Frau (mhd.frouwe voahd.frouwa „vornäämi Frau; Herrin“) bezeichnet hüte en erwaggsnigewiiblige Mensch. S gschlächtlige Gegestück isch drMaa. Dr Begriff wird verwändet, für zum sGschlächt, diesoziali Rolle oder bäides underschäide. S Wort „Frau“ wird ufDütsch au as die äinfachsti, üübligi Aareed für Fraue brucht.
Früener het «Frau» nume gsellschaftlig hööcher stehendi Erwaggseni undVerhüroteti bezäichnet, wääred «Wiib» allgemäin für dr erwaggseni wiibligi Mensch brucht worden isch. S Wort «Wiib» isch hüte eender negativ bsetzt.
Wiibligi Chinder und Jugendligi bezäichnet mä as «Mäitli». D Aareed «Fröläin», wo früener für unverhüroteti Fraue brucht worden isch, ghöört mä hüte imdütsche Sproochruum fascht nüme.
Dr dütligiGschlächtsdimorfismus vom Mensch wird dur d Verdäilig vo deChromosoom in drZygote bestimmt, bsunders vo deGschlächtschromosoom. So häi Fraue in iirem Chromosoomesatz im Allgemäine zwäiX-Chromosoome, wäärend Manne im Allgemäine äi X- und es gschlächtsbestimmendsY-Chromosoom häi, wo men emSex determining region of Y (SRY) säit und wo bim Maa verantwortlig isch für die embryonaali Broduktioon vomHoode-determinierende Faktor (TDF für änglisch:Testis-determining factor), emeProtein. Wird TDF bildet, wärde männligi Merkmol bildet, feelt s aber, bilde sich wiibligi Merkmol.
Wäge däm cha s bassiere, ass sich en Embryo dur verschidnigi genetisch bedingti Ursache drotz em 46,XY-Chromosoomesatz zum ene wiiblige Buschi cha entwickle (däm seit men auXY-Frau).
Fraue, linggs mit Schamhoor, rächts mit Intimrasur
Fraue underschäide sich körperlig vom Maa dur die underschidlige primääre und sekundääreGschlächtsmerkmol. Dr Bau vo de primääre Gschlächtsmerkmol isch hauptsächlig dur d Funktion bi dr Furtpflanzig bedingt:
Vo dr wiibligeKäimzälle, dr sogenannteÄizälle, het s e Vorroot imÄierstock. Es git do individuelli Underschiid und je noch em Läbensalter chunnt öbbe alli 25 bis 30 Dääg en Äizälle us em Äierstock und dur e Äiläiter in d Gebäärmueter und cha dur eGschlächtsvercheer befruchtet wärde. Wäärend em wiibligeOrgasmus wirdSperma vom Muetermund dur Dunkbewegige ufgnoo.
Noch drZüügig dräit d Frau der Fötus in dr Gebärmueter us, bis sChind schliesslig noch nüün solare Möönet bzw. zöö Lunarmöönet uf d Wält chunnt. In de Milchdrüese vo de wiibligeBrüscht, wo zu de sekundääre Gschlächtsmerkmol ghööre, wird noch ere GeburtMuetermilch bildet. Mit deere süügt d Mueter s Nöigeborene, bis es anderi Naarig cha zue sich nää.
Näbe de underschidlige Furtpflanzigsorgan git s tendenziell non e baar körperligi Underschiid zwüsche Manne und Fraue. So underschäidet sich zum Bischbil dr wiibligiChnochebau e bitz, bsunders vomBecki und vomSchäädel, au drMuskleufbau isch mäischtens anders. Dr Körper vo dr Frau isch im algemeine weniger muskulös as dä vom Maa; während bi Fraue s Musklegwääb durchschnittlig öbbe 23 Brozänt vom Körpergwicht usmacht, si s bi Manne öbbe 40 Brozänt.
Was as «tüpisch wiiblig» aagluegt wird, hängt vo dr Erziejig und Bräägig ab. Alli Fraue häi au sogenannti «tüpisch männligi» Äigeschafte – und umkeert.
Es wärde e chli mee männligi Chinder geboore as wiibligi – s Verheltnis lit bi öbbe 105 zu 100 –, aber e Meerhäit vo de Erwaggsene si Fraue. Das lit doo draa, ass Manne in alle Altersstuefe e chlin e hööcheriStärbligkäit häi – bsunders im hööchere Alter und wäge Umfäll i de jüngere Joore. Fraue häi us underschidlige Gründ eLäbenserwartig, wo öbbe fümf Joor hööcher isch as die vo de Manne. D Gründ für das si zum Däil daatsächligi gschlächtligi Underschiid, zum Däil die underschidligegsellschaftlige Rolle und Läbenswiis.
E Frau usBangladesch, wo wäbt. S Chläidermache isch in vile Kulture e Frauedomääne.Eperuanischi Frau mit eme Chind
Es git Lüüt, wo Indizie derfür wänd gfunde ha, ass in dr Urgschicht d Fraue – gegenüber de Manne – mee Aasehe gha oder sä vilecht sogar dominiert hätte. Es wird speukliert, ass für die früejeGrubbe vo deJeeger und Sammler-Gselschafte wiibligi Mitgliider ökonomisch mögligerwiis wichdiger gsi sii chönte, wil iiri Erdrääg as Sammlere sicherer gsi wäre as d Erfolg vo de Jeeger, wo stark vom Jagdglück abghanget isch. Me dänkt, ass d Fraue Wildgmües und Frücht gsammlet, Ässe baraat gmacht, s Füür ghüetet, sich um d Vorrööt gsorgt, Hütte baut, Buschi gstillt und d Chliichinder ufzooge und de Mäitli iir Wüsse middäilt häi. D Fraue häi imNetzwärk vo der Grubbe e wichtegi Rolle gspiilt. Au dass si Chinder uf d Wält brocht häi und eso d Reprodukzion i dr Grubbe gsicheret häi, het sä wärtvoll gmacht. Drzue isch choo, ass mä immer gwüsst het, wär d Mueter vom ene Chind isch, was mä vom Vater nid unbedingt het chönne sääge, und das hät uf d Rolle vo dr Frau innerhalb vo dr Grubbe chönne en Iifluss ha. Um das Myschterium vo der Fääigkäit, Läbe z schänke, si au früeni Kult und Elimänt vo deReligione entstande, wo d Fraue und hauptsächlig wiibligiGotthäite vereert worde si. Das het zu der These gfüert, ass es in uralte Kulture eMatriarchat gee häig, was men aber chuum cha bewyse.
Das alles het sich vilicht zugunschte vo de Manne afo ändere, wo die «Neolithischi Revoluzion» s Lääbe vo de Mensche het afo beiiflusse und d Lüüt sässhaft worde sii. Dr Iifluss vo de Manne het zuegnoo und isch bis hüte dominant bliibe.
In vilneKulture git s e meer oder weniger usbrägti gschlächtligi Arbetsdäilig. In e Hufe dradizionelle Gsellschafte usserhalb vom weschtlige Kulturkreis häi d Fraue im Allgemäine ender reproduktivi und d Manne broduktivi Ufgoobe. Zu de reproduktive Ufgoobe ghööre d Erziehig und d Betreujig vo Chinder, s Pflääge vochranke und alte Mensche, s Bsorge vo teil Läbensmiddel, s Ässemache, s Wäsche usw. Die Arbetsdäilig isch seer alt und het in de vergangene Joorduusig drzue gfüert, ass Fraue mee und mee – zerscht wirtschaftlig und denn gsellschaftlig – vo de Manne abhängig worde si und sich deene irne Vorstellige häi müesse underordne. No vor hundert Joor häi in alle öiropäische Länder nume d Manne as juristisch handligsfähig gulte, e unverhürooteti Frau het eVormund brucht. In e Hufe Länder usserhalb vo Europa isch das hüte no soo.
Wiibligi Hmong in Drachten, wo Bost usdusche
Dur dFrauebeweegig und dEmanzipation vo de Fraue, wo si usglööst het, het mä in dr westlige Wält die dradizionelle patriarchal strukturierteGschlächterrolle afo in Froog stelle. Hüte stöön de Fraue jedi Bruefsusbildig offe und in de mäiste Länder si si de Manne juristisch gliichgstellt. Z Dütschland git s e baar Gsetz (z. B.§ 56 Abs. 2 Satz 8 SGB VI,§ 2 BGG,§ 16 BGleiG), wo d Fraue bevorzuuge, für zum dGliichberächtigung vo Fraue und Manne z fördere.
So häi sich e Hufe objektivi Indikatore für d Lääbenskwalitet vo de Fraue verbesseret, aber in de USA sige d Fraue noch Umfrooge sit de 1970er Joor mee und mee unzfriide im Vergliich zu de Manne.[1]
Im aktuelleArbetsmäärt inWeschtöiropa git s ee gschlächtsspezifischi Segregation, und in reproduktive und Dienstläistigsbrüef drifft mä überdurchschnittlig vili Fraue aa: das sind öppe d Erziehigs- und Usbildigsbrüef, dPfläägerbrüef, der Verchauf und die kaufmännischi Prüef. Au innerhalb vo frauetüpische Bruefsfälder gseet mä e gschlächtligi Segregation, so dass mä Fraue im Durchschnitt z weenig in Führigsposizione findet, wenn mä s uf d Grundgsamthäit im undersuechte Bruefsfäld beziet. Es chunnt drzue, ass drotz intensive bolitische Bemüeige in Bruefsfälder wie zum Bischbil der Chrankepflääg oder im Understuefeunderricht s Loonnivoo diefer isch as in de Bruefsfälder, wo überdurchschnittlig vili Manne schaffe wie zum Bischbil uf em Bau oder in dr Broduktion. Mä begründet die underschiidligi Vergüetig däilwiis drmit, ass Manne vilmol gföörligeri oder gsundhäitsschädligi Brüef häi, und dorum e Gfoorezuelaag überchömme. Fraue häi zDütschland nume e Drittel sovil döödligi Bruefsumfäll und au bim Schaffe dähäim häi Fraue weniger Umfäll mit döödligem Usgang.
In vile Kultuure chönne Fraue nit Soldate wärde. In e Hufe Länder git s dWehrpflicht nume für Manne, wäärend Fraue freiwillig chönne Soldatinne wärde. Hüte git s wältwit dütlig weeniger wiibligi as männligi Soldaate.
In Gsellschafte oder Grubbe, wo dr Status von ere Frau zum Däil über iiri Schöönhäit definiert isch, cha s zum ene regelrächte «Schöönhäitswaan» choo, und dä cha sogar pathologischi Usmääss aanee wie zum Bischbil Ässstöörige. In alle Kultuure het dr soziali Status vom Maa für Fraue e hööcheri Bedütig as umkehrt. Dr Verhaltensforscher Karl Grammer reedet drvo, ass Attraktivität für Status verchauft wurd.[2]
Im europäischeMittelalter und in de Jahrhunderte drüber uus sind d Fraue z. B. im Erbrecht benachteiligt gsii, wo si nit zu gliiche Anteil erbberächtigt gsii sind wie d Männer, oder si händ auch keini Verträg chönne sälbschtändig abschliesse, sind also s Läbe lang unmündig blibe. In Uusnahmefäll sind gwüssi Fraue anderersiits aber durch Erbfolg in machtvollipolitischi Positione uufgschtiige; eins vo de berüehmtischte Biischpil dervo isch die habsburgischi KaiserinMaria Theresia, wo von 1740 bis 1780 regiert het.
Nach von derFranzösische Revolution het dOlympe de Gouges en Erklärig vo Menscherecht formuliert, wo vollumfänglich auch für d Fraue golte hätt; sii isch allerdings von de patriarchalische Radikal-Revolutionäre, deJakobiner, 1793 sogar hiigrichtet worde.
1869 het derUS-BundesstaatWyoming als erschte Staat wältwiit s Fraue-Wahlrächt iigfüehrt, wo de Fraue erlaubt het, Abgeordneti z wähle, wo sich möglichscht für ihri Rächt iigsetzt händ – als Grundlag vo der Fraue-Emanzipation.
Finnland isch denn 1906 der erschti europäischi Staat gsii, wo s Fraue-Wahlrächt zuegloo het.
Anfangs vom 20. Jahrhundert sind dSuffragette ufträtte. Die Bewegigi isch vo der EngländerinEmmeline Pankhurst gründet worde. Do drus isch die erschti grösseriFrauebewegig worde.
En eigentliche internazionale Trend zur Fraue-Gliichschtellig het denn aber erscht ab de 1960er Jahr iigsetzt. D Aaliige sind bis hüt no nit ganz umgsetzt.
S Symbol für e Frau isch♀ – sVenussymbol, d Farb derfür ischRoot.
Wiibligi Buschi bringt mä sit em Aafang vom 20. Joorhundert in westlige Kultuure vilmol mit dr Farb rosa in Verbindig, im Gegesatz zu blau für männligi Buschi.