum 2018.
Eine direkte Messung der thermischen Molekulargeschwindigkeit. In:Zeitschrift für Physik. 2, 1920, S. 49–56.
Ein Weg zur experimentellen Richtungsquantelung im Magnetfeld. In:Zeitschrift für Physik. 7, 1921, S. 249–253.
mit W. Gerlach:Der experimentelle Nachweis des magnetischen Moments des Silberatoms. In:Zeitschrift für Physik. 8, 1921, S. 110–111.
mit W. Gerlach:Der experimentelle Nachweis der Richtungsquantelung im Magnetfeld. In:Zeitschrift für Physik. 9, 1922, S. 349–352.
mit W. Gerlach:Das magnetische Moment des Silberatoms. In:Zeitschrift für Physik. 9, 1922, S. 353–355.
Horst Schmidt-Böcking und Karin Reich:Otto Stern. Physiker, Querdenker, Nobelpreisträger. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2011,ISBN 978-3-942921-23-7.
Peter Toennies, Horst Schmidt-Boecking, Bretislav Friedrich, Julian Lower:Otto Stern (1888–1969) – the founding father of experimental atomic physics. In:Annalen der Physik. Band 523, 2011, S. 1045–1070.
Bretislav Friedrich, Dudley Herschbach:Stern and Gerlach – how a bad cigar helped reorient atomic physics. In:Physics Today, Dezember 2003, S. 57 (Digitalisat, PDF auf physlab.lums.edu.pk).
Emilio Segré:Otto Stern 1888–1969. Biographical Memoirs National Academy of Sciences, (Digitalisat, PDF auf nasonline.org).
↑Holger Krahnke:Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (=Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Band 246 =Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Band 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001,ISBN 3-525-82516-1, S. 233.
↑Wolfgang Walter:Otto Stern: Leistung und Schicksal. In:Mitteilungen, Gesellschaft Deutscher Chemiker.Band3, 1989 (gdch.de [PDF]).
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