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Notaar und Notariaatswäse

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
Dialäkt:  Züritüütsch

EnNotaar oder eNotaarin (vo latynischnotārius ‚Gschwindschryber, Schryber, Stenograaf‘) isch öpper, wo wichtigi Rächtsgschäft beuurkundet und Underschriften und Abschrifte beglaubiget. Schaffe tuet er oder sy uf emeNotariaat. Im KantonZüri hät mer em Notaar na um 1900 ume gèèrnLandschryber gsäit.[1]

Was en Notaar macht

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En Notaar tuet wichtigi Voorgäng im Rächtsläbe «öffentlich beuurkunde» und «beglaubige», wies i de Rächtsspraach ghäisst. Daadezue ghööred bsunders:

  • Sachen im Zämehang mit em Grundäigetum (Chauffverträäg, Dienschtbaarkäite, Schuldbrief usw. – aso s Grundstuckrächt),
  • Verträäg, wos um d Ee und um s Eerbe gaat (aso s Familien- und s Eerbrächt),
  • um d Gründig vo jurischtische Persoone wie Akziegsellschafte, Gsellschafte mit bischränkter Haftig und Gnosseschafte (aso s Gsellschaftsrächt) und Stiftige,
  • (i de Schwyz) Bürgschafte mit eme Haftigsbetraag vo über 2000 Franke,
  • (i de Schwyz) Voorsoorguufträäg, und
  • (z Tüütschland) Verpfändige vo GmbH-Aatäil.

Es gaat aso um Theeme, wo me mues ganz sicher chöne sy, das di jurischtisch Form stimmt: S Ziil vom Tue vom Notaar isch d Rächtssicherhäit, und er hät e Waarnfunkzioon, sodas de Verchöiffer, Bürg, Verpfänder usw. nöd öppis Unüberläits macht, won en spööter röit. En Notaar mues drum prüeffe, was er underschrybt, und syne Chunde mit Raat zur Syte staa. Bin ere Beuurkundig tuet de Notaar de ganz Inhalt vomene Schriftstuck absägne, bin ere Beglaubigung nu d Underschrift(e) oder d Abschrift.

En freiprueffliche Notaar isch Volljurischt, er hät asoRächtswüsseschaft gstudiert. En schwyzerischen Amtsnotaar hät e chauffmänisch-adminischtratyviLeer gmachet und isch nachanen a d Uniwèrsitèèt, zum die jurischtische Sache leere, won er für syn Prueff bruucht, er isch aso quaasi en «Halbjurischt».

S Rächt über s Notariaatswäse

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D Gsetzgäbig

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Waas vor en Notaar mues choo oder cha choo,wie en Notaar mues handle, undwèèr Notaar tèrff sy, staat i de Gsetz.

  • Was der alemanisch Ruum aagaat, so sind die Gsetz zFrankrych, zTüütschland und zÖöschterrych nazionaal, gälted aso für s ganz Land (für Tüütschland isch das d Bundesnotaaroornig vo 1937, für Ööschterrych s Notariaatsaktsgsetz und d Notariaatsoornig vo 1871 und s Grichtskomissèèrsgsetz von 1970).
  • Z Tüütschland gits na gwüssi regionaali Underschiid oder häts söttigi bis vor Churzem na ggèè, wo uf di früenerige Reglige uf Gliidstaatenebeni zrugggönd oder zrugggange sind. Hüt gaats daadeby nu na um d Fraag, öb en Notaar nu tèrff Notaar sy oder aber glychzytig au Aawalt; bis Ändi 2017 häts dezue ane na e Sonderregelig fürBade-Württebèèrg ggèè (daadezue une mee).
  • I deSchwyz degäge wird daas,was en Notaar macht, uf nazionaaler Ebeni greglet (nämli imZivylgsetzbuech von 1907), aberwie das de Notaar macht undwèèr tèrff Notaar sy, das wird hauptsächli ufkantonaaler Ebeni greglet (nämli i dènen ire Notariaatsgsetz).

Verschideni Aarte vo Notariaat

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De Notaar chan en Freiprueffler sy, wo uf äigeni Rächnig und äiges Risiko schaffet («freipruefflichs Notariaat»), oder aber er cha vom Staat aagstelt sy («Amtsnotariaat»). Bim freiprueffliche Notariaat gits au wider zwoo Wariante, nämli d Regelig, das en Notaar nüüt anders tèrff mache weder as Notaar schaffe («Nu-Notariat»), und d Regelig, das en Notaar au chaRächtsaawalt sy («Aawaltsnotariaat»).

Die Underschiid gönd uf di lang Gschicht vom Notariaatswäse zrugg. Uf em öiropèèische Kontinänt hät sich s freipruefflich Sischteem fascht überall duregsetzt, nu zPortugal und zum Täil i deTüütschschwyz chönd Notäär Staatsaagstelti sy. Früener sind s au z Bade-Württebèèrg (bis änds 2017) und z Liechtestäi (bis änds 2019) Staatsaagstelti gsy – der alemanisch Ruum isch aso en Hort gsy vom Amtsnotariaat.

Tüütschland

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ZTüütschland schaffet en Notaar freipruefflich.

  • Imene Täil vo Tüütschland, nämli imbadische Täil vo Bade-Württebèèrg, zBayre, zRhyland-Pfalz, i Täil voNordrhy-Weschtfaale, zHamburg und i de föif «oschtüütsche» Länder, chan ernu as Notaar schaffe. Es gilt daa aso s «Nu-Notariaat» oder, wie mer au säit, s «rhynische Notariaat», wil das zeerscht vomNapoleon i s linggsrhynisch Piet praacht woorden isch, wo Frankrych doozmaal anektiert gha hät.
  • I andere Piet, nämli zHesse, i Täil vo Nordrhy-Weschtfaale, zNidersachse, zBremen, zSchleswig-Holstein und zBerlyn chan er dezue anen au Rächtsaawalt sy, es gilt daa aso s «Aawaltsnotariaat». D Baasis für die Regelig hät wytume diprüüssischAllgimäin Grichtsoornig vo 1793/95 gläit ghaa, wo dän au vo andere mittel- und nordtüütsche Staaten übernaa woorden isch. Au imwürttebèèrgische undhooezollerische Täil vo Bade-Württebèèrg gits na ganz wenig Aawaltnotäär us dem Zyt vor 2018; nöii chas aber nüme gèè.[2]

Schwyz

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Notariaatsaarten i de Schwyz

Wil i deSchwyz s Notariaatswäse kantonal greglet isch, gits daa verschideni Sischteem:

  • Zum Eerschte s räin freipruefflich Notariaat, wo s früener nu im Weschte vo de Schwyz ggèè hät. Mer underschäidet zwoo Undergruppe: s «latynisch Notariaat», aso s französisch, wo en Notaar nu tèrff as Notaar schaffe (daas gilt zum Byspil i de KantöönGämf undWaadt), und s «Aawaltsnotariaat», wo en Notaar glychzytig au cha Rächtsaawalt sy (daas gilt zum Byspil im KantonBèèrn).
  • Zum Zwäite s räin Amtsnotariaat, wo früener i de Tüütschschwyz de Normaalfall gsy isch. Hüt gits es nu na i de KantöönZüri undSchafuuse.
  • Zum Dritte gits verschideni Mischige us de bäide «räine» Notariaat, me redt au vom «gmischte Notariaat». Daas isch hüt de Normaalfall i der Oschtschwyz. Bi gwüsse Sache mues (wie früener gänerell) en Amtsnotaar uurkunde, bi andernen mues es (hüt) en freiprueffliche Notaar sy. Was für en Notaar i weleren Aaglägehäit zueständig isch, isch aber vo Kantoon zu Kantoon verschide.

Bade-Würtebèèrg früener

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Bis Ändi 2017 isch häts zBade-Württebèèrg au na s Amtsnotariaat ggèè, wil das die früenerige Landesgsetzgäbige i de verschidene Voorgängerländer esoo ghaa hät. Imbadische Täil sind das Volljurischte gsy («Richternotäär»), imwürttebèèrgische Täil sind s quaasi «Halbjurischte» gsy («Bezirksnotäär mit ere Sonderlauffbaan, wo zum ghobene Tienscht ghöört»), si hetted aso nöd as Richter chöne schaffe. Sit 2018 gits z Bade-Württebèèrg und daademit i ganz Tüütschland ekäis Amtsnotariaat me. Wil au di letschten Aawaltsnotäär im Würteebèèrgische und im Hooezollerische mit de Zyt verschwinde wèèrded, gits im tüütsche Südweschtstaat zletschtamänd nu na s «Nu-Notariaat» (s «rhynisch Notariaat»).

Wyteri alemanischi oder täilalemanischi Länder

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ZÖöschterrych gits nu s freipruefflich «Nu-Notariaat» (s «rhynisch», wie me z Tüütschland säit, oder s «latynisch», wies i de Schwyz ghäisst). Hööchschtens Hoochschuelleerer tèrff me näbetdraa na sy.

ZLiechtestäi gilt s «gmischt Notariaat» nach em Voorbild vom Notariaatsgsetz vom KantonSanggale. En Notaar cha glychzytig au as Aawalt schaffe, und für gwüssi Beuurkundige gaat mer alewyl na zu staatliche Bhöörde. Bis Ändi 2019 hät Liechtestäi s räin Amtsnotariaat gchänt ghaa.

ZFrankrych und daademit au imElsis gilt s freipruefflich Notariaat nach de «latynischen» Usprèègig, aso s «Nu-Notariaat». S französisch Konzäpt vomenen öffentlichen Amt(notaire public) isch scho im Jaar 1791 per Dekreet ygfüert woorde.

Gsetzestäggscht

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Literatuur

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Zum gschichtliche Hindergrund vom Notariaat z Tüütschland und i de Schwyz:

Zum Notariaatsrächt:

  • Thomas Diehn:BNotO. Bundesnotarordnung. Kommentar. 3. Auflage. Heymanns, Köln 2023,ISBN 978-3-452-29811-9.
  • Kurt Wagner, Gerhard Knechtel:Kommentar zur Notariatsordnung. Notariatsaktsgesetz, Gerichtskommissärsgesetz, Berufsrechtliche Nebengesetze, Richtlinien der Österreichischen Notariatskammer, Europäisches Berufsrecht. Manz’sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung, Wien 2008,ISBN 978-3-214-01085-0.
  • Stephan Wolf (Ug.):Kommentar zum Notariatsrecht des Kantons Bern (= Publikationen des INR. Band 9). Schulthess, Bern 2009,ISBN 978-3-7272-1627-5.
  • Stephan Wolf (Ug.):Schweizerische Zivilprozessordnung und Notariat (= Publikationen des INR. Band 11). Stämpfli, Bern 2010,ISBN 978-3-7272-1630-5.

Fuessnoote

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  1. Schwyzerischs Idiotikon, Band IX, Spalte 1545 une (Digitalisaat).
  2. Das es hüt i de föif oschttüütsche Länder andersch as früener ekäis Aawaltsnotariaat git, chunt daadevo, wil s Notariaatsgsetz vo deDDR überall s staatlich Notariaat ygfüert gha hät, wo nach de Widerveräinigung vom Nu-Notariaat, aso em Normaalrächt vo de Bundesnotaaroornig, abglööst woorden isch.
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